Technisch basieren die neuen Einsteigerchips auf dem "Barts" Kern der Mittelklassemodelle HD 6850 und HD 6870, nur in einer abgespeckten Form und im Low Profile Format. So verfügt die uns zur Verfügung gestellte HD 6570, wie auch die etwas schnellere HD 6670, über sechs SIMD-Einheiten und dementsprechend insgesamt 80 5D-Shadereinheiten. Um das einmal im typischen Marketingjargong auszudrücken: Der "Turks" Chip verfügt über 480 Stream Prozessoren und besitzt damit etwas weniger als halb so viele Stream Prozessoren, wie eine HD 6850, denn diese besitzt 960 Stück.
Des Weiteren kann die neue HD 6500 und HD 6600 Serie auf die verbesserte Tesselation Einheit und die UVD 3 Enginge zurückgreifen. Damit eignen sich die neuen Chips vor allem für HTPCs, wo Spiele eher zweitrangig sind und vor allem eine flüssige und qualitative Videowiedergabe gewünscht ist. Weiterhin stehen zur Berechnung insgesamt 24 Texture-Units und 8 Raster-Operation-Prozessoren kurz "ROPs" bereit.
Beim Speicher der jeweiligen Karten könnte es auf kurz oder lang wieder zu Verwirrungen kommen, die den einen oder anderen Kunden verägern könnten – sofern er es mitbekommt. Denn so ist zwar für die HD 6670 generell schneller GDDR5 Speicher mit 1.000 MHz vorgesehen, bei der HD 6570 hingegen lässt man den Herstellern die Wahl zwischen GDDR5 oder langsamem DDR3 Speicher. Die Speicherleistung der HD 6570 mit DDR3 Speicher ist dann mal eben nur noch halb so gut, wie es mit GDDR5 Speicher der Fall wäre. Hier ist beim Kauf also Vorsicht geboten. Die Kleinste der Serie, die HD 6450, ist ebenfalls mit GDDR5 oder DDR3 Speicher ausgestattet und verfügt nur über 160 Stream Prozessoren, 8 Texture Units und 4 ROPs. Um den Stromverbrauch gering zu halten, werden alle neuen Einsteiger GPUs im aktuellen 40 Nanometer Verfahren hergestellt und verfügen jeweils über 716 (HD 6570 / HD 6670) bzw. 370 Millionen (HD 6450) Transistoren. Den Stromverbrauch beziffert AMD mit 12 - 66 W bei der HD 6670, 11 - 60 W bei der HD 6570 mit GDDR5 Speicher und 10 - 44 W bei der Version mit DDR3 Speicher. Die HD 6540 ist mit 9 - 27 W (GDDR5) bzw. 18 W (DDR3) die Sparsamste.
Da wir von AMD kurzfristig ein Muster einer AMD Radeon HD 6570 zur Verfügung gestellt bekommen haben, war es uns möglich zumindest einen kleinen Blick auf die Leistungsfäghigkeit des Chips zu werfen. Natürlich haben wir uns dabei auch gleich die Overclocking Eigenschaften der neuen "Turks" Kerne angeschaut, denn gerade in diesen Einsteiger GPUs schlummern oft große Reserven.
Da es sich um ein Modell der zweitkleinsten Serie handelt, haben wir auf hohe Bildqualität verzichtet und ausschließlich in allen Spielen die mittleren Qualitätseinstellungen genutzt und die Kantenglättung ausgeschalten, wo es ging. Was dabei am Ende herauskam, hat uns positiv überrascht. Selbst mit einer Auflösung von 1680*1050, was der Standardauflösung von 22" Monitoren entspricht, waren fast alle getesten Spiele noch mit mindestens 30 Frames spielbar. Einzig Cryteks Shooter Crysis 2 und Gothic 4 vermochten die Karte mit ihren 512 MB Speicher in die Knie zu zwingen.
Auch positiv zu erwähnen sind die ca. 30% Leistungsreserve, die noch in der Karte schlummern. Denn es war uns recht einfach möglich den Takt des Kerns von 650 auf 900 MHz anzuheben. Auch beim Speicher waren effektiv 200 Mhz mehr Möglich. Daraus resultierend schaffte es die Karte zwischen 26 und 35 % mehr Frames auf den Monitor zu bringen. Für Nutzer eines HTPCs oder auch eines Desktop PCs, wo keine High End Karte benötigt wird, bietet die neue Serie ein gutes Paket aus Sparsamkeit und Leistung. Denn trotz des kleinen Chips muss nicht auf das ein oder andere Spiel verzichtet werden, solang man die mindestens die HD 6570 sein Eigen nennt. Die HD 6450 dagegen sollte wirklich nur in Betracht kommen, wenn Spieletauglichkeit nicht relevant ist und die Karte hauptsächlich für die Beschleunigung von Filmen dient. Quelle: Eigene