Crucial T700 Pro (Bild © PCMasters.de)
Crucial T700 Pro 2 TB PCIe 5.0 NVme Test-Übersicht
Crucial zählt bisher noch zu den wenigen Herstellern, die eine NVMe-SSD bzw. Solid State Modul mit neuem PCI-Express 5.0 Interface verkauft. Da der Standard neu ist und aktuell noch nicht das volle Potenzial erreicht hat, scheuen sich die anderen Hersteller überwiegend zurück.
Bei der T700 Pro SSD kommt als Controller aktuell nur Phison PS5026-E26 zum Einsatz. Diese erreicht aber laut Spezifikation der T700 von Crucial einen sequenziellen Lesedurchsatz von 12.400 MB/s und sequenziellen Schreibdurchsatz von 11.800 MB/s mit SLC-Cache. Erreicht wird dies, weil dieser über vier PCI-Express 5.0 Lanes angebunden ist. Der PCI-Express 5 Standard erreicht in der Theorie bei vier Lanes maximal 15,754 GB/s. Diese Werte werden bisher nicht in der Realität gemessen.
Die Spezifikation des Controllers sieht folgende Leistungsdaten vor:
- Sequentielles Lesen bis zu 14.000 MB/s
- Sequentielles Schreiben bis zu 11.800MB/s
- 4K zufälliges Lesen bis zu 1.500K IOPS
- 4K zufälliges Schreiben bis zu 2.000K IOPS
Der PS5026-E26 wird in 12-nm Prozess bei TSMC gefertigt und basiert auf einem Arm Cortex-R5 Prozessor. Bei der Flash Transfer Rate werden maximal 2,400 MT/s pro Chip angegeben. Kombiniert wird der Controller mit LPDDR4 oder DDR4 Speicher mit maximal 3.200 Mbp/s.
Crucial verbaut bei der T700 4 GB LPDDR4-4266 für SLC-Cache. Der Speicherchip hat die Kennung 3HB77-D8CJG. Die 2-TB-Variante in unserem Test ist mit NVMe 2.0-Protokoll kompatibel und unterstützt Hardwareverschlüsselung von AES 256bit und TCG Opal 2.0.
Crucial gibt bei der Lebensdauer der T700 mit 2 TB Speicher 2 Mio. Stunden (MTTF) und eine TBW von 1,2 PetaByte.
Micron NAND
Crucial setzt erwartungsgemäß auf eigene 3D-NAND-Speicherchips. Diese stammen von Micron und bestehen aus 232 Layer (RG NAND Generation 3). Der NAND hat die Bezeichnung 3HC2D NY181, wir konnten jedoch keine Produktdatenblätter zu den Chips finden.
Crucial T700 Lieferumfang
Crucial verpackt die T700 Pro NVMe in einem recht großen Pappkarton, der auch noch sehr schlicht und elegant gestaltet ist. In diesem ist die NVMe-SSD dann noch einmal in einer zweischichtigen Blister-Verpackung eingepackt. Damit ist sie sicher verpackt. Dazu gibt es ein Handbuch in der Verpackung. Bei der Variante mit Kühlkörper ist dieser bereits verbaut und man muss diesen nicht mehr auf das Modul klemmen.
Testsystem
Als Testsystem haben wir unser altbewährtes System mit Ryzen 9 7950X genommen und dazu das Biostar X670E Valkyrie. Damit gehen wir sicher, dass die Leistung nicht durch PCIe 4 limitiert wird, da wir im PCie 5 Slot testen.
Ryzen 7000 Testaufbau
- CPU: AMD Ryzen 9 7950X
- Mainboard: Biostar X670E Valkyrie
- Grafikkarte: MSI GeForce GT 730
- RAM: Kingston FURY Beast DIMM Kit 32GB, DDR5-5200, CL40-40-40 (KF552C40BBK2-32)
- Netzteil: be quiet Pure Power 11 FM 1.000 W
- Gehäuse: HYTE Y60/Open Testbench
- Betriebssystem: Windows 11 21H2
Crucial T700 Pro in Benchmarks
Für den NVMe-SSD-Vergleichstest haben wir unseren Benchmark-Parcours erweitert. Für einen realistischeren Test, der auch wiederholbare Ergebnisse liefert, nutzen wir neuerdings noch zusätzlich den 3DMark Storage Benchmark, der unterschiedliche Szenarien testet, wie Spieleverhalten und das Kopieren von Spieledaten.
Außerdem haben wir auch PCMark aufgenommen, der wiederum das System als Ganzes betrachtet und beim Kopieren die Durchschnittswerte ermittelt.
CrystalDiskMark Storage Benchmark
3DMark Storage Benchmark
PCMark Drive Performance Consistancy
PCMark setzt auf eine sehr lange Last beim Schreiben, die konstant und über längere Zeit ausgeübt wird. Darum sind die Peak-Werte einfach niedriger, weil die SSD und der Cache an die Grenzen gebracht werden. So soll der Einsatz bei einem Power-User simuliert werden.
ATTO Disk Benchmark (64 MB)
Benchmark-Rating
Wenn man sich das Testfeld anguckt, ist nur die Seagate FireCuda 540 neben der Crucial T700 sehr auffällig. Beide setzen auf PCIe 5.0 und dies spiegelt sich in den Leistungswerten wider. So schafft die Crucial mit 4.452 MB/s beim Lesen und 4.539 MB/s beim Schreiben die höchsten Werte in diesem Vergleich. Dabei hängt sie die FireCuda 540 deutlich ab und der Abstand zu den PCIe 4.0-SSD-Varianten fällt noch stärker aus mit doppelt so hohen Datenraten. In Sachen Leistung ist de T700 King.
Crucial T700 Pro Kühler und Temperaturmessungen
Bei der Kühlung fällt die T700 etwas aus dem Testfeld heraus, da der große Kühler vorinstalliert ist und wir die NVMe dadurch auch ohne den BIOSTAR-Kühler getestet haben. Beim Blick auf die T700 Pro fällt der riesige Kühler auf, da wir die Variante mit Kühler getestet haben Dieser besteht aus einem Extrusion-Stück und hat insgesamt sechs Rillen, die die Kühlfläche vergrößern und einen seitlichen Luftfluss unterstützen.
Der Kühler wird über 4 Torx-Schrauben fixiert. Beim Entfernen dieser, kann der Alu-Kühler erst abgezogen werden.
Nach dem Entfernen fiel uns die blaue Wärmeleitpaste auf, die früher offensichtlich flüssig gewesen war und dann abgehärtet ist. Sie ist dennoch etwas elastisch aber bröckelt, wenn man sie anfasst.
Nach dem Entfernen des oberen Alu-Kühlers, kann man erst die SSD aus der Halterung entnehmen. Darunter finden wir auf der Rückseite dieselbe blaue Wärmeleitaste vor. Dazu gibt es noch ein etwa 3x3 mm großes Wärmeleitpad, dass für ein Bauteil vorgesehen ist.
Insgesamt ist alles sehr fest verankert und die Wärmeleitpaste war gut verteilt. Wir haben anschließend Wärmeleitpads verwendet, die vermutlich schlechter leiten, als das Original von Crucial. Wir haben jedoch nicht gemessen, welchen Unterschied es macht, da Käufer des Moduls den Kühler wohl kaum abnehmen werden.
Beim Betrachten der Temperaturmessung fällt auf, dass die PCIe 5.0 NVMe-SSDs sehr warm werden, jedoch hält es sich noch in Grenzen. Damit ist der mitgelieferte Kühler gut dimensioniert und Temperaturen lassen sich senken, wenn ein stabiler Luftstrom im Gehäuse hergestellt wird.
Für diesen Vergleichstest haben wir den großen Alu-Kühler des Biostar X670E Valkyrie Mainboards im NVMe Slot 2 verwendet. Dieser wird von der Grafikkarte nicht direkt blockiert und wird in diesem Test auch nicht aktiv gekühlt. Manche Modelle kamen mit einem vorinstallierten Kühler. In diesem Fall haben wir diesen auch direkt verwendet. In dem Diagramm haben wir entsprechende Hinweise platziert: Falls ein integrierte Kühler zum Einsatz kam, ist nach dem Namen ein „IK“ (für integrierter Kühler) angehängt.
Crucial T700 Pro Wärmebildaufnahmen
Bei Belastung sieht man au den Wärmebildaufnahmen, dass das PCB mit 65°C ca. 10 °C heißer ist als der Kühler. Gekühlt werden aber primär die Chips und nicht das PCB. Aus diesem grund sind die Temperaturen durchaus in Ordnung.
Fazit zur Crucial T700 Pro
In unserem NVMe-Test hat sich die Crucial T700 Pro dank der Verwendung der modernen PCI-Express 5.0-Technologie bestens geschlagen und die besten Transferraten im Vergleich erreicht.
Pro
Crucial liefert die T700 Pro sehre gel verpackt und gibt Kunden die Option, das NVMe-Modul mit oder ohne vorinstallierten Kühler zu kaufen. Die von uns getestete 2-TB-Variante hat beste Leistungswerte gezeigt und wurde durch den vorinstallierten Kühler auch auf sicheren Temperaturen gehalten. Die Verarbeitung des Moduls und des Kühlers ist auf höchstem Niveau. Crucial setzt bei der Wahl des Controllers auf den noch recht neuen Phison PS5026-E26 und kombiniert diesen mit eigenem 3D-NAND sowie 4 GB DDR4-Speicher.
Crucial deckt die T700 Pro NVMe-SSDs von einer 5-jährigen Garantie.
Contra
Von der technischen Seite gibt es nichts zu bemängeln, auch wenn der theoretische Maximaldurchsatz von PCIe 5.0 nicht erreicht wird, bietet die T700 Pro sehr hohe Transferraten. Einzig den Premiumpreis von 359 € für die T700 (Affiliate) könnte man als Minuspunkt sehen, jedoch handelt es sich hier um den neuesten Standard und es gibt nicht viele Anbieter, die PCIe 5.0 NVMe-Module anbieten.