HordeZ wurde speziell auf das HTC Vive VR Headset und dessen Controller abgestimmt und dafür Programmiert. Es ist nativ nicht mit Oculus Rift kompatibel. Gespielt wird HordeZ im Stehen, ob das VR Headset für raumfüllendes VR oder Standmodus eingerichtet ist, spielt keine Rolle, da der Bewegungsbereich, den der Spieler bei diesem On-Rails Shooter benötigt, nur sehr klein ist. Es reicht im Prinzip etwas mehr Platz als man braucht um sich auf der Stelle zu drehen.
Wir haben auf folgendem Testsystem gespielt:
- Intel Core i5-2400 (nicht übertaktet)
- 8 GB DDR3 1333Mhz
- AMD Radeon RX 470 8GB
- 256 GB Samsung 850 Pro SSD
Mit diesem System haben wir im (kostenlos via Steam erhältlichen) Steam VR Performance Test 6,2 Punkte erzielt. Dieser Wert ist zwar eher niedrig, für die Ausführung von HordeZ reicht die Leistung dieses Rechners aber noch sehr gut aus. Wir hatten zu keiner Zeit mit unnötig langen Wartezeiten oder niedrigen FPS-Raten zu tun.
HordeZ ist über Steam für aktuell 16,99€ erhältlich, eine kostenlose Demoversion ist zum Testen des Spiels ist ebenfalls verfügbar.
Wir möchten dem Entwicklerteam Zenz-VR an dieser Stelle für das Testsample danken, welches sie uns zur Verfügung gestellt haben.
In der aktuellen Version liefert das Spiel neun verschiedene Level, welche auf fünf Schwierigkeitsgraden durchgespielt werden können. Anstatt, wie bei manchen anderen Spielen, eine Teleport-Mechanik zu nutzen, bewegt sich der Spieler in HordeZ auf einer wenige Millimeter über dem Boden schwebenden Plattform automatisch durch die Straßen und Gänge der Maps. Dadurch erinnert das Spiel ein wenig an klassische On-Rails Shooter aus Arcade-Automaten.
HordeZ Normale Zombies (Bild © Eigen)
Der Spielverlauf ist sehr intuitiv aufgebaut: Jeder der beiden Controller erlaubt es dem Spieler eine Waffe auszuwählen und frei um sich herum zu bewegen. Der Spieler wird wie beschrieben automatisch durch die Level bewegt und muss die in unterschiedlichen Geschwindigkeiten heran stürmenden Zombiehorden ausschalten und möglichst viele Punkte sammeln bevor die eigene Lebensenergie durch Angriffe der Zombies auf 0 sinkt.
Kopfschüsse geben die meisten Punkte und erlauben es, über einen Kombo-Multiplikator, mehr Punkte mit jedem Treffer in Folge zu bekommen (Schüsse die nicht in den Kopf des Zombies gehen setzen den Zähler zurück). An bestimmten Positionen in den Leveln drehen sich gelb leuchtende Portale, mal um eine Achse und mal gleich um mehrere. Diese Portale liefern stolze 1000 Punkte, wenn der Spieler es schafft, eine Granate hinein zu werfen, was allerdings leichter gesagt als getan ist. Zombies können aus jeder Nische oder Tür kommen. Auch Feuerleitern sind kein Garant dafür, dass die Zombies nicht vom Dach herunter kämen.
HordeZ Zombies von oben (Bild © Eigen)Verschiedene Level haben zudem auch unterschiedliche Lichtverhältnisse vorzuweisen. Während Straßenschluchten im Abendlicht sehr gute Sicht bieten, benötigt der Spieler in einer unterirdischen Einrichtung ohne Beleuchtung des Öfteren die Taschenlampe, welche sich an den Pistolen befindet, um überhaupt etwas sehen zu können.
Einen Multiplayer-Modus besitzt HordeZ zwar auch, aber aufgrund des geringen Bekanntheitsgrades ist es schwer, ein match zu finden, wenn man nicht gerade mit Freunden zusammen spielen kann. Wir haben leider während unseres Tests keine Multiplayer-Session zusammen bekommen und werden diesen Modus auch nicht bewerten.
Für die Waffenauswahl, die während des Spiels durch Waffenspezifischen Munitionsverbrauch schon mal notwendig werden kann, bietet das Spiel für verschiedene Geschmäcker die jeweils passende Methode: <p class="credits float right"> HordeZ 2D GUI (Bild © Eigen)</p>
- 2D GUI: Durch einen Druck auf das Touchpad des jeweiligen Controllers öffnet sich auf der ingame-repräsentation des Controllers ein rundes Menü, auf dem die verschiedenen Waffen kreisförmig angeordnet sind und über das Touchpad ausgewählt werden können.
- 3D GUI: Durch Drücken des Touchpads erscheinen um den entsprechenden Controller herum blaue Kugeln mit einem Miniatur-Abbild der Waffen. Durch Bewegung des Controllers in die entsprechende Richtung wird die Waffe ausgewählt.
- Arcade-Mode: Anstatt über ein Menü auszuwählen, “zieht” der Spieler die Waffen von verschiedenen Positionen an seinem Körper. So hängen die Granaten vorne auf Gürtelhöhe und die Katanas werden über die Schulter vom Rücken genommen (Zombie-Fans könnten sich hier an Michonne aus The Walking Dead erinnert fühlen). Dieser Modus benötigt ein gewisses Maß an koordinationsvermögen, da der Spieler sonst mit baumelnden Armen zwischen zwei Zombie-Wellen die Waffe wechselt (an den Körper-Seiten befinden sich die Gewehre und Pistolen), gibt dem Spiel aber eine tiefere Immersion. Da der Spieler kein Menü nutzt um die Waffen plötzlich “erscheinen” zu lassen, sondern diese innerhalb der virtuellen Welt nur in die Hand nimmt wird das Eintauchen in die virtuelle Welt ein Stück intensiver.
Soweit zur Auswahl der Waffen. Nun wollen wir uns den verschiedenen Anti-Zombie-Werkzeugen widmen, denn ein Shooter ohne Schusswaffen wäre natürlich kein Shooter. In HordeZ hat man daher die Wahl zwischen verschiedenen Schusswaffen, einer Granate oder, wenn die gesamte Munition verschossen wurde, Katanas für den Nahkampf. Munition wird dabei beim Nachladen von einem Gesamtvorrat abgezogen, der sich durch Munitionspakete, die Zombies beim ableben gelegentlich fallen lassen, wieder etwas auffüllen lässt. Granaten werden aber separat gezählt.
- Die Pistole: Typische Standardpistole, Einzelschuss, 20 Kugel-Magazin und guter Schaden. Ein Fadenkreuz sucht man vergebens, will man zielen geht dies über Kimme und Korn, solange der Spieler noch kein Gefühl für die Waffe entwickelt hat und sozusagen direkt aus der Hüfte zu schießen kann. Unter dem Pistolenlauf befindet sich eine Taschenlampe, welche sich vor Allem in unterirdischen Leveln mit entsprechend wenig Beleuchtung als Nützlich erwiesen hat.
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Das Gewehr: Ein etwas überdimensioniertes Gewehr mit 50 Schuss Magazin und Automatikfeuer. Zum Zielen ist ein Laserpointer integriert. Die hohe Feuerrate und das große Magazin helfen dabei, den Strom an Zombies schnell auszudünnen, birgt aber die Gefahr, schnell an Munitionsknappheit zu leiden. Vorsicht ist beim nachladen geboten: Das Gewehr kann nur nachgeladen werden, wenn mindestens genug Patronen für ein vollständiges Magazin vorhanden sind. Ansonsten bleibt das Gewehr leer und man muss zur Pistole wechseln.
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Die Schrotflinte: Doppelläufig, mit sehr geringer Schussfrequenz und extrem kurzer Reichweite. Erlegt einzelne Zombies zwar zuverlässig im Nahkampf, ist aber für Zombie-Horden, die dem Spiel seinen Namen verleihen, an Gegnern eher ungeeignet.
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Katana: Wenn die letzte Kugel verschossen ist oder man eine besondere Herausforderung sucht, muss der Spieler auf Schwerter zurückgreifen. Diese haben eine sehr geringe Reichweite und bieten daher die Gefahr, von Zombies angeknabbert zu werden, bevor man Diese erlegt hat. Nur in Ausnahmesituationen zu empfehlen. Wer schnell mit dem Schwert auf Zombies eindreschen möchte, sollte sicherstellen dass in der realen Welt keine keine Wände, Türen, Gegenstände, Tiere oder Personen vom Controller getroffen werden.
- Granate: Die einzige Waffe mit Flächenschaden und auch der einzige Weg des Spielers, sich selbst zu schädigen. Mit einer zeitlich gut gezielten Granate ist es möglich eine Gruppe an Zombies oder auch einen der dickeren Vertreter auszuschalten. Allerdings kann ein ungeschickter Wurf auch schnell wortwörtlich nach hinten losgehen und den Tod des Spielers herbeiführen. Der Spieler sollte mit den Granaten sparsam umgehen, da Diese in Portale geworfen viele Bonuspunkte bringen können und neue Granaten nur selten von Gegnern fallen gelassen werden.
Jedes Zombiespiel lebt von etwas Abwechslung. Denn stundenlang die gleichen Monster zu erledigen wird schnell langweilig und eintönig. Hier bietet HordeZ mit insgesamt sechs verschiedenen Zombie-Typen zwar nicht die größte Auswahl die man je gesehen hat, aber es reicht zumindest aus um das Interesse des Spielers aufrecht zu erhalten. Nachfolgend geben wir einen kleinen Überblick über das Portfolio der Untoten:
- Der Normale Zombie: Der typische 0815 Untote mit Appetit auf Menschenfleisch. Bewegt sich nicht sehr schnell und ist mit einem normalen Kopfschuss oder ein paar Körpertreffern leicht zu erledigen.
HordeZ Polizeizombie (Bild © Eigen)
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Der Polizei-Zombie: Mit Schutzweste und Polizeihelm stellt dieser Zombie schon ein etwas stabileres Ziel dar, hier hilft auch der klassische Kopftreffer nicht direkt weiter. Es benötigt mehrere davon (oder eine große Anzahl Körpertreffer) um diesen Untoten los zu werden. Die Ausnahme bietet ein Schuss durchs Visier, dieses ist die Schwachstelle des Helms und damit des Zombies. Die Hitbox hierfür ist aber verhältnismäßig klein und durch die ständige Bewegung des Zombies durchaus eine Herausforderung.
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Clown-Zombies: Erst kürzlich per Update hinzugefügt, sind diese Horrorclowns immer für eine böse Überraschung gut. Sie sind zwar größer als ihre schlurfenden Kollegen, dafür aber auch wesentlich schneller und nur schwer zu hören. So kommt es nicht selten vor, dass man sich umdreht und eine rote Nase direkt vor einem auftaucht. Dabei rennt der Clown-Zombie auch gerne am Spieler vorbei um ihn von hinten anzugreifen.
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Crawler: Diese kleinen aber flinken Bestien sind zwar schon früh zu hören, aber durch ihre Geschwindigkeit und geringe Größe nicht so leicht zu erwischen. Sie kommen relativ selten vor, können aber gerade in sehr düsteren Leveln eine Gefahr darstellen, da man sie schnell aus den Augen verliert.
HordeZ Fat Zombie (Bild © Eigen)
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Fat-Zombie: Die massereichsten und größten Vertreter der Untoten in HordeZ machen durch eine Körpergröße von ca. 2,5m und einen gefühlten Umfang von zwei Metern einen einschüchternden Eindruck, sind aber mit der richtigen Taktik auch besiegbar. Hier hilft aber mit keiner Waffe ein Kopfschuss für einen leichten Kill. Etwa ¾ eines Pistolenmagazins oder eine gut platzierte Granate sind nötig um dieses Monstrum zu Fall zu bringen.
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Fliegende Totenköpfe: Ein Sonderling unter den Gegnern ist wahrlich der fliegende Totenkopf. Dieser ist auch der einzige Fernkampf-Gegner, da er mit Feuerbällen aus der Distanz auf den Spieler schießt, denen der Spieler (meist indem er sich duckt) ausweichen muss. Zwischen seinen eigenen Schüssen schützt er sich außerdem mit einem Energiefeld vor den Kugeln des Spielers. In Mitten von Zombiehorden, können diese kleinen Monster den Spieler ganz schön aus dem Konzept bringen, da man hier auch den richtigen Moment zum Gegenangriff abpassen muss. Durch ein unfehlbares Schrei-Geräusch verrät sich dieser Widersacher jedoch beim Spawn.
HordeZ Award (Bild © PCMasters.de)
HordeZ ist ein interessanter On-Rail Shooter der eine gute Immersion in die virtuelle Welt bietet. Eine Story fehlt zwar gänzlich, aber die verschiedenen Level und Schwierigkeitsgrade liefern für den Preis von 16,99€ ausreichenden Spielspaß und auch einen gewissen Wiederspielwert. Dass HordeZ ausschließlich auf mit der HTC Vive spielbar ist, sehen wir als einen der wenigen ausbaufähigen Aspekte des Spiels, Fans und Besitzer der Oculus Rift hätten sicher auch Spaß an diesem Titel.
Wer nun Interesse bekommen hat, kann sich eine Demoversion von HordeZ kostenlos über Steam herunterladen, eine nette Geste, welche bei vielen Spielen heutzutage leider aussen vor gelassen wird.
Der Mix aus Grafik und Ton, der zu einer schlüssigen Atmosphäre führt, funktioniert jederzeit und hat uns zufrieden gestellt. Auch die Steuerung leistet sich keine technischen Fehler und funktioniert problemlos, sobald man die Variante für den eigenen Geschmack ausgewählt hat.] Das langsame Tempo der Bewegungen macht HordeZ für VR-Einsteiger zu einem gut spielbaren und nicht zu komplexen Spiel. Besonders die Demoversion eignet sich, um die eigene Anfälligkeit gegenüber Motion-Sickness zu testen.
Insgesamt erhält HordeZ von uns eine Bewertung von 81%.