Die Story bleibt dabei aber etwas außen vor, schließlich geht es hier nicht um den nächsten Epos, sondern um mächtig Drehmoment und dicke Reifen, ob man das auch geliefert bekommt, lest ihr im Folgenden.

Spintires Review (U-Bot..ähh LKW!)Spintires Review (U-Bot..ähh LKW!) (Bild © PCMasters)

Anforderungen

Die Anforderungen fallen schon Mal recht moderat aus. Schon ein Pentium Dual Core, zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und eine bereits Jahre alte Nvidia GeForce 9600GT sollen ausreichen, um das Spiel spielen zu können. Der einzige Hacken, es sind die Mindestanforderungen, wobei auch die empfohlenen Anforderungen nicht unbedingt über die Strenge schlagen. Ein 500 Megaherz höher getakteter Dual Core sowie nochmal zwei Gigabyte RAM und eine Nvidia GeForce GTX 470 sind völlig ausreichend.

Mindestvoraussetzung an Hardware Empfohlene Hardware Testsystem
Prozessor (CPU) Intel Pentium Dual Core 2 GHz Intel Pentium Dual Core 2.5 GHz Intel Core i7-3770k
Arbeitsspeicher (RAM) 2 Gigabyte 4 Gigabyte 2x 4 Gigabyte
DDR3-1333 MHz
Grafikkarte (GPU) NVIDIA GeForce 9600 GT NVIDIA GeForce GTX 470 siehe Liste
DirectX (DX) 9.0c 9.0c siehe Liste
Festplattenspeicher (HDD) 3 Gigabyte 3 Gigabyte circa 3,75 Gigabyte
Betriebssystem (OS) Windows Vista Windows 7 Windows 7 64-Bit

Für das Spiel ist eine einmalige Aktivierung über Steam erforderlich. Dazu wird eine Internetverbindung benötigt.

Grafikkarten-Liste:

  • Nvidia GeForce 9800 GTX 512 Megabyte (DirectX 10)
  • Nvidia ASUS GeForce GTX 750ti OC 2 Gigabyte (DirectX 11)

Wir nutzen daher eine von ASUS übertaktete GeForce GTX 750ti mit zwei Gigabyte und eine bereits etwas ältere GeForce 9800 GTX mit 512 Megabyte Videospeicher sowie eine den Minestanforderungen entsprechende GeForce 9600 GT mit ebenfalls 512 Megabyte Speicher, um uns einen Überblick über die Performance des Spiels zu verschaffen.

Spintires Review (Zum Glück unbeladen..)Spintires Review (Zum Glück unbeladen..) (Bild © PCMasters)

Performance

Als Teststrecke dient uns die Karte "Hills". Dabei haben wir in den höchsten Einstellungen und mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln sowie aktiviertem FXAA gespielt . Die vertikale Synchronisierung (VSync) bleibt aber aus.

Framewerte 9800 GTX GTX 750ti OC
Min. FPS 47
Avg. FPS 59,7
Max. FPS 63

Natürlich haben wir hier mit dem System keine Probleme, das Spiel unter maximalen Einstellungen zu spielen, was aber auch nicht sonderlich wundert, da unser System deutlich über den empfohlenen Anforderungen liegt. Lediglich die 9800 GTX / 9600 GT bekommt erhebliche Probleme, wenn alle Regler am Anschlag sind. Wer noch eine so alte Karte/System besitzt, sollte auf Kantenglättung oder HBSO lieber verzichten.

PCMasters-Systemempfehlung

Ihr wollt Spintires flüssig und vor allem in bester Qualität spielen? Dann solltet ihr zumindest ein System mit folgenden Spezifikationen besitzen. Während man eventuell noch auf den Quad-Core zu Gunsten eines Tri oder schnellen Dual Core verzichten kann, sollte man sich besser nicht mit weniger als vier Gigabyte Arbeitsspeicher begnügen. Wer noch auf FXAA und ähnliche Spielereien verzichten kann, kann sogar mit weniger als einer R7 270 bzw. GTX 750 problemlos fahren. Eventuell muss man dann aber besser auf eine ältere Grafikkarten-Generation zurückgreifen, da kleinere Karten der aktuellen Generationen von Nvidia und AMD sehr wenig Gaming-Performance bereitstellen.

Empfohlenes System
Prozessor (CPU) Intel Core 2 Quad bzw. AMD Phenom II x4
Arbeitsspeicher (RAM) 4 Gigabyte DDR3
Grafikkarte (GPU) AMD Radeon R7 260 oder Nvidia GeForce GTX 750
Festplattenspeicher (HDD) min. 4 Gigabyte
Betriebssystem (OS) Windows 7 64-Bit

Im Gegenzug macht das Spiel aber optisch auch ordentlich was her. Zwar fehlen die letzten Details, besonders der Landschaft sowie eine höhere Auflösung der Texturen und DirectX 11-Effekte, ansonsten macht das Spiel aber eine solide Figur. Positiv! Auch mit aktiviertem FXAA gibt es keine "Treppchen"-Bildung und auch die Lichteffekte sowie Spiegelungen im Wasser sind sehr schön anzusehen.

Spintires Review (Nightride) Spintires Review (Nightride) (Bild © PCMasters)

Der Tag-Nacht-Wechsel macht ebenfalls eine solide Figur. Allerdings finden wir doch einen kleinen Bug. Schaltet ihr das Licht Nachts ein, wird die Umgebung plötzlich viel dunkler, ob das wirklich gewollt passiert wissen wir nicht. Logisch wäre es allerdings, da der Kontrast erhöht und die Augen somit Licht unempfindlicher werden. Irgendwie glauben wir aber trotzdem nicht, dass das die Intention dahinter war.

Gewollt dagegen war das Schadensmodell, das auch überzeugen kann, wenngleich ihr die Kisten nicht zu Sardinendosen umfunktionieren könnt, brennen tun sie auch ohne Benzintank im Schlepptau, was zum Beispiel auf einen kritischen Fahrzeugstatus hinweist.

Spintires Review (Feuerlöscher an Bord?)Spintires Review (Feuerlöscher an Bord?) (Bild © PCMasters)

Die Vertonung des Spiels überzeugt uns leider weniger, da wir zwar authentische Motorengeräusche bekommen (was dann auch fast alle Geräusche im Spiel sind!), jedoch bei steigender Drehzahl die Tonlage sich nur unwesentlich und vor allem zu kurze Zeit verändert, die Trucks laufen so scheinbar nie im hohen Drehzalbereich? Immerhin sind aber Schaltvorgänge, Unfälle, durchdrehende Reifen oder auch das Anhängen/Nutzen der Winde nicht nur optisch wahrzunehmen.

Wesentlich besser gefällt uns dagegen das Spielsystem, wenngleich der Umfang eher gering ausfällt.

Spintires Review (Winde im Einsatz) Spintires Review (Winde im Einsatz) (Bild © PCMasters)

Mit riesigen Trucks, die ihr jederzeit per Fernzugriff wechseln könnt, pflügt ihr von einer Garage aus zu einem Holzlager und von da aus zum so genannten "Ziel" - einem Sägewerk (ähnliches Prinzip mit Ersatzteilen). Das Ganze ist aber nicht so einfach, wie es sich anhört, denn zu Anfang besitzt ihr nicht alle Fahrzeuge, denn diese sind auf der Karte versteckt. Zusätzlich ist der Großteil der Karte noch verdeckt, sodass ihr nicht wisst ob ihr den richtigen Weg einschlagt und womöglich in eine Sackgasse fahrt. Eigentlich ja nicht weiter schlimm, dummerweise wendet sich ein 10 Meter langes Geräte schlecht zwischen zwei Baumreihen und festfahren außerhalb der Reichweite der Winde, mit der ihr euch meist noch retten könnt, ist das schlimmste was euch mit dem Truck passieren kann - gleich nach einem leeren Tank, Totalschaden oder wenn ihr umkippt.

Spintires Review (Ein Klick zum...)Spintires Review (Ein Klick zum...) (Bild © PCMasters)

Deshalb sollte das Gefährt besser nicht umkippen, denn dann kann der Truck nicht mehr gestartet werden, die Winde funktioniert aber nur bei laufendem Motor, sodass ihr euch aus eigener Kraft nicht mehr retten könnt, außer ihr spielt im leichteren der beiden Modi, bei dem ihr euch jederzeit in die Garage retten könnt, weniger Benzin verbraucht wird, die Zeit (z.B. Nacht) übersprungen werden kann (auf Kosten von Benzin), die Navigation im Spiel und nicht nur auf der Karte sichtbar ist und das Differenzial auch bei Automatik-Schaltung aktiviert werden kann.

Spintires Review (...Beladen) Spintires Review (...Beladen) (Bild © PCMasters)

Als wäre das aber nicht genug, geht dann aber auch noch eure Ladung flöten, wenn ihr umkippt und ihr müsst neu beladen, sobald ihr euren Wagen wieder irgendwie zum Stehen gebracht habt, aber immerhin nur wenige Stämme und nicht die komplette Ladung (siehe Bilder). Dazu braucht ihr dann aber auch einen Truck mit ausgerüstetem Kran, ansonsten heißt es zurück zum Ladeplatz und neu laden. Den Aufsatz eures Trucks könnt ihr bei der Garage frei wählen, allerdings gibt es je nach Modell unterschiedliche Aufsätze, jedoch muss (leider) nichts freigespielt werden. Je nach Modell besitzen die Fahrzeuge neben verschiedenen Aufsätzen auch unterschiedliche Eigenschaften, so sollten die Fahrzeuge auch eingesetzt werden. Zum Beispiel zum Aufladen von Holz mit dem Kranaufsatz oder zum Ziehen von schwer beladenen Fahrzeugen über rutschigen Untergrund, als Sprit-/Reperaturlaster oder auch nur zum Erkunden des Gebiets.

Spintires Review (Kran im Einsatz)Spintires Review (Kran im Einsatz) (Bild © PCMasters)

Das war es dann aber auch schon. Für unseren Geschmack ist das etwas knapp, wenngleich die Größe/Fläche der verschiedenen Karten sehr üppig ausfallen. Viele Elemente/Stellen meinen wir jedoch mehrmals auf ein und derselben Karte wiederzufinden, wenn wir die gesamte Karte abschreiten. Letztlich aber ein gut verschmerzbares Problem, da man trotzdem nie den Eindruck hat sich im Kreis zu drehen.

Das Spiel mach eine sehr gute Figur, überzeugt mit allem was versprochen wird. Die Offroad-Action kommt nicht zu kurz, sondern steht voll im Fokus, durchdrehende Reifen sind das Tagesgeschäft eines jeden LKW-Fahrers in Spintires und auch die Grafik macht einen soliden bis guten Eindruck und das bei geringen Anforderungen. Fairer weise sollte man beachten: Mehr kann man zum Preis von knapp 17 Euro auch irgendwo nicht erwarten. Allerdings wird das Ganze schnell etwas öde, so sehnt man sich nach mehr Karten, mehr Aufträgen, mehr Fahrzeugen, mehr Aufsätzen für die Fahrzeuge und nicht nach dem immer gleichen "Rumgegurke". Ein Map-Editor oder ein paar mehr Modi hätten hier sicherlich gut getan. Auch der Mehrspielermodus, den es zwar gibt, der aber von Mitspielern kaum besucht wird, rettet hier nichts mehr.

Spintires Review (Auf in den Sonnenuntergang)Spintires Review (Auf in den Sonnenuntergang) (Bild © PCMasters)

Spintires Review (Award) Spintires Review (Award) (Bild © PCMasters)

Kurz und knapp: Spintires der Offroad Truck Simulator macht vieles richtig, sogar sehr vieles, aber es fehlt der Tiefgange, die Komplexität oder zumindest das Sammeln von irgendwelchen Objekten, das den Spielspaß über längere Zeit am Leben hält, selbst wenn wir hier von einem Simulator sprechen.

Stärken des Spiels

  • Verstellbarer Schwierigkeitsgrad
  • Unterschiedliche Fahrzeuge mit unterschiedlichen Fähigkeiten
  • Ordentliche Grafik
  • Dynamischer Tag-Nacht-Wechsel
  • Geringe Systemanforderungen
  • Mehr oder weniger authentisches Handling der Fahrzeuge
  • Günstig! Ab 17 Euro (Affiliate) zu kaufen

Schwächen des Spiels

  • Ausbaufähige Vertonung des Spiels
  • Wenig Spielumfang (Karten, Fahrzeuge, Aufsätze, Modi)
  • Kaum besuchter Multiplayer
  • Kein Map-Editor

Alle Bilder aus dem Review findet ihr in unserer Galerie wieder.