Ugreen NASync DXP2800 Test Review (Bild © PCMasters.de)
In diesem Testbericht nehmen wir Ugreens günstigstes Modell, das DXP2800, genauer unter die Lupe, nachdem wir uns letztens schon dem DXP4800 Plus gewidmet haben. Wir beleuchten nicht nur die technischen Spezifikationen, sondern auch die Benutzererfahrung im Einsatz. Welche Funktionen können im Alltag überzeugen und welche Schwächen zeigen sich in der Praxis? Besonderes Augenmerk legen wir dabei nicht nur auf die Konfigurationsmöglichkeiten, sondern allgemein auch auf die Software, welche bei vielen NAS-Modellen einen entscheidenden Faktor darstellt. Stellt sich das Ugreen NAS als zentrale Speicherlösung ordentlich auf oder gibt es noch Hausaufgaben für den Hersteller?
Technische Details
Neben dem günstigsten 2-Bay-NAS hat Ugreen noch fünf weitere Modelle im März 2024 über eine Kickstarterkampagne auf den Markt gebracht. Die Modelle unterschieden sich deutlich von der Hardwareausstattung und so bleibt dem Endverbraucher die Qual der Wahl. Zumindest auf dem Papier bekommt man bei keinem Modell wirklich schlechte Leistung. Selbst das hier getestete Einstiegsmodell verfügt bereits über eine ordentliche Hardwareausstattung, die sich sehen lassen kann.
UGREEN NASync DXP2800 Plus - technische Daten | |
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Modellnr. | 25369 |
Modell | DXP2800 |
Laufwerke | 2-Bay (SATA) |
Betriebsystem | UGOS Pro |
CPU | Intel N100 mit 1,00 GHz / 4 Cores / 4 Threads |
Speicher(RAM) | 8GB DDR5, SO-DIMM 1x 8GB |
ODECC | Unterstützt |
Erweiterbarer RAM (Max) | 16 GB |
Flash-Speicher(Systemlaufwerk) | SSD 128GB |
SATA-Eeinschübe | 2 x SATA 6GB/s (2,5 Zoll, 3,5 Zoll) |
M.2 SSD-Einschübe | 2 x 2,5 M.2 NVMe 2280 SSD |
RAID | JBOD/Basic/RAID0/RAID1 |
Maximaler Speicher | 24T*2 + 4T*2 |
LAN-Ports(RJ45) | 2,5 GbE1 |
PCIe-Erweiterung | Keine |
Thunderbolt 4-Ports | Keine |
USB3(Vorderseite) | 1Type-C Gen2 + 1USB3 Gen2, 10Gb/s |
USB3(Rückseite) | 1*USB3 Gen1, 5Gb/s |
USB2(Rückseite) | 2*USB2.0, 480Mb/s |
HDMI | 4K |
Wi-Fi | Nicht vorhanden |
Garantie | 2 Jahre |
Lieferumfang
Ugreen liefert sein NAS sehr sicher und gut verpackt aus. Im Lieferumfang des DXP2800 befindet sich alles für eine schnelle und unkomplizierte Einrichtung des Gerätes.
Neben dem Gerät selbst befindet sich im Paket ein passendes 5A 60W Netzteil, welches ziemlich kompakt ausfällt und von der doch bekannten Firma HuntKey ist. Ein Cat7 Netzwerkkabel ist auch beigelegt, damit die Verbindung zum Netzwerk direkt und schnell hergestellt werden kann. Zusätzlich legt Ugreen noch ein paar kleinere Sachen bei. Für einen ausreichenden Lieferumfang sorgen zwei Wärmeleitpads für die beiden M2-PCIe-NVMe-Slots, ein kleiner Schraubendreher zum Öffnen der Bodenklappe, mehrere Montageschrauben für die sichere Befestigung von 2,5 Zoll Laufwerken, Laufwerksschlüssel für die Schachtverriegelung und zu guter Letzt natürlich eine kleine Dokumentation.
NAS im Detail
Lasst uns jetzt einen genaueren Blick auf das NAS selbst werfen. Während die Konkurrenz ihre Gehäuse aus Kunststoff baut, setzt Ugreen auf hochwertiges Aluminium. Das schaut nicht nur super aus, sondern nimmt auch die anfallende Wärme besser auf. Alleine dadurch wirkt das NAS schon sehr hochwertig.
Als günstigstes NAS der Reihe kann es bereits auf dem Papier eine ganze Menge vorweisen. Wir haben die zwei großen Laufwerksschächte auf der Vorderseite, die mit 1 und 2 beschriftet sind. Hier passen nicht nur die 3,5 Zoll Festplatten werkzeugfrei hinein (2,5 Zoll mit Schrauben), auch die beiden versteckten M2-PCIe-NVMe-Slots sind darüber erreichbar.
Im unteren Bereich befindet sich außerdem der Power-Button und drei Status-LEDs. Rechts nebenan spendiert uns Ugreen ein USB-C und ein USB-A Anschluss. Beide sind 3.2 Gen2 und können somit bis zu 10Gbps übertragen. Leider hat es der SD-Slot, den wir bereits vom DXP4800 Plus kennen, nicht ins kleine NAS geschafft.
Auf der Rückseite geht es weiter mit den Anschlüssen. Neben dem Anschluss für das Netzteil gibt es auch einen 2.5GbE LAN-Port. Es ist zwar kein 10GbE Port, trotzdem ist dieser den meisten Konkurrenten voraus, die immer noch 1GbE verbauen. Sehr gut Ugreen.
Leider hält das NAS auf der Rückseite keinen USB-C Port bereit, dafür reichlich USB-A Ports. Einer mit USB 3.2 Gen1 und zwei USB 2.0 Anschlüsse. Im Gesamten betrachtet sieht man also, dass die Geschwindigkeitsangaben alle etwas verwirrend sind, da hier viel gemischt wird und man genau schauen muss, was man wo ansteckt. Super ist allerdings die Vielfalt und Menge der Ports. Einen HDMI 2.0 Anschluss mit 4K 60Hz gibt es übrigens obendrauf. So spart man sich gegebenenfalls den Umweg über ein Netzwerk und könnte den Fernseher direkt anstecken.
Ugreen spendiert dem DXP2800 auf der Rückseite einen 92mm Lüfter mit magnetischem Schutzgitter davor. Eine tolle Idee, die zudem noch richtig schick aussieht und zur Reinigung einfach abgenommen werden kann.
Während die Klappe auf der Unterseite beim großen Bruder noch die NVMe-Slots enthält, befindet sich beim DXP2800 dort nur der RAM. Es steht nur ein Slot zur Verfügung, in dem bereits 8GB verbaut sind. Laut Ugreen gehen maximal 16GB.
Wie man sieht, punktet also selbst das kleinste Modell von Ugreen mit einer starken und zukunftssicheren Anschlussvielfalt, einem tollen Design und reichlich Plätze zum Erweitern. Wir sind gespannt, wie es sich nun in der Praxis schlägt.
Praxis/Software
Die Einrichtung des NAS sollte am besten selbsterklärend und simpel sein. Gerade beim kleinen Modell, was vorrangig wohl den Privatbereich anspricht, sollte alles relativ einfach zu nutzen sein. Im Nachfolgenden wollen wir schauen, ob das NAS etwas für jeden ist oder wo am Ende doch Schwierigkeiten auftreten.
Installation und Einrichtung
Das DXP2800 besitzt zwei normale 3,5 Zoll Platteneinschübe. Das Befestigen einer HDD geht hier super einfach. Nachdem wir die Schachtentriegelung geöffnet haben, kann der Schlitten herausgenommen werden. Auf der Unterseite des Schlittens drücken wir die Markierung und verbreitern damit den Platz für die Platte. Diese wird dann werkzeuglos eingelegt und der Platz wieder zusammengeschoben. Nun wird die Platte gehalten und ist sogar entkoppelt. Möchte man ein 2,5 Zoll Laufwerk montieren, nimmt man ganz einfach die beigelegten Schrauben. Am Ende wird einfach der Schacht wieder in das NAS geschoben und fertig, das Laufwerk ist installiert. Einfacher geht es nicht.
In unserm Testsystem kommen zwei 4TB Western Digital Red Plus Festplatten zum Einsatz, da wir die Konfiguration gern im RAID testen wollen. Die Einrichtung erfolgt entweder über die bereitgestellte App oder über den Browser. Wir entscheiden uns im Test für den Browser am Rechner und gehen auf http://find.ugnas.com. Wenn ein gestartetes Ugreen NAS im Netzwerk online ist, wird es auch sofort gefunden und kann mit einem simplen Klick eingerichtet werden. Wir legen in den folgenden Schritten unter anderem auch den Admin-Account an, mit dem wir uns später einloggen. Ist das erledigt geht es an die Einrichtung des Speicherpools. Wir entscheiden uns im Beispiel für RAID 1 und Btrfs, um eine Redundanz der Daten vorhalten zu können. Am Ende steht uns dann 3,6TB Speicherplatz zur Verfügung. Die Grundeinrichtung des NAS-Systems ist nun schon durchlaufen. Der Assistent hat wirklich gut und einfach die einzelnen Schritte ausführlich erklärt, da bleiben selbst als Anfänger kaum Fragen offen.
Software
Nach der Erstinstallation gelangen wir direkt zum Betriebssystem des Ugreen NAS mit dem Namen UGOS Pro (Ugreen Operating system). Es wirkt alles sehr vertraut, erinnert es uns doch optisch an die Konkurrenz. Einerseits ist das toll, findet man sich als Umsteiger doch schnell zurecht. Andererseits fragen wir uns, warum Ugreen hier so viel abgeschaut hat, dass es schon auffällig ist.
Unser DXP2800 wurde mit UGOS Pro Version 1.0.0.0291 ausgeliefert, welche schon recht alt ist. Zum Start klappte nicht alles perfekt. Alle Appbezeichnungen waren auf chinesisch und man musste erstmal schauen, wie man sich zurechtfindet. Außerdem haben einige Mausklicks nicht wie gewünscht funktioniert.
Erst, nachdem wir das System auf die neuste Version 1.0.0.1708 (Stand: 25.10.2024) aktualisiert hatten, lief alles wie gewünscht. Gerade Anfänger werden so aber erstmal überfordert sein, wenn ein Teil des Betriebssystems plötzlich auf chinesisch ist und man das Update manuell ankurbeln muss. Das Betriebssystem wirkt nach dem Update aber sauber, aufgeräumt und durchdacht.
Alles steht und fällt aber auch mit den zur Verfügung stehenden Apps. Wir merken hier, wie auch schon beim Test des DXP4800 Plus, dass es da noch übersichtlich zugeht. Hier stellen wir euch kurz ein paar vorhandene Apps vor.
Mit der App „Systemsteuerung“ lassen sich alle Grundeinstellungen vom NAS verändern. Sei es die Benutzerverwaltung, die Energieeinstellungen oder die aktivierten Dienste. SMB, FTP, NFS, Rsync und WebDAV unterstützt Ugreen hier offiziell an Protokollen, was recht ordentlich ist.
Mit dem „Dateimanager“ erhält man ein einfaches aber gutes Tool an die Hand, womit jeder seine Dateien organisieren kann. Ähnlich dem Finder in macOS und dem Windows Explorer, verrichtet er ohne Müh und Not seine Arbeit. Mit den letzten Updates von UGOS Pro hat Ugreen hier einiges optimiert und verbessert. Eine ebenso wichtige App ist der „Speicher Manager“. Hier erstellen wir die Speicherpools, damit wir das NAS überhaupt erst richtig mit den Laufwerken nutzen können. Man sieht auf einem Blick alle wichtigen Infos zu den Laufwerken und es lassen sich beispielsweise auch Smartwerte auslesen, die Temperatur überprüfen und vieles mehr.
Weiterhin ist der „Taskmanager“ vorinstalliert, wo wir alle wichtigen Prozesse auf einem Blick sehen. Sollte irgendetwas nicht so funktionieren wie gewünscht, können wir hier auch die Prozesse sofort beenden oder den Übeltäter suchen.
Einen Appstore gibt es natürlich auch. Im sogenannten „App Center“, wie es bei Ugreen heißt, können wir uns weitere Apps des Herstellers downloaden. Leider gibt es bis dato noch keine Apps anderer Anbieter, die Auswahl sieht deshalb noch recht übersichtlich aus. Trotzdem stehen zum heutigen Datum viele wichtige Apps zum Download bereit und weitere sollen folgen.
Für Fotobegeisterte gibt es eine eigene „Fotos“ App, womit man seine Alben verwalten kann. Eine ansprechende Karte zeigt alle Aufnahmeorte schön gestaltet anhand der hinterlegten GPS Informationen an. Für „Video“ Interessenten hat Ugreen auch eine passende App im Angebot. Die Verwaltung der eigenen Filme steht einem so nichts mehr im Wege. Auch dazugehörige Medieninformationen lassen sich direkt extern von TheMovieDatabase abrufen und seinem Spielfilm zuordnen.
Die App „DLNA Server“ ist nützlich, um für kompatible Geräte direkt Mediendateien über das Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile gibt es viele Abspielgeräte, die ab Werk DLNA unterstützen. Somit ist nicht zwingend eine eigene App für die Verbindung zwischen NAS und Abspielgerät nötig.
Als nächstes wäre da der „Versionsmanager“ und der bringt uns…aktuell leider gar nichts. Wir haben überall gesucht, aber es scheint derzeit keine Möglichkeit zu geben, Snapshot anzulegen, die wir dank dem BTRF Dateisystem eigentlich erstellen können sollten. Snapshots sind in manchen Bereichen eine wichtige Möglichkeit, ältere Dateistände wiederherzustellen. Vermutlich (und hoffentlich) liefert Ugreen das zu einem späteren Zeitpunkt nach.
Für alle möglichen Sicherungsaufgaben gibt es die App „Sync & Backup“. Hierüber kann nicht nur das NAS selbst gesichert werden, sondern auch komplette Rechner. Für letzteres bietet der Hersteller extra Apps für die jeweiligen Betriebssysteme an, welche wir auf den zu sichernden Rechnern installieren müssen. Von da erfolgt die Verbindung zum NAS und anschließend die Sicherungsaufgabe. Das NAS selbst kann dann beispielsweise über Rsync auf ein entferntes NAS gesichert werden. Wir können hier aber auch eine Synchronisierung einrichten und so ausgewählte Ordner zwischen dem NAS und beispielsweise einem anderen Ugreen NAS immer angleichen.
Toll ist, dass Ugreen nicht nur „Docker“ unterstützt, sondern auch eine „Virtuelle Maschine“ erstellen kann. Wir selbst haben uns Docker nicht angeschaut, aber ein virtuelles Windows 10 getestet und das lief wirklich bemerkenswert gut. Hier kommt die gut ausgestattete Hardware zum Tragen. Bei der Installation lassen sich die Ressourcen ganz genau der virtuellen Maschine zuteilen. Ein RAM-Upgrade wäre aber vermutlich beim Betrieb mehrerer virtueller Maschinen empfehlenswert.
Ihr seht also, dass Ugreen schon eine ganz gute Auswahl an Apps bietet. Auch ist in den letzten Wochen viel weiterentwickelt worden. Es gibt regelmäßig Updates, wo immer recht viel kleine und große Dinge verbessert werden. Schade ist, dass man aktuell noch keine Snapshot machen kann, sind sie doch in manchen Umfeldern enorm wichtig. Auch gibt es leider noch keine Verschlüsselung der Laufwerke oder Ordner. Wir vermuten aber, dass Ugreen da bald nochmal richtig abliefern wird, da jetzt schon gefühlt alle paar Wochen viele neue Funktionen bereitgestellt werden. Die Grundfunktionen sind bereits vorhanden und gut ausgereift, wodurch sich das NAS auf jeden Fall in einer produktiven Umgebung ohne Probleme einsetzen lässt.
Geschwindigkeit und Lautstärke
Im Gegensatz zur DXP4800 Plus, die wir letztens getestet hatten, liegt bei der DXP2800 das Betriebssystem diesmal auf einer 32GB großen eMMC. Beide Varianten haben den Vorteil, dass UGOS Pro an sich sehr flott arbeitet und bedienbar ist. Bei Synology ist es beispielsweise so, dass sie das Betriebssystem DSM direkt auf die verwendeten Platten mit installieren, was Ugreen anders gelöst und separiert hat. Die verbaute Intel N100 CPU hat sich bei uns im Test oft gelangweilt. Da ist wirklich reichlich Power vorhanden. Selbst wenn das virtuelle Windows 10 gelaufen ist, waren noch deutliche Reserven frei zur Verfügung. Nur der RAM würde in dem Szenarium ein Upgrade vertragen.
In unserm RAID 1 mit 2x 4TB Western Digital Red Plus Festplatten fiel die Kopiergeschwindigkeit recht vernünftig aus. Wir erreichten beispielsweise beim Kopieren einer großen Datei auf das NAS maximal 166MB/s schreibend und 150MB/s lesend. Aber die Geschwindigkeit hängt von einigen Faktoren ab, deshalb wollen wir hier keine eindeutige Prognose aufstellen. Ein RAID beispielsweise verringert die Leistung immer ein klein wenig.
Wir entschieden uns dann noch für einen weiteren Test, bei dem viele RAW Bilder zum Einsatz kommen. Wir wollten als Fotograf schauen, ob wir unsere Bilder direkt auf dem NAS ablegen und ordentlich schnell mit Lightroom Classic darauf zugreifen können. Am Ende wird hier sicherlich jetzt jeder eine eigene Meinungen haben, was wirklich ausreichend schnell ist. Wenn man den Vergleich zu einer internen SSD eines MacBooks hat, dann kommt einem immer alles langsam vor. So auch das direkte Ansehen und Bearbeiten der RAWs direkt vom NAS. Es geht halt alles etwas träger. Das Rendern der 1:1 Vorschau dauert paar Sekunden länger als sonst, das Zoomen stockt manchmal etwas, Bildbearbeitungen dauern länger, bis sie geladen haben und mehr. Nichts wirklich wildes, aber auch nicht optimal. Wir denken diese Konstellation ist gut nutzbar, wenn man beispielsweise sein Fotoarchiv auf das NAS packt, wo nicht tagtäglich drauf zugegriffen werden muss. Unserer Meinung nach lässt sich also schon direkt vom NAS mit RAW Bildern arbeiten, optimal ist es aber nicht. Eine NVMe statt der HDD sorgt hier sicherlich nochmal für einen Geschwindigkeitsschub.
Bei der Lautstärke waren wir positiv überrascht. Wir haben keine Schallpegelmessung durchgeführt, fanden das DXP2800 aber sehr leise. Nicht zuletzt sorgt der 92mm Lüfter für eine gute Laufruhe. Sicherlich tragen die sehr leisen 4TB Western Digital Red Plus Festplatten auch dazu bei.
Externer Zugriff
Ein NAS lässt sich natürlich nicht nur im eigenen Netzwerk nutzen. Interessant wird erst die Tatsache, dass man theoretisch von überall auf der Welt auf seine eigenen Daten daheim zugreifen kann. Dafür stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Ähnlich wie bei der Konkurrenz, kann ganz einfach der Ugreenlink-Fernzugriff in den Systemeinstellungen eingerichtet werden. Ruft man jetzt eine bestimmte URL auf, wird man automatisch auf das NAS verbunden. Negativ daran ist höchstens nur, dass aller Datenverkehr über die Server von Ugreen geleitet werden.
Eine elegantere Lösung ist die Einrichtung eines VPN-Zugriffs. Dies kann entweder direkt auf dem NAS erfolgen oder, wie wir es auch gemacht haben, im Router (in unserem Beispiel eine FritzBox). Ist der VPN sauber eingerichtet, können wir somit von jedem Gerät eine sichere und verschlüsselte Verbindung zu unserm Heimnetzwerk aufbauen. Dann erfolgt der Zugriff auf das NAS so, als wären wir daheim. Wir selbst nutzen WireGuard in der FritzBox, es gibt aber auch andere Möglichkeiten der Einrichtung. Externer Zugriff erweitert die Einsatzmöglichkeiten eines NAS-Systems enorm und geben uns deutlich mehr Flexibilität. Man sollte sich aber vorher genau Gedanken zum Thema Sicherheit machen, wenn man sein NAS nach außen hin öffnet.
Mobile App
Im Gegensatz zur Konkurrenz Synology, wo es für verschiedene Anwendungsbereiche auch verschiedene mobile Apps gibt, konzentriert Ugreen alles in einer App, was wirklich sehr aufgeräumt und durchdacht wirkt. Die App steht für iOS- und Android-Geräte zur Verfügung und kann ganz normal im jeweiligen Appstore beziehungsweise Playstore heruntergeladen werden.
Die App bietet an vielen Stellen denselben Funktionsumfang, wie die Weboberfläche. Nutzer haben nicht nur die Möglichkeit Systemeinstellungen zu ändern, sondern es können auch Apps installiert, Benutzer angelegt oder durch Dateien navigiert werden. Will man die Erstkonfiguration des NAS nicht im Browser machen, lässt sich dafür auch die App nutzen. Die App macht auf uns einen ordentlich aufgeräumten Eindruck und bietet einen großen Funktionsumfang. Daumen hoch.
Fazit
Als kleinstes NAS der Ugreen-Reihe präsentiert sich das DXP2800 sehr gut auf dem Markt. Die Hardware kann sich sehen lassen und selbst bei intensiveren Aufgaben kommt sie nicht ins Schwitzen. Zudem stellen virtuelle Maschinen auch kein Problem dar, was bei kleinen NAS-Systemen der Konkurrenz nicht immer der Fall ist. Die Anschlüsse können überzeugen und sind nicht zuletzt durch den 2.5GbE Anschluss und USB-C zukunftssicher ausgebaut. Lediglich ein SD-Kartenleser wäre noch gut gewesen.
Seit unserem letzten Ugreen NAS Review zur DXP4800 Plus hat sich softwareseitig schon wieder ein bisschen was getan, obwohl es noch gar nicht so lange her ist. Uns gefällt, dass Ugreen hier den Finger zieht und ordentlich Dampf macht bei der Entwicklung von UGOS Pro. Die Apps werden immer mehr und Funktionen reicht der Hersteller Step-by-Step nach.
Das DXP2800 ist ein tolles Produkt, welches sich vorrangig wohl am ehesten an Heimanwender oder kleinere Firmen richtet. Dafür ist es super geeignet. Etwas schade finden wir, dass UGOS Pro nach wie vor essentielle Dinge wie Snapshot oder Verschlüsselung nicht beherrscht. Gerade in einigen Bereichen ist beides nicht wegzudenken.
Wer darauf wert legt, sollte aktuell mit dem Kauf warten. Für 399,99€ (Affiliate) (Stand: 18.11.2024) bekommen wir als Enduser ein wirklich tolles Gerät, mit dem nicht nur das Arbeiten Spaß macht, sondern wo auch reichlich Leistung für zukünftige oder ungeplante Projekte vorhanden ist. Wir können nur hoffen, dass Ugreens Sprung in die NAS-Branche dafür gesorgt hat, dass der Markt angekurbelt wird und wir schon bald weitere tolle NAS-Systeme auf dem finden werden, wo in Bezug auf der Leistung und den Anschlüssen auch ein bisschen an die Zukunft gedacht wird.