MSI GeForce RTX-3080 Suprim X 12G Test (Bild © PCMasters.de)
MSI GeForce RTX 3080 Suprim X im Detail
Die RTX 3080 Suprim X verwendet den GA102-220-A1 Chip aus der Ampete Generation von NVIDIA. Dieser ist mit 628 mm² Fläche ein ziemlich großer Brocken und hat in der 12GB Ausführung auch deutlich mehr CUDA-Kerne: 8.960 an der Zahl. Die 10GB Version hat dagegen nur 8.704 CUDA-Kerne. Der Boost-takt der Referenz-Karten von NVIDIA liegt bei 1,710 MHz, wobei MSI im GAMING-Modus diesen auf 1.890 MHz anhob. Über die Software MSI Center lässt sich der „EXTREME“ Modus einschalten, wonach die Karte auf 1.905 MHz taktet. In unserem Übertaktungstest ging der Takt aber noch weitaus höher. Der Basistakt liegt bei 1.260 MHz, wie auch bei der Referenz. Der Amper-Chip hat außerdem 280 TMUs und 112 ROPs.
Für DLSS und KI-Anwendungen verfügt die RTX 3080 Suprim X 280 Tensor-Kerne, wobei es bei der 10GB Version nur 68 sind. Auch bei den Ray Tracing Kernen sind es bei der 12 GB 2 mehr, wonach sie auf insgesamt 70 Ray Tracing Kerne kommt. Damit lassen sich aufwendige Berechnungen für realistische Schatten und Reflektionen effizient auf der GPU berechnen.
Die aktualisierte GeForce RTX 3080 Suprim X hat eine Target Board Power von 390 W im Gegensatz zu den 350 Watt Referenz von Nvidia. Damit kann die Karte deutlich höher takten und Spiele besser beschleunigen.
MSI BIOS Switch
MSI verpasst der GeForce RTX 3080 Suprim X außerdem einen BIOS-Switcht, mit dem man zwischen Silent und Gaming Modus wechseln kann. Bei unserem Test lief die Karte im Silent Modus. Dieser hat scheinbar keinen direkten Einfluss auf die Taktrate der Karte, sondern auf die Lüfterkurve. Die Lüfter drehten bei geringen Lasten nicht und arbeiteten erst, wenn höhere Last anlag. Das war auch für den Gaming Modus der Fall. MSI geht ansonsten nicht weiter auf diese Modi-Wechsel ein.
12 GB GDDR6X von Micron
Die GeForce RTX 3080 Suprim X wird in der 12GB Variante mit 12 GB des für NVIDIA vorbehaltenen GDDR6X-Speichers ausgeliefert. Es werden alle Speicherplätze belegt, wonach die Karte mit 12 GDDR6X-Chips bestückt ist. Jeder Chip hat eine Bandbreite von 19 Gbps und wird sogar über 384 bit Interface angebunden, was sonst nur der RTX 3090 und RTX 3080 Tui vorbehalten war. Der Takt des Speichers wird mit 9.502 MHz angegeben.
Anschlüsse
Für den Anschluss an Monitore und Fernseher verfügt die Grafikkarte über drei DisplayPort v1.4a Buchsen und einen HDMI 2.1 Anschluss, der eine maximale Auflösung von 4K@120Hz unterstützt.
Design und Aufbau
Das Design der GeForce RTX 3080 Suprim X ist eher dezent, was auf den Alu-Look zurückzuführen ist. Als Zweitfarbe wird Schwarz gewählt. Die Karte sieht soweit sehr wertig und solide aus. Nichts klappert und die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau. Alle Anschlüsse und der PCIe-Port werden durch Kappen geschützt. Der MSI-Drache ist auf den Lüftern zur Verzierung und für den Wiedererkennungswert angebracht. Alles wirkt sehr stimmig.
Auf der Rückseite befindet sich eine große Backplate, die im gleichen Alu-Look gehalten wird und auch aus Aluminium hergestellt ist. Die Backplate bedeckt fast die gesamte Rückseite und bietet kaum Öffnungen. Die Abwärme vom PCB wird an einigen Stellen mittels Wärmeleitpads an die Backplate übertragen. Auch hier findet man den MSI-Drachen, der in als Emblem recht groß auf der Backplate prangert.
Ganz sinnvoll und schick sind auch die Aussparungen für die drei 8-pin-PCI-Stromstecker. Sie sind so eingelassen, dass die Kabel nicht so stark herausstehen.
ARGB-Beleuchtung gut eingebettet
Die aRGB-Beleuchtung wird bei der GeForce RTX 3080 Suprim X ist auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar. MSI hat die beleuchteten Elemente sehr gut ins Design eingebettet. Zwischen den Lüftern sind zwei beleuchtete Elemente in Pfeilform intergiert. Die Leuchtkraft könnte etwas stärker sein, aber die Umsetzung ist dennoch gelungen.
Auf dem Kühler ist seitlich eine deutlich größere Fläche ausgeleuchtet. Darin eingebettet ist das SURPIM Logo mit spiegelnder Oberfläche. Diese aRGB-Elemente sehen richtig gut aus und leuchten deutlich mehr aus.
Die Rückseite wird das Wappen mit dem Drachen ausgeleuchtet. Es macht im ausgeschalteten Zustand gar nicht den Eindruck, dass dieser Bereich ausgeleuchtet wird. Die Umsetzung hier ist gut, auch wenn die beleuchtete Fläche klein ausfällt.
Die RGB-Beleuchtung muss über das MSI Center gesteuert werden. Die Software gibt es kostenlos auf der MSI-Seite.
Verpackung und Lieferumfang
Die GeForce RTX 3080 Suprim X kommt in einem bunt bedruckten Karton, auf dem die Karte sehr groß aufgedruckt ist. Das Suprim X Logo ist dabei schimmernd und sticht dadurch sehr hervor. Auf der Rückseite gibt es einige Informationen zur Grafikkarte. Den Karton kann man aufklappen, wonach der Inhalt erst sichtbar wird. Dabei wird ein Mechanismus aus Karton verwendet, der das Aufklappen vereinfacht.
Der Lieferumfang fällt recht üppig aus, denn neben Handbuch und einigen Broschüren, gibt es auch eine Grafikkartenhalterung. Eine Überraschung ist, dass MSI der GeForce RTX 3080 Suprim X auch ein Mousepad beilegt. Es ist das erste Mal, dass wir ein Mouspad in Kombination mit einer Grafikkarte sehen.
Systemanforderungen
Auf der Herstellerseite lassen sich folgende Angaben zu den Systemanforderungen entnehmen:
- PCI Express kompatibles Motherboard mit 16 x PCIe 4.0 3.0 Slot
- Blockiert 3 Slots
- Drei 8-pin-PCIe Stromstecker
- Empfehlung: 850 W Netzteil
Testaufbau
Die neue Generation von Grafikkarten ist nun soweit, dass die CPU der limitierende Faktor ist. Aus dem Grund mussten wir den Intel Core i9-10900K in Rente schicken und stattdessen einen Ryzen 9 7950X aufbauen. Dazu musste auch schnellerer DDR5-6000 RAM her. Im Zuge der Erneurung haben wir auch Battlefield 4 und andere Titel rausgeworfen und stattdessen Cyberpunk 2077 und Saints Row dazu genommen. Wir haben 1080p Tests weiter reduziert und eher in 4k getestet und dazu noch Raytracing aktiviert, wo es Sinn machte. Auch erste 8k-Benchmarks sind dazu gekommen.
Neu ist auch, dass wir nicht mehr im Gehäuse, sondern einem offenen Aufbau wieder zurückgeholt haben. Die Grafikkarten werden zu groß und wuchtig, weshalb wir uns für die Open Testbench entschieden haben.
Der Beta-Treiber stammt von Nvidia und hatte die Nummer 526.47.
Das Testsystem:
- CPU: AMD Ryzen 9 7950X
- Mainboard: Biostar X670E Valkyrie
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
- RAM: Sabrent ROCKET DDR5-4800 @ DDR5-6000 (44,44,44,44,86,130,1.2v)
- CPU-Kühler: DeepCool LS720
- Netzteil: BeQuiet! Pure Power 11 FM 1000W
- Lüfter: 1 x Scythe Kaze FLex 120 mm PWM Lüfter
- Gehäuse: CoolerMaster Benchtable (offen)
GeForce RTX 3080 Suprim X Übertaktung
Wir haben uns auch die Mühe gemacht und die GeForce RTX 3080 Suprim X auf Übertaktungsfreudigkeit geprüft. Auch wenn MSI bereits stark an der Taktschraube gedreht hat, haben wir noch mehr aus ihr rauspressen können. Dafür haben wir unter anderem das Power Target auf 110% angehoben und dann den Speicher- als auch Boost-Takt angehoben. Der Boost ist dabei von 1.890 MHz auf 2.026 MHz angehoben worden. Der Speichertakt ging von 1187,7 auf 1.292 MHz hoch, was effektiv 1.0335 MHz waren.
Da der GPU-Takt in unterschiedlichen Lasten immer stark springt und variiert, haben wir in Spielen sogar durchschnittlich 2.160 MHz messen können. Als Peak zeigte uns GPUz 2.205 MHz an. Damit wäre das eine prozentuale Taktsteigerung um 14,2%, was recht viel ist.
Das hatte zu Folge, dass die GeForce RTX 3080 Suprim X nach Übertaktung quer durch die Bank schneller war als die RTX 3090 Founders Edition, die eine andere Klasse belegt.
MSI GeForce RTX 3080 Suprim X Raytracing synthetische Benchmarks
Bei den synthetischen Benchmarks mit Raytracing-Ungerstützung nutzen wir nur 3DMark Port Royal. Die restlichen Tests basieren auf Spielen, die die Technology auf eine oder andere Weise implementieren.
3DMark PORT ROYAL 1.2
Synthetische Benchmarks
Die synthetischen Benchmarks sind für einen ersten Vergleich der Leistung ganz schön, spiegeln aber nicht die Spiele-Leistung der Karten wieder, da dort andere Faktoren mit einfließen, die nicht direkt ersichtlich sind.
3DMark Benchmarks
Geekbench 5 Open CL & VULKAN Benchmarks
Unigine Superposition Benchmarks
8k Benchmarks
Wir nutzen als ersten 8k Test im Benchamrkparcours den Unigine Superposition Durchlauf mit 8k Optionierung. Dieser kann auch auf nicht-8k-Monitoren durchlaufen werden.
Virtual Reality Benchmarks
VRMark Benchmarks
MSI GeForce RTX 3080 Suprim X Raytracing-Spiele Benchmarks
Mit neuen Spieletiteln und dem Umbau der Teststation sind weitere Raytracing-Titel dazu gekommen. Nun bildet das Segment schon eine ordentliche Datengrundlage ab. Die Ergebnisse werden nicht einzeln kommentiert. Unsere Kommentare sind in den Ranking weiter unten zusammenfassend dargestellt.
ResidentEvil Village mit Ray Tracing
Cyberpunk 2077 mit Ray Tracing
Fortnite mit Ray Tracing
Shadow of The Tomb Raider mit Ray Tracing
Metro Exodus Ehanced Edition Benchmarks
Spiele Benchmarks
Die hier gezeigten Benchmark-Ergebnisse sind ohne Raytracing und DLSS. Wir sind von 1080p weg zu 4k-Tests in Spielen übergegangen.
Final Fantasy XV Benchmarks
Cyberpunk 2077
Saints Row
Overwatch Benchmarks
Counter Strike: Global Offensive Benchmarks
Shadow of The Tomb Raider
Starkes Kühlkonzept
Unter den drei 100-mm-Lüftern befindet sich Kühlkörperkonstruktion, die aus zwei Kühlblöcken besteht, die miteinander über 7 Heatpipes verbunden sind. Die Heatpipes sind viereckig gepresst, um besseren Kontakt zu ermöglichen. Auf den Heatpipes liegt eine vernickelte Bodenplatte, in die nochmals eine gepresste Heatpipe gelegt ist. Von dieser profitiert der GDDR6X-Speicher und die Spannungswandler.
Die Lüfter drehen bei der GeForce RTX 3080 Suprim X unter geringer Last gar nicht erst an. Das macht die Karte natürlich unhörbar. Unter Volllast würden wir die Karte bei automatischer Lüftersteuerung als leise bezeichnen. Bei Übertaktung haben wir die Drehzahl fix auf 49% gestellt, wonach sie bei 1.460 U/min schon deutlich hörbar war.
Durch die Verwendung des Silent-BIOS-Modi, war die Grafikkarte auf leisen Betrieb ausgelegt und weist deswegen eine höhere Temperatur auf während der Volllast. Beim Übertakten haben wir die Drehzahl absichtlich höher gedreht, um Stabilität zu gewährleisten.
Bei den Messwerten handelt es sich um Delta-Werte, bei denen die Raumtemperatur rausgerechnet wurde.
Stromverbrauch
Die Leistungsaufnahme ist unter GPUz als auch direkt an der Steckdose gemessen worden. In beiden Fällen sticht die GeForce RTX 3080 Suprim X sichtbar hervor. Unter Werkseinstellungen verbraucht sie mehr als die RTX 3090 FE aber auch mehr als die neue Radeon RX 7900 XTX. Damit ist die GeForce RTX 3080 Suprim X zwar deutlich leistungsstärker als die vorherigen RTX 3080, aber sie ist dabei weniger effizient.
Neue Grafikkarten Rangliste
Nachdem die gesamten Benchmarkergebnisse vorliegen, gehen wir noch einmal über den Durchschnitt in unterschiedlichen Szenarien drüber. Dabei bekommt man ein ausgewogeneres Bild der Grafikkarte und kann einstufen, ob sie für einen das richtige ist, oder nicht.
Spiele-Benchmarks bei 1920x1080 (1080p)
Die Übertaktung der GeForce RTX 3080 Suprim X bringt ca. 5,9% mehr Leistung in synthetischen Benchmarks. Danach hat sie die Nase vor der RTX 3090 FE. Rein von der Leistung her ist das ein beeindruckendes Ergebnis.
Spiele-Benchmarks bei 4k bzw. 3840x2160 ohne Ray Tracing
Unter 4K bringt die Übertaktung sogar 7,2% mehr FPS. Danach liefert sie auch 2,8% mehr FPS als die RTX 3090 FE.
Spiele-Benchmarks bei 4k bzw. 3840x2160 mit Ray Tracing
Nutzt man Ray Tracing, dann bringt Übertaktung auch noch 6% mehr FPS. Auch dabei ist sie dann schneller als die RTX 3090.
Spiele-Benchmarks bei 8k
Synthetische Benchmarks
Synthetische Benchmarks dienen als Richtwert und sind gut zum Vergleichen von Grafikkarten unter konsistenten Bedingungen. Sie bestätigen aber die bereits gezeigten Ergebnisse und es gibt keine großen Ausreißer.
Fazit zur GeForce RTX 3080 Suprim X
Nachdem alle Tests abgeschlossen sind, ist es möglich eine abschließende Bewertung der MSI GeForce RTX 3080 Suprim X zu fassen. Sie hat uns etwas überrascht, denn das Refresh von 10 GB auf 12 GB hat deutlich mehr gebracht als nur den Speicher auszutauschen. Die Karte hat mehr Kerne, eine bessere Speicheranbindung und einen großen Hunger nach Strom.
Pro
Die GeForce RTX 3080 Suprim X kann durch ein sehr schickes Design und gute Kühlung überzeugen. Durch das Dual-BIOS kann die Karte auf den Silent-Modus umgestellt werden. Dabei ist die Lüfterkurve so optimiert, dass die Karte auch höhere Temperaturen zu Gunsten eines niedrigeren Geräuschpegels zulässt.
Auch der Lieferumfang ist ziemlich üppig, denn ein Mauspad und eine Grafikkartenhalterungen sind längst nicht Standard, auch wenn es immer häufiger eine Grafikkartenhalterung mit der Grafikkarte dazu gibt.
Die Umsetzung der aRGB-Beleuchtung würden wir als gelungen einstufen, auch wenn sie für unseren Geschmack ruhig etwas heller sein dürfte. Die Verarbeitung der Karte ist insgesamt sehr gut.
Bei der Leistung hat uns die Grafikkarte von MSI überrascht. Sie liegt mit Werkseinstellungen sehr nah dran an der GeForce RTX 3090 FE, die in einer anderen Klasse liegt als die GeForce RTX 3080 Suprim X. Nach Übertaktung ist sie dann sogar noch schneller als RTX 3090 FE, was durchaus beeindruckend ist.
Contra
Auch wenn die Karte enorme Leistung bietet, erkauft man sich diese durch schlechtere Effizienz. So ist die GeForce RTX 3080 Suprim X nach Übertaktung zwar schneller als die RTX 3090 FE, doch sie verbraucht 73 Watt mehr als diese. Negativ anmerken könnte man die aktuelle Preissituation der Karte, da nicht viele Händler sie listen und sie dadurch zu teuer verkauft wird.
GeForce RTX 3080 Suprim X Preis & Verfügbarkeit
Die GeForce RTX 3080 Suprim X hat weiterhin ihre Daseinsberechtigung, denn sie lag preislich in den letzten Monaten bei 965€, was deutlich preiswerter ist als die kürzlich vorgestellte RTX 4080, die sie eigentlich ablösen sollte. Durch die aktuelle Knappheit der Karte, sind die Preise aktuell bei 1600€ (Affiliate), wodurch man sich gleich die RTX 4080 kaufen kann, die effizienter ist. Für ca. 900€ könnte man über einen Kauf nachdenken.