NZXT Relay Test/Review (Bild © PCMasters.de)
Über NXZT
NXZT wurde 2004 von Johnny Hou gegründet und dieser hat sein Hobby zur Berufung gemacht. Sein Kredo ist es Design und Funktion schön zusammenzuführen. Seine Designsprache wird sehr oft an den klaren Linien und sauberen Abschlüssen seiner Gehäuse erkannt. Das kalifornische Unternehmen expandiert und so ist es nicht verwunderlich, dass nun auch andere Produktsparten durch NXZT erschlossen werden. NXZT stellt neben Gehäusen, mittlerweile u.a. Netzteile, Mainboards, Audio Produkte und nun auch Mäuse und Tastaturen her, die alle meistens einen eigenen Touch an Design mit sich bringen.
Technische Daten
Technische Daten des NZXT Relay Headsets | |
Frequenzgang | 20Hz bis 40kHz |
Headset THD (Total Harmonic Distortion) | kleiner als 1%@1kHz |
Mikrofon Frequenzgang | 100 Hz - 10 kHz |
Mikrofon THD (Total Harmonic Distortion) | kleiner als 1%@1kHz |
Gewicht | 269,5 g incl. Mikrofon, 263,0 g ohne Mikrofon |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | 99,99€ |
Lieferumfang
Das Headset kommt in der für uns mittlerweile bekannten lilaweißen Farbgebung zu euch. Auf der Verpackung stehen ein paar Technische Daten und einige Besonderheiten werden euch auf der Rückseite vorgestellt. Beim Lieferumfang wird das Headset, einem 3,5 mm Klinke Kabel incl. Lautstärkesteuerung, einem USB-Adapter und einem Splitter Kabel alles bis auf eine Betriebsanleitung geliefert. Diese kann man sich jedoch auf der Herstellerseite von NZXT herunterladen.
Verarbeitung
Die Unterseite des Headsetbügels ist aus Kunstleder gefertigt und darin befindet sich ein sehr gut an die Kopfform anschmiegender Schaumstoff, welcher nach dem Tragen wieder in die Ursprungsform zurück geht. Die Oberseite besteht aus Metall und ist in unserem Fall in schwarz gehalten. Auf diesem ist das NXZT-Logo zu sehen welches in einer Art Klavierlackoptik sich nur ganz leicht abhebt. Das Ende des Bügels schließt eine schwarze Plastikkappe ab, in ihr befindet sich die Rasterung für die Bügelverstellung. Diese lässt sich recht leicht verändern und kann sich beim aufheben/aufsetzen ändern. Daran anschließend befinden sich die Ohrmuschelhalterungen. Diese sind komplett aus Metall und machen einen soliden Eindruck.
Das Gehäuse der Ohrmuscheln ist aus Plastik und auch hier ist der NXZT-Schriftzug aufgebracht. Da sich hier keine Bedienelemente befinden gibt das ganze einen cleanen Look. Einzig an der vom Träger aus gesehenen linken Seite, kann das Mikro angesteckt werden. An der rechten Seite befindet sich der Klinkenanschluss. Die am Ohr anliegenden Polster sind gut verarbeitet. Sie bestehen aus dem gleichen Kunstleder wie der Bügel und auch hier ist der Schaumstoff super weich. Das Ansteckmikro lässt sich leicht in Position biegen. Der Anschluss erfolgt durch die Formgebung des Klinkensteckers verdreh sicher. Leider sind alle Oberflächen extrem Fingerabdruckanziehend so dass das Ganze schnell sehr fettig aussehen kann, leider hilft hier nur öfter putzen.
Die Kabelfernbedienung besteht aus Plastik das Drehrädchen hat nur einen kleinen Drehradius von ca.: 110° so dass kleine Änderung am Rädchen relativ große Änderungen an der Lautstärke bewirken, das minimale Level des Drehreglers ist mit dem „Aus“ Zustand gleich zu setzen. Im unteren Bereich der Fernbedienung befindet sich ein Mute-Schalter für das Mikrofon. Wenn die Rote Flanke zu sehen ist dann ist das Mikrofon ausgeschaltet. Die Kabelfernbedienung hat eine kleine Ansteckklammer diese ist aus Plastik gearbeitet und kann bei zu starker Beanspruchung brechen.
Tragekompfort
Das Headset ist mit knappen 270 Gramm erfreulich leicht, die Ohrpolster sind angenehm weich und passen sich sehr gut an. Die Höhenverstellung könnte etwas schwergängiger sein, da schon ein zu schnelles aufheben die Rasterung überfordern kann und eine erneute Anpassung verlangt. Auch der Schaumstoff am Bügel trägt zum Tragekomfort bei. Einzig an warmen Tagen oder langen Sessions kann es durch Schweißbildung unter den Polstern ein wenig unangenehm werden. Das L und R Zeichen in der Ohrmuschel ist nur schwer zu erkennen, zum Glück gibt es das Mikrofon welches die richtige Richtung beim aufsetzen vorgibt. Wenn man den Kopf bewegt und das Kabel z.B. am Kragen kratzt werden diese Geräusche übertragen was ein wenig nervig ist. Hier würden wir uns eine kabellose Version des Headsets wünschen.
Klangbild
Hier hat sich der Hersteller folgende Vorgabe gegeben: Klarheit, Klarheit, Klarheit. Dies hat einen ganz klaren Focus, jedoch hat man auch hier und da mit Einschränkungen zu kämpfen. Hier wird ein 40 mm Treiber verwendet, dieser hat den Vorzug eines klaren sauberen Klangbilds, jedoch wird dieser mit einem nach unten hin geringer werdenden Bassfundament erkauft. Das Klangbild ist als neutral bis mittenbetont zu bezeichnen. Wir versuchen das mal zu verdeutlichen: Während man in War Thunder Panzer fährt, knurren die Motoren klangvoll und wirken auch mit jeder Menge PS versehen. Feuert man ein MG ab, alles fein, man hört quasi jede Patrone einzeln zischen. Zieht man nun den Abzug des Hauptgeschützes ist es als ob man optisch eine richtig fette Wumme abschießt und vom Geräusch her immer noch ein kleines MG, es fehlt einfach der Wumms. Selbst mit Softwareverstärkung des Bassbereichs wird es nicht besser, hier scheint es dem Treiber einfach an Tiefgang zu fehlen.
Dies killt leider die Immersion in diesem Falle. Auch beim Schnetzeln bei Diablo IV sind z.B. die Dialoge die klare Domäne des Headsets auch viele verschiedene Sounds bringen das Headset erst aus der Ruhe wenn wirklich der Bildschirm vor Effekten fast die Segel streicht. Aber was Fehlt ist einfach der Rumsbums beim aufschlagen des Hammers auf die gegnerische Rüstung, was unserer Meinung nach ein wenig den Spielspaß trübt. Die große Stunde schlägt beim Spielen von Gruselspielen wie Phasmophobia, hier wird quasi jede fallende Stecknadel dargestellt und ein kalter Schauer kann sich ausbreiten. Auch bei Spielen wie Counterstrike oder Valorant ist die Ortung und die Klarheit der Sounds eine große Stärke des Headsets. Selbst Autorennspiele mit ihrer Soundkulisse sind ein Genuss, da man stets hört wo der Gegner einen überholen will. So ist hier NXZT kein Allrounderheadset gelungen, sondern es hat seine Nischen, dort ist er jedoch in dieser Preisklasse unserer Meinung nach fast schon ein Platzhirsch. Die Gesamtlautstärke ist als durchschnittlich zu bezeichnen.
Das Klangbild löst auch bei Musik in die gleichen Kerben wie beim Gaming, feine Nuancen sind hier immer deutlich herauszuhören. Selbst bei Ramstein kann man nun das High Hat hören welches uns vorher nie aufgefallen ist. Auch im Allgemeinen kann es bei vielen Musikstücken mit Detailreichtum glänzen. Aber bei Techno/Trance fehlt der Druck welches bei vielen Musikstücken erst den Körper in Wallung bringt. So ist auch hier ein Probehören angesagt, da jeder Geschmack verschieden ist.
Mikrofon
Das Mikrofon hat uns positiv überraschen können, denn für ein Headset hat es ein wirklich niedriges Grundrauschen und auch die Stimmenaufnahmequalität kann man hier dem Headset positiv anzukreiden. Nur die Stimmenwärme fehlt ein wenig aber die Verständlichkeit ist immer gegeben und braucht sich vor so manchem Standmikrofon nicht zu verstecken.
Die Software
Die Schaltzentrale bei NZXT nennt sich NZXT CAM und ist eine Softwarelösung, mit der sich alle NZXT-Geräte steuern lassen und auch ein PC Monitoring wird hier angeboten. Wir betrachten wie immer die für das Produkt zuständigen Reiter innerhalb der Software da eine Komplettbetrachtung den Test unnötig aufblähen würde.
Der zuständige Audio Reiter kommt nur, wenn man das Headset über den mitgelieferten USB-Adapter anschließt. Dann kam in unserem Falle ein kleines Firmwareupdate für das Headset bzw den USB-Adapter und nach einem Neustart des Systems konnte die Software verwendet werden. Hier gibt’s mit allg. Lautstärke, Lautstärke des Mikrofons und der Lautstärke des Sidetones. Die bereits aus unserem Test des Mini Boom bekannten 3 Regler. Man kann nun eines der vorgefertigten Profile auswählen oder im DTS Kästchen seine eigenen Einstellungen vornehmen, wenn man den Reiter auf custom stellt. Hier kann dann ein Surround Sound Effekt ausgewählt werden. Zur Auswahl stehen Off, Front, Wide oder Traditional. Hier öffnet sich die Bühne etwas, je nach Geschmack kann hier ein wenig experimentiert werden wie stark die Ausprägung des Surroundsounds einem am besten gefällt. Darunter hat man einen Equalizer hier kann man noch etwas den Sound den eigenen Vorlieben anpassen.
NZXT Relay Fazit
Abschließend wollen wir ein Fazit ziehen und das neue NZXT Headset bewerten.
Pro
Das NZXT Relay Headset kann durch seine hohe Qualitätsanmutung überzeugen. Das Mikrofon ist für ein Headset in dieser Preisklasse wirklich zu gebrauchen. Der Detailreichtum und die Ortung des Sounds sind hervorragend gelungen.
Contra
Leider fällt uns immer wieder auf, dass das Bassfundament tönern ist und uns in einigen Titeln ein wenig den Spielspaß verhagelt hat.
Wer allerdings Spiele wie Counterstrike oder Phasmophobia zu seinen Favoriten zählt, für den kann dieses Headset nochmals einen Mehrwert bieten. Wir würden uns eine Kabellose Version und mehr Mut zum Bass wünschen.