TrackMania 2 Stadium im Test

Kann ein zehn Jahre altes Konzept noch begeistern? Worin liegt die Faszination von TrackMania-Spielen? Und wie viel Spaß bringt die neueste Auflage des erfolgreichen Spiels im Jahr 2013? Diesen Fragen wollen wir uns in diesem Test widmen. Auch die Performance, schließlich ist bei schnellen Passagen jeder Frame wichtig, und der Streckeneditor werden unter die Lupe genommen.

Bevor es jedoch mit dem eigentlichen Test losgeht, bedanken wir uns ganz herzlich bei Ubisoft und Nadeo für die unproblematische Bereitstellung eines Testexemplars.

Die offiziellen Systemanforderungen von TrackMania 2 Stadium sind, entsprechend der Tradition der Vorgänger, sehr niedrig ausgefallen. Wir haben das Spiel auf einem aktuellen Gaming-System und auf einem relativ leistungsschwachen Notebook getestet. Unsere beiden Testsysteme erreichen die Anforderungen mit Leichtigkeit, daher erwarten wir keinerlei Probleme mit der Performance:

Um die Performance zu messen, haben wir jeweils einen Testparcours von Strecken auf hohen, mittleren und niedrigen Einstellungen mit der oben angegebenen Auflösung gespielt und die Performance in Frames per Second (FPS - Bilder pro Sekunde) gemessen. Damit erhalten wir die folgenden Resultate:

Die Mindestanforderungen eignen sich also nur für das Spielen auf niedrigen Einstellungen. Je mehr gegnerische Fahrzeuge angezeigt werden, desto niedriger fällt die Framerate aus. Wer online spielen will und nur einen leistungsschwachen Rechner hat, der sollte die gegnerischen Fahrzeuge nicht anzeigen lassen. Optisch präsentiert sich TrackMania 2 Stadium im üblichen Stil. Der neueste Ableger setzt dabei jedoch auf mehr Details, mehr Reflektionen und präsentiert sich, im Vergleich mit der Forever-Generation optisch aufgewertet. Die Balance zwischen Optik und Performance ist den Entwicklern von Nadeo sehr gut gelungen, wer wenig Leistung zur Verfügung hat, kann trotzdem Spielen und wer einen stärkeren Rechner besitzt, kann sich über eine grafische Dreingabe freuen.

Die Optik selbst ist jedoch keine wirkliche Besonderheit. Zwar hat TrackMania noch nie grafische Maßstäbe gesetzt, dass es sich um ein Spiel aus dem Jahr 2013 handelt, würde man jedoch nicht schließen. Nun genug der Worte zur Grafik, einen präziseren Eindruck bekommt ihr mit unserer Galerie:

Der Sound von TrackMania 2 Stadium entspricht ebenfalls weitgehend dem Stil der Vorgänger, er wurde ein bisschen aufgefrischt und wirkt etwas basslastiger als bei den Vorgängern. Der Klang unterstützt, mit quietschenden Reifen und heulenden Motoren in einer sehr einfach gehaltenen Art den simplen Stil der Grafik, sodass wir insgesamt eine stimmige Atmosphäre für den Funracer erhalten.

Die Steuerung von TrackMania 2 Stadium ist genauso simpel gestrickt wie man es von der Reihe kennt. Die Lenkung erfolgt per Tastatur über die Pfeiltasten nach links und rechts, das Gaspedal und die Bremse übernehmen standardmäßig die Pfeile nach oben und nach unten.

Die Auswahl der Kamera erfolgt über die Tasten 1, 2 und 3 auf dem Ziffernblock. In den Chat gelangt man mit der Eingabetaste. Alternativ werden auch praktisch alle Gamepads unterstützt, mit denen Windows umgehen kann, dann wird die Steuerung über Joysticks umgesetzt was deutlich präzisere Linien in Kurven ermöglicht. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, nach einem Fahrfehler zum Start zurückzukehren und die Runde von vorn zu beginnen. Dies übernimmt bei der Tastatursteuerung die Entfernen-Taste. Die Tastenbelegung beim Spiel mit Gamepad variiert natürlich von Gerät zu Gerät.

Zum Offline-Zocken bietet TrackMania 2 Stadium neben dem Einzelspielermodus auch Mehrspieleroptionen. Im Hot-Seat-Modus wechseln sich mehrere Spieler mit der wilden Wettfahrt ab, so können bis zu acht Spieler an einem Rechner gegeneinander antreten. Im Splitscreen-Modus treten zwei Spieler gegeneinander gleichzeitig an. Dabei wird das Bild horizontal geteilt. Achtung: Hierbei geht die Performance deutlich nach unten, sodass sich dieser Modus erst ab einem gewissen Leistungsniveau empfiehlt.

Klassische Mehrspieler-Rennen können wahlweise über das Internet oder über das lokale Netzwerk ausgetragen werden. LAN-Spiele können dabei aus dem Client heraus gestartet werden, ein eigenständiger Server ist nicht notwendig. Für Mehrspieler-Rennen stehen die folgenden Spielmodi zur Verfügung: Turnier, Zeitrennen, Team, Laps, Cup, Stunts, und Skript. Die meisten dieser Spielmodi sind bereits aus den früheren Teilen der Reihe bekannt, weshalb eine Vorstellung nicht nötig ist.

Das Spielerlebnis von TrackMania 2 Stadium wird durch das einfache Prinzip des Zeitrennens ohne Kollisionen dominiert. Jeder versteht worum es geht und jeder versteht die Steuerung. Spielspaß kommt vor allem im Mehrspielermodus auf, wenn man sich gegenseitig zu neuen Bestleistungen antreibt und auch ein wenig Schadenfreude über gegnerische Fahrfehler kurz vor Ende der Runde aufkommt. Dementsprechend trägt neben dem Ansporn immer neue Bestzeiten zu erreichen in erster Linie die Interaktion mit den Mitspielern zum Spielspaß bei. Jede Runde entspricht einem neuen Wettkampf und wenn es einmal gelingt eine Runde zu gewinnen, ist die Freude entsprechend groß.

Durch die Einfachheit des Spielprinzips kommt bei allen sofort Spaß auf, wir haben TrackMania 2 zu Versuchszwecken auch Menschen vorgesetzt, die normalerweise nicht viel mit Games am sprichwörtlichen Hut haben. Auch sie haben sich gefreut, wenn sie ihre eigenen Zeiten verbessern konnten und nicht immer den letzten Platz belegten.

Ein klassisches, aber auch sehr wichtiges Feature der TrackMania Reihe sind die Editoren. Gemeint sind damit der Streckeneditor und das Lackieren der Autos. Der Streckeneditor steht in den Versionen „einfach“ und „erweitert“ zur Verfügung. Hier können der Start, die Checkpoints und das Ziel frei im dreidimensionalen Raum des Stadions platziert werden. Dazwischen setzt man verschiedene Mapobjekte und Streckenbausteine, der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Die verschiedenen Mapobjekte können fast beliebig kombiniert werden, wodurch nahezu unendlich viele Strecken denkbar sind.

Hier lassen sich auch einige Neuerungen gegenüber dem Vorgänger feststellen, denn es gibt einige neue Streckenbausteine und Mapobjekte, die die Möglichkeiten von Maps und Ideallinien deutlich erweitern.

Im Wageneditor können Lackfarben, Dekorobjekte und Beschriftungen für den gesamten Wagen oder einzelne Bauteile ausgewählt werden. Auch hier sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt, sodass sich jeder Vollgasakrobat sein eigenes Fahrzeug designen kann.

TrackMania 2 Stadium bleibt dem Konzept der Vorgänger treu und transportiert das mittlerweile zehn Jahre alte Gameplay ins Jahr 2013. Grafik und Sound wurden vorsichtig aktualisiert, ohne dabei die Performance auf schwächeren Rechnern zu ruinieren.

Die verschiedenen Spielmodi bieten, wenn man Spaß am grundsätzlichen Gameplay von TrackMania hat, durchaus Abwechslung. Speziell durch den Streckeneditor und das daraus resultierende, schier unerschöpfliche, Kontingent an Strecken, die man auf Onlineservern befahren kann, sorgen für viel Wiederspielwert und anhaltende Herausforderungen. Wer einen guten Onlineserver findet, dessen Streckenauswahl dem eigenen Geschmack entspricht und mit dessen Stammspielern man zudem auf einem vergleichbaren Niveau fährt, wird dauerhaft Spaß an TrackMania 2 Stadium haben. Wer sich ein Bisschen für Rennspiele begeistern kann wird die 9,99€ ebenfalls kaum besser anlegen können, spätestens auf der nächsten LAN-Party mit Freunden wird bestimmt die eine oder andere Version von TrackMania auf die Tagesordnung gesetzt.

Alle, die noch nie ein Spiel aus dem TrackMania-Franchise gespielt haben, sollten sich zunächst mit dem kostenlosen Vorgänger, TrackMania Nations Forever, einen Eindruck von der Spielmechanik verschaffen. TrackMania 2 Stadium ist aktuell (26.6.2013) für 9,99€ über Steam erhältlich. Kommen wir zum Ende und damit zu den Stärken und Schwächen von TrackMania 2 Stadium,

Die Stärken von TrackMania 2 Stadium:

• Einfaches Spielprinzip
• Streckeneditor und Abwechslung
• Günstiger Preis

Die Schwächen von TrackMania 2 Stadium:

• Keine Weiterentwicklung des Gameplays
• Optisch und akustisch nicht auf der Höhe der Zeit

Insgesamt erhält TrackMania 2 Stadium von uns die folgende Bewertung: