Erst vor wenigen Wochen stand bei uns die Mittelklasse von AMD bzw. Sapphire auf dem Prüfstand, nun muss das Einsteiger-High-End-Modell, die Sapphire AMD R9 280X Toxic zeigen, was sie auf dem Kasten hat. Ob die Karte überzeugen kann, lest ihr im folgenden Test.

Doch zu allererst ein großes Dankeschön an Sapphire für die problemlose Bereitstellung eines Testexemplares.

AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic  Bild © PCMastersAMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic (Bild © PCMasters)

Spezifikationen

Augenscheinlich haben die Radeon R9 280X von AMD und Sapphire keine wirklichen Gemeinsamkeiten, mit Ausnahme der Slotblende. Aber einem bekannten Sprichwort zufolge zählen ja auch die inneren Werte. Wie sehen die Modelle also unter dem Kühler aus? Ist die Radeon R9 280X wirklich nur eine umgelabelte HD 7970 in der dritten Version, nachdem die GHz Edition die stille V2-Variante ist?

Im Folgenden ein Vergleich vom Referenz- und Toxic-Modell der R9 280X sowie der HD 7970 GHz Edition:

Grafikkarte AMD Radeon HD 7970 GHz AMD Radeon R9 280X AMD Radeon R9 280X Toxic
Homepage AMD AMD Sapphire
Preis circa 270 Euro circa 260 Euro circa 290 Euro
Chip Tahiti XT2 Tahiti XTL Tahiti XTL
Chiptakt 1.000 MHz (Boost: 1.050 MHz) 1.000 MHz (Boost: 1.050 MHz) 1.100 MHz (Boost: 1.150 MHz)
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm
Speichertakt 1.500 MHz 1.500 MHz 1.600 MHz
Speichergröße 3.096 Megabyte GDDR5 3.096 Megabyte GDDR5 3.096 Megabyte GDDR5
Speicherinterface 384 Bit 384 Bit 384 Bit
Speicherbandbreite 288 GB/s 288 GB/s 307,2 GB/s
Transistoren 4,313 Milliarden 4,313 Milliarden 4,313 Milliarden
DirectX-Version 11.1 11.2 11.2
Shadereinheiten 2.048 2.048 (1D) 2.048 (1D)
Texture Units 128 128 128
ROPs 32 32 32
Pixelfüllrate 33,6 GPixel/s 33,6 GPixel/s 36,8 GPixel/s
SLI/CrossFire CrossFireX CrossFireX CrossFireX

Letztlich bleiben die Differenzen der R9 280X-Karten nur optischer Natur, denn abgesehen vom Chip- sowie Speichertakt gleichen sich die Karten einander wie ein Ei dem anderen. Einen "Thaiti XTL"-Chip in 28-nm-Fertigung, 3 Gigabyte GDDR5-Speicher, 384 Bit-Speicheranbindung sowie 128 Texture Units gehören zum AMD-Standard. Darüber hinaus warten noch 2.048 Shadereinheiten, DirectX 11.2, 32 ROPs sowie eine CrossFireX-Unterstützung auf die Anwender. Wer jetzt auch noch bereit ist, knapp 30 Euro Aufpreis auf ohnehin schon satte 250 Euro zu zahlen, der kann die Sapphire-Karte schon demnächst in Empfang nehmen. Das Ganze verwundert an dieser Stelle aber nicht, da es gang und gäbe ist, nur die Taktraten anzuheben. Wenn man allerdings die Spezifikationen der HD 7970 GHz Edition betrachtet, fällt auf, dass der "Thaiti XTL"-Chip dem XT2 schon extrem ähnlich ist. Wir sehen, abgesehen von der DirectX-Version und den Taktraten, nicht einen nennenswerten Unterschied; schade, User bekommen also HD 7970 nochmal aufgetischt; diesmal im R9 280X-Design. Dies aber nur als keine Bemerkung am Rande, schließlich kann Sapphire nichts dafür!

Im Folgenden nun die ersten Eindrücke und Details der R9 280X Toxic:

AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic  Bild © PCMastersAMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic (Bild © PCMasters)

Wie es bereits bei der Toxic-Variante des 270X-Modelles der Fall war, sieht man auch der R9 280X-Karte nicht unbedingt an, dass sie von Sapphire stammt. Die Toxic-Variante versteckt sich nämlich in einem orange-schwarzen Farbenkleid, also den Farben, die ansonsten eher bei Nvidia-Modellen von Zotac verwendet werden. Neben dem auffälligen Farbmuster fallen auch die drei Axiallüfter ins Auge, die aus zwei 90 und einem 85 Millimeter Lüfter bestehen; genauso wie die der R9 270X Toxic.

AMD Radeon Sapphire R9 280x ToxicAMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic (Bild © PCMasters)

Doch nicht nur hier erinnern wir uns zurück an die Mittelklasse-Karte. Nein, denn auch die Anzahl der Heatpipes, fünf an der Zahl, ist absolut identisch mit dem des kleineres Modelles.

AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic (Bild © PCMasters)

Veränderungen hat hingegen die Backplatte erfahren, denn diese wurde minimal vergrößert, sodass sie nun über die Kartenbreite hinausragt. Zudem wurden auch noch kleine Passiv-Kühlkörper an der Rückseite des PCBs angebracht, wobei die Dual-Slot-Bauweise weiterhin eingehalten wurde. Aus diesem Grund ändert sich bei den Anschlüssen der R9 280X Toxic nichts, denn auch hier gibt es zwei DVI-, einen HDMI- sowie zwei Mini DisplayPort-Slots. Damit User direkt loslegen können, findet sich im Lieferumfang ein Mini-DisplayPort auf DVI- oder HDMI-Adapter sowie ein HDMI-Kabel. Ebenfalls im Karton: ein Handbuch, eine Treiber-CD, zwei 4-Pin-Molex auf 6-Pin-Stromstecker, eine CrossFire-Brücke und ein Quickstart-Guide.

AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic (Bild © PCMasters)

Eine Besonderheit der Sapphire R9 280X Toxic ist ihre Stromversorgung, denn im Gegensatz zum Referenzmodell von AMD, das mit einem 8- und einem 6-Pin Stromanschluss auskommen muss, verfügt die Toxic-Variante über zwei 8-Pin-Anschlüsse. Die Weichen sind also voll auf Power und Leistung gestellt. Weitere Highlights des Modelles ist die UEFI-Unterstützung für Windows 8 (ab UEFI 2.3.1), der blau beleuchtete Sapphire-Knopf, sowie der orange-gelb beleuchtete Sapphire-Schriftzug auf der Oberseite der Karte.

Details

Natürlich zeichnet sich eine Grafikkarte, neben den allgemeinen Spezifikationen und Impressionen, noch durch weitere Details aus; etwa die Abmessungen. Schließlich soll die Wunschkarte auch ohne Probleme in das eigene Gehäuse passen.

Detail Grafikkarte
Länge (insgesamt) 30,5 cm
Länge (ohne Kühler) 26,7 cm
Breite (insgesamt) 10,6 cm
Breite (ohne Kühler) 9,7 cm
Höhe 4,1 cm
Kühlermaterial Vernickelte Aluminiumfinnen + 2x 10 mm & 3x 6 mm Kupfer-Heatpipes + Edelstahl-Backplatte
2D-Taktung(Chip) 300 MHz
2D-Taktung (Speicher) 150 MHz
Spannungsversorgung 6+2 Phasen
Speicherhersteller Hynix

R9 280x Toxic GPUzR9 280x Toxic GPUz (Bild © PCMasters)

Mit satten 30,5 Zentimetern Länge nimmt die Karte ganz schön viel Platz ein, sodass für den Einbau ein großes Desktop-Gehäuse empfehlenswert ist; etwa das erst kürzlich von uns getestete Zalman Z3 Plus. Die Höhe und Breite der Sapphire R9 280X Toxic sollte dagegen in keinem Gehäuse Probleme machen, außer in wirklich engen Exemplaren. Des Weiteren finden wir unter dem Kühlkörper eine 8 Phasen-Spannungsversorgung sowie Speicherbausteine vom SDRAM-Hersteller SK Hynix.

Unser Testsystem besteht aus einem Intel Core i7-3770K mit Standardtakt (3,5 GHz, Turbo: 3,9 GHz), 8 Gigabyte DDR3-RAM mit 1.333 MHz sowie einem Intel Z77 DH55BK-Mainboard. Das Betriebssystem findet auf einer SanDisk SDSSDP-128G-G25 Platz, die Spiele und Benchmarks liegen auf einer 500 GB großen Caviar Green-Harddisk von Western Digital. Befeuert wird das Ganze durch ein Scythe Kamakuri-Netzteil mit 550 Watt, sodass hier nicht ins Schwitzen kommen kann.

Testsystem
CPU Intel Core i7-3770k (4x 3,5 GHz)
Mainboard Intel DZ77BH-55K
RAM 2x 4 Gigabyte 1.333 MHz
SSD SanDisk SDSSDP-128G-G25 128GB
Netzteil Scythe Kamakuri 550W

Die getesteten Grafikkarten:

Treiber:

  • Catalyst 13.11 Beta

Natürlich wird, neben der Gaming-Ergebnisse, auch die hundertprozentig reproduzierbare Auslastung sowie die Frameverläufe durch synthetische Benchmarks gemessen, um die Leistung der Karte anständig vergleichen zu können. Dazu haben wir uns für den Unigine Valley-Benchmark, mit den Einstellungen von 8xAA, 1.920 x 1.080 Pixel, DirectX 11 sowie der Option "hoch", entschieden. Darüber hinaus kommt bei uns auch das Futuremark Aufgebot, bestehend aus 3DMark11, dem prädestinierten Gaming-Benchmark der letzten Jahre, sowie die brandaktuelle 3DMark-Version, zum Einsatz, um die Leistung der Karten genau zu bestimmen. Die Qualitätseinstellungen der jeweiligen 3DMark-Tests sind von den Vorgaben der jeweiligen Stufe (Performance oder Extreme) abhängig.

Grafikkarte AMD R9 270X Sapphire R9 270X Vapor-X Sapphire R9 270X Toxic AMD R9 280X Sapphire R9 280X Toxic
Ergebnis Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte
3DMark 11 Performance 7.955 8.304 8.790 9.929 10.561
3DMark 11 Extreme 2.351 2.525 2.664 3.431 3.668
3DMark (Firestrike Performance) 5.214 5.644 5.878 7.302 7.736
3DMark (Firestrike Extreme) 2.606 2.852 2.953 3.684 3.927
3DMark (Cloud Gate Performance) 19.425 19.551 20.301 21.538 21.982
Unigine Valley 8xAA, 6xAF, High, 1920x1080) 19,2/35,8/69,2 FPS 19,3/38,7/74,4 FPS 23/40,9/76,6 FPS 25,6/49,4/97 FPS 26,9/52,2/101,6 FPS

Wenig überraschend fällt die Leistung der Sapphire Radeon R9 280X Toxic nur ein wenig höher aus, als die der "normalen" Radeon R9 280X. Allerdings durchweg in allen Tests, wobei sie im 3DMark Cloud Gate Performance-Test, mit lediglich vier Prozent Mehrleistung, etwas schwächelt. Im Vergleich zur AMD Radeon R9 270X fallen die Ergebnisse aber mehr als deutlich aus, denn mit einer durchschnittlichen Mehrleistung von knapp 40 Prozent wird der kleine Bruder förmlich überrannt.

Nun wechseln wir von der Theorie in die Praxis, denn gerade bei Spielen sollte die Gaming-Karte noch weiter auftrumpfen können, oder? Unsere Ergebnisse der Benchmarks lest ihr auf der nächsten Seite.

Was nützen die ganzen synthetischen Benchmarks, wenn am Ende nur eine Diashow auf dem Monitor dargestellt wird? Letzten Endes zählt eben doch nur die reine Spieleleistung, schließlich werden diese Grafikkarten eigens dafür entwickelt, gebaut und verkauft. Um zu zeigen, wie sich die Karten bei aktuellen Spielen schlagen, haben wir zu topaktuellen und leistungshungrigen Titeln gegriffen. Darunter Crysis 3, der Nachfolger des Spiel des Jahres 2011: Battlefield 4, Far Cry 3, das überall Bestwertungen eingefahren hat, sowie Batman: Arkham Origins.

Grafikkarte AMD R9 270X Sapphire R9 270X Vapor-X Sapphire R9 270X Toxic AMD R9 280X Sapphire R9 280X Toxic
Framewerte Min./Avg./Max. FPS Min./Avg/Max.. FPS Min./Avg./Max. FPS Min./Avg/Max.. FPS Min./Avg./Max. FPS
Battlefield 4 (Ultra, Direct X 11, 4xMSAA) 27/45/73 30,5/47/87 31,3/47,8/88,3 37/57,2/100 41,2/59,7/102,8
Crysis 3 (Sehr hoch, DirectX 11, 8xMSAA) 14/18,8/38 15/20,3/42 16/21,6/44 20/26,2/53 21/27,9/57
Batman Arkham Origins (Ultra, DirectX 11, ohne PhysX, FXAA Hoch) 53/79/112 56,3/83,3/114,6 59/90/120 75/116/163 80/125/171
Far Cry 3 (Ultra, DirectX 11, 8xMSAA) 18/32,2/52 20/35/55 26,5/38/51 30/46/72 32,3/46,9/73,8

Battlefield 4 (Ultra, Direct X 11, 4xMSAA): Gespielt wird hier die komplette letzte Mission Suez, da viele Effekte und auch Partikel vorkommen, sodass das Spielverhalten leicht und sehr genau reproduzierbar ist.

Battlefield 4 Review  Bild © PCMasters.deBattlefield 4 Review (Bild © PCMasters.de)

Crysis 3 (Sehr hoch, DirectX 11, 8xMSAA): Hier wird die erste Szene gespielt, in der Prophet im grünen New York ankommt, die Alienwaffe findet und den Turm zerstört.

Crysis 3 Benchmarkszene  Bild © PCMastersCrysis 3 Benchmarkszene (Bild © PCMasters)

Far Cry 3 (Ultra, DirectX 11, 8xMSAA): Gespielt wird eine festgelegte Route durch die südliche Insel. Dabei werden wilde Tiere sowie Piraten ausgeschaltet, um auch Kampfszenen sowie Explosionen zu beobachten.

Far Cry 3 Benchmarkszene  Bild © PCMastersFar Cry 3 Benchmarkszene (Bild © PCMasters)

Batman Arkham Origins (Ultra, DirectX 11, ohne PhysX, FXAA Hoch): Hier wird der im Spiel enthaltene Benchmark genutzt, um komplett vergleichbare und reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen.

Batman Arkham Origin Benchmarkszene  Bild © PCMastersBatman Arkham Origin Benchmarkszene (Bild © PCMasters)

Die Gaming-Leistung der Sapphire R9 280X Toxic fällt durchaus positiv auf; von einem bis insgesamt neun Bild(ern) pro Sekunde Leistungssteigerung ist alles dabei. Der Geschwindigkeitszuwachs ist dabei allerdings von Spiel zu Spiel verschieden, denn während die Karte in Batman Arkham Origins deutlich mehr Performance erreicht als das Standard-Modell, wird in Crysis 3 kaum eine Mehrleistung erzielt. Insgesamt betrachtet liegt die Leistungssteigerung bei rund sechs Prozent; so wie auch in den synthetischen Benchmarks. Im Vergleich zu der kleineren AMD Radeon R9 270X erreicht die Karte sogar ein Plus von 50 Prozent. Ausnahme bildet hier nur Far Cry 3, denn hier erreicht die R9 280X Toxic sogar eine Mehrleistung von satten 79 Prozent.

Wäre doch interessant zu wissen, wie sich dabei die Temperaturen halten, oder nicht? Diese Werte, und die Lautstärke der Karte, seht ihr auf der folgenden Seite.

Gemessen wird die GPU-Temperatur bei circa 19°C Raumtemperatur, während die Karte im Idle-, Benchmark- und Vollastbetrieb ist. Als Idle-Modus wird der Desktop-Betrieb unter Windows 7, ohne laufende Programme, genutzt. Als Benchmark verwenden wir den synthetischen Benchmark Unigine Valley, der eine konstante Auslastung auf Niveau eines High-End-Spieles simulieren soll. Eine dauerhaft Auslastung von 99 Prozent soll per Furmark Burn-In-Test erreicht werden, wobei wohl nur wenige Karten einer so starken Dauerbelastung ausgesetzt sind.

Grafikkarte Sapphire R9 270X Vapor X Sapphire R9 270X Toxic Sapphire R9 280X Toxic
Idle 22°C 22°C 30°C
Benchmark 63°C 55°C 67°C
Vollast 67°C 59°C 68°C

Ab circa 68 Grad Celsius nimmt die Lüfterdrehzahl noch einmal zu, wobei die drei Axiallüfter schon bei halber Drehzahl deutlich zu hören sind; allerdings noch nicht nervtötend laut. Zusätzlich wird die R9 280X Toxic im Idle Betrieb deutlich wärmer, als die 270X Toxic sowie Vapor-X, womöglich ist das aber auch nur dem Lüfterprofil geschuldet, das sowieso eine Überarbeitung benötigt; auch wenn man mit Temperaturen von über 68/69 Grad Celsius noch nicht auf dem Kriegsfuß steht.

Lautstärke

AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic  Bild © PCMastersAMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic (Bild © PCMasters)

Leider können wir an dieser Stelle keine Dezibel-Angaben machen, da uns das entsprechende Equipment fehlt, dennoch ist der subjektive Eindruck noch annehmbar. Unter Last, erzeugt durch den Unigine Valley-Benchmark sowie den Burn-In-Test von Furmark, werden die Lüfter etwas auffällig laut, sodass leider nicht mehr von einem angenehmen Geräuschpegel gesprochen werden kann. Allerdings ist die Geräuschentwicklung, verglichen mit so manchen Referenzdesign-Lösungen, die startenden Düsenjets Konkurrenz machen können, immer noch akzeptabel. Leider leidet die Karte, wie auch die beiden R9 270X-Modelle, unter Spulenfiepen, sobald es deutlich über 150 Bilder pro Sekunde geht. Am Anfang eher geringfügig, bei sehr hohen Frameraten dann aber störend, wobei man dem Ganzen durch V-Sync oder einer Framelimitierung natürlich entgegenwirken kann. Womöglich doch nicht nur ein Problem der jeweiligen Karten?

Kühl, aber doch ein kleiner Krachmacher! Was sagt da der Stromverbrauch und das OC-Potenzial der Sapphire-Karte? Kann diese ihre Vorteile als OC-Edition ausspielen, oder entpuppt sich das Ganze nur als großer Energiefresser? Die Auflösung gibt es auf der nächsten Seite.

AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic  Bild © PCMastersAMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic (Bild © PCMasters)

Gemessen wird immer die maximale Leistungsaufnahme des gesamten Systems. Dabei wählen wir folgende Szenarien: Im Idle-Betrieb, wenn die Karte nur die Windows Aero-Oberfläche darstellen muss, und die volle Gamingleistung, die mittels Unigine Valley-Benchmark ermittelt wird.

Grafikkarte R9 270X Vapor-X R9 270X Toxic R9 280X Toxic
Idle 60 Watt 63 Watt 65 Watt
Last (Unigine Valley) 220 Watt 226 Watt 334 Watt

Die Sapphire-Karte verlangt unserem Testsystem ordentlich Leistung ab, und das, obwohl dieses nur über eine "spartanische" Ausstattung (eine HDD, eine SSD) verfügt. Bei Volllast zieht das System 334 Watt aus der Steckdose; wer also noch ein/zwei weitere Festplatten, Lüfter oder optische Laufwerke verbaut hat, der muss mit 400 Watt oder mehr rechnen.

Overclocking

Als Referenz wird hier ein synthetischer Benchmark (Unigine Valley) sowie ein Spiel (Crysis 3) herangezogen, damit wir die Leistungssteigerung durch das Übertakten der Toxic-Karte, auf 1.210 MHz Kerntakt und 1.840 MHz Speichertakt, festhalten können.

Grafikkarte Sapphire R9 280X Toxic
Framewerte Min./Avg./Max. FPS
Crysis 3 (kein OC) 21/27,9/57
Crysis 3 (OC) 23/30,3/61
Unigine Valley (kein OC) 26,9/52,2/101,6
Unigine Valley (OC) 31,1/56,5/111,1

AMD Radeon Sapphire R9 280x ToxicAMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic (Bild © PCMasters)

Das Ergebnis fällt sehr positiv aus. Obwohl die Karte schon mit 100 MHz mehr Chip- und Speichertakt läuft, können wir der Karte nochmal 110 MHz Chip- und 240 MHz Speichertakt entlocken; und das ohne zusätzliche Spannungserhöhung. Ob dieses Ergebnis bei allen R9 280X Toxic-Karten gelingt, wissen wir leider nicht. Dennoch fällt der Leistungszuwachs, zumindest für eine eine OC-Edition, immens aus.

Und was heißt das für die Wertung und unser Fazit? Lest es auf der nächsten Seite.

AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic  Bild © PCMastersAMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic (Bild © PCMasters)

Nachdem wir nun die Karte (laut Futuremark übrigens HD 7970) ausgiebig unter die Lupe genommen haben, kommen wir nun zu unserem Fazit, was im Ganzen sehr positiv ausfällt; auch wenn sich die Karten ein paar Schwächen leistet. So wird die Sapphire R9 280X, trotz High-End-Toxic-Kühllösung, recht laut, auch wenn die drei Axiallüfter leiser zu Werke gehen, als die Modelle im Referenzdesign. Darüber hinaus fällt auch der Lieferumfang recht üppig aus, allerdings fehlt ein verhältnismäßig teurer DisplayPort-Adapter, für den folglich selbst aufgekommen werden muss. Bei knapp 30 Euro Aufpreis zur günstigsten R9 280X könnte man zwei solcher Adapter jedoch erwarten, damit alle Ausgänge, ohne den Zukauf von separatem Zubehör, belegt werden können. Immerhin spendiert Sapphire einen DisplayPort-auf-HDMI-Adapter und stattet die Karte mit ordentlich Dampf aus; die Leistung der Karte ist ein deutlicher Pluspunkt. Gleiches gilt auch für die Kühlleistung, auch wenn das Ganze, wie schon erwähnt, zu Lasten des Geräuschpegels geht. Positiv fällt auch das Overclocking-Potenzial aus, obwohl wir hier schon eine um 10 Prozent übertaktete Grafikkarte haben; vermutlich wird die zusätzliche Leistung durch die 8 Phasen-Spannungsversorgung (und dem damit theoretisch höherem Maximalstromverbrauch) realisiert. Die UEFI-Unterstützung ist zwar ganz nett, doch könnte man auch ohne auskommen.

AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic 85% Award AMD Radeon Sapphire R9 280x Toxic 85% Award (Bild © PCMasters)

Aufsummiert vergeben wir der Sapphire R9 280X Toxic eine Wertung von:

Stärken der Karte

  • Verhältnismäßig großes Overclocking-Potenzial
  • Hohe Performance
  • Relativ leise im Idle
  • UEFI-fähig
  • Umfangreicher Lieferumfang
  • Sehr kühl

Schwächen der Karte

  • (Bessere HD 7970)
  • Lüfter wird schnell laut
  • Ein zweiter DisplayPort-Adapter könnte im Lieferumfang sein
  • Durch Kühler sehr lang
  • Wesentlich teurer als das Standard-Modell

Eine Kaufempfehlung können wir der Karte leider nur bedingt aussprechen. Wer ein ausreichend großes Gehäuse und Portemonnaie besitzt, sowie mit etwas lauteren Lüftern unter Last leben kann, sollte zuschlagen. Der fehlende DisplayPort-Adapter ist dann vermutlich auch kein großes Problem mehr. Wen es hingegen stört, dass die AMD Radeon "Volcanic Islands"-Serie, zumindest ein Großteil der Modelle, nur ein warmer Aufguss der Vorgänger-Generation ist, kann alternativ auch zu einer Nvidia GeForce GTX 770 oder direkt zu einer AMD Radeon HD 7970 GHz-Edition greifen; letztere ist allerdings nur unwesentlich günstiger als die neuen R9 280X-Karten.

Alternativen

  • Nvidia GeForce GTX 770
  • AMD Radeon HD 7970 GHz