Roccat Kone Pure 1 (Bild © PCMasters.de)
Roccat versucht mit seiner Kone Pure einen Kompromiss einzugehen, denn wie der Name der Maus bereits verrät, ist hier Schlichtheit Programm. Zwar wollen viele Spieler eine gute Gaming-Maus, allerdings benötigen sie die zahlreichen Extras, die Hersteller kontinuierlich in ihre Produkte implementieren, meist gar nicht. Wie dem Hersteller der "Schritt zurück" gelungen ist, was genau die Roccat Kone Pure bietet (und was nicht) und wie die die Maus sich im Alltag schlägt, haben wir für euch getestet. Doch bevor wir beginnen, zunächst ein Dankeschön an die Firma Roccat für die Bereitstellung des Testexemplares.
Wer immer unsere Reviews zu den Eingabegeräten verfolgt, der weiß, was ihn nun erwartet; die Beschreibung des Lieferumfangs sowie der Aufbau der Verpackung. Eines vorweg, bei der Roccat Kone Pure hat sich nicht viel verändert. So erwartet den Nutzer ein rechteckiger Karton mit „Roccat-Kante“ und diversen Informationen, die einen Überblick geben, was Roccat in Bezug auf die XTD geändert hat oder was eben gleich geblieben ist. Aber dazu gibt es unter dem Menüpunkt "Details" später mehr. Öffnet man die Verpackung, findet man auch hier keinerlei Überraschungen. Die Kone Pure liegt gepolstert in einem Kunststoffblister und wartet dort sehnsüchtig auf ihren ersten Einsatz. Zur Maus selbst gibt es eine Schnellstartanleitung in Textform sowie einige weitere Informationen.
- Avago ADNS-9800 Pro-Aim (R3) Lasersensor mit 8.200 dpi
- 4 Sondertasten und 2-Wege Mausrad
- Easy-Shift [+] und Talk Funktion
- 72 MHz Turbo Core (32 Bit ARM) Prozessor
- 576 kB interner Speicher für Profile und Makros
- 1.000 Hz Polling-Rate
- 30 G Beschleunigung
- 150 ips max. Geschwindigkeit
- Beleuchtetes Roccat-Logo
- Maße in mm: 119 × 70 × 38 (L x B x H)
- Gewicht: 89 g
Wie die technischen Details verraten, hat Roccat keinerlei Abstriche bei dem verbauten Laser gemacht, denn auch bei der Kone Pur kommt der Avago ADNS 9800 Pro zum Einsatz. Was hingegen geändert wurde, ist das Mausrad; im Gegensatz zu der Kone XTD ist dieses mit einem 2-Wege Mausrad ausgestattet. Zudem hat sich der Hersteller auch dazu entschlossen, eine Sondertaste wegzulassen. Somit bietet die Kone Pure zwei Tasten auf der linken Seite sowie zwei Tasten unterhalb des Mausrades. Ebenfalls auffällig: die Größe, das Gewicht und die Form der Kone Pure.
Die Maus ist nämlich kompakter gebaut als die XTD und damit ideal für User mit kleineren Händen geeignet. Roccat hat die Kone Pure zudem deutlich abgespeckt, denn sie wiegt gute 30 Gramm weniger als die XTD. Auch die Beleuchtung hat ein "Downgrade" erfahren, denn anstatt eines 4-LED Systems wird hier ein Roccat-Logo verbaut, das in 16,8 Millionen Farben beleuchtet werden kann.
Nicht nur bei den verbauten Komponenten der Kone Pure finden wir Gemeinsamkeiten, auch das Treibermenü ist ähnlich aufgebaut. In diesem finden sich sechs verschieden Tabs, in denen man Einstellungen zu DPI, TDCU, Easy-Shift [+] oder Beleuchtung vornehmen kann. Den Anfang machen die allseits bekannten Einstellungen zu der DPI- und Scroll-Geschwindigkeit sowie der Sensitivität des Sensors. Anschließend ist es dann im zweiten Tab möglich, seine Tasten individuell zu belegen und zu konfigurieren.
Der dritte Tab kümmert sich um feinere Einstellungen des Lasers. Eine getrennte Einstellung von X- und Y-Achse des Sensors sowie die TDCU lassen sich hier konfigurieren. Wie bereits angesprochen, setzt die Kone Pure auf ein anderes Lichtsystem, somit ist der vierte Tab anders gegliedert. Neben der Auswahl der Farbe kann der Nutzer auch darüber entscheiden, ob das Logo dauerhaft leuchten, pulsieren oder deaktiviert sein soll. Die beiden letzten Tabs befassen, wie von Roccat bereits gewöhnt, mit dem Achievement System – kurz R.A.D und dem Support des jeweiligen Roccat Kone-Gerätes.
Wie man anhand der technischen Daten bereits erkennen konnte, decken sich die Ergebnisse des verbauten Lasers mit denen der XTD. Auf beiden getesteten Mauspads (Roccat Hiro Stoff- und einem Steelseries 9HD Kunststoff-Mauspad) funktioniert dieser, dank TDCU-Kalibrierung, einwandfrei. Dass Roccat sich bei der Kone Pure nur für ein 2-Wege Mausrad entschieden hat, ist sehr schade, ändert aber nichts an dem Scrollverhalten. Denn dieses ist auch nach nun knapp vier Wochen immer noch dasselbe, wie am erstem Tag. Die weggelassene Sondertaste oberhalb des Mausrades fehlt uns, überraschenderweise, so gut wie gar nicht. Die restlichen Tasten der Kone Pure haben einen sauberen und konstanten Druckpunkt. Auch in puncto Verarbeitung muss sich die abgespeckte Maus nicht hinter ihrem großen Bruder, der Kone XTD, verstecken, denn diese ist ebenfalls sehr solide. Dank Silk-Touch-Oberfläche müssen Anwender bei Haptik ebenfalls keinerlei Abstriche machen; die Maus fühlt sich geschmeidig und weich an.
Bedingt durch eine andere Beleuchtung, fällt diese in der Kone Pur etwas schlichter, aber nicht unbedingt schlechter aus. Im Gegenteil, den optisch betrachtet ist das Roccat-Logo wesentlich angenehmer, als die zwei langen LED-Streifen. Wie bereits angesprochen, ist die Maus auch kleiner und leichter als die Kone XTD. Ob dies nun schlechter ober besser ist, liegt im Auge des Betrachters. Uns fehlten die zusätzlichen Gewichte nicht.
Kommen wir nun zum Schlusswort. Die Roccat Kone Pure steht zu ihrem Titel. Sondereigenschaften, wie das 4-Wege-Mausrad oder die LED-Streifen, wurden weggelassen und durch schlichtere Varianten ersetzt. Dabei verliert die Kone Pure aber keineswegs an Qualität, denn der verbaute Avago-Sensor leistet dasselbe, wie in der XTD. Somit bietet die Kone Pure eine gute Alternative für Spieler, die nicht dazu bereit sind, rund 100 Euro für eine Maus auszugeben.
Beachtet werden muss aber, dass die Kone Pure kleiner und leichter gebaut ist. Dies sind Aspekte, die für Nutzer mit großen Händen ein K.O.-Kriterium sein können. Preislich liegt die Roccat Kone Pure bei 63,90 Euro (Geizhals.de / Stand 11.07.2013) und ist somit fast 40 Euro günstiger als die Kone XTD. Gegenüber gleich teuren Modellen wie der Razer Deathadder oder der Corsair Venegance M65 ist die Kone Pure, aufgrund ihres Lasers und der durchweg guten Verarbeitung, ein würdiger Kontrahent. Wer jedoch auf die Nutzung eines Laser-Sensors verzichten möchte, aber dennoch gerne eine Roccat Kone Pure besitzen will, für den hat Roccat bereits etwas in petto. Im Mai 2013 kündigte der Hersteller die Kone Pure Optical an – gleiches Modell, optischer Sensor. Wie immer möchten wir zum Schluss erwähnen, dass viele Kritikpunkte Geschmackssache sind und erst durch das eigenständige Testen des jeweiligen Gerätes eine eigene, fundierte Meinung entstehen kann.