An diesem Prinzip hat sich wahrscheinlich die letzten zehn Jahre kaum etwas geändert und meistens hat man das typische Bild des „Brüllwürfels“ mitsamt dröhnendem Subwoofer vor Augen. Glücklicherweise ist der Fortschritt nicht stehen geblieben und so gibt es auf dem Markt heute mitunter einige Sets, die mit hochwertigen Materialien vorlegen und Datenblätter mitbringen, die wie Kampfansagen klingen. Das Edifier S550 ist eines davon und gilt als eines der teuersten und größten Sets für PC Anwender.
Doch zunächst sollen einige Worte zum Hersteller Edifier verloren werden:
Im Jahr 1996 in Peking gegründet, bediente die Firma Edifier zunächst den chinesischen Markt und stellte Bauteile wie PCBs, Werkzeuge und Kunststoffspritzgussteile als Zulieferer, aber auch bereits Holzgehäuse und Lautsprecher in Eigenentwicklung her. Die Produktion von Audioartikeln wuchs über den chinesischen Markt hinaus und erreichte zunehmend auch Länder im Nordamerikanischen und Europäischen Bereich. Heute hat die Marke Edifier unter PC Benutzern bereits einen soliden Ruf und ist mehr als nur noch ein Geheimtipp.
Das S550 Surround Lautsprecherset ist zwar schon etwas länger auf dem Markt, hat aber bisher einige gute Einzelkritiken in den Weiten des Internets bekommen. Daher wollen wir uns nun das Set selbst einmal anschauen und etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Erster Eindruck & Verarbeitung Das Edifier S550 Set kommt in zwei getrennten Versandkartons bei uns an. Der Subwoofer wurde vermutlich aus Gründen der Transportsicherheit in einen getrennten Karton ausgelagert, welcher außerdem den Kabelsatz beinhaltet. Im anderen Karton finden wir die 4 Satelliten, den Center-Lautsprecher, sowie die Kontrolleinheit vor. Die Verpackung kommt recht unspektakulär und in erster Linie zweckdienlich daher, was aber hier nicht in die Wertung mit einfließt.
Nachdem alle Komponenten vom Verpackungsmaterial befreit wurden, präsentieren sich fünf Lautsprecher, Kontrolleinheit und Subwoofer in vollem Glanz.


Die Satelliten fallen für ein 5.1 PC-Set schon relativ groß aus. Durch die dünne, abnehmbare Schutzabdeckung kann man sofort erkennen, dass es sich um 2-Wege Konstruktionen handelt, welche sowohl den Hochtonbereich, als auch die Mitten übernehmen. Das Gehäuse ist bei allen Lautsprechern aus Holz, was man weniger an der Optik, als eher am Klopfgeräusch erkennt. Die Oberfläche besteht aus schwarzem Furnier, welches in einer „Sprenkeloptik“ gehalten ist – sprich, eine etwas rauere, strukturierte Oberfläche. Lediglich der Subwoofer ist mit üblichem matt-schwarzem Furnier überzogen.



Hinter den Lautsprecherabdeckungen findet man schwarze Membranen vor, welche von dunkelgrauen Plastikringen umgeben sind. Dabei hat man Gewebekalotten als Hochtöner, sowie Papiermembranen in den Mittenlautsprechern verwendet. Die Kanten der Lautsprecher sind sehr ordentlich verarbeitet, das Furnier ist um die zum Teil abgerundeten Ecken verlegt und man kann kaum Fugen erkennen. An der Rückseite jedes Lautsprechers finden sich Bohrungen, womit die Satelliten an der Wand befestigt werden können. Hierzu müssen nur jeweils zwei Schrauben in der Wand befestigt werden, an deren Kopf man jeweils einen Lautsprecher (ausgenommen des Subwoofers) einhängen kann. Außerdem befinden sich an den Rückseiten der Satelliten die Terminals mit den Klemmen für die Lautsprecherkabel. Somit ist gewährleistet, dass diese zum Einen abnehmbar sind und zum Anderen durch herkömmliche und auch etwas dickere Lautsprecherkabel getauscht werden können.



Glücklicherweise liegen im Lieferumfang bereits fünf Lautsprecherkabel bei, auf diese wir auch direkt zurückgegriffen haben. Weiterhin gibt es ein Kaltgerätekabel für den Subwoofer, ein kombiniertes sechsfach-Cinchkabel, sowie drei Stereo-Miniklinke auf Stereo-Cinch Kabeladapter zum Anschluss an die PC-Soundkarte.
An der Kontrolleinheit ist zudem ein fest angebrachtes 15-Pin Kabel enthalten, dessen Anschluss an einen analogen Monitorstecker erinnert. Die Kontrolleinheit selbst hat ein schwarzes Plastikgehäuse, wie man es sonst von Fernbedienungen kennt. Um das Display herum hat man auf ein Hochglanz-Finish gesetzt. Die Bedienelemente sind recht übersichtlich, es findet sich ein Drehknopf, welcher sich auch drücken lässt, sowie ein Power-Schalter und ein Quellenauswahlschalter am Bedienteil. Sobald das System unter Strom steht, leuchtet zudem eine rote Standby-LED pulsierend auf. Die Fernbedienung steht, wenn man so will, aufrecht im mitgelieferten, silbernen Plastikständer. Wer nicht zum kabelgebundenen Steuergerät greifen will, findet im Zubehörpaket immernoch eine Infrarot-Fernbedienung, womit man ebenfalls auf sämtliche Funktionen zurückgreifen kann.


Die größte Komponente im Set ist natürlich der Subwoofer. Dieser ist mit ca. 37 x 40 x 49 cm nicht gerade schmal bemessen und wiegt mit etwa 20 kg auch nicht gerade wenig. Die Front ist mit einem pompösen Schutzgitter bestückt, welches elegante Wellen schlägt. Ringsherum sitzt ein Plastikring in silbergrau und oben sowie unten ist der Edifier Schriftzug zu lesen. Mittig auf dem Abdeckgitter sitzt eine weitere Plastikblende, welche wie gedrehtes Aluminium aussieht, leider aber recht leicht als Plastikapplikation zu enttarnen ist. Mit Hilfe einer Taschenlampe kann man das aktive Chassis hinter der Abdeckung erblicken, welches allerdings wesentlich kleiner ist, als die Front vermuten lässt. Es handelt sich hierbei um ein 10“ (25 cm) Chassis. An der rechten und linken Seite des Subwoofers sitzen zusätzlich zwei Passivmembranen. Sinn dahinter ist, dass man statt eines Bassreflexgehäuses lieber ein geschlossenes Gehäuse nehmen wollte. Um eventuelle Lautstärkeverluste in tieferen Frequenzen auszugleichen sind zum Druckausgleich die Passivmembranen vorhanden, die ihrerseits die nötige Resonanz bringen sollen. Ob dieses Konzept aufgeht, erfahren wir später im Klangtest.


Manch einer mag sich bei dieser Bauweise an den Creative Subwoofer aus dem ZiiSound Set erinnern, welcher mit seiner SLAM Technologie auch 3 Chassis in einem Gehäuse unterbrachte, allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass es sich dabei um drei aktiv angetriebene Chassis in einem Druckkammergehäuse handelte.
Da das Gehäuse hier, wie bereits erwähnt, geschlossen ist, findet man auf der Rückseite statt Reflexrohren lediglich die Anschlüsse der Bordelektronik, sowie deren Kühlkonstruktion vor. Wie in PC-Lautsprechersets üblich, werden sämtliche Endstufen für die Satelliten und den Subwoofer in Letzterem untergebracht und alle weiteren Lautsprecher dort angeschlossen. So finden wir sowohl die Cinch Eingänge für die Audioausgänge der Soundkarte, als auch die Ausgänge für die Lautsprecher in Form von simplen Lautsprecherklemmen vor, welche ihren Zweck aber trotzdem erfüllen sollten. Zusätzlich findet sich auch ein weiterer Cinch Anschluss für eine Stereo Quelle, der 15 polige Anschluss des Kontrollgeräts, sowie der Anschluss für das Kaltgerätekabel auf der Rückseite des Subwoofers. Damit der Bassbolide nicht flach auf dem Boden aufliegt, stehen ihm auf der Unterseite vier kleine Standfüße mit Gummiaufsätzen zur Verfügung. Die Satelliten hingegen verfügen nur über normale Gummidämpfer, welche aber ebenfalls für einen sicheren Stand sorgen.
Zum Abschluss dieses Kapitels werden nochmal alle Rahmendaten zusammengefasst (Herstellerangaben):

Technische Daten
Setup: 5 Lautsprecher, 1 Subwoofer
RMS Ausgangsleistung: 32 W (Satelliten), 120 W (Subwoofer)
Frequenzumfang: 150 Hz – 20 kHz (Satelliten), 20 Hz – 120 Hz (Subwoofer)
Signaleingänge: 5.1 (Cinch), Stereo (Cinch)
Membrangrößen: 10“ / 250 mm (Subwoofer), 3,5“ / 92 mm & 1“ / 25 mm (Satelliten)
Zubehör: kombiniertes 6x Cinch Kabel, 3x Stereo-Miniklinke auf Cinch Kabel, 5x Lautsprecherkabel (ca. 1,5 mm Querschnitt), Kontrolleinheit, Infrarot-Fernbedienung
Dimensionen: Subwoofer: 367 mm × 397 mm × 489 mm, Front: 116 mm × 203 mm × 160 mm, Center: 316 mm × 117 mm × 157 mm (B×H×T)
Gesamtgewicht: 33,5 kg (ohne Verpackung)

Aufstellung, Setup, Bedienung Dank dem umfangreichen Zubehörpaket können wir sofort mit dem Anschließen des Sets beginnen, ohne noch zusätzliche Kabel kaufen zu müssen. Die ca. 1,5 mm breiten Lautsprecherkabel mögen einem eventuell etwas mager vorkommen, sollten aber in Anbetracht der übersichtlichen Nennleistung der Satelliten locker ausreichen. Die Lautsprecherklemmen lassen zudem kaum dickere Kabel zu.
Die Länge der Kabel beträgt für die Frontlautsprecher und den Center ca. 2,50 m und für die Surroundlautsprecher ca. 7 m. Das führt dazu, dass wir die vorderen drei Lautsprecher relativ nahe am Subwoofer positionieren müssen, wohingegen wir bei den hinteren mehr Freiheit haben. Alternativ können wir den Subwoofer auch anderswo positionieren, z.B. seitlich zwischen der rechten Front- und Surroundbox, wofür wir aber die langen Kabel entsprechend für die linken Lautsprecher benutzen müssen. Wir hätten uns gewünscht, dass auch für die vorderen Boxen etwas längere Kabel beigelegt würden. Auch das kombinierte Signalkabel mit den Cinch-Anschlüssen ist mit ca. 2,50 m recht kurz bemessen und grenzt ebenfalls die Reichweite des Subwoofers zum PC stark ein, alternativ kann man aber auch dieses Kabel durch mehrere Cinchkabel ersetzen. Ein kleiner Nachteil des breiten Signalkabels ist die schwierige Zuordnung der einzelnen Cinch-Stecker. Hier muss man genau darauf achten, welche Anschlüsse wohin gehören, damit man am anderen Ende nicht durcheinander kommt, denn leider sind diese weder beschriftet, noch farbig gekennzeichnet. Die Kontrolleinheit mit ihrem 15 poligen Signalkabel hat eine Reichweite von ca. 1,5 m zum Subwoofer, allerdings kann man das Set auch mit der beigelegten Infrarot Fernbedienung steuern. Haben wir nun alle Kabel mit dem Subwoofer verbunden, können wir das Set in Betrieb nehmen.


Da es sich hier um ein analoges Lautsprecherset handelt, gibt es keinen großen Konfigurationsaufwand. Wenn alle Signalkabel richtig verbunden sind, kann es sofort losgehen.
Auf dem Display des Bedienteils sehen wir im eingeschalteten Zustand, dass sich das System im 5.1 Modus befindet. Per Knopfdruck auf den „Input“ Button können wir alternativ auf den Stereo Eingang wechseln.
Der Drehknopf in der Mitte der Kontrolleinheit regelt im normalen Betrieb die Lautstärke, welche wir permanent auf dem Display sehen. Eine Einheit wird dabei nicht mit angegeben, vermutlich handelt es sich hier nur um eine lineare Lautstärkeskala, welche die Werte 0 bis 50 umfasst, wobei 50 die Maximallautstärke bedeutet. Wem dieser Pegel dennoch nicht ausreicht, der kann die „Boost“ Funktion aktivieren, hierzu dreht man den Lautstärkeregler ca. 5 Sekunden weiter nach rechts, bis auf dem Display „Boost 1“ erscheint. Alternativ kann man die Plus-Taste auf der Infrarot Fernbedienung fünf Sekunden lang gedrückt halten. Es gibt sechs „Boost“ Stufen, sodass die maximale Endstufenleistung erst dadurch völlig erreicht wird. Uns ist der Sinn dieser Funktion etwas schleierhaft. Vielleicht soll sie dazu beitragen, die Ohren des Benutzers zu schonen oder Clipping zu vermeiden, was bei unsachgemäßem Gebrauch und einer überforderten Endstufe entstehen und die Lautsprecher zerstören kann.


Wenn wir den Lautstärkeregler nach unten drücken, können wir der Reihe nach noch einige klangbestimmenden Parameter einstellen, wie einen Lautstärkeausgleich für die Bereiche Subwoofer, Front, Rear und Center. Außerdem können wir den Bass- und Höhenanteil, sowie die Display-Hintergrundbeleuchtung regulieren. Letztendlich hat man durch die Einstellung „Subwoofer“ und „Bass“ zwei verschiedene Möglichkeiten, die Basswiedergabe zu regulieren, was etwas unlogisch erscheinen mag – wahrscheinlich hat man der Vollständigkeit halber den Parameter „Bass“ hinzugefügt, wenn es auch einen „Treble“-Regler gibt. Auf der Fernbedienung finden wir zusätzlich einen „Mute“ Button, sowie einen „Reset“ Button, der die Werkseinstellungen wiederherstellt.
Prinzipiell finden wir alle grundlegenden Funktionen in der Steuereinheit des Edifier S550 wieder, allerdings hätten wir uns an mancher Stelle ein paar mehr Features gewünscht bei einem für den PC eher hochpreisigen Lautsprecherset. Einstellungen für die Übergangsfrequenz zwischen Subwoofer und Satelliten, den LFE Kanal in Filmen oder einen Phasenschalter fänden wir durchaus wünschenswert. Allerdings sollten die vorhandenen Einstellungen für den durchschnittlichen PC User mehr als ausreichend sein.
Zusammenfassend sei gesagt, dass die Aufstellung und das Anschließen der Boxen sehr schnell von der Hand gingen und es kaum eines Blickes in das Handbuch bedarf. Die analogen Signalanschlüsse und die Lautsprecher sind schnell verkabelt und die Bedienung des Sets ist recht simpel, lässt aber eventuell Wünsche offen. Die Kabel könnten etwas länger sein, sind aber immerhin Bestandteil des Zubehörpakets.
Klang Kommen wir nun zum wichtigsten Aspekt eines Lautsprechersystems: Dem Klang. Um diesen Aspekt nicht aus dem Stegreif zu bewerten, vergleichen wir das Set mit einer ausgewachsenen Heimkinoanlage der Quadral Platinum Ultra Serie, sowie eines Wharfedale PowerCube Super 15 Subwoofers.
Der erste Klangeindruck ist gemischt, die Satelliten erzeugen ein sehr brillantes und durchaus tiefes Klangbild, der Subwoofer hingegen könnte ruhig etwas mehr von seinem Volumen zeigen.
Letzterer ist von der Größe her vergleichbar mit dem eines Logitech Z-5500 Sets, allerdings klingt er wesentlich kleiner. Vermutlich liegt dies an der relativ straffen 10“ Membran hinter der Front, welche lediglich durch zwei, ebenfalls sehr straff aufgehangene 10“ Passivmembranen flankiert wird. Der Subwoofer spielt zwar sehr präzise und auf den Punkt genau, allerdings hätten wir uns etwas mehr Tiefgang gewünscht. So erzeugt er ein Klangbild, was sich am besten als „hart“ beschreiben lässt, mitunter wirkt er etwas bemüht, wenn es um die Wiedergabe von besonders tiefen Instrumenten, wie einer Bassdrum geht. Andererseits erreicht der Subwoofer recht hohe Frequenzen, die schon in den tiefen Mittenbereich ragen, was darauf hinweist, dass die Trennfrequenz (sofern es eine gibt) recht hoch eingestellt ist. Abhängig von der gehörten Musik fällt der Klangcharakter des Subwoofers mehr oder weniger auf. Etwas unangenehm klingt er, wenn der E-Bass in einem Rocktitel etwas höher spielt. Bei Titeln, wo hauptsächlich tiefere Bässe erklingen, fällt dies weniger auf. Allerdings klingt er in tieferen Lagen etwas knurrig und wie bereits beschrieben, etwas bemüht. Eventuell hätte man hier auf ein Konzept mit einer 12“ Membran und geschlossenem oder Bassreflex- Gehäuse setzen können, um für etwas mehr Tiefgang zu sorgen.


Die Satelliten erzeugen einen recht runden Sound. Die Höhen klingen spritzig und präzise, so wie wir sie gerne hätten. Sie hätten höchstens einen Tick prägnanter sein können, allerdings können wir hier im Steuergerät etwas nachhelfen. Die mittleren Frequenzregionen klingen auch durchaus angenehm, anders als in manch anderen PC-Soundsystemen. Gitarren oder Gesprochenes haben Form und Farbe, klingen nicht leblos, sondern präsent.
Die räumliche Abbildungsfähigkeit der Boxen ist für ein PC-Set auf hohem Niveau, im Vergleich zu einer erwachsenen Heimkinoanlage geht aber einiges an abgebildetem Raum verloren. Dies ist aber für ein Lautsprecherset in dieser Preislage noch zu akzeptieren. Auch die Dynamik reicht nicht an eine große Standbox heran, ist aber dennoch hervorragend. Wir haben für diese Kriterien eine LP mit verschiedenen hochwertigen Aufnahmen herangezogen, welche unter dem Namen „Manger – Musik wie von einem anderen Stern“ erhältlich ist. Hier finden sich einige Aufnahmen, welche in Sachen Dynamik und Bühnenabbildung einen Lautsprecher besonders fordern können.
Auch in höheren Lautstärken bleibt das Set durchaus pegelfest. Selten haben wir aber bei Spitzenpegeln einen verzerrten Klang der Satelliten feststellen müssen, allerdings ohne auf den „Boost“ Modus zurückzugreifen. Möglicherweise erreichen hier die integrierten Endstufen ihre Grenzen und fangen zu clippen an, was bedeutet, dass die Endstufe Gleichspannung zum Lautsprecher schickt. Dies wäre durchaus kritisch und könnte einen Lautsprecher zerstören. Da wir unsere Testlautsprecher verschonen wollten, haben wir bei ersten Anzeichen von Verzerrungen die Lautstärke wieder zurückgenommen. Discopegel erreicht das S550 zwar nicht, dennoch kann man für Privathaushalte durchaus recht hohe Lautstärkepegel erreichen.
Da es sich hierbei um ein 5.1 Surround Lautsprecherset handelt, möchten wir natürlich auch einige Mehrkanalquellen zum Testen heranziehen. Den Anfang macht mit „Battlefield 3“ zunächst ein PC Spiel. Gerade dort sind die Ortung des Gegners und manchmal auch kleine klangliche Details wichtig.
Durch die gute Höhenauflösung der Satelliten haben wir ein sehr detailliertes Klangbild im Spiel. Fußtritte auf verschiedenen Untergründen, klapperndes Equipment, weit entfernte Schüsse und andere Feinheiten sind sehr gut auszumachen. Wenn wir selbst zum virtuellen Sturmgewehr greifen und einige Schüsse abfeuern, wird es aufgrund der hohen Lautstärkedynamik des Spiels schon mitunter sehr laut. Schüsse klingen dabei aber zu keiner Zeit blechern, sondern sind sehr durchdringend und prägnant.
Im Bassbereich zeigt sich ein ähnliches Klangbild wie bei der Musikwiedergabe, hin und wieder klingen Explosionen etwas dröhnend, hier müsste der Bass noch weiter herunter reichen und fester zupacken, damit solch ein Ereignis noch intensiver vermittelt wird. Im Großen und Ganzen ist der Bass in Actionspielen aber passabel, da er sehr präzise klingt und nicht schwammig wirkt.

Eine weitere Anwendung der Surroundwiedergabe findet sich in Filmen. Hierbei wird der Center üblicherweise für die Sprachausgabe verwendet und der Subwoofer übernimmt die „Low Frequency Effects“ (LFE). Der Center verrichtet gute Arbeit, Stimmen klingen natürlich und ausgewogen, was vorallem an der guten Klangtreue im Mittenbereich liegt. Auch gesprochene Konsonanten werden von den Hochtönern sehr gut abgebildet. Weitere Umgebungsgeräusche bewältigen die umliegenden Satelliten spielend, es entsteht eine dichte Filmatmosphäre. Der Bass liefert ein ähnliches Bild wie im PC-Spiel, er könnte in brisanten Actionszenen etwas tiefgreifender spielen, um noch mehr Dynamik zu erzeugen, trotzdem ist er immerhin sehr präzise. Aufgrund des allgemein etwas „hohen“ Klangcharakters des Subwoofers bringt ein Pegelausgleich mit Hilfe des Bedienteils leider auch keine Besserung und führt eher zum Dröhnen und ab einem bestimmten Grad zur Unausgewogenheit.
Wir blicken also am Ende des Klangtests mit gemischten Gefühlen auf das Edifier S550. Die fünf Satelliten leisten einen sehr guten Dienst und spielen weit über dem Niveau vieler anderer PC-Surroundsets, allerdings enttäuscht uns der Subwoofer, der mit seinen großen Dimensionen recht hohe Erwartungen weckte. Sein 10“ Lautsprecher ist leider nicht in der Lage, jenen Tiefgang zu erzeugen, den man von Sets wie dem Teufel Concept E Magnum oder Logitech Z-5500 gewohnt ist. Dafür trifft er die Töne aber auf den Punkt, ohne verwaschen zu klingen, was wiederrum am sehr „harten“ Klangcharakter liegt. Er klingt insgesamt etwas bemüht und wird der Klangqualität der sehr guten Zwei-Wege-Satelliten nicht gerecht.
Fazit Für ca. 380 Euro (Stand: 24.04.2012) bekommt man mit dem Edifier S550 ein analoges 5.1 Lautsprecherset, welches auf den ersten Blick sehr imposant daherkommt.
Bereits beim Auspacken merkt man, dass die Lautsprecher über ordentliche Materialien verfügen. Die Gehäuse sind aus Holz, das Dekor zwar nur aus Kunststoff, aber die Satelliten weisen getrennte Hoch- und Mitteltöner auf, was man bei PC-Soundsystemen eher selten sieht. Der Subwoofer hat stattliche Dimensionen und vermittelt einen martialischen Eindruck.


Da es sich hierbei um ein analoges Surroundset handelt, fällt das Anschließen der Lautsprecher recht simpel aus, auch im Betriebssystem sind keine komplizierten Einstellungen nötig. Die Features und Einstellmöglichkeiten im Bedienteil halten sich in Grenzen, decken aber die grundlegenden Funktionen ab.
Beim Klangtest schneidet das Edifier S550 überwiegend gut ab, die Satelliten verrichten ihren Dienst sehr gut und sind vielen anderen 5.1 Sets überlegen. Die Basswiedergabe des Subwoofers enttäuschte allerdings in mancher Hinsicht. Insgesamt klingt er wesentlich kleiner, als er aussieht.
Da das System im Markt der PC-Surroundsysteme im höheren Preisbereich rangiert, hätten wir uns gewünscht, dass der Klang des Systems dementsprechend gut ist. Leider erfüllt der Gesamteindruck unsere Vorstellungen aufgrund der eher mittelmäßigen Vorstellung des Subwoofers nicht zu hundert Prozent. Nichts desto trotz ist das Edifier S550 für Musik, PC-Spiele und Spielfilme durchaus gut geeignet und kann mit 5.1 Quellen ein räumliches Klangbild zaubern.
Gerade Benutzer, welche viel Wert auf eine gute Basswiedergabe legen, sollten sich daher eventuell bei einem anderen Set umsehen und sparen dort eventuell sogar noch Geld. Wer viel Musik mit akustischen Instrumenten hört und Wert auf hohe Wiedergabetreue im Höhen- und Mittenbereich legt, greift bedenkenlos zum Edifier S550.
Schlussendlich möchten wir uns bei <link _blank computer homepage http:="">Jet-Computer für die freundliche Bereitstellung des Testgeräts und den netten Kontakt bedanken.