Sich in die Lage der geschändeten Kinder zu versetzen wird wohl kaum möglich sein, sonst müsste der Threadtitel ja auch eher Hilfe für misshandelte Kinder o.ä. heißen.
Eigentlich doch komisch das es eher um die Täter und deren Zukunft geht.
Richtig. Es ist die Frage, in welche Richtung man diskutieren möchte, welche Intention man mit einem bestimmten Thema verbindet, welches man der Diskussion zugänglich machen möchte.
In den paar Posts von mir versuche ich nämlich beides, mich in die Opfer reinzuversetzen, in diejenigen, die sich mit den Opfern identifizieren und dann schreiben, der Täter solle gefoltert werden und ich versuche mich dennoch der Vernunft zu stellen. Ich kann jede Wut, die zu Wünschen der Rache führen, nachempfinden.
Ich bin aber sicher, der Threadersteller wollte mit dem Thema eine gesamtgesellschaftliche Diskussion erstellen mit dem Ziel, ob es für eine Gesellschaft besser oder schlechter ist, Todesstrafe einzuführen oder es bleiben zu lassen.
Wenn man der Vernunft Raum gibt, kann man doch nicht ernsthaft sagen, dass Folter und Todesstrafe für eine Gesellschaft gut sind. Man muss die Täter auf ewig wegsperren, das ist klar! Und damit meine ich wirklich lebenslang. Aber Folter und Todesstrafe - und da bin ich absolut überzeugt - führen zu Desintegrität und weiterer Gewalt. Unabhängig davon, dass es gegen die Würde des Menschen verstößt und man durchsetzen möchte, dass Kinderschänder nicht als Menschen durchgehen dürfen.
Kurzum: Gefühle (auch Wut und Rachedurst) sind natürlich und verständlich und vor allem irrational. Sie führen aber wenn es um die rationale Diskussion geht, ob Folter und Todesstrafe in der Gesellschaft zu befürworten oder abzulehnen sind, m. E. schnell zu gefährlichem Gedankengut.
Ich habe keine vernünftigen Argumente bisher vernommen, die rational begründen können, warum es gut für eine Gesellschaft sein sollte, Folter und Todesstrafe einzuführen.