GeForce RTX 2070 Super EX [1-Click-OC] im Detail
Die GeForce RTX 2070 zählte zu den am besten ausbalancierten Modellen der RTX-20-Serie. Die RTX 2070 Super soll noch einmal nachlegen und alles noch besser machen. Schon beim dem Herzstück der Karte stößt man auf die wohl größte Änderung, die der Serie zu Gute kommt. Wo bei der RTX 2070 noch ein TU106-400-A1 verbaut wurde, kommt nun ein TU104-410-A1 "Turing"-Chip, der ursprünglich der großen Schwester RTX 2080 gehörte. Damit kommt ein größerer DIE zum Einsatz, der ebenfalls in 12-Nanometer FFN von TSMC gefertigt wird.
Aufgebohrte RTX 2080
Da sich die RTX 2070 Super von der RTX 2080 und RTX 2080 Super unterscheiden muss, ist diese in der Leistung beschnitten worden, wobei sie aber noch immer stärker ist als mit dem TU106 Chip. Anstatt der 2.304 Shader-Einheiten, 144 Textureinheite und 64 Render Output Units der RTX 2070, wird die RTX 2070 Super mit 2.560 Shader-Einheiten, 160 Textureinheiten und 64 Render Output Units ausgeliefert.
Weiterhin bietet die neue Karte anstelle von 288 Tensor-Kernen für KI-Berechnungen und 36 Raytracking-Kernen nun ganze 320 Tensor-Kerne und 40 Raytracking-Kerne! Der GDDR6-Speicher fasst weiterhin 8 GB und taktet wie gehabt mit 1.750 MHz (respektive 7.000 MHz) und erreicht dank der 256-bit Speicheranbindung eine Bandbreite von 448 GB/s. Hier gab es demnach keine Änderungen.
KFA2 GeForce RTX 2070 Super EX ab 558€
Auch der Basistakt ist auf 1.605 MHz angehoben worden, was ebenfalls bei den Referenzmodellen von Nvidia der Fall ist. Der Boost-Takt der Referenz beträgt 1.770 MHz und KFA2 legt noch einen drauf: Hier sind 1.800 MHz im Normalbetrieb oder 1.815 MHz über das Tool Xtreme Tuner Plus aktivierbar. Wie gewohnt erkennt man dieses Feature am [1-Click OC] im Namen. Die 15 MHz mehr sind auf jeden Fall sicher und sollten auch aktiviert werden. Wer mehr raus holen möchte, kann im Test-Abschnitt zum Overclocking mehr erfahren.
Nach dem Entfernen des Kühlers bekommen wir einen Blick auf den DIE und auf den GDDR6 Speicher. Bei unserem Muster sind 8 Chips von Micron mit der Bezeichung 9NA77 D9WCW verbaut, deren vollständiger Name MT61K256M32JE-14:A lautet.
Design und Aufbau
Beim Design erinnert die GeForce RTX 2070 Super EX [1-Click-OC] sehr stark an die RTX 2070 EX als auch an die RTX 2080 EX, wodurch hier ein bewährtes Design gewählt worden ist. Der Kühler ist groß dimensioniert und auch RGB-Beleuchtung ist wieder mit am Start. Das Top-Cover ist schwarz gehalten und mit diversen Designelementen in Form von Einkerbungen und Rillen geschmückt. Für die Stromversorgung setzt die Karte einen 8-Pin und einen 6-Pin-PCIe-Stromstecker voraus. Die maximale Leistungsaufnahme der Karte geht deutlich über die der RTX 2070 hinaus. Wo sich das Vormodell noch mit 175 bzw. 185 Watt begnügt hat, entspricht die Leistungsaufnahme der RTX 2070 Super mit 215 Watt den Werten der RTX 2080 – denn es handelt sich hier im Grunde um eine RTX 2080.
Die Gesamtlänge der GeForce RTX 2070 Super EX [1-Click-OC] beträgt 290 mm. Wenn man nur das PCB ohne die überstehende Kühlerabdeckung misst, kommt man auf 269 mm. Die Rückseite wird von einer Backplate bedeckt, die die Karte stabilisiert und versteift. Damit ist die RTX 2070 Super EX keinesfalls klein, aber auch nicht überdimensional groß. Bei der Höhe samt Backplate und Kühlerabdeckung kommt die Karte auf beachtliche 53 mm und blockiert damit drei Steckpläzte. Das sollte man auf jeden Fall bei der Wahl des Gehäuses beachten. . Bei der Spannungsversorgung kommen insgesamt 9 von 10 möglichen Phasen zum Einsatz.
Monitore werden über einen der insgesamt drei DisplayPort 1.4 oder einen HDMI 2.0b Port angeschlossen. Hinten am PCB befinden sich wieder einmal fünf Kontaktstellen zum Ausmessen der Spannungen PCI_V, GND, GPU_V, DDR_V und 5V. Neben dem RGB- und PWM-Lüfteranschlüssen befinden sich drei weitere Büchsen, die nicht weiter erklärt sind.
Spezifikationen:
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Chip | |||
Shadereinheiten | |||
Chiptakt (Stock) | |||
Chiptakt (Boost) | |||
Verbruach | |||
Vertigung | |||
Blockierte Slots | |||
Speichergröße | |||
Speicherinterface | |||
Speicherbandbreite | |||
Lüfter | |||
PCI-Express | |||
PCIe Stromstecker | |||
RGB-Beleuchutng | |||
Unterstützte DirectX Version | |||
Preis (UVP, Stand 06.10.19) |
Lieferumfang
KFA2 GeForce RTX 2070 Super EX Verpackung (Bild © PCMasters.de)
KFA2 liefert die GeForce RTX 2070 Super EX [1-Click-OC] in der für die Marke sehr typischen Umverpackung. Diese fällt auf und zeigt die meisten Features mit Bildern und Text auf der Front- und Rückseite. Der schwarze Karton im Inneren beinhaltet die gut gepolsterte Grafikkarte, einen Molex auf PCIe-Stromadapter und ein Handbuch in Englisch. Mehr ist nicht enthalten und ist bei der Preisklasse auch nicht zu erwarten. Derzeit läuft bei Nvidia eine Aktion, bei der beim Kauf einer der neuen RTX 20er Karten das Spiele Call of Duty: Modern Warfare dazu gegeben wird.
Wir haben unser Testmuster der Grafikkarte von der PR-Agentur von KFA2 erhalten. Die Bereitstellung hat keinen Einfluss auf die Bewertung und Objektivität des Tests genommen.
Systemanforderungen
Auf der Produktverpackung werden die folgenden Anforderungen genannt:
- PCI Express kompatibles Motherboard mit 16 x PCIe Slot
- Ein 6-pin und ein 8-pin-PCIe Stromkabel
- Min. 650 Watt Netzteil
- 1,5 GB Speicherplatz auf der Festplatte
- 8 GB Arbeitsspeicher (16 GB empfohlen
- Microsoft Windows 10 64bit (April 2018 Update), Microsoft Windows 7 64bit oder Linux 64 bit als Betriebssystem
Das Testsystem
Die Tests werden erneut in unserem ITX-Testsystem durchgeführt. Der Aufbau sieht wie folgt aus:
- CPU: AMD Ryzen 5 2600 @ 3,7GHz 1,27850v
- Mainboard: Asrock AB350 Gaming-ITX/ac
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
- RAM: Patriot Viper 4 16GB Kit, DDR4-3000, CL16-16-16-36 (PV416G300C6K)
- CPU-Kühler: CRYORIG C7
- Netzteil: Corsair SF 450 80+ Gold mit 450 Watt
- Lüfter: 1 x 80 mm Lüfter
- Gehäuse: Kolink Rocket
RTX 2070 Super Übertaktung und 1-Click OC
Zur Übertaktung der GeForce RTX 2070 Super EX nutzen wir wie gewohnt das hauseigene Tool des Herstellers: Xtreme Tuner Plus. Das Tool ist weiterhin in der Beta-Phase, funktioniert aber tadellos und beherrscht alle Basics, die man von einem OC-Tool erwarten würde, ohne überladend und unübersichtlich zu wirken,
Im Reiter 1-Click-OC findet man die gleichnamige Funktion, mit der man den Boost-Takt auf die beworbenen 1.815 MHz anheben kann. Rechnerisch entspricht der 15 MHz Zuwachs einem Plus von 0,83%.
Beim manuellen Übertakten, kann man das Power Target auf 111% anheben. Die Spannungen lassen sich ebenfalls verändern, falls man diese Werkzeuge nutzen möchte. Wir haben für diesen Test die Spannungen bei den Standardeinstellungen belassen und das Power Target Limit auf 111% angehoben.
Nach einer längeren Experimentierphase pendelte sich der Takt bei 123 MHz ein. Bis 150 MHz funktionierten die meisten Benchmarks, aber bei weitem nicht alle. Ausgehend von einem Boost-Takt von 1.800 MHz, erreicht der neue Boost-Takt entsprechend 1.923 MHz. Dies entspricht einem Zuwachs von ca. 6,8%. Die GPU kann aber noch weit höher takten und macht das auch, wenn die Temperaturen und andere Parameter dafür günstig liegen. Der mit GPU-Z gemessene maximale Boost lag bei 2.040 MHz.
Bei dem GDDR6-Speicher konnten wir die Taktschraube auch drehen, waren aber recht schnell am Limit. Der Speicher erwies sich als sehr zickig und war nur bis 669 MHz stabil. Effektiv lag der erhöhte Speichertakt bei 7.669 MHz. Der prozentuale Anstieg entspricht damit 9,56%. Bei Konkurrenzprodukten wurden wohl auch Steigerungen von 1 GHz erreicht, was auf den Einsatz anderer Speicherchips zurückzuführen ist.
RTX 2070 Super - Ray Tracing Benchmarks
Mit der gesteigerten Leistung und erhöhten Anzahl an RayTracing Kernen, sollte die RTX 2070 Super zeigen, was sie drauf hat. In Battlefield 5, The Shadow of The Tomb Raider und bei 3D Mark tritt sie gegen das Lineup von RTX 20 Geschwistern. Bis AMD Ray Tracing aktiv unterstützt, sind die entsprechenden Karten hier nicht vertreten.
Battlefield 5 mit DTX
Unter Full-HD und aktiviertem Ray Tracing macht sich die RTX 2070 Super wirklich gut und liegt mit der RTX 2080 gleich auf. Nach Übertaktung schafft sie einen weiteren Vorsprung von knapp 7 FPS. Bei deaktivierten Ray Tracing sieht die Sache anders aus und die übertaktete RTX 2070 Super hat hier einen Vorsprung als auf die RTX 2080.
3DMark PORT ROYAL
Port Royal belastet die Karten sehr stark und die hohe Anzahl an Reflektionen macht allen Karten zu Schaffen. Aber auch hier kann die RTX 2070 Super wirklich super Ergebnisse liefern. Im übertakteten Zustand setzt sie sich sogar noch mal um 362 Punkte ab.
Shadow of The Tomb Raider mit DTX
Shadow of the Tomb Raider zählt zu den anspruchsvolleren Titeln, die die DTX Technologie implementieren. Hier schlagen sich die Karten alle sehr ähnlich, auch wenn Framelimitierer wie VSYNC deaktiviert sind.
Final Fantasy XV Benchmark mit DLSS
Mit dem Benchmark von Final Fantasy XV sieht man bei aktiviertem und auch bei deaktiviertem DLSS ein ähnliches Bild. Nach Übertaktung reicht es gegen die RTX 2080 ohne DLSS und mit DLSS. Die RTX 2060 wird mit großem Abstand abgehängt.
Synthetische Benchmarks
Virtual Reality Benchmarks
Spiele Benchmarks
Leise und gleichzeitig effektive Kühlkonstruktion
Das Kühlungssystem der GeForce RTX 2070 Super EX [1-Click-OC] erweist sich als ausgereift. Die beiden 100-mm großen Axiallüfter drehen im normalen Betrieb und Idle gar nicht und das System ist entsprechend leise. Ab höherer Last, bei der die GPU sich aufheizt, drehen die Lüfter hoch auf und schalten sich wieder ab. Bei Volllast drehen sie auf, sind aber meist unter der 60%-Drehzahlmarke und damit etwas wahrnehmbar. Bei 50%-Drehzahl sind sie im offenen Gehäuse etwas hörbar, aber keinesfalls störend. Das Luftgeräusch bei 60% ist dabei deutlich auffälliger.
Die Regelung hängt natürlich stark davon ab, ob das Gehäuse gut belüftet ist und ob wir hochsommerliche Raumtemperaturen haben oder moderate 23°C Raumtemperatur. Ab 70% Lüfterdrehzahl hört man sie auf jeden Fall. Die automatische Lüftersteuerung ist aber auf jeden Fall gut abgestimmt. Bis 55°C GPU-Temperatur drehen die Lüfter nicht. Ab dann fangen Sie an mit 20% zu rotieren. Beim Erreichen von 63°C steigt die Drehzahl auf 45%, wobei die Lüfter kaum wahrnehmbar sind.
Der Kühlkörper unter der schwarzen Abdeckung mit Lüftern besteht aus zwei Aluminium-Stacks, die mittels 4 Kupferheatpipes verbunden sind. Die fünfte Heatpipe wird dazu genutzt, um die Abwärme über den größeren Lamellenblock zu verteilen. Sowohl das Lamellen-Stack als auch die Kupferheatpipes sind sauber verarbeitet und noch dazu vernickelt. Die massive Kupferbodenplatte ist dagegen nicht vernickelt, ist plan und macht einen guten Eindruck. Laut KFA2 ist die Kühlkonstruktion für 260 Watt Abwärme konzipiert.
Für die Spannungswandler werden ebenfalls mitgekühlt. Der Abstand zu den GDDR6 Chips und den Spannungswandlern wird über Wärmeleitpads überbrückt. Die Kühlung scheint hier auch ordentlich dimensioniert worden zu sein.
Die Temperatur der Karte veränderte sich nur geringfügig durch Übertaktung, was die ausreichenden Reserven bestätigt.
Auch die Aufnahmen mit der Flir One Pro Wärmebildkamera zeigen eine ziemlich ebene Verteilung der Abwärme. Der Luftzug erreicht auch das PCB drunter und kühlt es aktiv mit, auch wenn sich dieses unvermeidlich aufheizt.
Dezente RGB-Beleuchtung
Bei diesem Modell kommt auch RGB-Beleuchtung zum Einsatz. Diese lässt sich nicht direkt mit anderen Systemen koppeln und wird über das hauseigene Xtreme Tuner Plus Tool gesteuert. Die Steuerung ist denkbar simpel und ist in dem Reiter RGB zu finden. Die durchsichtigen Lüfterlamellen als auch das „What’s Your Game?“ Logo werden dabei ausgeleuchtet. Zu den Effekten zählt Static, Breathing, Rainbow, Cycling Breathing und auf Wunsch kann man die Beleuchtung auch gang abschalten.
Stromverbrauch
Im Idle genügt sich die RTX 2070 Super EX mit 53 Watt und das auch bei Übertaktung, da diese erst unter Last wirksam wird. Bei Volllast steigt der Verbrauch auf 258 Watt an. Die Übertaktung hat zur Folge, dass die Karte 24 Watt mehr schluckt, was unserer Ansicht nach verkraftbar ist.
Fazit
In dem Test haben wir alle wichtigen Leistungsmerkmale der KFA2 GeForce RTX 2070 Super EX beleuchtet. Sie löst die knapp ein Jahr alte RTX 2070 ab und macht vieles noch besser. Im Inneren der KFA2 GeForce RTX 2070 Super EX schlägt dabei das Herz der RTX 2080, auch wenn sie auf dem Papier nicht an diese heran reicht. In den Benchmarks kommt sie in den meisten Fällen nah an diese dran und unter manchen Szenarien schlägt sie diese sogar.
An dem Custom-Kühler von KFA2 ist nichts anzumerken, denn hier wird nicht am Material und Kühlfläche gespart. Der große Kühler leitet die Wärme gut ab und auch die zwei großen 100-mm-Lüfter machen ihre Arbeit gut und leise. Bis 55°C GPU-Temperatur drehen die Lüfter gar nicht und damit ist die Grafikkarte unhörbar.
KFA2 GeForce RTX 2070 Super EX Award (Bild © PCMasters.de)
In Sachen Übertaktung schafft die Karte ebenfalls ein ordentliches Plus von 123 MHz (+6,8%) bei der GPU und 669 MHz (+9,56%) beim GDDR6-Speicher. Wer das beworbene 1-Click-OC Feature nutzen möchte, erhöht den GPU-Takt um 15 MHz im Nachhinein über die kostenlose Xtreme Tuner PLUS Software, was für unerfahrene Nutzer ganz nett ist. Der Kühler ist durch seine Beschaffenheit für Übertaktung fast schon prädestiniert.
Die RGB-Beleuchtung ist ein schönes Plus, denn sie ist dezent und nicht zu auffällig, lässt sich aber gut in voll beleuchtete Systeme integrieren (auch wenn sie nicht mit anderen Systemen koppelbar ist). Preislich setzt die KFA2 GeForce RTX 2070 Super EX da an, wo auch die GeForce RTX 2070 mitgespielt hat. Im Handel ist sie ab 557€ erhältlich und zählt derzeit zu den preiswertesten Varianten auf dem Markt. In Anbetracht des Preises im Vergleich zur Konkurrenz, der guten Leistung und des gut abgestimmten Kühlkonzepts können wir die KFA2 GeForce RTX 2070 Super EX jedem empfehlen, der eine neue Grafikkarte in diesem Preissegment sucht.