Corsair 2500X im Test – Weißes Micro-ATX-Gehäuse mit vielen Optionen

Corsair 2500X im Detail

Das 2500X kann man als die kompakte Version des 6500X aus unserem Test ansehen. Es ist mit den Maßen 304 x 376 x 469 mm nur etwa 12 mm kürzer und 120 mm kleiner in der Höhe. Bei der Breite fehlen dem 2500X auch nur 22 mm zum 6500X. Das was beibehalten wird, ist die breite Kompatibilität zu Grafikkarten mit einer Maximallänge 400 mm und CPU-Luftkühlern mit einer Hohe von bis zu 180 mm.

Es können aber auch bis zu zwei 120-mm-Lüfter rechts, drei 140- oder 120-mm-Lüfter oben sowie drei weitere unten befestigt werden. Lüfter sind derweil keine dabei, weil Corsair davon ausgeht, dass man eine AIO verbaut und eigene Lüfterkonfigurationen bevorzugt. Man kann in der Front als auch oben Radiatoren verbauen, was wir ebenfalls getan haben.

Das 2500X gibt es in den Farben Schwarz und Weiß, wobei wir uns die weiße Variante angeschaut haben. Die Standardvariante wird mit abnehmbaren Metall-Platten in Gehäusefarbe ausgeliefert, aber man kann diese auch gegen Holz-Panele ersetzen, was wir ausprobiert haben. Man kann das 2500X mit Bambus, Aluminium, Wallnuss oder Teak bestellen und es gibt Versionen mit Aluminium.

Die Standard-Platten des 2500X sorgen für eine höhere Steifigkeit der Konstruktion und sind mit einer Stärke von 3,4 mm sehr dick. Die Holzvarianten sind dünner und tragen dagegen nicht zur Stärke des Gehäuses bei. Am Gehäuse lassen sich viele der Teile abnehmen, wodurch es etwas instabiler wird – was wohl eine offensichtliche Schlussfolgerung ist, da die Teile als Ganzes für die Stabilität sorgen. Hinzu kommt, dass man Zubehör bestellen kann, wodurch Corsair ein ziemluich modulares System aufbaut.

Das Gehäuse unterstützt Mini-ITX- und microATX-Motherboards und ist damit ideal für kompakte Builds ausgelegt. Im Inneren bietet es flexible Speicheroptionen mit Platz für bis zu vier Laufwerke, sowohl im 2,5"- als auch im 3,5“-Format.

An der Oberseite befinden sich ein USB-C 3.2-Hochgeschwindigkeitsanschluss, zwei USB-A 3.2-Gen1-Anschlüsse und eine 3,5-mm-Audiobuchse, die alle leicht zugänglich sind. Dazu gibt es dann noch einen großen, beleuchteten Power-Knopf und einen kleinen Reset-Taster.

Das elegante, weiße Gehäuse mit einer Kombination aus gehärtetem Glas und Mesh-Elementen sieht nicht nur gut aus, sondern verbessert auch die Kühlleistung. Zusätzliche Funktionen wie Kabelmanagement, Staubfilter und Kompatibilität mit einzigartigen Mainboard-Designs, z. B. mit rückseitige Anschlüssen von ASUS BTF und MSI PROJECT ZERO, machen diesen Mini-Tower zu einer anspruchsvollen und vielseitigen Lösung.

Die Seitenwand (hinter dem Mainboard) ist komplett aus Mesh und dient als Staubfilter. Für die Lüfter unten gibt es außerdem einen weiteren Staubfilter, der herausnehmbar ist.

Verarbeitungsqualität

Die Verarbeitungsqualität des 2500X ist auf hohem Niveau. Der Lack ist ziemlich dick aufgetragen und ist gut verteilt. Die Stahlplatten sind dick und das Gehäuse ist schwer aber auch robust. Nur an einer der auswechselbaren Panels konnten wir am Holz einen kleinen Defekt endecken. Diese sind aber sehr empfindlich, was wir festgestellt haben, als eine der Platten uns aus Versehen heruntergefallen ist. Es scheint hier eine dünne Holzschicht aufgetragen und nicht nur Plastikimmitat verwendet worden zu sein.

Die Mesh-Teile sind ebenfalls gut verarbeitet, auch wenn die Mesh-Seitenwand etwas instabiler ist durch diese Konstrukltion, doch sie seiht dafür echt schick aus. Das Hartglaspanel ist sehr steif und an allen seiten etwas geschützt. Wenn man mit der Ecke aber unvorsichtig aufschlägt, könnte sie brechen. Die Seitenteile werden reingeschoben und dann verhakt. Dannach kann man sie noch mit Rändel-Schrauben fixieren. Das Ganze ist ziemlich gut gelöst.

Modular mit einigen Design-Optionen

Anstatt alle Teile mit Nieten zu fixieren, geht Corsair einen anderen Weg. Die meisten Teile, die an dem Grundgerüst dran sind, lassen sich abschrauben und abnehmen. Sie sind zwar mit Schrauben und anderen Zusatzmechanismen versehen, damit sie fest sind, doch sie lassen sich ohne Aufwand komplett entfernen. Corsair wählt hier den modularen Ansatz, was wir sehr begrüßen. So lassen sich Seitenteile entfernen, aber auch der Festplattenkäfig und viele andere Elemenmte, die hinter dem Mainbaord stören könnten. Das vereinfacht aber auch den Einbau.

Corsair hat uns auch die Holz-Panele bereitgestellt, die wir an das Gehäuse drangemacht haben. Manche davon sind für die schwarze Variante vorgesehen, weshalb sie auf einem schwarzen Metall befestigt sind, doch sieht das auf dem weißen Gehäuse dennoch sehr schick aus und fühlt sich auch so an. Man kann im Corssair Shop diverse Teile, aber auch die besagten Holz- und Alu-Panele nachbestellen. Die Erstazpanel kosten jeweils 86 bis 99 €. Dazu gibt es aber auch noch eine Abdeckung für den Kabelkanal an der Rückseite. So trennt man den letzten Teil des Gehäuses innen ab und hat so eine Abtrennung. Es gibt noch Kabelmontage-Kits für ca. 18 € und auch noch Vertikal-GPU-Mounts für ca. 86 €.

Lieferumfang

Der Lieferumfang des Corsair 2500X ist minimalistisch. Im Gehäuse selbst gibt es eine Plastikbox, die alle Teile für die Montage mitbringen. Das Montageset beinhaltet ein paar Kabelbinder und einen Adapter für die Frontpanel-Anschlüsse. Besonders sind hier die Lüfterschrauben. Dabei handelt es sich um Corsairs Eigenkonstruktion, die mit nur sehr wenigen Umdrehungen sehr stark angezogen werden können.

Die Schrauben sind teils nochmals eingetüten, was etwas überflüssig erscheint, jedoch sind die Tüten beschriftet. Das kann man eventuell besser auf die Plastikbox kleben, damit alles besser zugeordnet werden kann.

Technische Daten

Testaufbau

Das Testsystem Als Testsystem nutzen wir die folgenden Komponenten. Der Aufbau sieht wie folgt aus:

• CPU: AMD Ryzen 9 5900X
• CPU-Kühler: DeepCool LT720 + Corsair iCUE LINK RX120 RGB Starter Kit
• Mainboard: ASUS ROG Strix X570-I Gaming
• RAM: Crucial BALLISTIX MAX DDR4-4400-19-19-19-46 16 GB
• SSD: Samsung 850 512 GB
• Grafikkarte-: PowerColor Radeon RX 7800 XT Sakura
• Netzteil: NZXT C1500 PLATINUM

Systemeinbau

Für den eigentlichen Einbau in das 2500X müssen zuerst alle Seitenteile und Abdeckungen oben entfernt werden. Danach hat man erst den nötigen Platz, um richtig loszulegen. Für Kabelmanagement und einfache Handhabung installieren wir meist das Netzteil zuerst. Hier kann man kleinere SFX und ATX-Netzteile verbauen. Für ATX haben wir die andere Abdeckplatte entfernt. Danach konnte das NZXT C1500 PLATINUM eingeschraubt werden und zwar so, dass der Lüfter des Netzteils nach außen zeigt, wo das große Mesh-Panel später sitzt und Lufteinlass gewährt.

Mainboardeinbau

Anschließend haben wir das ITX-Board ASUS ROG Strix X570-I Gaming eingeschraubt. Hier war schon der RAM und CPU direkt verbaut. Auch die interne NVMe-SSD war installiert. Das Board füllt nicht den ganzen Platz aus, aber die Grafikkarte wird die Fläche dann verdecken. Besser wäre hier ein Micro-ATX-Board gewesen, da hierfür auch die Kabeldurchführungen besser passen, doch auch ITX-Boards gehen bei dem Gehhäuse gut, wie man später sieht.

360er AIO und Lüfter

Hiernach kann man zwar die Kabel anschließen, jedoch haben wir uns für den Einbau der Deepcool LT720 entschieden, da die Kabelführung danach etwas besser verlaufen wird, als wenn man bereits Kabel verlegt hätte. Auf der LT720 haben wir Corsairs iCUE LINK RX120 RGB Starter Kit mit drei Lüftern verbaut. Die Lüfter können direkt auf der AIO montiert werden und danach wird die AIO oben im 2500X eingeschraubt. Genug Platz ist hier vorhanden. Man kann hier keine Schiene abnehmen, weshalb die AIO so direkt eingeschraibt werden muss. Die Schläuche waren lang genug in der Ausrichtung in Richtung Front, weshalb wir die AIO so montiert haben.

In unserem Gehäuse sind keine Lüfter dabei gewesen. Die Lüfter sind damit so ausgelegt, dass sie die Luft oben durch den Radiator drücken (Unterdruck) und so einen Luftfluss generieren. Die Grafikkarte wird dann noch etwas dazu beitragen, um den Luftstrum zu unterstützen, auch wenn es heiße Luft sein wird. Idealer wäre es, noch zwei bis drei Lüfter unten zu befestigen.

Kabel Management

Anschließend konnten die Kabel der Daisy-Chained-Lüfter nach hinten geführt werden und wir könnten mit der eigentlichen Verkabelung beginnen. Zum Mainboard gingen mehrere Kabel und die AIO wird mit Corsair iCUE LINK-Controller hinten verbunden und mit Strom versorgt. Auf der Rückseite ist reichlich Platz und es gibt einige Ösen, an denen man Kabel festmachen kann. Das Verlegen der Kabel macht hier auf jeden Fall mehr Spaß, weil man reichlich Platz hat.

Die Kabel des Gehäuses sind weiß-gesleeved und fallen so nicht so stark auf. Die Kabel des NZXT C1500 PLATINUM Nertzteils sind schwarz und fallen auf, aber wir konnten sie hinten dennoch fast nicht sichtbar platzieren. Spärter haben wir auch gesleevte Netzteilkabel verwendet, was dem Ganzen einen besseren Look verlieh.

Der Rahmen für die beiden 120-mm-Lüfter an der Seitenwand lässt sich mit einer Schraube entfernen. So lassen sich die Lüfter leicht montieren und man kann den Rahmen sonst auch ganz weglassen, auch wenn er zur Steifheit des Gehäuses etwas dazu beiträgt.

SSD Montage

SSDs kann man hinten hinter dem Mainboard-Tray in den beiden HDD-Käfigen montieren. Diese lassen sich entfernen und sind auch durch eine abnehmbare Mesh-Abdeckung erreichbar. Man kann hier 2,5”- und 3,5”-Laufwerke befestigen, wobei die 2,5”-SSDs wohl der Standard heutzutage ist. Man kann den Käfig auch ganz weglassen, um mehr Platz für Kabel zu bekommen.

Die SSD haben wir an der Front montiert und so konnte man das Kabel nicht gut verstecken. Für diese Fälle hat Corsair eine Trennwand, die man extra erwerben kann, falls man keine Lüfter an der Rückwand montiert und diese verbergen möchte. Dieses Bauteil hatten wir und haben es im letzten Schritt auch verwendet. Es ist aber Standardmäßig nicht dabei.

Die IO-Front-Kabel müssen am besten in diesem Schritt am Board angeschlossen werden, weil es sonst schwer wird diese mit dem Board zu verbinden.

Grafikkartenmontage

Interessant bei dem 2500X ist die Tatsache, dass die PCI-Slotblenden in einen Rahmen gefasst sind, der abnehmbar ist. Dieser lässt sich herausnehmen und durch einen Vertical-Grafikkarten-Mount ersetzen, der als Kit bei Corsair bestellt werden kann. Ansonsten installiert man die Grafikkarte, wie gewohnt und führt die Kabel unten durch. Die Kabel fallen so nicht besonders auf.

Hier gibt es insgesamt Platz für vier PCI-Slotblenden. Wir haben die PowerColor Radeon RX 7800 XT Sakura Edition Grafikkarte befestigt, die in den Build perfekt passt.

Anschließend kann man die Teile alle wieder dran montieren und das System in Betrieb nehmen.

Fazit zum Corsair 2500X-PC-Gehäuse

Corsair hat mit dem 2500X eine kleine Version seines 6500X Midi-Towers auf den Markt gebracht. Das Gehäuse ist zwar kompakter aber keinesfalls klein und nicht für minimalistische Builds gedacht. Für einen Preis von 134 € (Affiliate) bietet es dennoch erstaunlich viel, auch wenn es nicht vollkommen perfekt ist.

Pro

Corsair hatte sichtlich nicht die Absicht das kleinste ITX-Gehäuse zu bauen, sondern ein kompaktes Gehäuse, dass sehr modular ist. Dieses Vorhaben ist Corsair auch gelungen, denn das 2500X ist sehr robust und nimmt Micro-ATX- sowie Mini-ITX-Mainboards auf. Keine Kompromisse muss man aber in Sachen Kühlung und Grafikkartenwahl eingehen, denn es können Grafikkarten mit einer Länge von 400 mm und CPU-Luftkühler mit einer Höhe von 180 mm verbaut werden. Dazu gibt es Platz für moderne AIO-Wasserkühlungen mit 360er Radiatoren.

Besonders schön ist der modulare Ansatz des 2500X, denn es lassen sich die meisten Teile des Gehäuses abnehmen. Die primären Außenteile können sogar durch andere Varianten ersetzt werden, die man im Corsair-Shop bestellen kann. Hier hat man die Wahl zwischen Aluminium- und Holz-Panels. Man kann aber auch Vertical-GPU-Mounts samt PCIe-Riser-Kabel oder auch Elemente zum Abtrennen des Innenraums nachbestellen.

Die Verarbeitung des Gehäuses ist auf einem hohen Niveau und wir konnten keine Makel am Gehäuse feststellen. Nur an einem der Holz-Panel gab es eine kleine Delle, die wir entdeckt haben. Die Holz-Platten sind außerdem empfindlich.

Contra

Es wäre wünschenswert zumindest zwei Lüfter beim 2500X dabei zu haben, um mit einer 360er AIO besseren Airflow zu erzielen. Über den Preis lässt sich aus diesem Grund etwas streiten, jedoch bekommt man hier ansonsten ein sehr gut verarbeitetes Produkt von Corsair.