WhatsApp-Startseite (Bild © PCMasters)
Fast jeder Anwender nutzt den beliebten Dienst WhatsApp, ohne sich darüber im Klaren zu sein, welche Nebenwirkungen die Verwendung mit sich bringt. Dank seiner weiten, plattformübergreifenden Verbreitung kommt der Messenger bei nahezu allen Freunden, Bekannten und Verwandten zum Einsatz, doch ist dieser Komfort den Verlust der eigenen Privatsphäre wirklich wert?
Nein, aus diesem Grund haben wir uns drei Messenger-Alternativen aus dem PlayStore herausgesucht, die als sicher gelten. Ist die Einrichtung dieser Apps kompliziert? Und wie schlagen sich die Anwendungen in der Praxis? Wir haben es für euch ausprobiert!
Threema
Wenn aktuell über eine sichere WhatsApp-Alternative gesprochen wird, dann fällt als Erstes der Name Threema. Warum? Weil die App nämlich das bietet, was WhatsApp vermissen lässt: eine Verschlüsselung, die selbst der Server-Betreiber nicht knacken kann. Die Installation der 1,60 Euro teuren Anwendung ist weder kompliziert noch umständlich, denn auch hier führt ein Assistent durch die Einrichtung. Nachdem die App auf dem Smartphone installiert ist, müssen Anwender erst einmal ein neues Schlüsselpaar generieren; dies geschieht durch Wischbewegungen im Buchstaben- und Zahlenfeld. Anschließend erhält man eine ID, die man mit anderen Usern teilen kann.
Falls man ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann der Hauptschlüssel auch noch mit einer zusätzlichen Passphrase geschützt werden. Dieser muss immer dann eingegeben werden, sobald sich das Smartphone länger im Ruhezustand befindet oder neu gestartet wird. Eigentlich eine sehr sinnvolle Sache, doch die Eingabe kann ganz schön lästig sein, wenn man seinen Freunden nur mal eben schnell antworten möchte. Positiv ist hingegen die Tatsache, dass man bei Threema auch die E-Mail-Adresse und Telefonnummer mit der ID verknüpfen kann. Die Verzahnung ist nützlich, denn so findet die App direkt die Personen, die die Anwendung ebenfalls nutzen: sofern sie im Adressbuch gelistet sind. In unserem Fall sind es immerhin schon ganze zwölf User. Mittels der nun zugestellten E-Mail, mit der die Verknüpfung verifiziert wird, ist die Einrichtung der Anwendung auch schon abgeschlossen. Im Betrieb merken wir keine großen Unterschiede, außer, dass die Zustellung der Nachrichten nicht ganz so zügig funktioniert. Wer es sicher mag, kann diesen Aspekt aber höchstwahrscheinlich verschmerzen.
Wer es ebenfalls sicher, aber nicht ganz so technisch haben möchte, der wird vielleicht mit "Hike" glücklich. Der indische Messenger, der gerade erst einmal ein halbes Jahr auf dem Buckel hat, setzt im Betrieb auf eine sichere SSL-Verschlüsselung; damit ist er WhatsApp also deutlich voraus. Bevor es losgehen kann, muss erst einmal die Telefonnumer eingegeben und verifiziert werden. Was dann folgt, wissen wir leider nicht, denn wir haben leider keinen Bestätigungs-PIN erhalten. Schaut man sich die User-Bewertungen im Play Store an, sind wir mit diesem Problem nicht alleine; viele Benutzer haben ähnliche Schwierigkeiten. Da ein Großteil der Anwender allerdings doch zufrieden zu sein scheint, zählen wir hier die Dinge auf, die Hike bietet. So lassen sich, wenn denn alles funktioniert, Textnachrichten und Bilder versenden sowie in Gruppen chatten.
Ebenfalls im Fokus unseres Artikels ist auch die App Telegram, die optisch stark an WhatsApp erinnert, dabei aber auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung setzt. So könnt ihr, falls ihr euch etwa mit einem bestimmten Gesprächspartner mehr Privatsphäre wünscht, nur einzelne Chat-Kontakte verschlüsseln. Nach der Installation muss auch hier erst einmal die Telefonnummer verifiziert werden; das geschieht allerdings recht flott, sodass innerhalb weniger Sekunden der entsprechende "Telegram code" im SMS-Speicher landet. Ebenfalls cool: Ein Computer aus Kalifornien ruft euch an, um die PIN zu bestätigen.
Ist dieser eingetragen, muss anschließend nur noch der Name (Vorname genügt) eingegeben werden; schon kann es losgehen. Die Einstellungsmöglichkeiten bei Telegram sind sehr umfangreich und kommen denen von WhatsApp gefährlich nahe. Besonders cool, neben der Tatsache, dass ihr Gruppen-Chats bis 200 Personen durchführen und Dateien (Fotos, Videos, Dokumente) mit bis zu 1 GB versenden könnt, ist auch die Möglichkeit, Nachrichten zu verschicken, die sich nach einer bestimmten Zeit selbst zerstören. Positiv ist zudem die plattfformübergreifende Zusammenarbeit, denn die Anwendung ist nicht nur für iOS, Android und BlackBerry erhältlich, sondern auch für Windows, Mac OS und Linux.