Steganos Safe 14 - Startbildschirm (Bild © F.Rührnschopf)
Im Wesentlichen geht es darum, Dateien zu verschlüsseln, das heißt sie mit einem Passwort zu versehen, durch dessen Eingabe diese abgerufen werden können. Schließlich gibt es Dokumente, Bilder oder Videos, die nicht in die Hände von unbefugten Personen gelangen sollten. Wie wir euch später zeigen werden, bietet Steganos Safe 14 mehr als nur eine Passwortverschlüsselungsmethode an.
Ein typischer Fall für Verschlüsselungssoftware: Ihr verfügt auf eurem Computer über Kontodaten, die im Falle eines Angriffs auf keinen Fall gestohlen werden dürfen. Zuvor verstaut ihr eure Kontodaten in eurem virtuellen Safe (und nur darin!) und greift per Code oder Passwort darauf zu, wenn ihr diese einsehen müsst. Steganos Safe 14 verschlüsselt die Daten so, dass es nur schwer möglich ist, ohne das entsprechende Passwort an die Daten zu gelangen.
Im Endeffekt ist Steganos Safe 14 nichts anderes als ein virtueller Tresor, in dem ihr all eure sensiblen Daten ablegen könnt, ohne dass ihr Angst haben müsst, dass eure Daten in falsche Hände gelangen. Wie das Programm umgesetzt wurde, welche Extras es mitbringt, ob es uns gefallen hat, weshalb es uns überrascht hat und ob ihr ein Auge drauf werfen solltet, erfahrt ihr in unserem Test.
Die Systemanforderungen sind oft maßgebend für die Zeit, die ein Programm in Anspruch nimmt, um Operationen auszuführen. Da es Steganos Safe 14 oftmals mit einer Vielzahl an Daten zu tun hat, ist für eine zeitlich angenehme Nutzung ein zeitgemäßer Computer zu empfehlen. Das Funktionsspektrum selbst wird nicht von der Systemkonfiguration beeinflusst. Mit einem leistungsstarken Prozessor und einer entsprechenden Festplatte (vorzugsweise einer SSD, aufgrund der höheren Lese- und Schreibrate) werden auch große Datenmengen in Sekundeneile verschlüsselt.
Wie es bei den meisten anderen Anwendungsprogrammen der Fall ist, könnt ihr auch Steganos Safe 14 auf jedem Computer installieren, der die Mindestanforderungen des aktiven Betriebssystems erfüllt. Spezielle Anforderungen seitens der Entwickler gibt es (derzeit) nicht. Ihr solltet jedoch beachten, dass ihr das Verschlüsselungstool offiziell nur mit allen Betriebssystemen ab Windows Vista verwenden könnt. Windows XP wird in der Liste der unterstützten Programme nicht aufgeführt. Im Zweifelsfall könnt ihr die kostenlose Testversion herunterladen und versuchen diese auf XP zu installieren.
Unser Testsystem für Steganos Safe 14 verfügt über folgende Ausstattung:
- Prozessor: Intel Core i5-3550 auf 4,0 GHz übertaktet
- Grafikkarte: Nvidia Geforce GTX 580
- Arbeitsspeicher: 8 GB DDR3 RAM
- Betriebssystem: Windows 8 Pro x64
- SSD (System): OCZ Vertex 3, 120 GB SATA 6 Gb/s
- Festplatte (Daten): Samsung EcoGreen F4, 1.500 GB, 5.400 RPM
Das System übertrifft die Mindestanforderungen von Windows 8 bei weitem und verfügt sowohl über einen leistungsstarken Quad-Core-Prozessor, der hauptsächlich für die Verschlüsselung der Dateien verantwortlich ist, als auch über eine SSD, auf der die Dateien deutlich schneller gespeichert werden können, als auf einer HDD. Maßgebend für die Verarbeitung ist jedoch der Prozessor. Zu beachten ist auch, dass der Unterschied zwischen einem leistungsschwachem und einem leistungsstarkem PC erst bei größeren Dateimengen (wie zum Beispiel ganzen Ordnern, Bildern oder Videos) klar wird.
Nicht selten liefert eine Installation Werbung in Form von Programmen, die man eigentlich gar nicht installieren wollte. Sie verbrauchen meistens Ressourcen, die man sich sparen könnte. Unabhängig davon sollte die Installation unkompliziert und für jedermann leicht durchzuführen sein. Schließlich ist sie das erste, womit es der Nutzer zu tun bekommt – und bei kostenpflichtiger Software dürfte uns Werbung nun wirklich nicht zum Augenschein kommen.
Das Setup ist circa 25 Megabyte klein und liegt als ausführbare exe-Datei vor. Der Installer wurde mit Hilfe von InstallShield erstellt, weshalb er den meisten anderen Setups ähnelt. Ihr müsst lediglich die Geschäftsvereinbarungen akzeptieren und anschließend wird Steganos Safe 14 installiert – allerdings ohne dass Adware in Form von Toolbars oder Programmen auf eurem System landet.
Am Ende der Installation werdet ihr gefragt, ob ihr euren Computer sofort neustarten möchtet oder dies später manuell ausführt. Um die Installation abzuschließen, ist ein Neustart notwendig. Wir konnten Steganos Safe 14 zwar auch ohne Neustart ausführen, zur Gewährleistung aller Funktionalitäten empfehlen wir jedoch, das System direkt nach der Installation neuzustarten. Nach dem Neustart könnt ihr die Verschlüsselungssoftware über den Desktop starten.
Die Installation von Steganos Safe 14 ist für jeden Nutzer leicht durchführbar und bringt keine versteckte Software mit sich. Sie hebt sich von herkömmlichen Installern jedoch auch nicht ab.
Was kann Steganos Safe 14 und vor allem, wie wurde es umgesetzt? Man kann sich das Prinzip der Verschlüsselung wie folgt vorstellen: Ihr habt beispielsweise zwei Ordner, die ihr sichern wollt. Einmal einen Ordner voller Geschäftsdaten sowie einen Ordner mit Filmen, die auf keinen Fall in falsche Hände geraten dürfen. Dann habt ihr zwei Möglichkeiten: Entweder ihr erstellt mithilfe von Steganos Safe 14 einen Tresor, in den ihr alles steckt, oder zwei Tresore mit zwei unterschiedlichen Passwörtern und besserer Übersicht.
Ihr geht also in das Programm und erstellt einen Safe. Ihr gebt dem Tresor einen Namen sowie eine maximale Dateigröße, falls ihr weitere Daten absichern wollt. Anschließend sichert ihr den Safe mit einem Passwort ab. Dieses könnt ihr auf einem USB-Stick ablegen oder – besser noch – im Kopf behalten, damit es wirklich nicht in falsche Hände geraten kann. Dabei könnt ihr euch ein Passwort ausdenken, eines automatisch generieren lassen oder auf eine Verschlüsselung in Form einer Bilderreihenfolge mit dem Namen „PicPass“ setzen. Hierbei wählt ihr eine Reihenfolge von Bildern, die ihr euch merken müsst. Nur mit dieser lässt sich der Tresor dann entsperren.
Der Safe wird anschließend erstellt, was – je nach Tresorgröße – einige Minuten dauern kann. Einige Nutzer denken sich nun, was ein solcher Tresor denn bringt, wenn man Dateien auch schlichtweg mit einem Passwort sichern könnte. Steganos Safe 14 bietet gegenüber der herkömmlichen Dateiverschlüsselung einige Extras: Der Safe wird in Form eines Wechseldatenträgers angezeigt, sobald dieser entschlüsselt wurde. Alternativ kann es anstelle eines Wechseldatenträgers auch ein lokales Laufwerk sein, das den Safe darstellt.
Wem das schon zu auffällig ist, der kann seinen Tresor auch als angeblichen Film kennzeichnen, ihm eine besondere Farbe geben (wenn man bereits zu viele Safes eingerichtet hat und diese unterscheiden möchte), ihn ein Tastenkürzel geben oder ein Programm immer dann starten lassen, wenn auch der Safe geöffnet wird. Hier wird auch erst das eigentliche Potenzial des Programms klar. Sobald ein Safe eingerichtet ist, lassen sich mit ihm unheimlich viele Dinge machen. Leider erfährt der Benutzer von diesen Einstellungsmöglichkeiten erst nachdem er sich durch das Tool klickt oder das Handbuch liest. Es lässt sich sogar ein Geheimsafe in einem Safe erstellen, der für unwissende Anwender unsichtbar ist.
Wer seinen Safe verstecken will, der findet in den dazugehörigen Einstellungen auch genügend weitere Möglichkeiten, dies zu tun. Safes lassen sich zum Beispiel in Trägerdateien, also Filmen, Programmen oder sonstigen Dateien verstecken. Die entsprechende Trägerdatei wird dann so vergrößert, dass die zu schützende Datei hineinpasst. Natürlich solltet ihr keine 700 MB große CD in einem Bild verstecken, das wäre dann doch schon sehr auffällig. Welches normale Bild ist schließlich 700 MB groß? Da müsste man schon einige Einzelbilder zusammensetzen, damit die Auflösung groß genug ist, um pro Bild 700 MB an Daten zu erreichen. Besser ist es, kleine Dateien in großen Trägerdateien zu verstecken, da dies deutlich weniger auffällt.
Steganos Safe 14 verfügt über ein Extra, das über das Funktionsspektrum hinausgeht. In kostenpflichtigen Prorammen ist es nicht selten der Fall, dass einige weitere Zusatzfeatures enthalten sind, die die Funktionen sinnvoll erweitern. Auch wenn Steganos keine Vielzahl an Extras integriert hat – die gebotenen Möglichkeiten, Dateien zu verschlüsseln und Tresore zu verstecken, übertreffen sämtliche Erwartungen.
Das einzige Extra, das integriert wurde, ist der Steganos Shredder. Mit seiner Hilfe lassen sich Dateien und freier Speicherplatz mit höchsten Sicherheitsstandards unwiderruflich löschen, auch so, dass Experten die Dateien unmöglich wieder auslesen können. Die US-Army verwendet diesen Standard unter anderem, um Daten verschwinden zu lassen. Dieses Extra ergänzt den Funktionsumfang sehr gut, wenn man bedenkt, dass auch gelöschte sensible Daten wiederhergestellt werden können, aber auch diese nicht in falsche Hände geraten dürfen.
Die Benutzeroberfläche ist unauffällig, dafür jedoch sehr komplex aufgebaut. Die gesamte Hülle an Optionen wird euch erst nach und nach sichtbar. Ihr erstellt erst einen Tresor, und dann konfiguriert ihr ihn nach euren Bedürfnissen. Dies ist an sich keine schlechte Idee, jedoch wäre ein kleines Tutorial vielleicht nicht fehl am Platz. Gerade wer Steganos Safe 14 wie wir aus dem Internet lädt und testet wird sich nicht als erstes das digitale Handbuch durchlesen. Auch die Homepage von Steganos gab uns keine umfangreichen Hinweise auf sämtliche Möglichkeiten.
Deswegen fällt der erste Eindruck auch wie folgt aus: „Ich kann Tresore erstellen, diesen ein sicheres Passwort geben und dort meine Daten reinpacken – klasse!“ Erst wenn man ins Programm geht, den Zeiger auf den jeweiligen Safe hält und auf „Einstellungen“, „Geheimsafe“ oder „Verstecken“ klickt wird klar, was sich hiermit alles machen lässt. Es geht nicht nur darum, Dateien zu verschlüsseln, sondern auch darum, sie zu verstecken und für Dritte unkenntlich zu machen. Hiermit haben wir nicht unbedingt gerechnet – zumindest nicht in diesem Ausmaß.
Dies spiegelt sich in der Struktur des Programms wider. Es wirkt sehr komplex und schlicht, ist aber dennoch leicht zu verstehen, wenn man sich erstmal zurecht findet. Hierfür sollte man sich eine halbe Stunde Zeit nehmen und sich darauf durch Steganos Safe 14 klicken, ehe man mit dem Programm halbwegs vertraut ist. Erfahrene Nutzer dürften sich auch schon nach wenigen Minuten zurechtfinden. Im Endeffekt ist es jedoch wie mit jeder anderen Anwendung auch: Erst anschauen, dann verstehen und dann verwenden.
Am Ende unserer Tests wird klar: Steganos Safe 14 scheint einiges auf Lager zu haben, an Bekanntheit mangelt es jedoch. Wer Dateien verschlüsseln will, der ist mit der Software absolut bedient. Diese Aufgabe erfüllt es einwandfrei und bietet eine Menge Möglichkeiten, um die verschlüsselten Daten auch noch zu verstecken und unkenntlich zu machen. Alle Interessierten können ein Auge auf Steganos Safe 14 werfen. Die kostenlose Testversion findet ihr in unserem Downloadcenter.
Für die Anwendung sprechen die langjährige Entwicklung, die regelmäßigen Updates und der relativ große Funktionsumfang. Damit sich der Kauf der 29,95 Euro teuren Software auch lohnt, sollte man jedoch Gebrauch von den verschiedenen Möglichkeiten machen können. Andernfalls gibt es auch einige Freeware-Alternativen, die die Hauptaufgabe ähnlich gut ausführen.
Auch wenn Steganos Safe 14 nicht unbedingt mit Extras prahlt – uns hat das Tool gefallen und wir können es all den Anwendern ans Herzen legen, die ihre sensiblen Daten digital und sicher verwahren möchten, ohne Angst vor Diebstahl durch Trojaner und Viren haben zu müssen.
Solltet ihr Fragen zu Steganos Safe 14 haben, könnt ihr uns diese gerne im Diskussionsthread im Forum stellen. Das Team von PCMasters.de wartet darauf, eure Fragen zu beantworten.