Doch ist auch die Frage, welche Anschlüsse an der I/O-Blende wirklich benötigt werden und welche sind nur unnötiges Heck-Meck und nehmen gleichzeitig noch Platz für sinnvollere Anschlüsse weg, nicht zu verachten denn mit Steckkarten kann hier nicht viel nachgerüstet werden. Darüber hinaus bringt das eine oder andere Mainboard auch selbst einiges an technischen Raffinessen mit, zum Beispiel einen integrierten 300 Mbps W-LAN-Chip oder ähnliches, da drängt sich die Frage auf: taugt die Hardware dann auch? Das und noch mehr wollen wir im folgenden Haswell Mini-ITX-Mainboard Roundup feststellen. Dabei haben wir uns auf die folgenden drei Kandidaten geeinigt. Das MSI Z87I, das ASUS H87I Plus und das Zotac H87 WiFi A.
Doch zu allererst wollen wir uns bei ASUS sowie Zotac für die problemlose Bereitstellung eines Testexemplares bedanken. Darüber hinaus möchten wir auch Intel für die problemlose Bereitstellung eines Intel Core-i5-Prozessors danken.
Natürlich sind unsere Voraussetzungen nicht unbedingt gerecht, da das MSI ITX-Flaggschiff mit dem Z87-Chipsatz gegen die beiden Mittelklasse-Boards von ASUS und Zotac mit einem H87-Chipsatz antreten muss. Auf dem Papier hat also anscheinend das MSI-Mainboard klar die Nase vorn, bleibt abzuwarten, was die Praxis zeigt.
Anschlüsse bieten alle Boards zur Genüge, denn an USB- sowie S-ATA-Anschlüssen mangelt es keiner der getesteten Hauptplatinen. Auch die verbauten Video-Ausgänge sollten für nahezu jeden Monitor ausreichen. Das ASUS Board, welches nur mit einem H87-Chipsatz bestückt ist, liefert sogar noch mehr USB 2.0 und S-ATA 3 Schnittstellen als das vermeintlich bessere Z87-Board von MSI. Preislich liegt das ASUS-Mainboard auch noch auf dem ersten Platz, bleibt die Frage, ob das genügt.
Denn das ASUS-Board besitzt im Gegensatz zu den Konkurrenten weder einen WiFi- noch Bluetooth-Chip und auch nur eine Lan-Buchse, sodass man hier klar schlechter abschneidet, denn zumindest die WiFi-Funktion ist im HTPC oder einem ähnlichen Bereich nicht wegzudenken.
ASUS H87I Plus C1 | Zotac H87 Wifi A | MSI Z87I | |
Homepage | ASUS.com | Zotac.com | MSI.com |
Preis | Ab 91,89 Euro (C2 Version) | Ab 96,50 Euro | Ab 106,90 Euro |
Chipsatz | Intel H87 C1 | Intel H87 C1 | Intel Z87 |
Speicherbänke und Typ | 2xDDR3 1066-1600 MHz (Dual Channel) = Max. 32 Gigabyte | 2xDDR3 1066-1600 MHz (Dual Channel) = Max. 16 Gigabyte | 2xDDR3 1066-3000 MHz (Dual Channel) = Max. 32 Gigabyte |
Steckkartenplätze | 1xPCI-Express 3.0x16 | 1xPCI-Express 3.0x16, 1xMini-PCI Express (belegt durch WiFi-Karte) | 1xPCI-Express 3.0x16, 1xMini-PCI Express (belegt durch WiFi-Karte) |
USB (intern) | 2xUSB 3.0, 4xUSB 2.0/1.1 über Intel H87 | 2xUSB 3.0, 4xUSB 2.0 | 2xUSB 3.0, 2xUSB 2.0 |
USB (extern) | 4xUSB 3.0, 4xUSB 2.0/1.1 über Intel H87 | 4xUSB 3.0, 2xUSB 2.0 | 4xUSB 3.0, 2xUSB 2.0 |
S-ATA (intern) | 6xS-ATA 6Gb/s über Intel H87, Raid 0/1/5/10 | 4xS-ATA 6Gb/s, RAID 0/1/0+1/5 | 4xS-ATA 6Gb/s über Intel Z87, RAID 0/1/5/10 |
Videoschnittstellen | 1xHDMI, 1xD-Sub, 1xDVI | 1xHDMI 1.4a, 1xDisplayport, 1xDVI | 1xHDMI, 1xDisplayport, 1xDVI |
LAN | Intel I217, 1 x Gigabit LAN Controller | 2xGigabit Ethernet | 2xRealtek 8111G Gigabit LAN controller |
Audio | Realtek ALC887 7.1-Channel High Definition Audio CODEC, 1xS/PDIF | 7.1-Channel, 1xS/PDIF+ 7.1-Channel HDMI | Realtek ALC892 Codec 7.1-Channel, 1xSPDIF |
Sonstige Features | "ASUS Exclusive Features", ASUS 5X Protection, ASUS EPU, TPM IC Onboard | WiFi 802.11n 300Mbps, Bluetooth 4.0, Dual 10-1000Mbps | Wi-Fi 802.11b/g/n 300Mbps, Bluetooth 4.0 Intel Centrion Wireless-N 2230 , Dual 10-1000Mbps, Intel Wireless Display (WiDi) |
Letztendlich nehmen sich die Boards in der Grundausstattung nicht viel, allerdings kann das Zotac- wie auch das MSI-Mainboard mit zusätzlichen Features aufwarten, die im Alltag eher zum Vorschein kommen, als die des ASUS. Darüber hinaus stellt das ASUS H87I Plus das einzige von uns getestete Board dar, das lediglich drei Audioausgänge bietet, auch wenn per Software bis zu 7.1 Unterstützt wird, sind bei Audio-Systemen ab 5.1 alle Ausgänge belegt. Etwas schade, sodass das ASUS Board auch hier nicht so recht glänzen kann, da helfen die zusätzlichen USB und S-ATA-Anschlüsse sowie der VGA-Ausgang auch nicht, da man dafür auf eine Displayport-Videoschnittstelle verzichtet..
Wenn allein für das Mainboard circa 100 Euro Kaufpreis fällig sind, möchte man natürlich nicht nur das Mainboard plus die Blende erhalten, sondern möglichst gut ausgestattet werden, um weitere Kosten zu vermeiden. In diesen Einsatzgebieten ist es dann auch eher die Ausnahme, dass Käufer wert auf spezielles, individuelles oder vermeintliches Hochleistungzubehör legen, sondern eher auf das Vorhandensein von Zubehör.
Zuerst das ASUS Board, hier geizt man eher etwas mit den mitgelieferten Kabeln. Nachdem bereits, im Gegensatz zu den Mitkonkurrenten, kein WiFi-Chip auf dem Mainboard vorhanden ist, hätten wir uns zumindest einen umfangreicheren Lieferumfang gewünscht. Gerade einmal eine Treiber-CD, eine Gebrauchsanweisung, eine Quick-Installation Anleitung, die Back-Panel Blende und zwei S-ATA Kabel gibt ASUS zum Board dazu und das obwohl das ASUS-Board am meisten S-ATA-Anschlüsse zur Verfügung stellt. Wieder etwas ernüchternd an dieser Stelle.
Anders die Platine von Zotac, das chinesische Hardwareunternehmen legt wirklich mehr als genug Zubehör mit zum Mainboard bei. Satte vier S-ATA-Kabel, also eins für jeden Anschluss, zwei WiFi-Antennen, die beide auf ein Mal montiert werden, ein VGA- auf DVI-Adapter, der dem Mainboard noch mehr Flexibilität in Sachen Anschlussvielfalt einbringt, eine Treiber-CD, das Benutzerhandbuch, natürlich die I/O-Blende, ein Quick Installation Guide und sogar ein 4-Pin M/W Verlängerungskabel für die CPU-Stromversorgung. Zotac scheint wirklich an alles zu denken, sehr schön zu sehen. Wobei die kompakten ITX-PCs nicht viel Spielraum für Kabel lassen und die jeweiligen Netzteilkabel eigentlich immer ausreichend lang sind.
Auch MSI lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen, obwohl man nicht so ganz so viel mitgibt wie Zotac. Immerhin zwei WiFi-Antennen für die jeweiligen Anschlüsse an der Anschlussblende, sowie jene Blende, zwei Treiber-CDs, ein Quick Installation Guide, ein Benutzerhandbuch und zwei S-ATA-Kabel. Alles in allem fällt der Lieferumfang weder bei MSI noch bei ASUS so richtig überzeugend aus, ganz im Gegensatz zu Zotac. Klarer Verlierer in dieser Disziplin ist wohl das H87I Plus von ASUS, klarer Gewinner hingegen das H87 WiFi von Zotac.
Wie schon bei den Z77-"Brettern" von ASUS entfernt man sich nach Jahren der Treue vom Schwarz-Blauem-Farbschema, zu Gunsten von Gold-Schwarz, was das Ganze nicht weniger edel und hochwertig aussehen lässt. Erster optischer Eindruck: Gelungen, auch wenn uns das Gold zu matt und gelblich erscheint.
Doch ist das nicht alles, an dem man gewerkelt hat. Wie bereits im Kapitel "Spezifikationen" erwähnt, bietet das H87i Plus eine recht große Vielfalt von Anschlussmöglichkeiten (besitzt die meisten externen USB-Anschlüsse), die im Alltag auch durchaus Sinn machen. Einerseits positiv, andererseits negativ ist, dass man eher "exotische" - also meist unbelegte - Anschlüsse nicht wiederfindet. Auch wenn das für den einen oder anderen schade ist, insbesondere was die Soundausgänge sowie E-SATA oder auch FireWire angeht, wird es die Mehrheit der Nutzer wohl nur am Rande wahrnehmen.
ASUS H87I Plus ESD Einheit/Schutz (Bild © ASUS)
Ganz groß schreibt ASUS auch sein UEFI Bios, auf das wir jedoch erst später zu sprechen kommen, und die "ASUS 5X Protection", die den einzelnen Bauteilen eine längere Lebensdauer einhauchen soll, wobei an dieser Stelle erwähnt sein sollte, das für gewöhnlich aktuelle Mainboards ohnehin die Zehnjahresgrenze packen sollten, falls man mit ihnen keinen "Unsinn", also Overclocking oder etwas derartiges betreibt. Im Detail dreht es sich dabei um ein gegen Korrosion geschütztes I/O-Panel, hochwertigere Kondensatoren, DIGI+ VRM (voltage regulator modules), also hochwertigere und genauere Stromversorgungsmodule der CPU, ESD-Einheiten, die Anschlussgeräte schützen sollen, sowie letztlich noch besser vor Überspannungen geschützte Arbeitsspeicher-Bänke.
Ein weiteres Feature stellt das "Easy memory removal" Element dar, welches auch auf der MSI-Platine wiederzufinden ist. Das ermöglicht, dass der Arbeitsspeicher schneller installiert werden kann, da dieser nur auf einer Seite eingeklippt werden muss. Selbstverständlich bietet die mitgelieferte Software auch noch einiges an Möglichkeiten von USB 3.0-Boost über AI-Suite bis hin zu Network iControlling, EPU, Fan Xpert und Probe II Sense. Allerdings werden wir diese Software in diesem Roundup nicht weiter beurteilen, da diese Programme auch ohne Probleme von ASUS selbst heruntergeladen werden können.
MSI und Zotac lassen sich bei der Ausstattung aber nicht von ASUS abhängen, können aber "nur" sechs-externe USB-Anschlüsse, davon vier USB 3.0 und zwei USB 2.0, vorweisen. Auch intern zieht man den Kürzeren, nicht nur was die USBs angeht, sondern auch bei den S-ATA-Anschlussmöglichkeiten, hier sind beide Mainboards ebenfalls mit zwei Anschlüssen weniger bestückt. Allerdings wird man die jeweils zwei weiteren des ASUS-Boards wohl kaum vermissen, da ohnehin selten acht interne USB-Plätze vergeben werden und die meisten ITX-Gehäuse erstens zu wenig Platz bieten, um so viel Hardware unterzubringen und auch lediglich zwei USB 3.0-Anschlüsse für die Front vorgesehen sind. Zusätzlich bekommt man beim Zotac- und MSI-Board eine WiFi- sowie Bluetooth-Unterstützung mitgeliefert - erstklassig.
Wenn ASUS mit 5xProtection vorlegt, kommt MSI natürlich nicht daran vorbei auch nachzulegen und baut in sein neuestes ITX-Board ebenfalls hochwertigere Bauteile ein, die so genannten "Military Class 4" Boards. Diese müssen den amerikanischen Militärstandard MIL-STD-810G erfolgreich durchlaufen. So sollen beispielsweise die Feststoffkondensatoren, mit Aluminium-Kern (Dark Cap), mindestens zehn Jahre unter Vollast überleben und bei niedrigeren Beanspruchungen eben dementsprechend länger. Auch die Spulen, welche einen superpermeablen Ferrit-Kern (SFC = Super Ferrit Spulen) besitzen, sollen zu mehr Leistung fähig sein: 35° niedrigere Temperatur, 30% höheren Stromfluss, 20% bessere Energieeffizienz, bessere Übertaktungsreserven. Des Weiteren sollen die neuen Kondensatoren (Hi-c CAP) einen besonders niedrigen Leckstrom aufweisen und eine Energieeffizienz von bis zu 93% erreichen. Ob sich das bei der Stromaufnahme bemerkbar macht?
MSI Military Class 4 Essentials (Bild © MSI)
Weiter schützt MSI auch die restliche Hardware durch eine verbesserte PCB-Struktur und limitiert somit die EMV Strahlung deutlich und schützt alle Anschlüsse durch die ESD-Protected vor einem Kurzschluss. Darüber hinaus soll das Board weniger empfindlich gegenüber Wasser, zum Beispiel Kondenswasser und hohen Temperaturen sein. Die EMI-Strahlung soll ebenfalls reduziert und der Benutzer somit entlastet werden. Wie auch das ASUS-Board kann das MSI eine native 4K U(ltra)H(igh)D(efinition) Auflösung über die IGP ausgeben, sodass im Gegensatz zu älteren Grafikkarten auch 4K-Monitore, also mit einer Auflösungen 4096 x 2160 Pixeln angesteuert werden können.
Im Gegensatz zu MSI und ASUS betreibt Zotac jedoch keine so große Propaganda und lässt nur erahnen, was neu am Board ist. Sicherlich neu ist die Dual-Gigabit-Lan-Funktionalität, die auf solch kompakten Boards nicht üblich ist, jedoch auch die MSI-Hauptplatine bieten kann. Zusätzlich kann bei beiden Boards die WiFi-Karte, die einfach in einem Mini-PCI-Ex1 Slot neben der CPU untergebracht ist, augenscheinlich ausgewechselt werden. Wobei uns schleierhaft ist, welche andere Steckkarte man dort unterbringen sollte, außer womöglich eine neuere Version der bereits verbauten Karte, die mehr Signale verarbeiten kann, also schneller arbeitet.
Ansonsten geht das Zotac Board - leider - ohne groß nennenswerte Features an uns vorbei, die Kühlkörper fallen wie bei allen drei Boards eher klein aus, was aber auch nicht wundert, da diese nun wirklich nicht übermäßig beansprucht werden sollten. Zusätzlich findet sich der eine oder andere Jumper, die aber ebenfalls auf allen Boards vorhanden sind und auch keine sonderlich neuen Funktionen mit sich bringen und an dieser Stelle nicht erwähnenswert sind.
Gemeinsam haben die drei Mainboards lediglich die freie PCI-E 3.0 x16-Schnittstelle, zwei Ram-Bänke, einen Clear-CMOS-Schalter sowie die vier Phasen-CPU-Stromversorgung. Während sich die Mainboards nur in wenigen Dingen gleichen, wirkt das ASUS Board etwas abgeschlagen. Zwar bietet man die meisten USB-Anschlüsse und S-ATA-Anschlüsse an, betreibt viel Werbung und lockt mit den Neuerungen des Boards, verzichtet dafür jedoch auf Dual-Gigabit-Lan, WiFi und Bluetooth. Die letzteren beiden sind im ITX-Sektor jedoch ausschlaggebende Eigenschaften eines Mainboards, da solche meist in HTPC's zum Einsatz kommen und zusätzliche W-LAN/Bluetooth Karte/Sticks Platz wegnehmen und womöglich noch mehr Strom kosten. Auf der anderen Seite bietet man viele Schutzeigenschaften für Hardware und Peripherie, was sich wiederum sehr positiv auf die Gesamtwertung auswirkt.
Zum Testen der drei Mainboards benötigen wir natürlich noch Hardware drum herum. Dazu kommt ein Intel Core i5-4670k in Verbindung mit einem Corsair Dual-Channel 8 Gigabyte Arbeitsspeicher-Kit zum Einsatz. Da dank der integrierten IGP keine Grafikkarte verwendet werden muss, nutzen wir auch keine. Somit bleibt der PCI-E 3.0x16-Slot erhalten und kann mit einer Erweiterungskarte bestückt werden. Zudem werden wohl auch die wenigsten ITX-Nutzer eine leistungshungrige Grafikkarte in ihr sowieso sehr kompaktes System setzten, da weder die Abwärme gut abgeführt werden kann, noch solch eine Grafikpower in einem Office-Media-PC benötigt wird. Im Übrigen sollte die IGP für die alltäglichen Aufgaben und das eine oder andere kleine Spiel vollkommen ausreichen. Befeuert wird das alles mit einem Scythe Kamakiri 4 Plus mit 550 Watt Leistung. Als Speichermedium dient uns eine SanDisk 128 Gigabyte, welche preiswert aber dennoch, im Vergleich zu einer mechanischen Festplatte, sehr fix unterwegs ist und somit in einem HTPC bestens aufgehoben wäre. Diese wird per S-ATA 3 angeschlossen, um die volle Performance nutzen zu können.
ASUS-System | Zotac-System | MSI-System | |
CPU | Intel Core i5 4670k 3,8 Gigaherz | Intel Core i5 4670k 3,8 Gigaherz | Intel Core i5 4670k 3,8 Gigaherz |
Mainboard | ASUS H87I Plus | MSI Z87 | Zotac H87 ITX Wifi |
RAM | 2*4 Gigabyte Corsair XMS3 DDR3 1333 MHz CL 9-9-9-24 | 2*4 Gigabyte Corsair XMS3 DDR3 1333 MHz CL 9-9-9-24 | 2*4 Gigabyte Corsair XMS3 DDR3 1333 MHz CL 9-9-9-24 |
Grafikkarte | Intel HD 4600 | Intel HD 4600 | Intel HD 4600 |
SSD | SanDisk 128 GB S-ATA 600 | SanDisk 128 GB S-ATA 600 | SanDisk 128 GB S-ATA 600 |
Netzteil | Scythe Kamakiri 4 Plus 550 Watt | Scythe Kamakiri 4 Plus 550 Watt | Scythe Kamakiri 4 Plus 550 Watt |
Da die Hardware kompatibel zu sämtlichen Mainboards ist, tauschen wir lediglich die Hauptplatinen, um vergleichbare Ergebnisse im folgenden Performancevergleich zu erhalten.
Zwar werden für gewöhnlich eher weniger Spiele auf einem ITX-System abgespielt, aber dennoch sollte das System für die eine oder andere 3D-Anwendung zu haben sein, Bildmaterial in HD flüssig darstellen können und erst recht nicht im Office-Betrieb kapitulieren. Zu der Gesamtperformance trägt natürlich auch das Mainboard bei, wenn auch normalerweise eher geringfügig. Um die Leistungsunterschiede feststellen zu können, jagen wir unser Testsystem durch den PCMark7 Benchmarktest, der für uns die Office-Rechenleistung bestimmten soll und durch den 3DMark 11 Performance Test, der wiederum die Spieleleistung feststellen soll. Zusätzlich werden wir die Anbindung der zwei Ram-Bänke durch den Sisoft Sandra Speicherbandreitentest auf die Probe stellen sowie per Cinebench 1.5 die Rendergeschwindigkeit der CPU auf dem Mainboard messen und mit Super PI die Rechengeschwindigkeit feststellen, damit man nicht unnötige Einbüßen in Kauf nehmen muss. Letztlich testen wir auch die Performance eines aktuellen Action-Titels namens Saints Row 4, welcher bei uns auch kürzlich im Test war, um die Spieletauglichkeit und ggf. Unterschiede zwischen den Chipsätzen festzustellen.
MSI Z87I (Bild © PCMasters)
ASUS H87 | Zotac H87 | MSI Z87 | |
PCMark7 | 4756 Punkte | 4588 Punkte | 4933 Punkte |
3DMark11 Performance | 1290 Punkte | 1240 Punkte | 1289 Punkte |
Cinebench 11.5 | 6,43 Punkte | 6,1 Punkte | 6,1 Punkte |
Sisoft Sandra Speicherbandbreite | 15.743 Gb/s | 15.780 Gb/s | 15,613 Gb/s |
Super PI 8M | 109,99 Sekunden | 110,65 Sekunden | 109,53 Sekunden |
Super PI 16M | 239,78 Sekunden | 244,19 Sekunden | 239,56 Sekunden |
Super PI 32M | 519,95 Sekunden | 530,00 Sekunden | 524,62 Sekunden |
Saints Row 4 | 9/17/25 FPS | 8/16,4,4/22 FPS | 9/17,3/26 FPS |
Bootzeit Win7 | 22,87 Sekunden | 14,08 Sekunden | 21,26 Sekunden |
Während das ASUS Board wirklich zufriedenstellend abschneidet, bleibt das Zotac Board mit demselben Chip knapp dahinter, eventuell verbraten die zusätzlichen Funktionen wie WiFi oder Bluetooth Leistung, die am Ende fehlt. Allerdings hat das ASUS im Speicherbandbreiten-Test das Nachsehen und liegt ganz knapp hinter dem Zotac Board, sodass die drahtlosen Verbindungen kaum der Auslöser dafür sein können. Zumal lediglich WiFi während den Tests aktiviert war, wie es in der Realität unter Belastung mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch sein wird. Zu unserer Überraschung bootet das Zotac Board aber fast doppelt so schnell, wie das ASUS-Board und auch das Z87-Board von MSI, welches jedoch immerhin noch über eine Sekunde schneller bootet als das Pendant von ASUS. Prinzipiell kann das MSI-Exemplar jedoch nicht so sehr überzeugen, wie es mit dem Z87-Chipsatz scheint! Zwar schlägt man die Kontrahenten im PCMark7 Test recht deutlich, ist man im 3DMark11 Test aber wieder gleichauf mit dem ASUS Board, wie auch im SuperPI 8 Megabyte, 16 Megabyte Test und im Action-Titel Saints Row 4, wobei hier alle Board gleichauf sind. Warum das System bei 32 Megabyte einen Tick länger benötigt, ist uns an dieser Stelle nicht klar. Teilweise ist man den H87-Chipsätzen sogar unterlegen, in unserem Test bei dem Speicherbandbreiten-Test sowie dem Cinebench 11.5-Test,
Natürlich spielt auch die Leistungsaufnahme eine wichtige Rolle im ITX-Bereich, denn solche PC's können oft nur spärlich gekühlt werden, besitzen keine so großen Netzteile und laufen im Server-Bereich sogar ununterbrochen. Auch der heimische Media-Server oder Office-PC wird vermutlich auf große Laufzeiten kommen, da wollen das Portemonnaie und die Umwelt natürlich geschont werden.
Gemessen wird immer die Leistungsaufnahme des gesamten Systemes!
ASUS H87 | Zotac H87 | MSI Z87 | |
Standby | 2,3 Watt | 1,9 Watt | 2,4 Watt |
Idle | 39 Watt | 31 Watt | 38 Watt |
Surfen, Office | 55 Watt | 49 Watt | 51 Watt |
Last (3DMark11) | 75 Watt | 70 Watt | 70 Watt |
Stresstest (Cinebench 1.5) | 101 Watt | 92 Watt | 93 Watt |
Dieses Ergebnis überrascht uns nun ein wenig! Scheint das ASUS-Board ohne zusätzlichen WiFi- und Bluetooth-Chip klar im Vorteil, da diese nicht mit Strom versorgt werden müssen, schneidet es hier klar am schlechtesten ab! Die neuen hochwertigeren Materialien scheinen hier alles andere als ihre Stärken auszuspielen. Am besten gefällt uns das Zotac-Board, selbst wenn es im Stand-by-Modus 0,1 Watt mehr Leistung aus der Steckdose zieht, als das MSI-Board, welches sich aber auch nicht verstecken braucht, da es in allen anderen Disziplinen nur minimal mehr Strom benötigt.
Nicht nur die Takt-, sondern auch die Watt-Zahl kann im Bios eingestellt werden, dabei spielt es natürlich eine nicht zu verachtende Rolle, wie einfach oder schwer das Ganze in der Praxis funktioniert.
ASUS H87I Plus Neuer EZ Mode (Bild © ASUS)
Wie bereits angesprochen, kommen wir nun zum UEFI-Bios von ASUS, das uns ausgesprochen gut gefällt. Anstatt dem gewöhnlichen pixeligen Bios-Menü, erwartet einen ein Bios, dass eher an eine Windows Anwendung erinnert, da es im Vergleich zu einem normalen Bios sehr benutzerfreundlich ist, da es zum Beispiel auch mit der Maus bedient werden kann und auf Deutsch verfasst wurde.
- 1. Uhrzeit einstellen
- 2. XMP-Level einstellen
- 3. Lüftergeschwindigkeit einstellen
- 4. Detailanzeige der S-ATA Anschlüsse
Selten konnte man die Uhrzeit etc. so bequem einstellen und verändern, als im neuen UEFI-Bios von ASUS. Neben dem XMP-Level, der Lüftergeschwindigkeit und der Anzeige der S-ATA-Anschlüsse, kann man noch auf dem Startscreen auch das Leistungslevel der CPU einstellen sowie begutachten, in welchem Leistungssektor sich das System bewegt, entweder "Leise (Quiet)", "Leistung (Performance)" oder "Energie sparen (Energy Saving)". Selbstverständlich lassen sich auch noch weiter Einstellungen treffen, allerdings nicht mehr auf dem Start-Bios-Screen.
UEFI Funktionen Quick Note (Bild © ASUS)
Was das UEFI-Bios von ASUS ist, nennt MSI Click bios 4, im Prinzip ist das Ganze auch ein UEFI-Bios, da dieser Begriff ja kein eingetragener Markenname von ASUS ist, sondern Unified Extensible Firmware Interface bedeutet und einfach auf ein nicht konventionelle Bios-Oberfläche hindeutet, sondern auf dessen Nachfolger. Im Prinzip bedient es sich genauso leicht, allerdings scheint jenes noch nicht so benutzerfreundlich wie das von ASUS, da man sich in der Menüsteuerung noch sehr am alten PC-Bios orientiert. Dennoch bietet man die umfangreichste Sparte an Funktionen an sowie die Menü-Sprache in Deutsch. Sehr störend hingegen: Das komplette UEFI flackert, sobald man die Maus bewegt, vermutlich kann dieser Fehler mit einer neueren UEFI-Version aufgehoben werden, dennoch sehr nervtötend! UEFI Funktionen Shortcuts (Bild © ASUS) Komischerweise konnten wir unsere Screenshots auch nicht auf dem USB-Stick speichern, obwohl die Funktion vorhanden ist. Andererseits gefallen uns Funktionen wie der Worklog oder die Quicknote, mit denen das Übertakten leicht gemacht wird, sehr. Wer schnell hin und her springen will, der nutzt die Shortcuts, mit denen man alle relevanten Einstellungen abspeichern kann. Darüber hinaus gibt es noch eine Favoritenliste, welche die vorherige Funktion etwas entlasten soll, sodass oft genutzte Funktionen nicht in den Shortcuts abgelegt werden müssen.
Zotac spendiert seinem Schützling leider kein UEFI, sondern behält das konventionelle Bios und verzichtet damit auch auf diverse Features für Windows 8, darunter auch Quickboot, das die Bootdauer für Windows 8 wesentlich verkürzen soll. Ansonsten bietet man wie auch die anderen Motherboards "die üblichen" Intel Techniken an, wie zum Beispiel die Intel Rapid Store Technologie, die die Performance von einer HDD durch die einer SSD erhöht.
ASUS H87I Plus
ASUS H87I Plus (Bild © PCMasters)
ASUS H87i Plus Award (Bild © PCMasters)
Zwar wirbt ASUS sehr für das Board, doch bleibt man am Ende neben der Konkurrenz zurück, selbst wenn eine ganz passable Peformance gewährleistet wird, zieht das Board den meisten Strom aus der Dose, was im Dauerbetrieb, wie es in einem HTPC schon ein Mal vorkommen kann, etwas kostspieliger wird, wobei hier keine signifikanten Unterschiede zu den anderen Boards auftreten. Auch kann man in Sachen Zubehör alles andere als punkten. Stellt man schon die meisten SATA-Anschlüsse bereit, gibt man dafür am wenigsten Kabel hinzu, auch wird auf WiFi sowie Bluetooth verzichtet und bietet das Board trotzdem zum nahezu selben Preis an. Wer also gleichauf aufrüsten will, wie das MSI- oder das Zotac-Board, muss vermutlich noch gut 40 Euro in die Hand nehmen und bezahlt am Ende mehr und das für einen höheren Stromverbrauch, ein UEFI-Bios, welches das MSI-Board auch bietet, eine immerhin passable Performance, jeweils zwei USB- und SATA-Anschlüsse mehr sowie weniger Audioausgänge, selbst, wenn bis 7.1 per Software unterstützt wird. Sehr gut gefällt uns hingegen die 5xProtection, die die mehr Langlebigkeit verspricht, falls diese jedoch genauso gut arbeitet, wie die "verbesserten Komponenten", die verwendet wurden, scheint das Ganze jedoch kein Vorteil zu herkömmlichen Boards zu sein.
Letztlich können wir nicht so richtig keine Kaufempfehlung aussprechen, außer die paar Watt an Mehrverbrauch interessieren ohnehin nicht, man benötigt auch kein WiFi, kein Bluetooth, nicht mehr als drei Audioausgänge, dafür aber die zusätzlichen USB- sowie S-ATA-Anschlüsse, dann wäre das ASUS-Board empfehlenswert, da es auch noch am günstigsten über die Ladentheke geht.
MSI Z87I
MSI Z87I (Bild © PCMasters)
MSI Z87i 85% Award (Bild © PCMasters)
Zwar wirbt auch der taiwanische Hersteller MSI nicht minder als ASUS, doch erlaubt man sich weniger Patzer. Die Ausstattung passt, ist jedoch nicht überragend. WiFi und Bluetooth sind standardmäßig mit an Bord und man bietet auch noch die höchste Performance sowie eine mehr als akzeptable Leistungsaufnahme. Die neuen Kondensatoren scheinen sich auszuzahlen! Weiter gefällt auch die Dual-Lan-Ausstattung, wobei im alltäglichen Gebrauch wohl genauso nützlich wie die zwei zusätzlichen S-ATA-Anschlüsse des ASUS-Boards, also überhaupt nicht. Fast genauso enttäuschend wie beim ASUS-Mainboard: Der Lieferumfang, zwar gibt man immerhin die zwei zu den Anschlüssen passende WiFi-Antennen mit, doch geizt man hier auch mit den S-ATA-Kabeln, wobei augenscheinlich zwei Kabel reichen: Eines für das optische Laufwerk und eines für einen Datenspeicher, doch finden in den meisten ITX-Gehäusen zumindest zwei 2,5" Platten sowie ein optisches Laufwerk Platz, sodass unserer Meinung nach bei ASUS und MSI mindestens drei S-ATA Kabel mitgeliefert werden sollten.
Zusammenfassend können wir für das Board eine Kaufempfehlung aussprechen. Wenn auch das auf dem Datenblatt vorne liegende Z87i, seinen Vorsprung nicht komplett in Qualität ummünzen kann. Den paar mehr Lanes, die der Chipsatz besitzt, interessieren bei nur einem PCI-E-Slot keinen Menschen und auch sonst kann man sich in Sachen Ausstattung nicht von der Konkurrenz absetzen (außer vom ASUS-Board). Die Performance gefällt hingegen sehr gut, prinzipiell auch das UEFI, würde dieses nur nicht so heftig flackern. Letztlich reiht man sich - knapp - hinter dem Testsieger ein, denn MSI will für sein Z87 das meiste Geld. Wer damit, sowie mit dem eher mageren Zubehör kein Problem hat, der kann wie erwähnt beherzt zugreifen.
Zotac H87 WiFi
Zotac H87 ITX WiFi A (Bild © PCMasters)
Zotac H87 ITX WiFi A 86% Award (Bild © PCMasters)
Es lohnt sich eben doch, nicht alles Geld in die Werbung, sondern in sein Produkt zu stecken, denn der Testsieger ist das "Brettchen" von Zotac. Bluetooth, WiFi, acht Audioausgänge, Dual-Lan, der niedrigste Stromverbrauch, die mit Abstand schnellste Bootzeit und ein sehr umfangreiches Zubehör stehen an der Tagesordnung. Gleichzeitig ist es aber auch noch unser Preis-/Leistungstipp und das nicht zwangsweise aufgrund der Performance, sondern aufgrund des Gesamtpaketes, denn in ITX-Systemen steht eben nicht die Performance an erster Stelle, sondern wie gut man damit am Ende arbeiten kann, wobei das Zotac dicht gefolgt vom MSI nur knapp den Sieg davon trägt. Auf Anfrage hin konnten wir dann noch in Erfahrung bringen, dass auf dem Zotac-Board ebenfalls ein ESD-Schutz vorhanden ist. Allerdings nicht, ob auch hochwertigere Kondensatoren sowie Spulen verbaut wurden, da man darüber keine Auskunft geben darf, sodass dies nicht mit in die Wertung eingeflossen ist.
Zotac H87 ITX WiFi A P/L-Tipp (Bild © PCMasters)
Resümierend wird klar, das Board weist nur wenige Schwächen auf und ist somit eine klare Kaufempfehlung wert! Das einzige wirkliche Problem: Die Performance könnte etwas höher sein! Wobei auch hier von keinen großen Sprüngen die Rede ist und auch das fehlende UEFI kaum stört, da im Bios ohnehin nicht viel gewerkelt wird. Zusätzlich geizt man nicht mit Zubehör, die Performance von SSDs kann voll ausgenutzt werden und das Board verbraucht am wenigsten Strom in unserem Test. Unter den von uns getesteten Boards ist das Zotac H87 ITX WiFi A das geeignetste Mainboard für einen HTPC, gleichzeitig aber auch preislich noch im Mittelfeld.
ASUS H87 | Zotac H87 | MSI Z87 | |
Positives | Günstig, besonderer Schutz von Hardware und Peripheri, viele Anschlüsse, bestes Bios, UEFI | Bestes Preis-/Leistungsverhältnis, besonderer Schutz von Peripheri, WiFi und Bluetooth, 8 Audioausgänge, Dual-Lan, Dual-WiFi, sehr umfangreiches Zubehör, niedrigster Stromverbrauch, System bootet extrem schnell | Besonderer Schutz von Hardware und Peripheri, höchste Performance, WiFi und Bluetooth, 8 Audioausgänge, Dual-Lan, Dual-WiFi, UEFI, umfangreiches Bios |
Negatives | Höchster Stromverbrauch, Wenig Zubehör, kein Displayport Anschluss, keine WiFi und Bluetooth, nur drei Audio Ausgänge | Niedrigste Performance, kein UEFI | Teuer, wenig Zubehör |
Geht das MSI Board doch mit dem vermeintlichen Vorteil ins Rennen, einen besseren Chipsatz zu besitzen, kommt dieser in der Praxis kaum zum Tragen, nicht zuletzt weil Intel die Übertaktungsmöglichkeit auch für Nicht-Z87-Chipsätze freigegeben hat. Somit muss sich das Board, ebenso wie das ASUS-Mainboard, am Ende dem Zotac geschlagen geben. Zwar bietet das Zotac nicht die höchste Leistung, im Gesamtbild schneidet es jedoch am besten ab. Viel Zubehör, ausreichend Anschlüsse, WiFi-, Bluetooth-Unterstützung, niedrigster Stromverbrauch und ein nur geringfügig teurerer Preis als der des ASUS-Boards sprechen für sich.