Fractal Design Celsius+ 36 Prisma Test (Bild © PCMasters.de)
Einleitung
Auch an Fractal Design ist der RGB-Hype nicht vorbeigegangen. Die Celsius+ S36 Prisma strahlt sowohl mit der Pumpe, als auch mit allen drei 120 mm Lüftern in vielen bunten Farben. Mit dem 360 mm großen Radiator gilt die AIO-Wasserkühlung als das Flaggschiff aus dem Portfolio von Fractal Design. Die meisten aktuellen Gehäuse sollten den nötigen Platz für die große AIO-Wasserkühlung bieten. Dennoch ist es sinnvoll vor dem Kauf zu prüfen, ob das Gehäuse kompatible ist.
Technische Daten (Herstellerangaben) | |
Lüfter | |
Maße Lüfter (B x H x T) | 120 x 120 x 25 mm |
Anschluss | 4-Pin-PWM |
Betriebsspannung | 12V DC |
Umdrehungen pro min | 500-2.000 U/Min |
max. Luftdurchsatz | 148,8 m³/h |
max. Lautstärkeentwicklung | 32,2 dB(A) |
Betriebsspannung | 12 V |
Umdrehungen pro min | 800 - 2.800 U/Min |
max. Lautstärkeentwicklung | 20 dB(A) |
Radiator | |
Maße (BxHxT) | 403 x 123 x 30 mm |
Material | Aluminium |
Schlauchlänge | 400 mm |
Schlauchmaterial | Gummi mit einem Nylon Sleeve |
Allgemein | |
Verwendete Materialien | Aluminium, Kupfer, Kunststoff, Gummi, Nylon |
Intel-Sockel | 115x, 1366, 2011, 2011(-V3) |
AMD-Sockel | AM2(+), AM3(+),FM1, FM2, AM4, TR4 (Halterung nicht inklusive), FM1, FM2(+), 2066, TR4, 1200 |
Lieferumfang der Clesius+ S36 Prisma
Die Verpackung der Clesius+ S36 Prisma ist vorwiegend in Schwarz und Weiß gehalten. Auf der Vorderseite befindet sich die Bezeichnung sowie ein Aufdruck der AIO-Wasserkühlung. Auf der Rückseite wird auf einige Features aufmerksam gemacht. Allgemein ist die Verpackung sehr ansprechend. Im inneren befindet sich ein solider Karton, wie wir ihn bereits von anderen AIOs kennen. Wie bei AIOs üblich, ist die Pumpe bereits über zwei Schläuche mit dem Radiator in einem geschlossenen System verbunden. Das System ist bereits befüllt. Es müssen ausschließlich die Lüfter montiert werden. Fractal legt das zur Montage benötigte Zubehör bei. Der Lieferumfang besteht aus folgenden Komponenten:
- 360 mm Radiator
- 3x 120 mm aRGB-Lüfter
- Kühlsystem (Radiator / Pumpe / Schläuche / Kühlflüssigkeit)
- Bedienungsanleitung
- Vormontierte Wärmeleitpaste
- Montage-Kit für diverse AMD- und Intel Sockel
Kühlblock und Pumpe
Der Kühlkörper ist rund geformt und aus Kupfer gefertigt. Ein Kunststoffgehäuse sorgt für einen ansprechenden Look. Auf der Oberseite befindet sich, inmitten einer drehbaren Kappe, eine Glasscheibe. Die Umrandung dieser Scheibe ist mit einem aRGB-Ring versehen. Zusätzlich ist die Aufschrift „Fractal“, beleuchtet zu erkennen. Indem man an der Kappe dreht, wechselt man zwischen PWM- und Auto-Modus. Mit 800 bis hin zu 2.800 U/min sorgt die Pumpe für einen permanenten Fluss der Kühlflüssigkeit. Dabei ist ein leichtes Säuseln zu hören. Das Säuseln verändert sich jedoch nicht im Zusammenhang mit der Pumpengeschwindigkeit und sollte in einem geschlossenen Gehäuse kaum hörbar sein.
Auto-Modus
Im Automodus kontrolliert die Celsius die Wassertemperatur. Wird diese zu warm, erhöht sie selbstständig die Geschwindigkeiten der Lüfter und der Pumpe. Fällt die Temperatur wieder, korrigiert sie die Geschwindigkeiten zurück.
PWM-Modus
Wird die Celsius+ S36 Prisma in den PWM-Modus gestellt, wird die Steuerung über das Mainboard geregelt. Das kann über das Bios oder eine entsprechende Software geschehen. Hier gilt zu beachten, dass im Standartaufbau der Celsius+ S36 Prisma die Pumpe und die Lüfter nur gleich angesteuert werden. Hier entsprechen also 50 % Lüftergeschwindigkeit 50 % Pumpengeschwindigkeit.
360er Radiator
Der Radiator besteht aus Aluminium und ist mit einer schwarzen Beschichtung überzogen. Allgemein ist dieser sehr hochwertig verarbeitet. Allerdings sind in unserem Sample leider einige der feinen Kühlfinnen verbogen. Das wirkt sich aber kaum bis gar nicht auf die Kühlleistung aus. Der optische Mangel wird spätestens nach der Montage der Lüfter verdeckt. Am äußeren Rand des Radiator sind die beiden Schläuche für die Pumpe angebracht. Zwischen diesen Schläuchen befindet sich eine kleine Platine auf dem Radiator. Dabei handelt es sich um eine Lüfter- sowie RGB-Steuerung. Auf der die drei 120 mm Lüfter sowie die Pumpe angeschlossen werden.
Kabelmanagement
Bei den meisten AIO-Wasserkühlungen gehen ein bis zwei Kabel von der Pumpe zum Mainboard und dann noch jeweils ein bis zwei Kabel von jedem Lüfter zum Mainboard. Manchmal werden auch die Lüfter untereinander Verbunden und gehen dann auf das Mainboard oder auf die Pumpe. Es gibt hier viele verschiedene Ansätze. Aber eins haben die meisten gemeinsam: Es gibt ein ziemliches Kabel Durcheinander.
Fractal Design hat sich hier Gedanken gemacht und eine schöne Lösung für die Celsius+ S36 Prisma gefunden. Zuerst werden die Lüfter-Kabel mit der Platine auf dem Radiator verbunden. Dabei können die Kabel, welche sich näher an der Platine befinden, um die Lüfter gelegt werden. Sodass kaum Kabelüberschuss vorhanden ist. Das Kabel, welches sich am weitesten entfernt befindet, reicht genau bis zur Platine. Die Kabel der ARGB-Beleuchtung für die Lüfter sind hier schon etwas anspruchsvoller. Dafür sind extra zwei kleine Halter zum Aufkleben im Lieferumfang enthalten. Ein paar kleine Kabelbinder sind hier trotzdem noch sinnvoll. Anschließend führen noch zwei Kabel von der Platine zur Pumpe. Besonders schön daran ist, dass diese unter den Sleaves der Schläuche liegen und somit nicht zu sehen sind. Von der Pumpe führen jetzt noch zwei Kabel auf das Mainboard. Also werden folglich nur zwei Kabel von der AIO-Wasserkühlung mit dem Mainboard verbunden. Für Kabelmanagement ist das eine sehr schöne Lösung.
Drei Prisma AL-12 PWM ARGB
Die 120-mm-Lüfter stammen aus Fractals eigener Produktlinie und hören auf den Namen Prisma AL-12 PWM ARGB. Die RGB-LEDs lassen sich einzeln ansteuern, wodurch eine bunte Vielfalt an Farben erzeugt werden kann. Die Beleuchtung wird über einen aRGB Anschluss angeschlossen. Der Lüfter selber hat zusätzlich einen 4-Pin-PWM-Anschluss. Das maximale Fördervolumen von 145,6 m³/h in Kombination mit dem statischen Druck von 2,78 mmH2O sorgen für einen konstanten Luftstrom. Auf dem Papier erreichen die Lüfter dabei eine Lautstärke von 32,7 dB(A). Im Praxistest ist definitiv aufgefallen, dass die Lüfter besonders unter 60 % der maximalen Lüftergeschwindigkeit angenehm leise sind. Die persönliche Wahrnehmung spielt hier allerdings eine Rolle.
Messaufbau
Beim Messaufbau wird folgendes System verwendet:
- CPU: AMD Ryzen 7 2700X
- Mainboard: Asus PRIME B450-PLUS
- Grafikkarte: 1GB Club 3D Radeon HD 6570 CoolStream Edition Passiv PCIe 2.1 x16
- RAM: 16GB G.Skill Aegis DDR4-3000 CL16-18-18-38
- Netzteil: 500 Watt be quiet! System Power 8
- Gehäuse: Selbstgebaute Testbench (offen).
Schalldruckpegelmessung
Die Lautstärke wird auf dem offenen Aufbau bei einem Abstand von ca. 30 cm mit dem UNI-T UT353 BT Schallpegelmessgerät gemessen. Hierbei werden für alle unten angegebenen Lüftergeschwindigkeiten, 30-40 schnell aufeinanderfolgende Messungen durchgeführt. Die Werte werden in einem Graphen aufgezeichnet. Anhand dieses Graphen werden Ausreißer herausgefiltert und der Wert ermittelt. Während der Messung werden keine HDDs betrieben. Die Grafikkarte wird Passiv gekühlt. Die Messungen finden bei 25 %, 33 %, 50 %, 75 % und 100 % statt. Zum Zeitpunkt der Messung befindet sich ausschließlich das PC-Netzteil als Geräuschquelle sowie die testende Person im Raum.
Fractal Design Celsius+ S36 Prisma Messwerte | ||||||||
PWM-Signal | 25% | 33% | 50% | 75% | 100% | |||
Temperatur (deltaT) unter Last [°C] | 57 | 56 | 54 | 49 | 45 | |||
Schalldruckpegel [dB(A)] | 37,4 | 37,4 | 37,7 | 41 | 50,5 | |||
Lüfterdrehzahl [U/min] | 500 | 500 | 809 | 1.442 | 1.912 |
Wahrnehmung des Schalldruckpegels | ||||||||
Schalldruckpegel | Subjektive Wahrnehmung | |||||||
unter 39 dB(A) | nicht von der umgebung zu unterscheiden. | |||||||
40 dB(A) - 45 dB(A) | hörbar nicht störend | |||||||
45 dB(A) - 48 dB(A) | hörbar störend | |||||||
mehr als 48 dB(A) | stark störend |
Beim "Lautstärke-Test" der Celsius+ S36 Prisma werden die Lüfter auf 25 %, 33 %, 50 %, 75 % und 100 % ihrer maximalen Drehzahl geregelt. Bei den maximalen Lüfterauslastungen von 25 % und 33 % ergibt sich eine Lautstärke von jeweils 37,4 dB(A). Das entspricht in unserem Testaufbau der Umgebungslautstärke und ist somit nicht wahrnehmbar. Im späteren Verlauf haben wir festgestellt, dass die Lüfter, sofern sie über die Platine auf der AIO betrieben werden sowohl bei 25 % als auch bei 33 % mit mindestens 500 U/min laufen. Bei 50 % erreicht die Celsius+ S36 Prisma 37,7 dB(A). der Unterschied lässt sich messen, aber nicht wirklich hören. Erhöhen wir die maximale Lüftergeschwindigkeit auf 75 %, wird die AIO mit 41 dB(A) hörbar aber nicht störend. Bei der maximalen Lüftergeschwindigkeit von ca. 1.912 U/min erreichen wir 50,5 dB(A). Das ist deutlich hörbar und auch störend. Dieser Zustand dürfte allerdings im normalen Betrieb, selbst bei übertakteten CPUs nicht nötig sein.
Temperaturmessung
Bei dem Temperaturtest wird ein Ryzen 7 2700X verwendet. Dieser verfügt über einen Temperatur Offset von +10°C. Das sorgt dafür, dass die meisten Sensoren die CPU-Temperatur 10°C höher Anzeigen als diese wirklich ist. In dem folgenden Graphen werden die realen Prozessortemperaturen ohne Offset angegeben.
Beim Temperaturtest der Celsius+ S36 Prisma werden die Lüfter auf 25 %, 33 %, 50 %, 75 % und 100 % ihrer maximalen Drehzahl geregelt und beobachtet, wie sich die Temperaturen an dem Prozessor verändern. Dabei wird mit der Software Prime95v266 die CPU zu 100 % ausgelastet. Hier fällt auch die Kehrseite des guten Kabelmanagements auf. Pumpe und Lüfter lassen sich in der vorgesehenen Konfiguration nicht einzeln ansteuern. Das führt dazu, dass bei 25 % der maximalen Lüftergeschwindigkeit auch die Pumpe nur 25 % ihrer maximalen Geschwindigkeit erreicht. Dadurch sehen wir einen deutlich höheren Unterschied der Kühlleistung zwischen 25 % und 100 % der maximalen Drehzahl als bei unseren Vergleichsprodukten. Da bei diesen die Pumpe im Test permanent mit 100 % ihrer maximalen Drehzahl lief. Zusätzlich regelt die Platine auf der AIO-Wasserkühlung die Lüfter auf mindestens 500 U/m. Das bedeutet, dass die Lüfter auch bei 25 % und bei 33 % mit 500 U/min laufen.
Fazit
Das ansprechende Design mit der aRGB-Beleuchtung ist fantastisch gelungen und dürfte jeden Käufer glücklich stimmen. Der einstellbare Auto-Modus ist ideal für jeden, der die Kühlung installieren und sich anschließend zurücklehnen will. Das Kabelmanagement ist trotz der vielen Kabel sehr gut gelungen. Hier ist es durchaus möglich, die AIO-Wasserkühlung mal eben auszubauen und woanders wieder einzubauen. Im Standardaufbau im PWM-Modus lassen sich Pumpe und Lüfter nur parallel ansteuern. Das führt zu „hohen“ Temperaturen im niedrigen Drehzahlbereich. Das ließe sich umgehen indem die 4-Pin-PWM-Anschlüsse der Lüfter auf dem Mainboard angeschlossen werden, statt auf der AIO-Wasserkühlung. Damit wäre dann der Vorteil des Kabelmanagements hinfällig. Hier muss jeder selber entscheiden, welchen weg er wählt. Die Tatsache, dass es die Möglichkeit zu wählen gibt, sehen wir als Pluspunkt an.
Fractal Design Celsius+ S36 Prisma Award (Bild © PCMasters.de)
Die Temperaturen hängen stark von der Drehzahl der Pumpe ab. Das ist bei einer AIO-Wasserkühlung auch normal. Bei einer hohen Drehzahl erreicht die Wasserkühlung hervorragende Temperaturen. Hier wäre es kein Problem seiner CPU, auch noch einen kleinen Leistungsschub zu genehmigen. Die Celsius+ S36 Prisma ist derzeit ab 195€ (Affiliate) auf dem Markt erhältlich. Im Vegleich von AIO-Wasserkühlungen mit 360er Radiatoren, hat sich die Celsius+ S36 Prisma ebenfalls wacker geschalgen.