DeepCool Gamer Storm Macube 110 Front (Bild © PCMasters.de)
Gamer Storm Macube 110 im Detail
Der Macube 110 aus der Gamer Storm Serie übernimmt viele Features der hochpreisigen Modelle, fällt aber mit den Maßen 225 x 431 x 400 mm deutlich kompakter aus, also noch der Macube 310. Beim Test konzentrieren wir uns auf die schwarze Variante des Gehäuses, obwohl es dieses auch in Weiß gibt.
Von außen fällt das Macube 110 durch die schlichte Front und große Seitentür aus gehärtetem Glas auf. Die Tür wird magnetisch festgehalten und lässt sich über den Griff oben entfernen. Die Magneten sind stark und halten das Glasfenster ausreichend stark fest.
Der obere Teil des Gehäuses ist mit einer Mesh-Obefläche versehen, die durch eine abnehmbare, magnetische Staubfiltermatte bedeckt wird. In dem vorderen Segment des Top-Panels findet man das I/O-Panel, dass ebenfalls schön schlicht designt ist. Das I/O Panel beinhaltet einen Power- und Reset-Knopf, einen Kombianschluss für Mikro und Kopfhörer sowie zwei USB 3.0 Ports, die hellgrün hinterlegt sind.
Komponenten & Kompatibilität
Durch die kompaktem Maße lassen sich in dem Gehäuse nur mini-ITX oder microATX Mainboards verbauen, von denen die letzteren weiter verbreitet und preiswerter sind. Bei der Wahl von Grafikkarten muss man darauf achten, dass diese nicht länger sind als 320 mm und CPU Luft-Kühler dürfen nicht höher sein als 165 mm. Diese Restriktionen sind normal und sollten für die allermeisten Systeme kein Problem darstellen. Die 4 Erweiterungsslots sollten ebenfalls für die meisten Systeme ausreichen. Für die Stromversorgung können ARX Netzteile mit 160 mm Länger eingebaut werden.
Kühlkonzept
Die Front verfügt über zwei Streifen, die ca. 1,5 cm breit sind und aus Mesh bestehen. Diese dienen dazu, Luft nach Innen einzuziehen. Dafür ist in der Frontpartie ein sehr großer Bereich vorgesehen, in dem bis zu 280er Radiatoren oder wahlweise drei 120 mm oder zwei 140 mm Lüfter montiert werden können. Im Top-Panel lassen sich ebenfalls bis zu 280er Radiatoren montieren, oder auch zwei 140er Lüfter. Dabei sind hier keine fixen Löcher vorgebohrt, sondern Schlitze eingelassen. Dadurch kann man Radiatoren oder Lüfter stufenlos höher oder tiefer versetzen, was positiv für die Kompatibilität ist.
Ab Werk wird ein 120-mm-Lüfter auf der Rückseite installiert. Dieser wird über einen 3-pin- oder 4-pin-Molex angeschlossen. Ein PWM-Lüfter wäre zeitgemäßer und sinnvoller gewesen. Da dieser aber mit 1.000 U/Min dreht, ist er auch nicht so auffällig und sollte den meisten Nutzern genügen. Wir haben für den Test keine weiteren Lüfter verbaut, um die Kühlleistung des Standard-Setups zu testen. Dazu aber mehr später um Kühlsegment, des Macube 110 Tests.
Spezifikationen
Technische Daten (Herstellerangaben) | |||
Material | ABS Kunststoff, SPCC Stahl, Hartglas | ||
Farbe (innen / außen) | Schwaruz/Weiß | ||
Maße (BxHxT) | 400 x 225 x 431 mm | ||
Mainboard Größen | miniITX, microATX | ||
Max. CPU-Kühlerhöhe | 165 mm | ||
Max. Grafikkartenlänge | 320 mm | ||
5,25" Montageplätze | 0 | ||
3,5" Montageplätze | 2 | ||
2,5" Montageplätze | 2 | ||
Lüfter | 1 x 120 mm mitgeliefert (Heck) | ||
PCIe-Slots | 4 | ||
I/O-Panel | 2x USB 3.0 Typ A, 1x Kopfhörer/Mikrofon | ||
Netzteil | ATX, 160 mm (nicht enthalten) | ||
Besonderheit | Hartglas-Seitenteil, Grafikkartenhalterung, Staubfilter | ||
Garantie | 2 |
Lieferumfang
Für ein Gehäuse aus dem sub-60€-Segment ist der Lieferumfang durchaus gut. So erhält man in einer Plastiktüte neben der vielen, notwendigen Schrauben, auch 11 Kabelbinder, ein Qualitäts-Check-Siegel sowie eine bebilderte Anleitung.
Das Testsystem
Als Testsystem nutzen wir die aktualisierten ITX-Komponenten. Der Aufbau sieht wie folgt aus:
- CPU: AMD Ryzen 5 3700X @ 4,0GHz
- Mainboard: ASUS ROG Strix X470-I Gaming
- RAM: Patriot Viper Steel 16 GB, DDR4-3868, CL18-22-22-40
- SSD:Samsung EVO 840 250GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 1 TB
- Grafikkarte: ZOTAC geForce RTX 2080 Super
- CPU-Kühler: SCYTHE Kotetsu Mark II TUF Edition
- Netzteil: Corsair TX-550M - 550 W
Verarbeitung & Zusammenbau
In Sachen Verarbeitung gab es einige kleine Mängel, die aber scheinbar auf den Transport zurückzuführen waren. In dieser Preisklasse gibt es leider kleine Schnitzer, die allesamt zu verkraften sind. So müssen auch die PCIe-Slotblenden herausgebrochen werden und der Lack war an einer Stelle nicht gut angebracht. Ansonsten war die Qualität durchaus als gut zu bezeichnen.
Nach dem Entfernen der beiden Seitenteile, des Zubehörs und dem Zurechtlegen der Kabel, konnte der Zusammenbau beginnen. Das ATX Netzteil passte gut in den unteren Bereich und der Einbau ist nach dem Einschrauben von 4 Schrauben erledigt.
Unser mini-ITX-Mainboard wird samt Kühler und RAM ins Gehäuse eingeschraubt. Der Platz oben reicht aus, sodass man das EPS-Kabel vom Netzteil noch nachträglich reinstecken kann. Die Kabeldurchführungen um das Mainboard herum sind gut ausgelegt und so konnten wir die notwendigen Kabel alle direkt zum Board führen.
Für die Grafikkarte mussten zwei der Slotblenden raus gebrochen werden. Hier gab es keine Auffälligkeiten. Die Schrauben sitzen gut und drehen nicht durch. Ein schönes Gimmick ist die Grafikkartenhalterung, die man auch vom Macube 310 kennt. Diese stützt die Grafikkarten und reduziert die Last auf den PCIe Slot.
SSDs und Festplatten
Für Datenträger hat DeepCool Plätze für zwei 3,5“ Festplatten in einem entfernbaren Rack im unteren Bereich des Macube 110 vorgesehen. Diesen haben wir entfernt, da wir keine solche Festplatten verwenden. Zwei 2,5“ SSDs können dagegen auf der Rückseite des Mainboard-Schlittens eingehakt werden. Diese werden über Gummipuffer befestigt, was sehr komfortabel ist.
Es sind ausreichend Kabelbinder dabei und auch Befestigungsösen sind ausreichend auf der Rückseite vorhanden. So lassen sich alle Kabel gut verlegen und auch die Grafikkarte ist gut erreichbar. Die Kabel sind leicht zu verstecken und über kurze Wege einführen. Die I/O Flachkabel sind mit schwarzer Isolierung und damit auch schön unauffällig.
Kühlung und Lüfterperformance
Da beim Macube 110 nur ein Lüfter im Heck verbaut ist, saugt dieser die Luft oben und in der Front an. Das Netzteil hat um Grunde einen eigenen Kreislauf und beeinflusst das System nicht großartig. Die Hitze kann auch oben entweichen, da hier eine große Fläche offen steht und es keine Lüfter gibt. Die restliche Arbeit musste also der Scythe Kotetsu Mark II TUF Edition erledigen. Dieser wird vom Mainboard mittels eine PWM-Kurve geregelt. Da der vorinstallierte 120-mm-Lüfter des Macube 110 nur über einen 3-pin-Anschluss verfügt, konnte die ASUS AI Suite 3 einen Drehzahlbereich von ca. 400 bis 1.000 U/Min ermitteln. Nutzbar war aber für die Steuerung der Bereich ab 76% aufwärts. Dadurch haben wir nur die Messungen mit 100% Lüfterdrehzahl durchgeführt.
Lüfterdrehzahlbereich
Der gemessene Lüfterdrehzahlbereich sah wie folgt aus:
Wärmebildkameraaufnahmen
Wenn das Gehäuse geschlossen ist und man die Grafikkarte mit Furmarkt sowie 4 CPU-Kerne belastet, heizt sich das Macube 110 entsprechend auf. An dem Seitenteil aus Hartglass kann man sehen, dass sich zwei auffällige Hotspots bilden. Der eine ist bei der Grafikkarte, der durch die ausgestoßene, heiße Luft verursacht wird. Der zweite wird durch das Mainboard verursacht.
Entfernt man dann direkt unter Last das Seitenteil, kann man die Hot-Spots innerhalb des Gehäuses entdecken. Hier sieht man deutlich, dass die Grafikkarte sich aufheizt und auch das Mainboard entsprechend heiß wird. Es wäre demnach sehr ratsam noch ein bis zwei Lüfter in der Front zu platzieren.
Fazit
Der Macube 110 Midi-Tower ist eine durchaus gelungener Erweiterung der Gamer Storm Reihe. Deep hat dem Gehäuse viele Features der teureren Modelle vererbt und vieles richtig gemacht. So ist das Design wirklich sehr elegant gehalten worden und das Gehäuse sieht sehr aufgeräumt aus.
Das Seitenteil aus Hartglas ist dank der Magneten und des schicken Griffs im oberen Segment ein tolles Feature. Die Grafikkartenhalterung ist ebenfalls sehr hilfreich und entlastet den PCIe-Slot. Die vielen Montageoptionen für Lüfter, die auch für die Befestigung von Radiatoren von AIO-Wasserkühlung ausgelegt ist, sind ebenfalls gut dimensioniert.
Der vorinstalliert Lüfter im Heck ist dank 1.000 U/Min durchaus leise, aber unserer Ansicht nach nicht ausreichend, um die erzeugte Hitze von modernen Systemen, nach außen zu befördern. Hier sollte man noch in ein bis zwei weitere investieren.
Die Verarbeitung ist für ein PC-Gehäuse für 53€ (Affiliate) durchaus gut, auch wenn sie nicht perfekt ist. Der Lack zieht Fingerabdrücke förmlich an. Das Macube 110 gibt es auf Wunsch auch in Weiß und hier sind die Fingerabdrücke vermutlich nicht mehr sichtbar.
Damit kommt das Gamer Storm Macube 110 von DeepCool auf eine Gesamtwertung von 88% und ist damit ein empfehlenswertes Gehäuse für Einsteiger mit begrenztem Budget, die ein kompakteres System auf microATX-Basis aufbauen möchten. Es ist für ITX-Systeme unserer Ansicht nach zu groß und aufgrund des deutlich höheren Preises von solchen Mainboards, ist die Balance nicht gegeben.