ACEMAGICIAN AMR5 Mini-PC Test (Bild © PCMasters.de)
AMR5 mit auffälligem Design und Spezifikationen
Der kleine Tower in Dreiecksform sticht aus der Masse an viereckigen Boxen durchaus hervor. Der Aufbau dient nicht nur dem Aussehen, sondern hat auch funktionale Vorteile, wie wir später erläutern werden.
Der kleine Turm ist kleiner als die HomePods von Apple und kann durch die Bauform auch leicht auf jedem Tisch platziert werden. Die Kabel gehen alle nach hinten, wo auch die meisten der Ein- und Ausgänge zu finden sind. Dazu zählen zwei USB 3.0 Ports, ein Display-und ein HDMI-Port sowie ein 1-Gbit-RJ45-LAN-Port.
An der Front befinden sich zwei weitere USB 3.0 Ports sowie eine Audio-Buchse und ein USB Typ-C Stecker.
Für kabellose Konnektivität ist gesorgt dank WiFi5 und Bluetooth 4.2. Über Wifi5-Kann man zu einem passenden WLAN verbinden und Bluetooth 4.2 eignet sich zum Verbinden von Eingabegeräten und anderen drahtlosen Begleitern.
Das Seitenteil rechts lässt sich mit etwas Druck nach oben schieben. Darunter findet man den Arbeitsspeicher und vorinstallierte SSD.
Ryzen 5 "Cezanne" Mittelklasse
Es gibt den AMR5 in zwei Konfigurationen, von denen beide auf einem Ryzen 5 5600U aufsetzen. Sie unterscheiden sich lediglich bei der RAM-Bestückung. Der Ryzen 5 5600U ist eine 15 Watt-CPU, die auf dem FP6-Sockel aufsetzt. Mit 6 Kernen und 12-Threads ist es eine echt vielversprechende Konfiguration. Der Prozessor nutzt die Zen-3-Architektur, gehört der Cezanne Familie an und wird im 7-nm-Verfahren bei TSMC gefertigt. Mit 3 MB Level2 und 16 MB Level3-Cache ist nicht gerade wenig Cache verbaut.
Es gibt noch weitere Konfigurationen mit einem Ryzen 5 5800U, wir haben jedoch nur die besagte Variante mit Ryzen 5 5600U getestet.
3 Modi: Performance, Silent und Auto
AMD sieht bei der CPU eine konfigurierbare TDP vor, denn die 15 W sind Standard und Hersteller können auch auf bis zu 25 Watt hochdrehen. Genau das macht ACE MAGICIAN bei seinem AMR5 auch. Über den markenten Drehregler oben auf dem PC, kann man zwischen den Modi hin und her schalten. Jeder Modus hat wird durch eine eigene Farbe farblich visualisiert. Der Performance-Modus liefert dabei eine ganz andere Leistung als der Silent und Auto-Modus. Das spiegelt sich auch beim Verbrauch wieder.
Der Ryzen 5 5600U arbeitet mit einem Basistakt von 2,5 GHz und einem Boost-Takt von bis zu 4,2 GHz. Im Performance-Modus erreicht die CPU Taktraten jenseits von 4 GHz und diese hält sie sehr lange, auch wenn es immer Drops auf 3 Ghz gibt. Auch der Takt der Grafikeinheit liegt höher als im Auto und Silent-Modus. Die CPU regelt die Taktfrequenz selbst.
Spezifikationen
- Spezifische Verwendungsmöglichkeiten für Produkt : Alltagsgebrauch, Multimedia, Ausbildung, Business,Photo Editing,Video Editing, Conference, Light Gaming, Home Office, HTPC, Digtal BillboardAlltagsgebrauch, Multimedia, Ausbildung, Business,Photo Editing,Video Editing, Conferenc… Mehr anzeigen
- Marke: ACEMAGICIAN
- Typ des PC-Designs: Mini-PC
- Betriebssystem: Windows 11 Pro
- Speicherkapazität: 512 GB
- Größe des installierten RAM-Speichers: 16 GB
- Modell/Serie: AMD Ryzen5 5600U/16GB DDR4+512GB SSD
- CPU-Modell: Ryzen 5
- Farbe: AMD Ryzen5 5600U/16GB DDR4+512GB SSD
16 GB DDR4-RAM von Lexar
Nach dem das Seitenteil geöffnet ist, hat man auch Zugang zu den beiden SO-DIMM-Slots des MiniPCs. ACEMAGICIAN liefert zwei vorinstallierte LEXAR Speicherriegel mit der Kennung LD4AS08G-H2666GNC1G8SC. Jede DIMM kommt mit 8 GB an Speicher, bestehend aus 8 Stück 1 Gb großen Speicherchips mit Kennung LD41G08CSA075C. Mehr Informationen zu den Speicherchips waren nicht zu finden. Die beiden Module laufen im Dual-Channel in dem System. Die 16 GB sind ausreichend skaliert für fast jeden Anwendungsfall.
512 GB SSD inklusive
Das System kommt mit einer 512 GB großen SSD zum Käufer des Bundles. Diese wird von einem kleinen Alu-Kühler bedeckt. Normalerweise werden normale SSDs nicht warm geschweige denn heiß, dennoch ist das ein tolles Extra.
Der Kühler ist geklebt. Wenn man diesen abnimmt, sieht man den Aufkleber der SSD. Dabei handelt es um eine CYX-SSD-S1000. Der Hersteller war uns unbekannt und auch Google konnte mit dem nichts anfangen. Die SSD ist aber im M.2 2280 Format und wird mit einem Maxio Controller ausgestattet.
Der zweite M.2 Port ist frei und ist testweise mit einer Sabrent Rocket NVMe 4.0 bestückt worden. Dies hat wunderbar funktioniert und brachte mehr Performance im Vergleich zu der SATA SSD die 400-500 MB/s schaffte. Das ATTO Disk benchmark zeigte, dass die SSD sequenziell um 481 MB/s schreiben und bis zu 532 MB/s lesen konnte.
Im Vergleich dazu, schaffte die Sabrent NVMe-M.2-SSD 3,19 GB/s bei sequenziellem Schreib- und 3,23 GB/s sequenziellem Lesedurchsatz.
ARGB-Beleuchtung
Verpackung & Lieferumfang
Der MiniPC wird in einer schick gestalteten Umverpackung ausgeliefert. Auf der Front sieht man den eigentlichen PC abgebildet und auf der Rückseite die Spezifikationen und Features. Den inneren Karton muss man seitlich herausziehen. Dieser ist wie eine Schachtel aufgebaut, wodurch sich die Oberseite sich öffnen lässt. Beim Öffnen kommt einem ein Infozettel entgegen, der einen über die wichtigsten Features informiert. Darunter verbiegt sich der AMR5 PC und das Zubehör.
Im Lieferumfang enthalten sind ein Handbuch, ein Netzstecker mit Netzteil und ein HDMI-Kabel. Das Netzteil ist für ca. 65 Watt ausgelegt. Alles wirkt durchaus hochwertig und ansprechend.
Mini-PC Gaming: Schafft er das?
Der kleine PC wird auch so beworben, dass man damit auch locker flockig spielen kann. Wir haben uns die Standard-Benchmarks genommen, die wir auch zum Testen der Desktop-Prozessoren verwenden und haben den MinIPC damit getestet. Der Vergleich zum Ryzen 7 3700X ist nur als Referenz für den Standardaufbau, denn da steckt eine GeForce RTX 3090 FE drin und der kleine AMR5 hat nur eine Onboard-Karte. Es geht hier vielmehr darum, ob der AMR5 auch Spiele stemmen kann. Die Spiele sind mit den Settings getestet, die auch für CPU-Tests zum Einsatz kommen.
Alle Tests sind im Performance Modus gemacht worden und bilden somit die Maximalleistung des MiniPCs ab.
Hinweis zum Vergkleichsystem
Beim Testen des AMD Ryzen 7 3700X nutzten wir das Standardsystem für Desktops.
- Mainboard: ASUS ROG Strix X570-I Gaming
- Grafikkarte: GeForce RTX 3090 Founders Edition
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Sabrent Rocket 4 Plus 1 TB
- RAM: G.SKILL Trident Z DDR4 F4-3600C14D-32GTZN bei DDR4-3600
- CPU-Kühler: MSI MEG CORELIQUID S360
- Netzteil: Corsair RM-750X - 750 W
- Lüfter: 0
- Gehäuse: Offener Aufbau
- Betriebssystem: Windows 11 21H2
ACEMAGICIAN AMR5 Benchmark (Synthetische)
In synthetischen Benchmarks kann man relativ gut Vergleiche zwischen den unterschiedlichen CPU-Architekturen ziehen. Je nach Benchmark liegt der Fokus auf bestimmten Work-Loads und darin kann dann die jeweilige CPU seine Leistung zeigen.
Cinebench R15
Cinebench R20
HandBrake
Geekbench 5 CPU-Benchmark
POV-Ray v3.7
7-Zip
WinRAR
Corona 1.3
3DMark CPU Benchmark
3DMark Time Spy
PCMark 10
Bei PCMark ist zu beachten, dass die Grafikkarte eine wichtige Rolle spielt und beim Ryzen 7 3700X die RTX 3090 FE verwendet wurde. Der Vergelich ist also nicht direkt anwendbar. Später werden weitere MiniPCs verglichen, die einen besseren Vergelich ergeben, da hier das gesamte System bewertet wird.
Unigine Superposition (720p, Low)
ACEMAGICIAN AMR5 Spiele Benchmarks
Spiele konnten nur bedingt getestet werden. Die Spiele, die wir sonst verwenden, setzten eine potentere Grafikkarte voraus, die auch notfalls Raytracing packt. Es soll schließlich nur geschaut werden, inwieweit die CPU das Spiel limitiert. Hier kommt jedoch eine iGPU zum Einsatz, die in ihrer Leistung limitiert ist.
Resident Evil VILLAGE
Final Fantasy XV Benchmark
Shadow of The Tomb Raider
Overwatch
Counter-Strike: Global Offensive
Fortnite
Kühlung im AMR5
Der kleine PC hat nur einige Öffnungen und ist an sich recht geschlossen aufgebaut. Durch seine sehr kompakten Maße, kann nur ein kleiner Kühler verbaut werden, der eher dem eines Notebooks gleichen sollte. Aus diesem Grund wird das ganze Gerät etwas wärmer. Die Werte liegen aber alle in einem durchaus guten Bereich. Die Lüftersteuerung regelt es für einen und je nach Modus, wird er mehr oder weniger heiß. Die Messung ist im Performance-Modus gemacht worden.
Bei den Messwerten handelt es sich um Delta-Werte, bei denen die Raumtemperatur rausgerechnet wurde.
Verbrauch und Leistungsaufnahme
Bei dem Verbrauch glänzt das System, denn es ist sparsam. Das Netzteil kann maximal 65 Watt liefern, doch das System ist auch so schon limitiert. Im leistungs-Modus zieht es nur 43 Watt. So ist es natürlich auch viel sparsamer als ein Gaming-System mit einer RTX 3090 FE.
Bei den Messungen ist der Verbrauchs an der Steckdose gemessen worden.
Wie leise ist der ACEMAGICIAN AMR5?
Auch diese Frage möchten wir klären. Der Schallpegel ist bei einem Abstand von 20 cm gemessen worden. Das Messgerät PCE-332A ist auf einen Messbereich von 30-80 dbA eingestellt. Wenn der Raum still ist, liegt der Schallpegel bei 27,3 dBA. Dies dient als Referenz für den niedrigsten Wert.
Auch wenn der Unterschied nicht groß erscheint, im Performance-Modus hört man den MiniPC unter Last sehr deutlich. Dagegen ist der Silent-Modus viel leiser und erträglicher und man kann ihn dann vielleicht noch auf dem Tisch ertragen. Im Performance Modus will man ihn nicht auf dem Tisch haben.
Leistung in Spielen, Multi- und Single-Thread-Anwendungen (Rating)
Schaut man sich alle Werte in Spielen an, so erreicht der ACEMAGICIAN AMR5 88 fps im Durchschnitt. Hier ist die Auflösung aber auf 720P begrenzt. Für echte Spiele muss man mit weniger fps rechnen, denn 1080p und höhere Details werden mehr Berechnungen verursachen.
Bei Multi- und Single-Thread-Anwendungen schlägt sich der kleine PC durchaus gut. Man kann ihn gut für Office-Anwendungen einsetzen und auch mal ins Schwitzen bringen.
Fazit zum ACEMAGICIAN AMR5
Mit dem AMR5 hat ACE MAGICIAN einen durchaus interessanten kleinen PC auf den Markt gebracht. Die kleine Konfiguration ist ab 469€ bei Amazon.de erhältlich, was für AMD Ryzen APU-Systeme ansprechend ist. Bei dem Hersteller kann man den PC auch bestellen, muss aber ggf. Einfuhrsteuer bezahlen.
Pro
Zu den Vorteilen des AMR5 zählt, dass der MiniPC nicht nur kompakt ist, sondern auch gut aussieht und auch über eine ARGB-Beleuchtung verfügt. Dazu ist er gut verarbeitet. Über einen Schalter auf dem PC kann man sogar zwischen Silent-, Auto- und Performance-Modus schalten. Dann kann man den Betrieb des PCs beeinflussen und ihn leiser machen oder für höhere Leistung einstellen.
Die minimale Konfiguration ist bereits mit 16 GB DDR4 2666 Arbeitsspeicher und einer 512 GB großen SSD bestückt. Man kann auch über den zweiten M.2-Slot eine NVMe-SSD verbauten. Auch den RAM kann man bei Bedarf aufstocken, da die Slots leicht zugänglich sind.
Die AMD Ryzen 5 5600U APU kommt mit einer integrierten Radeon GPU bestückt, die einiges schafft und für den Alltag ausreicht.
Contra
Der kleine PC kann durch seine Größe auch laut werden, wenn er im Performance-Modus unter Volllast läuft. Außerdem eignet er sich nicht besonders gut zum Gamen von AAA-Titeln, auch wenn der Hersteller damit wirbt.