Der niederländische Elektronikkonzern Philips ist im Monitor Segment kein Neuling, sondern bietet bereits seit Jahren zahlreiche Modelle an, zusätzlich stehen auch zahlreiche Fernsehgeräte auf der Produktliste von Philips. Somit kann das Unternehmen auf jahrelange Erfahrung zurückgreifen, was Konstruktion und Design von Monitoren angeht. Im Folgenden wollen wir unsere Eindrücke und Erfahrungen mit dem Testgerät näher erläutern.
Doch zu aller Erst möchten wir uns bei Philips für die problemlose Bereitstellung des Testexemplars bedanken.
Philips 298P4QJEB (Bild © Philips)
Spezifikationen
Spezifikation | Philips 298P4QJEB | Spezifikation | Philips 298P4QJEB |
Homepage | Philips | Kontrast | 20 Mio : 1 (SmartContrast) / 1000 : 1 |
Preis | 540 Euro | MHL | - |
LCD-Displaytyp | AH-IPS | Leistungsaufnahme | 38,5 W (Energystar 6) |
Hintergrundbeleuchtung | W-LED | Standby-Modus | 0,3 W |
Bildfläche | 672,76 (H) x 283,82 (V) mm | Modus Aus | 0 W |
Auflösung | 2560 x 1080 (60 Hz) | Betrachtungswinkel | 178º (H) / 178º (V) |
Farben | 16,7 Millionen | Gewicht (mit Standfuß) | 8,46 kg |
Pixelabstand | 0,2331 mm | Anschlüsse | Displayport, 2x HDMI, DVI (digital), PC-Audio, Kopfhörer, 4x USB 3.0 |
Reaktionszeit | 5* / 14 ms | Abmessungen (mit Standfuß) | 640,3 x 470,7 x 299,1 mm |
Helligkeit | 300 cd/qm | Abtastfrequenz | 30 bis 90 kHz (H) / 56 bis 75 Hz (V) |
Panelgröße | 29" / 73 cm | Weitere Features | Vesa Wallmount, HDCP, Separate Synchronisation, Synchronisation auf Grün, MultiView, SmartImage, PIP/PBP-Modus (2 Geräte) |
Für weitere Spezifikationen verweisen wir auf die Produktseite des Philips 298P4QJEB
*Grau zu Grau
Dank AH-IPS Technologie bietet der Philips sehr hohe Helligkeitswerte. Laut Hersteller werden bis zu 300 Candela pro Quadratmeter erreicht, was sich lediglich durch die verwendete W-LED ("Weiße Leuchtdiode") Hintergrundbeleuchtung realisieren lässt. Etwas überraschend besitzt auch dieses Gerät angeblich 16,7 Millionen verschiedene Farben.
Der Stromverbrauch liegt laut Hersteller im Eco Modus bei 25,1 Watt während die normale Betriebsleistung trotz 29 Zoll Bilddiagonale nur 38,5 Watt beträgt. Bei einer MTBF (Mean Time Between Failures) 30.000 Stunde(n) ist das durchaus lohnenswert.
Außerdem sollte der Betrieb nicht in Höhen über 3.658 Meter, nur bei relativen Luftfeuchtigkeiten von 20% bis 80% und nur bei Temperaturen zwischen 0°C und 40°C stattfinden. Außer Betrieb dürfen es sogar 12.192 Meter über Normalnull und Temperaturen zwischen -20°C und 60°C sein.
In Puncto Design zeigt der Philips 298P4QJEB, was modern und gewünscht ist. Fast Rahmenlos wirkt die Bildfläche noch größer, als sie ohnehin schon ist. Zusätzlich ziert eine silberne Leiste den unteren Bildschirmrand.
Philips 298P4QJEB OSD-Menü Knöpfe (Bild © 2c.zol)
Dort befinden sich die Menüknöpfe sowie ein Audio Ausgang. Die Knöpfe sind qualitativ verarbeitet, besitzen einen klaren und deutlichen definierten Druckpunkt und wackeln auch nicht. Die weiße Betriebs LED passt dabei zur Gesamtoptik des Monitors. Für Standby und Betrieb wechselt aber die Farbe jener LED nicht, sondern sie beginnt zu blinken. Alles in allem ein stimmiges und aufgeräumtes Konzept. Philips verzichtet sogar darauf den Modellnamen auf der Vorderseite aufzudrucken und begnügt sich mit einem "Ultra Wide" Schriftzug, was aufgrund des fehlenden Rahmens einleuchtet und die dezente Optik nicht überlädt.
Auch die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten (HDMI, DVI, Displayport, Audio, USB) sowie die im Lieferumfang enthaltenen Kabel (Netzkabel, HDMI, Displayport, USB) wirken wertig und sauber verarbeitet. Im Preisbereich des Philips 298P4QJEB sind natürlich auch die Spaltmaße alle identisch und die Materialien sorgfältig gewählt. Der Standfuß wird in Aluminium Optik gehalten, ist auch aus Metall und besitzt eine Öffnung entlang der Längsachse durch welche Kabel geführt werden können. Dieser kann den Monitor trotz der enormen Breite auch sicher halten.
Philips 298P4QJEB Blickwinkelempfindlichkeit (Bild © Hardwarecanucks) Sehr hohe Kontrastwerte kommen dem Philips 298P4QJEB Monitor zu Gute, laut Herstelle 20.000.000 zu 1. Natürlich ist hier die Rede vom dynamischen Kontrast, der dennoch extrem hoch ausfällt. Statisch beträgt der Kontrast lediglich 1.000 zu 1, was jedoch bereits den Höchstwert für aktuelle Displays darstellt. Die Helligkeit liegt zwar "nur" bei 300 Candela pro Quadratmeter durch das matte 29 Zoll IPS Display treten dennoch keine Spiegelungen auf. Dank dem angesprochenem hochwertigen IPS Display bleibt das Bild auch von extrem spitzen Blickwinkeln nahezu unverändert.
Die Farbtiefe wird mit 16,7 Millionen Farben angegeben Philips spricht von True 8-Bit-Farben. Dabei werden 32-Bit verwendet von denen 24 Bit in die eigentliche Bilddarstellung eingehen, die übrigen 8 Bit werden gar nicht verwendet.
Trotz hoher Bildqualität und einer nicht flimmernden Hintergrund LED Beleuchtung (es wird keine PWM Steuerung verwendet) erreicht der Monitor keine für Spieler optimalen Reaktionszeiten. 5 ms im Grau zu Grau Wechsel und 14 ms im Schwarz zu Weiß Wechsel sprechen hier für sich. Dennoch kann der Monitor getrost auch zum Spielen verwendet werden, professionelle Spieler sollten aber zu anderen Modellen greifen. Auch weil einige Spiele nicht mit dem ungewöhnlichen Bildformat zurecht kommen und zwei schwarzen Balken (links und rechts) erscheinen. Bildmaterial, welches für herkömmliche 16:9 Monitore ausgelegt wurde wird ebenfalls so dargestellt, sodass die nutzbare Displayfläche hier künstlich enorm verkleinert wird (auf die Größe von 24 Zoll im 16:9 Format).
Philips 298P4QJEB Anschlüsse (Bild © 2e.zol)
Philips 298P4QJEB (Bild © Philips) Die Anzahl der Anschlüsse ist genauso wie das Bildformat ungewöhnlich. Wir finden zwei HDMI, zwei Displayport, ein DVI und Audio Anschluss wieder. Aufgrund der Multiview Funktion erklärt sich das aber recht schnell, so können zwei Bildquellen gleichzeitig ausgegeben werden, der Monitor wird dabei aber aufgeteilt. Hier spielt der Monitor durch seine enorme Breite auch sein volles Potential aus und bietet in etwa das Gefühl zwei 24 Zoll Monitore zu besitzen, allerdings gänzlich ohne störenden Rand. Natürlich fehlt ein ganzes Stück der Breite zweier solcher Geräte, was aber nur beiläufig zu erwähnen ist, da viele Anwendungen abseits von Video-Spielen nicht auf hohe Monitorbreiten angewiesen sind. Besonders im Bereich der EDV kommt uns das zu Gute.
Genauso wie die diversen Ergonomiefunktionen. Der Monitor lässt sich um 90 Grad drehen, um insgesamt 130 Grad drehen (65 in jede Richtung), um 15 Zentimeter Höhenverstellen und um 25 Grad neigen (5 nach hinten & 20 nach vorne). Dabei wirkt jede Bewegung des Monitors sehr geschmeidig, schnell fällt auf, dass hier wirklich wertige Lager eingesetzt werden, die kein unnötiges Spiel besitzen. Zusätzlich lässt sich der Monitor auch per Powerschalter am Gerät deaktivieren, damit der Stromverbrauch so niedrig wie möglich bleibt.
Der Lieferumfang fällt gewöhnlich aus, beinhaltet aber alles was nötig ist. Ein Netzkabel sowie die Verpackung inkl. Sicherung der Ware ist dabei selbstverständlich. Darüber hinaus finden wir auch ein Displayport und HDMI Kabel wieder, was sich anbietet, da DVI sowie auch VGA langsam aber sicher überholt sind, letzteres kann gar nicht mehr mit dem Monitor ohne Adapter verbunden werden. Der Aufbau funktioniert denkbar einfach, der Standfuß wird mittels einer Schraube verbunden, die in selbigem Integriert ist. Der Monitor wird dann nur noch eingeklippst und schon steht der Philips einsatzbereit da.
Philips 298P4QJEB (Bild © Philips)
Philips präsentiert mit dem 298P4QJEB ein wahres Allround Talent in ungewöhnlichem Seitenverhältnis, der sich kaum Schwächen erlaubt. Allerdings ist das Gerät auch nicht ganz preisgünstig zu erwerben, doch ist der Monitor jeden Euro wert. Einzig die durchschnittliche Reaktionszeit stört an dem Philips, der sich aber ohnehin nicht primär an Gamer richtet, sondern als Allzweckwaffe glänzt. Besonders durch die zahlreichen Anschlussmöglichkeiten bietet sich das Gerät gut für Büroarbeiten an, wobei einfache EDV Arbeiten dem Philips nicht gerecht werden. Durch Funktionen wie Multiview können auch professionellere Tätigkeiten damit ausgeführt werden, man spar sich womöglich sogar einen zweiten Monitor damit ein. Die schlichte und elegante Optik kann aber genauso punkten, wobei dies sicherlich noch verschmerzbar wäre. Genauso gut gefällt uns die wertige Verarbeitung, die den Monitor vor Ausfällen von mechanischen Funktionen schützen.
Wer also anspruchsvolle Büroarbeiten CAD, FEM, CAE, Videoschnitt oder ähnliches Betreibt kommt fast nicht am Philips vorbei, gerade weil es bequem möglich ist mehrere Fenster gleichzeitig zu öffnen oder gar mehrere Bildquellen zu bedienen, wobei das IPS Panel nicht die Farbtreue eines VA Panels aufweisen kann. Wer allerdings nur Word, Excel und Co. bemühen will, muss nicht gut 500 Euro für so ein Gerät ausgeben, sondern kann zu günstigeren Modellen greifen. Auch für gemütliche Filmabende oder eine Spielerunde (manche Spiele ausgenommen, welche im 21:9 Verhältnis darstellbar sind) würde sich der
Philips 298P4QJEB Award (Bild © PCMasters)
298P4QJEB nicht sonderlich gut eignen, da die Bilddiagonale dann meist nur noch 24 Zoll beträgt.
Nach Berücksichtung aller Aspekte vergeben wir für den Philips 298P4QJEB folgende Wertung:
Stärken:
- große Bilddiagonale
- viele Funktionen (Multiview etc.)
- Sehr gute Kontrast- und Helligkeitswerte
- Viele Ergonomiefunktionen (Höhenverstellen, Neigen, Schwenken, Drehen)
- edles und modernes Design
- Sehr hochwertige Verarbeitung
Schwächen:
- hoher Kaufpreis
- mittelmäßige Reaktionszeit