Nvidia GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition im Test

Nvidia GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition im Detail

Die GeForce RTX 3060 Ti stellt als Founders Edition eine gute Referenz für die gesamte Grafikkartensparte der RTX 3060 Ti. In der Essenz sind die Modelle alle gleich, weil die GPU an sich von Nvidia bezogen wird. Abweichungen gibt es beim Board-Design, Speicherwahl und Spannungsversorgung sowie Kühlung der Modelle. Die Modelle setzten alle auf einen GA104-200 Ampere-Chip auf, bei dem die Revisionen variieren könnten.

GA104-200 Amper GPU

Der GA104-200 Chip bietet 4.864 Cuda Kerne, 152 Textureinheiten und 80 ROPs. Beim Sprung von der RTX 2000 zur RTX 3000 Serie gibt es einige Verbesserungen, durch die sie sich stark voneinander unterscheiden. Nicht nur die Anzahl der Cuda-Kerne ist signifikant gestiegen, auch die Technologien, die die RTX Serie ausmacht, haben sich verbessert. So verfügt die GeForce RTX 3060 Ti über 38 Raytracing-Kerne der zweiten Generation, die im Vergleich zur Vorgeneration anstatt 21,7 RT-TFLOPS satte 31,6 RT-RFLOPS erreichen. So werden Spieletitel, die DirectX Raytracing-Berechnungen unterstützen, enorm beschleunigen und realistischer gemacht. Auch Reflektionen und Schatten werden so genauer berechnet und verbessern die Spielerfahrung damit. Je nach Spiel fällt das mehr oder weniger auf.

Auch die 152 Tensor-Kerne der dritten Generation sind in der Anzahl gestiegen und werden über Nvidia‘s DLSS Super Sampling Feature in immer mehr AAA-Titeln angeboten bzw. umgesetzt. Hier gibt Nvidia an, dass die RTX 2060 Super noch 57,4 Tensor-TFLOPS an Rechenleistung zu schaffen vermochte und die RTX 3060 Ti schafft hier sogar 129,6 Tensor-TFLOPS.

Bei CDProject’s Cyberpunk 2077 kommt man tatsächlich bisher am besten in den vollen Genuss beider Features! Auch wenn das Spiel etwas buggy ist, es sieht enorm besser aus, wenn man DLSS und DirectX Raytracing (DXR) aktiviert und die FPS-Zahlen brechen auch nicht ein. Auch bei Metro Exodus oder The Shadow of The Tomb Raider werden die Technologien unterstützt und sind über die letzten Monat ausgebaut worden. So macht es auch hier mehr Spaß mit aktivierten DirectX Raytracing und DLSS Features.

8 GB GDDR6

Das PCB ist nochmals kompakter, als die Karte schon ist. Die 8 GB an GDDR6 Speicher werden über 8 Chips realisiert, die wie gewohnt um die GPU angeordnet sind. Die Spannungsversorgung ist wie bei KFA2 links von der GPU angeordnet und basiert auf 10 von 12 möglichen Phasen.

Design und Aufbau

Auf den Fotos sieht die GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition recht groß aus, doch in der Realität ist sie erstaunlich kompakt! Im Vergleich zu einer Custom-Lösung, wie der KFA2 GeForce RTX 3060 Ti EX, sieht man einen enormen Größenunterschied. Das führt zum einen zu besserer Kompatibilität und zum anderen zu einer besseren Verteilung des Gewichts. Die RTX 3060 Ti Founders Edition hängt damit nicht durch. Die Gesamtlänge der Karte beträgt 242 mm und die Breite 112 mm. Sie blockiert lediglich 2 Slots und sollte damit in so ziemlich jedes Gehäuse passen und sich speziell für kompakte ITX-Systeme besonders gut eigenen.

Wirft man einen genauen Blick auf die Karte, sieht man ein sehr aufwendig designtes Gehäuse, das enorm ansprechend ist. Alles passt super genau und die Umsetzung des Kühlers fließt direkt ins Design ein, was einfach nur stimmig und schön erscheint. Der Mix aus Schwarz und Silber macht extrem viel aus bei der Founders Edition. Der silberne Alurahmen schwingt sich wie ein S durch die Karte und trennt sie dabei einmal in der Mitte.

Auch die Rückseite ist vollständig von einer schwarzen Backplate bedeckt. Circa 30% der Karte sind dabei im hinteren Bereich offen und dienen als Durchlass für die heiße Luft, die vom zweiten Lüfter abgeführt wird.

Die beiden eingelassenen Axiallüfter sind auch nicht von der Stange und passen nicht nur optisch gut ins Bild, sie arbeiten effektiv und sind dabei sehr leise. Zu dem Kühler gibt es mehr in dem Kapitel Kühlung und Temperaturen.

Anschlüsse

Auch anschlusstechnisch ist gut vorgesorgt worden, denn man findet einen HDMI 2.1 Port sowie drei DisplayPort 1.4a Ports. Die maximale, unterstützte Auflösung beträgt 7.680x4.320 Pixel und es können bis zu vier Monitore gleichzeitig betrieben werden.

Lieferumfang

Bei dem Design der Verpackung hat sich das Design-Team bei Nvidia offensichtlich viel Zeit genommen. Die extrem schlichte, schwarze Verpackung ist sehr gut durchdacht und der Fokus lag keinesfalls an Kostensenkung, vielmehr sollte ein Gefühl von Qualität und Hochwertigkeit vermittelt werden. Neben den schwach bräunlich schimmernden Schriften und Linien, sticht nur das Nvidia Logo hervor. Die Rückseite ist mit den wichtigsten Informationen beschriftet und ansonsten ist die Verpackung schwarz.

Beim Abnehmen der Abdeckung kommt die GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition zum Vorschein. Sie wird auf einem abgeschrägten Schaumstoffpodest präsentiert. Der Cutout ist präzise und hält die Karte enorm gut fest. Die Karte ist nicht wie gewohnt in antistatischer Folie verpackt, sondern liegt offen dar. Unter der Karte befindet sich ein schwarzer Karton, indem man neben einem Handbuch und Warnhinweis auch den speziellen 12-pin PCIe-Strom-Adapter vorfindet. Dieser ist für den Betrieb der GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition notwendig.

Eine so aufwendige und durchdachte Verpackung sieht man nicht alle Tage.

Systemanforderungen

• PCI Express kompatibles Motherboard mit 16 x PCIe 4.0 oder 3.0 Slot
• Blockiert 2 Slots
• Ein 8-pin-PCIe Stromstecker, 12-pol-Adapter im Lieferumfang
• Minimum: 600 Watt Netzteil

Testaufbau

Das Testsystem basiert auf Mainstream Komponenten, wenn es ums Netzteil, AIO-Kühlung und das Gehäuse geht. Als Basis dient jedoch ein Intel Core i9-10900K und ein flotter Patriot Viper Steel 16 GB (DDR4-3868, CL18-22-22-40) DDR4 Speicher. Dies soll die CPU-Limitierung reduzieren und einen besseren Vergleich ermöglichen. Benchmarks basieren fast alle auf 1080p, weil das noch immer der Mainstream ist. Viele der Grafikkarten schaffen aber auch 4k und UHD Auflösungen in Spielen. Das kann man an Ergebnissen jenseits der 80 fps-Marke erkennen.

Als Treiber haben wir den offiziellen 461.4 von der Nvidia Webseite verwendet.

Das Testsystem:

• CPU: Intel Core i9 10900K @Stock
• Mainboard: MSI MPG Z490 Gaming Super
• SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
• m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
• RAM: Patriot Viper Steel 16 GB, DDR4-3868, CL18-22-22-40
• CPU-Kühler: CRYORIG A40 Ultimate mit zwei Kaze FLex 120 ARGB PWM Lüftern
• Netzteil: Corsair RM750x - 750 Watt
• Lüfter: 1 x Scythe Kaze FLex 120 mm PWM Lüfter
• Gehäuse: Enermax Libllusion LL30

Nvidia GeForce RTX 3060 Ti Übertaktung

Die GeForce RTX 3060 Ti kann natürlich normal betrieben werden, doch lassen sich versteckte Reserven aus ihr rausholen. Zur Übertaktung haben wir das XTreme Tuner Tool von KFA2 verwendet, aber man könnte auch Afterburner verwenden. Im Gegensatz zu einigen anderen Modellen, ließ sich bei der RTX 3060 Ti Founders Edition über die Software mehr einstellen. So ist das PowerTarget Limit nicht bei 100% begrenzt und man kann auf 110% hoch gehen. Die Spannungen und Taktfrequenzen lassen sich aber wie gewohnt regeln.

Gespeist wird die GeForce RTX 3060 Ti über einen 8-Pin-PCIe-Stromstecker, der wiederum über einen 12-poligen Adapter gespeist wird. Bei dem Adapter sind aber nur 6 von den 12 Pins tatsächlich in Nutzung. Die Spannungen der Karte haben wir nicht angefasst und bei 110% PowerTarget die Karte übertaktet. Stabil ließ sich die Karte mit einem Plus von 99 MHz beim Boost-Takt betreiben. So konnte die Karte die Kurve anpassen und auf bis zu 2.010 MHz über einen längeren Zeitraum hoch takten. Der gemessene Peak-Wert lag bei 2.160 MHz. Die Kühlung war dabei kein limitierender Faktor. Der Speicher ist um 752 MHz übertaktet worden.

Nvidia GeForce RTX 3060 Ti Raytracing Benchmarks

Besonders Augenmerk der RTX 3000 Serie ist der massive Ausbau der Raytracing-Leistung als auch Leistung bei DLSS-fähigen Spielen. So platziert sich die GeForce RTX 3060 Ti FE deutlich vor der RTX 2070 Super und liegt oft auf gleichen Höhe mit der RTX 2080 Super. Das ist eine enorme Leistung, bedenkt man, dass sie eigentlich aus ganz unterschiedlichen Preisklassen kommen.

Battlefield V

Bei Battlefield V setzt sich die RTX 3060 Ti mit einem großen Vorsprung vor die RTX 2080 Super und liegt zwischen ihr und der RTX 2080 Ti.

3DMark PORT ROYAL

In Port Royal hat man so viele Spiegeleffekte reingepackt, wie es nur möglich ist und auch Schatten kommen hier zum Tragen. Dabei schlägt sich die RTX 3060 Ti gut und liegt vor der RTX 2080 Super.

Shadow of The Tomb Raider

Auch in SOTR ist sie bei aktivierten DirectX Raytracing Shadow Ultra Effekten vor die RTX 2080 Super und es fehlt ihr nicht viel zur GeForce RTX 2080 Ti.

Synthetische Benchmarks

Die synthetischen Benchmarks sind für einen ersten Vergleich der Leistung ganz schön, spiegeln aber nicht die Spiele-Leistung der Karten wieder, da dort andere Faktoren mit einfließen, die nicht direkt ersichtlich sind.

3D Mark Benchmarks

Geekbench 5 Open CL Benchmarks

Unigine Superposition Benchmarks

Unreal Engine 4 Benchmarks

Virtual Reality Benchmarks

Spiele Benchmarks

Die meisten Spiele liefen mit 1080p, bis auf Counter Strike Global Offensive. Dabei haben wir den Detailgrad so hoch gestellt, wie es in dem Spiel möglich ist. Wenn die Spiele es zuließen, haben wir mit DirectX 12 und nicht mit Version 11 gebencht.

Wir lassen die Ergebnisse weitestgehend unkommentiert, bis auf wenige, bei denen die Grenze erreicht wird.

Final Fantasy XV Benchmarks

Crysis 3 Benchmarks

Battlefield 1 Benchmarks

Battlefield V Benchmarks

Metro Exodus Benchmarks

Overwatch Benchmarks

Counter Strike: Global Offensive Benchmarks

Fortnite

Shadow of The Tomb Raider

Schicker Heatpipe-Kühler in Schwarz

Das ausgeklügelte Design der GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition zieht sich durch die komplette Karte durch. Der Modulare Kühler setzt sich aus einer silbernen Abdeckung und einem großen, schwarz eloxierten Kühlkörper mit schräg angesetzten Kühlfinnen an der Front und geraden auf der Rückseite zusammen. Die beiden 90-mm-Axiallüfter sind weit außen montiert und der hintere wird von dem PCB nicht behindert, wodurch die Luft direkt durch den Kühler auf der Rückseite herausströmt. Der Kühler nutzt 4 Heatpipes, die ebenfalls eloxiert sind, um das Design stimmig zu halten. Die Bodenplatte ist recht mittig angeordnet.

Im Betrieb verhielt sich der Kühler erstaunlich leise. Das ist besonders überraschend, da die GeForce RTX 3060 Ti FE sehr kompakt ist. Das Kühlkonzept scheint hier vollkommen aufzugehen. Unübertaktet drehen die Lüfter im geschlossenen Gehäuse (ca. 24°C Raumtemperatur) bei 15 Min Furmark-Volllast mit 60-62% PWM, wobei sie echt leise sind. Nach Übertaktung liefen sie eher bei 67-70% PWM und waren damit wahrnehmbar aber keinesfalls störend aus dem Gehäuse heraus zu hören.

Die Temperaturun abzüglich der Raumtemperatur (Delta-T) sehen wie folgt aus.

Die Übertaktung hatte zu Folge, dass die Karte deutlich wärmer wurde, aber sich durchaus in einem guten Rahmen bewegt hat – kein Anlass zur Sorge also.

Stromverbrauch

Die GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition ist deutlich sparsamer als eine RTX 2080 Ti und schluckt auch weniger als eine RTX 2080 Super. Im Vergleich zur Vorgeneration RTX 2060 Super, gönnt sie sich laut GPU-Z aber auch 16 Watt mehr. Bedenkt man aber, wie viel schneller sie dabei ist, ist dies zu verkraften. Das Tuning des Idle-Zyklus hat Nvidia gut im Griff und die Karten schlucken alle mehr oder minder das Gleiche.

Betrachtet man direkt an der Steckdose, wie der Verbrauch des gesamten Systems mit runter getackter CPU aussieht, ist das Bild schon etwas anders als die Angabe bei GPU-Z. So gönnt sich die RTX 3060 Ti sogar 5 Watt weniger, als die RTX 2060 Super.

Wärmebildaufnahmen

Auf den Wärmebildaufnahmen erkennt man die Hot-Spots der Karte. Im GPU-Bereich ist die Temperatur unter Last am höchsten und erreichte ca. 70°C . Die Aufnahmen sind nach der gleichen Furmark-Volllast bei geschlossenes Gehäuse nach 15 min gemacht worden, wobei das Gehäuse nur kurz geöffnet wurde, um aufzunehmen.

Die Verteilung der Wärme passiert sehr effektiv und sieht auf der unteren Seite bei den Lüftern sehr gut aus. Auf der Rückseite sieht man die Backplate, die scheinbar durch die Spannungsversorgung aufgeheizt wird. Der Bereich um die GPU ist eher kühl. Die Abwärme verteilt sich ansonsten gleichmäßig.

Grafikkarten Rangliste

In der Rangliste reiht sich die GeForce RTX 3060 Ti Referenzkarte von Nvidia über der RTX 3060 Ti von KFA2, auch wenn sie an sich einen geringeren Boost-Takt hat. Sie scheint den hohen Takt länger halten zu können und schlägt sich in Spielen echt gut. Mit Standardtakt liegt sie damit insgesamt vor der GeForce RTX 2080 Super, und nach Übertaktung fehlen ihr gerademal 1,22 fps bis zu der RTX 2080 Ti. Bei 4k-Titeln könnte das Bild noch etwas anders aussehen, aber die Mehrheit der Spieler zpcken auch in 2021 in 1080p. In Prozent gerechnet bietet die RTX 3060 Ti Foundes Edition ganze 43% mehr fps als die RTX 2060 Super der Vorgeneration. Das ist ein beachtlicher Sprung.

Fazit

Beim Launch der RTX 3060 Ti hat Nvidia große Versprechen gemacht, denn sie sollte die RTX 2080 Super eiskalt hinter sich lassen. Dies erschien in Anbetracht des Preisunterschiedes als unrealistisch, doch die Founders Edition liefert genau das, was versprochen wurde!

Die GeForce RTX 3060 Ti Foundes Edition ist im Schnitt bei Spielen 7,8% schneller als die GeForce RTX 2080 Super und sogar 43% schneller als die RTX 2060 Super. Nach Übertaktung erhöht der Vorsprung zur RTX 2080 Super auf 13% und sie liegt nur 1,2 fps hinter dem Klassenprimus der letzten Generation: der GeForce RTX 2080 Ti.

Nvidia GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition Award (Bild © PCMasters.de)

Beim Design hat Nvidia bei der Founders Edition noch einen drauf gelegt und die GeForce RTX 3060 Ti sehr kompakt gemacht. Darunter leidet die Kühlleistung aber keinesfalls, denn die Karte bleibt kühl und dabei im Standardbetrieb auch leise. Das Auspacken der Karte ist schon fast ein Erlebnis für sich, was man selten erlebt. Der Lieferumfang enthält einen speziellen 12-pin PCIe-Stromkabeladapter, wobei die Karte nur mit 6 von den 12 möglichen Pins gespeist wird.

Im Nvidia-Shop findet man die GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition zwar für 419€, kann sie aber nicht bestellen. Dies ist auch der einzige Wehrmutstropfen und Haken an der Sache. Die Karte ist, wie so ziemlich alle Modelle der RTX 3000er Serie schwer zu bekommen. Die GeForce RTX 3060 Ti für die UVP ist jedoch eine wärmste Empfehlung, denn die Leistung, die man bekommt, ist das Geld allemal wert und Gesamtkonzept der Founders Edition Karte ist ebenfalls ausgezeichnet.

Aktuell bekommt man die Karten nur als Vorbestellung ab 600€ (Affiliate).