Bevor wir mit dem eigentlichen Test dieses vielversprechenden Notebooks beginnen, zeigen wir euch wie gewohnt einige Eindrücke von der Optik des Geräts und gehen auf den Lieferumfang ein.
Thunderobot ST Plus HDE Aufgeklappt (Bild © PCMasters.de)
Im Lieferumfang befinden sich:
- Das Notebook
- Ein Akku
- Ein Netzadapter
- Netzkabel für Stromnetze mit 220 Volt
- Netzkabel für Stromnetze mit 110 Volt
- Bedienungsanleitung
Thunderobot ST Plus HDE Deckel, Beleuchtung inaktiv (Bild © PCMasters.de)
Das Thunderobot ST Plus HDE präsentiert sich primär in einem für nicht schwarze Gaming-Produkte relativ konventionellen und durchaus ansehnlichen silbrigen Grauton. Dieser wird auf der Deckelrückseite durch das Markenlogo und zwei starke Akzentlinien in Orange aufgelockert.
Im unteren Bereich befindet sich zudem der Markenschriftzug von Thunderobot.
Thunderobot ST Plus HDE Deckel, Beleuchtung aktiv (Bild © PCMasters.de)
Sobald das Notebook eingeschaltet und der Bildschirm aktiv ist, wird die Deckelrückseite ebenfalls beleuchtet.
Hier verschiebt sich die Farbe vom kräftigen Orange etwas in den gelblichen Bereich.
Leider verfügt diese Beleuchtung nur über die Stufen "an" und "aus", eine weitere Steuerung oder coole Effekte sucht man hier vergebens.
Die Mehrheit der Anschlüsse befindet sich an der linken Gehäuseseite, auf der rechten Flanke finden wir neben den Anschlüssen für Kopfhörer und Mikrofon jedoch zwei USB-Anschlüsse.
Thunderobot ST Plus HDE Anschlüsse linke Seite (Bild © PCMasters.de)
Thunderobot ST Plus HDE Anschlüsse rechte Seite (Bild © PCMasters.de)
Auch auf der Innenseite des Bildschirms befindet sich der Marken-Schriftzug von Thunderobot, die Rückseite des Gehäuses dient ausschließlich der Kühlung, hier sind keine weiteren Anschlüsse zu finden.
Thunderobot ST Plus HDE Rückseite (Bild © PCMasters.de)
Wir bedanken uns herzlich bei Thunderobot für die unkomplizierte Bereitstellung eines Testmusters. Das Thunderoobot ST Plus HDE ist derzeit für 1299€ erhältlich (Affiliate).
Das Thunderobot ST Plus HDE Gaming-Notebook bietet für seinen stolzen Preis durchaus potente Hardware:
- Intel Core i7-7700HQ (2,3 GHz)
- 8 Gigabyte RAM
- Nvidia GeForce GTX 1050 TI mit 4 Gigabyte RAM
- 128 Gigabyte Samsung SSD
- 1000 Gigabyte Seagate Festplatte
- 15,6 Zoll Bildschirm mit Full HD Auflösung (1920 x 1080)
- 802.11 a/b/g/n/ac WLAN
- Bluetooth 4.0
- Multi-Touch-Touchpad
- RGB-Beleuchtete Tastatur
- 1x USB 3.1 Typ C
- 2x USB 3.0 Typ A
- 1x USB 2.0
- 2x Mini Display Port
- 1x HDMI Anschluss
- 1x Kopfhörer & 1 x Mikrofon
- 1x RJ45 Netzwerkanschluss
- SD / MMC Cardreader
- Windows 10 Home
Bei all dieser Hardware ist das Notebook gerade mal 2,7 CM schlank, aufgeklappt ist der untere Teil des Notebooks nur wenig höher als eine aufrecht stehende 20 Cent Münze.
Thunderobot ST Plus HDE Aufgeklappt, Vergleich mit 20 Cent Münze (Bild © PCMasters.de)
Natürlich muss sich ein Gaming-Notebook auch an Gaming-Kriterien messen lassen. Konkret heisst das, wir haben das Notebook auch durch unseren Normalen Parcours von Tests laufen lassen, mit denen wir normalerweise Grafikkarten auf ihre Spieletauglichkeit prüfen. Als Vergleichsgröße haben wir die Werte der von uns getesteten KFA2 GeForce GTX 1050TI OC verwendet.
Synthetische Benchmarks
Benchmark | KFA2 GeForce GTX 1050 TI OC | Thunderobot ST Plus HDE |
3DMark / Timespy | 2402 | 2525 |
3DMark / Firestrike „Ultra“ | 1771 | 1832 |
3DMark / Firestrike „Extreme“ | 3427 | 3522 |
3DMark / Firestrike Standard | 6555 | 6714 |
3DMark / Sky Diver | 18534 | 18546 |
3DMark / Cloud Gate | 18559 | 22077 |
Unigine Valley Punkte | 1676 | 1689 |
Unigine Valley FPS (Min. / Max. / Durchschnitt) |
20,8 / 73,9 / 40,1 | 19,1 / 79,7 / 40,4 |
Der erste Eindruck nach den ersten Benchmarks: Wer hier einen klaren Sieg des Desktop-Systems erwartet, könnte überrascht werden.
Spiele Benchmarks
Benchmark | KFA2 GeForce GTX 1050 TI OC | Thunderobot ST Plus HDE |
Batman Arkham Origins FPS | 49 / 132 / 76 | 66 / 112 / 87 |
Resident Evil 6 Benchmark | 11567 | 11158 |
Unreal Engine 4 FPS DX11 (Min. / Max. / Durchschnitt) |
0 / 190 / 60,3 | 32 / 195 / 77,6 |
Unreal Engine 4 FPS DX12 (Min. / Max. / Durchschnitt) |
5 / 161 / 52,7 | 2 / 163 / 67,9 |
Crysis 3 FPS (Min. / Max. / Durchschnitt) |
17 / 48 / 27,8 | 21 / 61 / 33,4 |
Battlefield 4 FPS (Min. / Max. / Durchschnitt) |
39 / 91 / 57 | 38 / 87 / 57,8 |
Battlefield 1 FPS (DirectX 11) (Min. / Max. / Durchschnitt) |
40 / 61 / 49 | 44 / 64 / 51,6 |
Battlefield 1 FPS (DirectX 12) (Min. / Max. / Durchschnitt) |
29 / 63 / 47 | 43 / 69 / 52,4 |
Auch hier setzt sich die starke Tendenz fort, das Notebook kann es durchaus mit dem ähnlich ausgerüsteten Desktop-System aufnehmen und Spiele mit akzeptablen Frameraten wiedergeben.
Virtual Reality Benchmarks
Benchmark | KFA2 GeForce GTX 1050 TI OC | Thunderobot ST Plus HDE |
Steam VR Performance Test | 3,1 | 3,8 |
VR Mark Orange Room | 3886 | 3835 |
Für Virtual Reality Anwendungen sind Gaming-Notebooks und preisgünstige Grafikkarten zur Zeit einfach nicht geeignet, darüber können auch diese Ergebnisse nicht hinweg täuschen.
Insgesamt liegt das Thunderobot ST Plus in jedem unserer Benchmarks auf Augenhöhe mit einem regulären PC der eine vergleichbare Grafikkarte besitzt, meistens sogar mit einem leichten Vorsprung. Wer also nicht unbedingt darauf besteht, die neuesten Spiele auch in hohen oder gar höchsten Einstellungen zu spielen, der dürfte hier gamingtechnisch durchaus auf seine Kosten kommen. Für Virtual Reality Anwendungen macht aus unserer Sicht ein deutlich stärkerer Desktop-Rechner mehr Sinn.
Zusätzlich haben wir das Notebook noch durch die aktuellen PCMark 10 Tests geschickt, um zu sehen wie es sich mit teilweise anspruchsvollen Alltagsaufgaben jenseits des Gamings schlägt. Auch hier konnten wir akzeptable Werte feststellen. Man muss ja immer berücksichtigen, dass Notebooks ein Kompromiss aus Leistung, Mobilität, Akkulaufzeit und auch Bezahlbarkeit darstellen.
Benchmark | Thunderobot ST Plus HDE |
PCMark 10 Standard | 3996 |
PCMark 10 Express | 3766 |
PCMark 10 Extended | 4402 |
Aus unserer Sicht geht der Kompromiss in puncto Leistung schon mal sehr gut auf.
Was ist eine der Schlüsselkompetenzen für Notebooks? Die Akkulaufzeit. Ein Mobiler Computer verliert reichlich Mobilität, wenn er nicht auch Mobil und damit fernab der nächsten Steckdose eingesetzt werden kann. Wir haben das Notebook hier in zwei Aspekten getestet: Die Akkulaufzeit beim Gaming haben wir mit voller Display-Helligkeit, eingeschaltetem WLAN, aktiver Tastaturbeleuchtung und einer angeschlossenen USB-Maus getestet indem wir den 3DMark Test TimeSpy „Extreme“ in Dauerschleife ausgeführt haben. Nach 67 Minuten Gaming-Anforderungen hat Windows das Notebook aufgrund der geringen Restenergie im Akku heruntergefahren. Wer im Zug, auf dem Rücksitz im Auto oder im Flugzeug spielt, kann mit abgeschaltetem WLAN und reduzierter Bildschirmhelligkeit noch etwas Laufzeit aus dem Rechner heraus kitzeln.
Der zweite, etwas humanere Test war der Streaming-Test. Wir haben bei 50%iger Bildschirmhelligkeit, aktivierter Tastaturbeleuchtung, aktiviertem WLAN und einer angeschlossenen Maus getestet wie lange das Notebook im Energiespar-Modus mit eingeschalteten Windows 10 Energiesparfunktionen die Wiedergabe eines 1080p Streams durchhält. Nach stolzen 276 Minuten (das sind etwa viereinhalb Stunden) hat Windows das Gerät aufgrund des weitgehend entladenen Akkus automatisch heruntergefahren.
Thunderobot ST Plus HDE Aufgeklappt (Bild © PCMasters.de)
Bei aktiviertem Höchstleistungs-Profil mit voller Bildschirmhelligkeit und eingeschalteter Tastaturbeleuchtung dauert es mit angeschlossener USB-Maus, während ein 1080p Stream abgespielt wird, 95 Minuten bis der Akku wieder voll aufgeladen ist.
Unter maximaler künstlicher Auslastung mit 100% Last auf CPU und Grafikkarte erreicht das Notebook Temperaturen von 93°C für die GPU und 98°C für die CPU (was für ein Notebook unter dieser Belastung durchaus in Ordnung geht), dabei nimmt sich das Gerät dann allerdings auch 131,5 Watt aus der Steckdose. Während dieser Tests lag die Raumtemperatur bei ca. 22 Grad. Die Kühlung ist auch bei mäßigen Anforderungen an den Rechner deutlich hörbar, durch die subjektiv aber nicht störende Tonlage lässt sich das gut aushalten, insbesondere da man beim Zocken oder Filmschauen meist wohl entweder externe Lautsprecher oder ein Headset verwendet. Stellt man nur geringe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des Rechners hält sich das Kühlsystem ausreichend zurück, sodass es zwar weiterhin bemerkbar jedoch nicht störend ist. In der normalen Geräuschkulisse eines Büros geht es jedoch sehr schnell unter.
Thunderobot ST Plus HDE Zugeklappt, Vergleich mit 20 Cent Münze (Bild © PCMasters.de)
Die Tastatur, das Touchpad und alle verwendeten Materialen fühlen sich gut aber nicht überragend verarbeitet an, auch wenn es in dieser Preisklasse hochwertigere Geräte gibt (die dann allerdings in der Regel weniger Leistung bieten). Auch im Alltag (z.B. beim Verfassen von Studienarbeiten oder Testberichten) lassen sich beide bequem benutzen. Trotz der geringen Höhe gibt die Tastatur ein gutes Feedback und das Touchpad arbeitet nach unserer Ansicht mit angemessener Präzision. Wie sich das Touchpad ingame schlägt, haben wir nicht geprüft. Die Beleuchtungsfarbe der Tastatur lässt sich übrigens dank der vorinstallierten Software „Flexi Key“ vielseitig und individuell einstellen und modifizieren.
Thunderobot ST Plus HDE Aufgeklappt (Bild © PCMasters.de)
Mit dem ST Plus HDE Gaming Notebook hat Thunderobot ein potentes, aber nicht wirklich günstiges Notebook mit ordentlichem Gaming-Potential vorgelegt. Die flotte SSD und die große Festplatte bieten ausreichend Geschwindigkeit sowie Speicherkapazität. Mit einem leistungsstarken Prozessor und einer akzeptablen Grafikkarte lässt sich gleichermaßen Spielen wie auch Arbeiten oder Streamen. Wir hätten uns eine etwas potentere GPU gewünscht, die der leistungsstarken CPU etwas besser zur Seite stehen könnte, die 1050 TI macht ihre Sache aber überraschend gut.
Mit einem maximalen Stromverbrauch knapp über 130 Watt könnte bei längerer Maximalbelastung zwar das Netzteil, das laut Aufschrift bis 120 Watt Output ausgelegt ist, an seine physischen Grenzen kommen, in realistischen Szenarien weiß das Notebook jedoch gut mit der ihm zur Verfügung gestellten Energie hauszuhalten und erreicht insbesondere im Sparbetrieb reichlich Laufzeit.
Unter dem Strich macht das Thunderobot ST Plus HDE einen sehr guten, jedoch nicht fehlerfreien Eindruck. Spätestens wenn man mal mit den integrierten Lautsprechern zockt, fängt das Kühlsysetm möglicherweise an zu nerven. Wenn man Kopfhörer oder ein Headset verwendet, punktet das Gerät jedoch mit guter Performance die es auch mit dem Desktop-Pendant der verbauten Grafikkarte aufnehmen kann.
Wer sich ein Gaming-Notebook in der Preisklasse von ca. 1300€ anschaffen möchte, der sollte das Thunderobot ST Plus HDE auf jeden Fall in Betracht ziehen wenn es um die konkrete Geräteauswahl geht.