Microsoft Surface Pro (Bild © PCMasters)
Microsoft Surface Pro-Spezifikationen | |||
Betriebssystem | Microsoft Windows 8 Professional, x64 | ||
Bildschirm | 10,6 Zoll "ClearType"-Display | ||
Auflösung | 1.920 x 1.080 Pixel (208 ppi) | ||
Prozessor | Intel Core i5-3317U (2x 1,7 GHz, vier Threads) | ||
GPU | Intel HD Graphics 4000 | ||
Chipsatz | Intel HM 77 | ||
Arbeitsspeicher | 4 GB DDR3, 800 MHz | ||
Speicher | 128 GB, davon 89 GB nutzbar, jedoch erweiterbar per microSD-Karte | ||
Kamera | 2x 1-Megapixel-Kamera (Vorder- und Rückseite) | ||
WLAN & Bluetooth | 802.11 a/b/g/n, Bluetooth 4.0 (LE) | ||
Anschlüsse | 1x Mini-Display-Port, 1x USB 3.0, 1x Headset sowie der Anschluss für die Tastatur(en) | ||
Akku | 5.676 mAh, 42 Wh | ||
Abmessungen | 275 x 173 x 13 mm | ||
Gewicht | 907 Gramm | ||
Lieferumfang | Surface Pro, Netzteil mit Stromkabel, Anleitung, "Surface Stift" |
Eigentlich spielt die Umverpackung keine große Rolle, doch es ist schön zu sehen, dass Microsoft auch hier großen Wert auf Qualität gelegt hat; alles ist sauber und stylish verpackt, sodass wir direkt loslegen können. Das Surface Pro selbst wirkt sehr hochwertig, was nicht zuletzt an der Magnesium-Legierung („VaporMg“) liegt. Durch diese fühlt sich das Tablet so an, als wäre es aus einem Stück gefertigt; die Haptik ist hervorragend. Alle vorhandenen Knöpfe, davon gibt es wahrlich nicht viele, passen sich optimal dem Surface Pro an, sodass wir hier keinerlei Kritikpunkte finden können; zumindest fast. Aufgrund des robusten Gehäuses ist das Microsoft-Tablet nämlich sehr schwer, es bringt satte 907 Gramm Kampfgewicht auf die Waage. Im Vergleich mit Googles Nexus 10 (603 Gramm) oder den RT-Varianten aus eigenem Hause (rund 682 Gramm) zieht das Surface Pro also zumindest hier den Kürzeren.
Ein weiteres Highlight des Surface Pro ist, neben dem vollwertigen Windows 8 (x64), auch der im Gehäuse integrierte Ständer, der sich im 45-Grad-Winkel aufklappen lässt. So lassen sich Filme, Spiele oder auch Office-Dokumente bequem betrachten.
Auch in puncto Anschlussvielfalt hat das Microsoft-Tablet deutlich mehr zu bieten, als die Modelle der Konkurrenz. Hier finden sich unter anderem ein USB 3.0-Anschluss, an dem externe Festplatte, Speichersticks etc. angedockt werden können, ein Mini-Display-Port für die Verbindung mit einem größeren Monitor sowie eine Headset-Buchse. Möchte man keine herkömmliche Bluetooth- oder USB-Tastatur anschließen, sondern auf das vorhandene, allerdings nicht zum Lieferumfang gehörende Microsoft-Zubehör zurückgreifen, müssen Anwender noch einmal 119,99 Euro für das Surface Touch Cover oder 129,99 Euro für das entsprechende Type Cover investieren. Da Microsoft so nett war, unserem Testgerät beide Modelle mitzuliefern, gehen wir im späteren Verlauf auch auf den Schreibkomfort der beiden Tastaturen ein.
Der Lieferumfang des Surface Pro fällt sehr übersichtlich aus, denn neben dem Tablet selbst packt Microsoft nur noch ein Netzteil, einen Stylus-Pen (Surface Stift) sowie eine Kurzanleitung ins Paket. Wer mehr Zubehör möchte, beispielsweise die bereits erwähnten Tastaturen oder nützliche Kabel, muss dieses separat anschaffen; schade!
Hier noch einmal übersichtlich zusammengefasst, was beim Surface Pro alles mitgeliefert wird:
- Surface Pro-Tablet
- Ein Netzteil mit Stromkabel
- Surface Stift
- Kurzanleitung
Test Surface Pro (Bild © PCMasters)
Normalerweise finden sich in aktuellen Tablets ein Vier-Kern-SoC mit schneller Grafikeinheit sowie mindestens zwei GB Arbeitsspeicher. Da das Microsoft Surface Pro aber nicht nur ein reines Tablet ist, sondern eher eine Zwischenlösung aus Ultrabook und eben tragbarem Device ohne Tastatur, verbaut der Konzern aus Redmond hier reinrassige PC-Hardware. Statt einer ARM-CPU kommt also gleich ein Core i5-Prozessor (i5-3317U) aus der Ivy-Bridge-Familie zum Einsatz. Da der Platz und somit die Kühlmöglichkeiten im Tablet beschränkt sind, besitzt die Ultra-Low-Voltage-CPU eine TDP von nur 17 Watt. Im Vergleich zu aktuellen Notebook-Prozessoren (ab 25 Watt) ist das sehr wenig, jedoch benötigt der unter anderem im Surface RT verbaute Nvidia Tegra 3 nur knapp ein Drittel der Energie. Erst zukünftige Intel-Prozessoren mit kleinerer Fertigungsstruktur werden annähernd dieses niedrige Niveau erreichen.
Die höhere TDP des verbauten Prozessors macht sich auch in der Akkulaufzeit sowie bei der Wärmeentwicklung des Surface Pro bemerkbar. Verrichtet man herkömmliche Arbeiten (Office, einige Videos, Internet), ist der Akku bereits nach vier Stunden leer. Dabei wird das Surface recht warm, zudem hört man auch das leise Rauschen des Lüfters. Senkt man die Helligkeit des Displays und trennt zudem die WLAN-Verbindung, erreichen wir im Office-Betrieb eine Laufzeit von knapp sieben Stunden; hier bleibt der Lüfter nahezu unhörbar.
In puncto Geschwindigkeit kann der Core i5, in Verbindung mit der integrierten HD Graphics 4000, deren Geschwindigkeit je nach Auslastung zwischen 350 und 1.050 MHz variiert, allerdings punkten. Beim Leistungsindex spuckt Windows einen Gesamtwert von 5,6 (Grafik und Grafik: Spiele), was eine beachtliche Leistung ist.
Test Surface Pro (Bild © PCMasters)
Wer allerdings denkt, man könne mit dem Surface Pro auch jedes Spiel zocken, ähnlich wie mit dem Tegra 3 des RT, liegt leider falsch. Spiele aus dem Windows Store, etwa Cut the Rope oder Jetpack Joyride, laufen problemlos auf dem Tablet, anders sieht es allerdings mit PC-Games aus.
Zu Testzwecken haben wir das Freeware-Spiel Driving Speed 2 installiert und die Frame-Verläufe mittels Fraps ermittelt. Das Ergebnis: In nativer Bildschirmauflösung, also 1.920 x 1.080 Pixel, ist das Game unspielbar, weil die integrierte GPU nur 10 bis 18 Bilder pro Sekunde darstellen kann. Reduziert man hingegen die Auflösung, etwa auf 1.366 x 768 Pixel, werden zwar keine neuen Geschwindigkeitsrekorde erzielt, jedoch meist über spielbare 25 Frames erreicht.
Test Surface Pro (Bild © PCMasters)
Test Surface Pro (Bild © PCMasters)
Dafür weiß die verbaute 128 GB-SSD von Beginn an zu überzeugen, auch wenn von ihr nur 89 GB genutzt werden können; den Rest beansprucht das vorinstallierte Windows 8 Pro, 64-bit für sich. Allerdings haben Anwender die Möglichkeit, die Speicherkapazität des Tablets mittels einer microSD-Karte zu erweitern. Aber zurück zur SSD: Diese arbeitet während unseres gesamten Tests extrem schnell. Wie hoch die Transferraten des verbauten Samsung-Laufwerkes wirklich ausfallen, ermitteln wir mit AS SSD Benchmark.
Beim sequentiellen Lesen schafft der verbaute Flash-Speicher satte 463,66 MB/s, beim Schreiben werden immerhin noch 247,93 MB/s erreicht. Mit aktuellen SATA 6Gb/s-Laufwerken, wie sie in Notebooks oder Desktop-Rechnern zum Einsatz kommen, kann das Samsung-Laufwerk zwar nicht ganz mithalten, für ein Tablet (oder mit passendem Zubehör auch Notebook) sind die Ergebnisse jedoch mehr als respektabel.
Microsoft spendiert dem Surface Pro einen 10,6 Zoll großen Full HD-Bildschirm, der während unseres Testparcours komplett zu Gefallen weiß. Zwar sind die Schriften und Programmnamen auf dem Display, bedingt durch die Auflösung und die geringe Bildschirmgröße, sehr klein, doch bereits nach einer kurzen Eingewöhnungsphase möchte man diese Auflösung nicht mehr missen.
Warum? Weil beim Surface Pro nicht nur die Auflösung klasse ist, sondern weil die Display-Helligkeit, der Kontrast sowie die Blickwinkel über jeden Zweifel erhaben sind. Das Resultat dieser Kombination: satte, realistische Farben und ein knackiges Bild. Punktabzüge bekommt das Tablet nur aufgrund der nicht entspiegelten Glasplatte, die auf dem Bildschirm angebracht ist. Wir konnten bei Sonnenschein nur schematische Umrisse erkennen, was das Arbeiten im Freien somit unmöglich macht.
Leider verzichtet Microsoft darauf, Käufern des Surface Pro eine Tastatur mitzuliefern. Da der Hersteller jedoch so nett war, uns beide erhältlichen Modelle zu schicken, verraten wir euch im nun folgenden Abschnitt, ob sich aus dem Tablet auch schnell ein passables Notebook machen lässt.
Microsoft Surface Pro (Bild © PCMasters)
Es gibt zwei Tastaturen, die Microsoft als optionales Zubehör anbietet. Zum einen das Touch Cover, welches eine Schutzhülle mit eingelassener Tastatur ist, und zum anderen das Type Cover. Letzteres verwandelt das Tablet in ein kleines Subnotebook, sodass kein zusätzliches Device mitgeschleppt werden muss. Die Verbindung mit dem Surface Pro funktioniert bei beiden Modellen gleich, einfach aus der Packung nehmen, an das Tablet halten und schon sorgt der unten am Tablet angebrachte Magnet dafür, dass es „Klick“ macht; einfacher geht es wirklich nicht! Doch welche Tastatur eignet sich nun für die optimale Nutzung?
Fangen wir an mit dem Touch Cover: Zu Beginn unseres Tests waren wir skeptisch, dass dieses wirklich funktioniert, schließlich sind die eingelassenen Tasten nur wenige Millimeter hoch und versprechen dementsprechend einen sehr geringen Druckpunkt. Allerdings belehrt uns Microsoft eines Besseren, denn beim Schreiben können wir kaum einen Unterschied zu einer herkömmlichen Tastatur ausmachen. Okay, die Nutzung ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil keine Tasten nach unten gedrückt werden können; jedoch lässt sich darauf bereits nach kurzer Zeit hervorragend schreiben. Ein großes Manko hat das Touch Cover aber dennoch: dass zu klein ausgefallene Touchpad, das eher für Kinderhände gedacht ist, sowie die nicht sichtbaren Maustasten. Diese funktionieren zwar einwandfrei, jedoch muss man immer genau aufpassen, wohin man klickt, andernfalls bekommen wir gar kein Feedback; eine angenehme Bedienung sieht anders aus. Um wirklich optimal mit dem Surface Pro arbeiten zu können, haben wir schon nach kurzer Zeit zu einer kabellosen USB-Maus gegriffen.
Microsoft Surface Pro (Bild © PCMasters)
Kann das Type Cover hier bessere Ergebnisse abliefern? Ja, denn es ist dem Touch-Pendant in fast allen Punkten überlegen. Die Handhabung ist deutlich angenehmer, was nicht zuletzt an den „echten“ Tasten liegt. Diese besitzen einen angenehmen Hub und eine ordentliche Größe, auch wenn sie minimal kleiner ausfallen als bei einer Notebook-Tastatur. Die Kritikpunkte des Touch Covers (Touchpad & Maustasten) sind zwar auch hier vorhanden, jedoch fallen diese nicht so drastisch auf; kurzum gesagt: Ist das Type Cover angeschlossen, verhält sich das Microsoft Surface Pro wie ein Subnote- bzw. Ultrabook. Nur beim Gewicht unterscheidet sich es von den Mitbewerber-Geräten, denn mit Tastatur bringt es das Tablet gerade einmal auf 1,1 kg auf die Waage; ein Ultrabook wiegt meist 200 bis 400 Gramm mehr.
Eine weitere Möglichkeit der Bedienung, etwa für Notizen in Office, liefert Microsoft direkt mit: den Surface Stift. Die Nutzung des Stylus ist denkbar einfach, da er nicht extra installiert werden muss. Unter Windows 8 eignet sich Stift ideal dazu, um Mausklicks zu ersetzen oder mehrere Objekte zu markieren, was dank der feinen Spitze deutlich besser funktioniert, als mit den Fingern. Unter Office hingegen lässt er sich für handschriftliche Notizen oder ähnliche Dinge nutzen, allerdings erst, wenn die „Freihandtools“ aktiviert sind. Ist das der Fall, lässt sich, wie auch bei anderen Stylus-Pens, hier sowohl die Dicke als auch die Farbe individuell einstellen.
Viele Anwender nutzen ihr Tablet, um damit auch Fotos zu schießen. Microsoft spendiert dem Surface Pro ebenfalls zwei Kameras, doch können diese mit der starken Konkurrenz von Apple, Samsung und Co. mithalten? Leider nein, denn der Hersteller setzt nur auf zwei 1-Megapixel-Kameras, sodass die Bildqualität in beiden Fällen (unter)durchschnittlich ausfällt.
Hier einige Beispielbilder, aufgenommen mit der rückseitigen Kamera:
Mit Tageslicht:
Und zum direkten Vergleich noch ein aufgenommenes Foto mit der Front-Kamera:
Wie man erkennen kann, gibt es zwischen den drei Varianten keine nennenswerten Unterschiede. Die Farben sind verwaschen und wirken nicht naturgetreu, zudem sind die Aufnahmen sehr grobkörnig; selbst bei Tageslicht. Für ein „Tablet“ in dieser Preisklasse ein absolutes „No-Go“.
Microsoft macht mit dem Surface Pro viele Dinge richtig, doch leider auch einiges falsch! Positiv ist vor allem der Einsatz von schneller PC-Hardware, sodass auf dem Tablet ein echtes Windows 8 anstatt eines abgespeckten RT läuft. So können Anwender ihre liebgewordenen Anwendungen (mit Ausnahme von High-End-Spielen) auch problemlos auf der Surface-SSD installieren und genießen. Ebenfalls punkten kann auch der Bildschirm, da er einen großen Blickwinkel besitzt und Farben hervorragend wiedergibt. Leider setzt Microsoft auf ein Glossy-Display, wodurch sich bei zuviel Lichteinfall störende Spiegelungen ergeben.
Dringend nachbessern muss der Hersteller auch bei der Kamera, denn diese liefert bestenfalls nur durchschnittliche Bildqualität; Apple & Co. sind hier weit voraus. Zudem wäre es wünschenswert, dass Microsoft standardmäßig eine Tastatur mit in den Lieferumfang packt; aber bitte nur das Type Cover! Unsere abschließende Beurteilung: Microsofts Surface Pro ist weder richtiges Tablet noch echtes Notebook, was das Device aber nicht unbedingt schlecht macht. Wer mit den angesprochenen Schwächen des Surface Pro leben kann, der sollte zuschlagen. Anwender, die ein schnelles Tablet suchen, sollten sich anderweitig umschauen, denn diese sind deutlich günstiger zu bekommen.</section></div>