gsg9man
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Ganz langsam komme ich wieder unter die lebenden ... bin seit Montag Nacht wieder zuhause... Man, war das hart!
Tag 0: Ankunft gegen 19.30 Uhr in Immenstadt Hotel Hirsch, frisch gemacht und sofort ins Restaurant am Marktplatz. Dort haben wir gut gegessen und ein paar isotonische Kaltgetränke (wenn man "daunten" ist muss man einfach Weizen trinken ;-)) zu uns genommen, sodass wir relativ früh im Bett waren.
Tag 1: Nach einem schnellen Frühstück und letzten Check der Bikes ging es auf die erste Tour. Dafür mussten wir cirka 3km bis zum Startpunkt fahren. Dort angekommen begegneten uns zwei Einheimische, welche vor uns fuhren - einen bekamen wir, der andere hat uns recht schnell am ersten Berg platt gefahren. Allgemein war die erste Tour echt hart, es ging eigtl. ständig hoch ohne Erholungspause. Nach 4 Stunden reiner Fahrtzeit und strahlendem Sonnenschein kamen wir in unserer Unterkunft an. Spätestens danach waren alle gewarnt und wussten, dass wir es etwas unterschätzt hatten. In der Beschreibung stand schließlich "gute Tour zum einfahren" - doch was sollte schlimmeres kommen?
Tag2: Mit ein paar Anstiegen und einigen Abfahrten spulten wir in einem guten Tempo die ersten 25-30km ab und bewegten und immer weiter Richtung Österreich. Nachdem wir unabsichtlich ca 250 harte Höhenmeter zusätzlich eingebaut hatten fanden wir den richtigen weg. Nach einer gewissen Zeit auf immer steileren Wegen stellten wir uns die Frage "Wo bleibt der Schrofenpass !?" Denn der war das letzte Ziel vor dem Ende der Tour und das "Highlight". Doch unsere Muskeln waren einfach am Ende und mehr als schieben konnten wir nicht mehr auf diesen brutalen Anstiegen. Und dann rief einer meiner zwei Freunde "DA! Ich seh ihn!" ... 5 Sekunden schweigen ... "Scheiße!" Direkt neben uns, cirka 400m höher konnten man die blitzenden Alustufen einer Treppe im Pass sehen. Dann die ersten Regentropfen, pure Erschöpfung ... doch es blieb uns nichts über und wir brachten es mit den letzten Kräften fertig. Belohnt wurden wir auf dem Pass selber, Adrenalin pur, geiles Gefühl und gigantische Aussicht. Die 2km vor dem Pass und der Pass selber (ca 500m) kosteten uns fast eine Stunde ... Im Hotel angekommen war die erste Ansage "Heute gibts kein Weizen ...." ...
Tag3: "Jungs, wie gehts euch?" ... kurzes checken der Beine ... "Scheiße!" - ein Blick aus dem Fenster "Fuck, es regnet wie *au*" ... Der Tag hätte besser beginnen können, aber es brachte alles nichts. 89km mussten wir an diesem Tag abspulen. Begeisterung suchte man vergebens, spätestens nach den ersten 50m am Berg schmerzten die Beine im kalten Regen. Die Motivation war am Boden. Nach harten ersten Kilometern ging es über Serpentinen fast 10km mit Tempo 50km/h runter. Hört sich gut an, aber irgendwo mussten sie sich verstecken, die Höhenmeter. Und dann ging es auch schon wieder hoch, nichts neues. Der letzte Proteinriegel glich mein zu kleines Frühstück aus. Nachdem wir den Berg bezwungen hatten ging es dann Richtung Ziel - die letzten 35km und 500hm. Immer wieder auf und ab, auf und ab, auf und ab,.... und dann? Keine Power mehr, noch 25km ... das letzte Energiegel und die Gewissheit das wir nicht mehr hoch müssen - auf einmal lief es wieder. Nach 8 Stunden (davon mindestens 7,5h Regen!) auf dem Bike und nur 3 kleinen Pausen waren wir dann wieder in Immenstadt. 2 trockene Brötchen aus der Bäckerei können so (!) gut schmecken ... und so ging unsere Tour zuende.
Fazit: Das waren die härtesten 3 Fahrradtouren meines Lebens. Ich bin noch nie so weit an meine Belastunngsgrenze gegangen! GEIL! Mache ich es wieder? Auf jeden Fall! Es ist einfach ein geniales Gefühl etwas zu schaffen was unerreichbar zu sein scheint. Diese Aussicht, die Abfahrten <3!
Beim nächsten mal würde ich mich allerdings besser vorbereiten. D.h. Ersatzbremsbeläge müssen mit! Meine waren so gut wie neu und sind jetzt kurz vorm Ende, die Scheiben blau. Zudem irgendeine Salbe für die Muskeln mitnehmen! Allgäuer Latschenkiefer Proben wurden in dem zweiten Hotel direkt gebunkert - sehr zu empfehlen! Und ganz klar, besser vorbereiten. Bei der Tour stand Kondition: mittel bis schwer...
TIPP: Nehmt euch den Tag danach Urlaub. Ich habe den Fehler gemacht und keinen Urlaub genommen ...
Eine Impressionen vom Anfang des Schrofenpass, mehr Bilder kann ich gerne hochladen wenn jemand Interesse hat...
(rechts oben erkennt man den Pass, spätere Höhe ca auf dem Niveau der Berge die man links sieht!)
Tag 0: Ankunft gegen 19.30 Uhr in Immenstadt Hotel Hirsch, frisch gemacht und sofort ins Restaurant am Marktplatz. Dort haben wir gut gegessen und ein paar isotonische Kaltgetränke (wenn man "daunten" ist muss man einfach Weizen trinken ;-)) zu uns genommen, sodass wir relativ früh im Bett waren.
Tag 1: Nach einem schnellen Frühstück und letzten Check der Bikes ging es auf die erste Tour. Dafür mussten wir cirka 3km bis zum Startpunkt fahren. Dort angekommen begegneten uns zwei Einheimische, welche vor uns fuhren - einen bekamen wir, der andere hat uns recht schnell am ersten Berg platt gefahren. Allgemein war die erste Tour echt hart, es ging eigtl. ständig hoch ohne Erholungspause. Nach 4 Stunden reiner Fahrtzeit und strahlendem Sonnenschein kamen wir in unserer Unterkunft an. Spätestens danach waren alle gewarnt und wussten, dass wir es etwas unterschätzt hatten. In der Beschreibung stand schließlich "gute Tour zum einfahren" - doch was sollte schlimmeres kommen?
Tag2: Mit ein paar Anstiegen und einigen Abfahrten spulten wir in einem guten Tempo die ersten 25-30km ab und bewegten und immer weiter Richtung Österreich. Nachdem wir unabsichtlich ca 250 harte Höhenmeter zusätzlich eingebaut hatten fanden wir den richtigen weg. Nach einer gewissen Zeit auf immer steileren Wegen stellten wir uns die Frage "Wo bleibt der Schrofenpass !?" Denn der war das letzte Ziel vor dem Ende der Tour und das "Highlight". Doch unsere Muskeln waren einfach am Ende und mehr als schieben konnten wir nicht mehr auf diesen brutalen Anstiegen. Und dann rief einer meiner zwei Freunde "DA! Ich seh ihn!" ... 5 Sekunden schweigen ... "Scheiße!" Direkt neben uns, cirka 400m höher konnten man die blitzenden Alustufen einer Treppe im Pass sehen. Dann die ersten Regentropfen, pure Erschöpfung ... doch es blieb uns nichts über und wir brachten es mit den letzten Kräften fertig. Belohnt wurden wir auf dem Pass selber, Adrenalin pur, geiles Gefühl und gigantische Aussicht. Die 2km vor dem Pass und der Pass selber (ca 500m) kosteten uns fast eine Stunde ... Im Hotel angekommen war die erste Ansage "Heute gibts kein Weizen ...." ...
Tag3: "Jungs, wie gehts euch?" ... kurzes checken der Beine ... "Scheiße!" - ein Blick aus dem Fenster "Fuck, es regnet wie *au*" ... Der Tag hätte besser beginnen können, aber es brachte alles nichts. 89km mussten wir an diesem Tag abspulen. Begeisterung suchte man vergebens, spätestens nach den ersten 50m am Berg schmerzten die Beine im kalten Regen. Die Motivation war am Boden. Nach harten ersten Kilometern ging es über Serpentinen fast 10km mit Tempo 50km/h runter. Hört sich gut an, aber irgendwo mussten sie sich verstecken, die Höhenmeter. Und dann ging es auch schon wieder hoch, nichts neues. Der letzte Proteinriegel glich mein zu kleines Frühstück aus. Nachdem wir den Berg bezwungen hatten ging es dann Richtung Ziel - die letzten 35km und 500hm. Immer wieder auf und ab, auf und ab, auf und ab,.... und dann? Keine Power mehr, noch 25km ... das letzte Energiegel und die Gewissheit das wir nicht mehr hoch müssen - auf einmal lief es wieder. Nach 8 Stunden (davon mindestens 7,5h Regen!) auf dem Bike und nur 3 kleinen Pausen waren wir dann wieder in Immenstadt. 2 trockene Brötchen aus der Bäckerei können so (!) gut schmecken ... und so ging unsere Tour zuende.
Fazit: Das waren die härtesten 3 Fahrradtouren meines Lebens. Ich bin noch nie so weit an meine Belastunngsgrenze gegangen! GEIL! Mache ich es wieder? Auf jeden Fall! Es ist einfach ein geniales Gefühl etwas zu schaffen was unerreichbar zu sein scheint. Diese Aussicht, die Abfahrten <3!
Beim nächsten mal würde ich mich allerdings besser vorbereiten. D.h. Ersatzbremsbeläge müssen mit! Meine waren so gut wie neu und sind jetzt kurz vorm Ende, die Scheiben blau. Zudem irgendeine Salbe für die Muskeln mitnehmen! Allgäuer Latschenkiefer Proben wurden in dem zweiten Hotel direkt gebunkert - sehr zu empfehlen! Und ganz klar, besser vorbereiten. Bei der Tour stand Kondition: mittel bis schwer...
TIPP: Nehmt euch den Tag danach Urlaub. Ich habe den Fehler gemacht und keinen Urlaub genommen ...
Eine Impressionen vom Anfang des Schrofenpass, mehr Bilder kann ich gerne hochladen wenn jemand Interesse hat...
(rechts oben erkennt man den Pass, spätere Höhe ca auf dem Niveau der Berge die man links sieht!)