Gehäuse im Mass Effect N7 Design
NZXT setzt mit der CRFT Serie auf Limited Edition Gehäue, die speziell auf ausgewählte Spiele-Fanbases abgestimmt ist. Dabei wird als Basis für die CRFT‘s ein beliebtes, aktuelles Gehäuse genommen und darauf aufbauend zum Spiel passendes Design mit Gimmicks aufgesetzt. Nach der Fallout und Playerunknown’s Battlegrounds Serie, legt NZXT eine Mass Effect Variante auf, die ihres gleichen sucht. Das hier getestete H510i Mass Effect Limited Edition unterscheidet sich primär durch das abgefahrene Design und dem Lieferumfang von einem normalen H510i. Doch gerade das, macht es so speziell und für einen Mass Effect Fan extrem attraktiv und ansprechend.
NZXT H510i Mass Effect im Detail
Um die Unterschiede, Vor- als auch Nachteile genauer zu klären, lohnt sich erst einmal ein Blick auf die Basis des H510i Mass Effect Limited Edition zu werfen: Das H510i. Hierbei handelt es sich um die aktuelle Mittelklasse des Herstellers, die im Midi-Tower-ATX-Format kommt.
An dem „i“ im Namen erkennt man, dass es sich hier um die RGB-beleuchtete Variante des Gehäuses handelt. Diese ist hier echt schick versteckt und sorgt so zum großen Teil für indirekte Beleuchtung im Inneren des Gehäuses. Hierzu dienen zwei addressable LED Strips, von denen eine oben im Gehäuse und die zweite hinter der Kabel-Management-Durchführung in der Mitte angebracht ist.
Die H510i Reihe gibt es in verschiedenen „Geschmacksrichtungen“ im Farbmix aus Schwarz/Weiß oder Schwarz/Rot. Beim H510i Mass Effect Limited Edition ist es sogar "best of both worlds": Schwarz/Weiß/Rot. Dies passt auch am besten zum N7 Style, den der Hersteller anstrebte.
Beim Innenaufbau gibt es eine strikte Trennung vom Hauptbereich und unterer Kammer mit Netzteil und Festplatten. In der Hauptkammer gibt es auch Platz für AIO Wasserkühlungen mit 240/280er Radiatoren und weiteren Lüftern. Für den Einbau einer Wasserkühlung, wird ein extra Käfig abgeschraubt, an dem dann der Radiator drauf kommt. Für Lüfter und ARGB-Beleuchtung verbaut NZXT den eigenen Smart Device V2 Controller, der mittels CAM-Software gesteuert werden kann. Auf die Software gehen wir in einem eigenen Kaptel ein.
Bei der Wahl der Komponenten deckt NZXT den Standard ab: Mini-ITX, MicroATX und ATX Mainboards passen gleichermaßen. Außerdem lassen sich CPU-Luftkühler mit einer maximalen Höhe von 165 mm einbauen und auch Grafikkarten dürfen bis zu 381 mm lang sein, wodurch die meisten Karten abgedeckt sein sollten.
N7 Rüstung für den Gaming-PC
Nachdem man die Basis kennt, kann man besser beleuchten, was nun an der H510i Mass Effect Limited Edition anders ist. Ganz klar fällt als erstes das neue Äußere auf. Die Stahlseitenteile sind mit einem Carbon-Muster beklebt, was erstaunlich echt aussieht. Natürlich handelt es sich hierbei nicht um echtes Carbon, weil die Panel in solch einer Größe richtig teuer sind und für das Gehäuse nicht unbedingt vorteilhaft wären. Warum es gerade ein Carbon-Look sein musste, mag sich der ein oder andere fragen. Das gesamte Design des H510i Mass Effect ist im Grunde an den N7 Carbon-Armor von Sheppard aus Mass Effect 2 angelehnt, der ebenfalls mit roten-weißen Linien verzeirt war. Das Gehäuse soll sozusagen die epische Rüstung für den eigenen Gaming-PC sein.
Auf der einen Seite bedeckt das Glaspanel den meisten Platz des Gehäuses und im unteren Segment sieht man erneut das Carbon-Muster.
Komplett über alle Seiten geht eine rote Linie, die von zwei weißen Linien umrandet ist. Diese geht auch direkt ins Gehäuse-Innere und verziert den Innenraum. Hier ist die Farbkombination geschickt genutzt worden, um die Kabelmanagement-Abdeckung, die man von vielen H-Serie Gehäusen kennt, in Szene zu setzen und die Kabel darunter zu maskieren.
Ein sehr auffälliges Element findet man auf der Abtrennwand, da hier neben der roten Linie ein Metallemblem angebracht ist. Dieses ist nicht hundertprozentig gerade geklebt worden, was jedoch nicht besonders auffällt. Auf dem Emblem findet man die Lotnummer des H510i Mass Effect, da es sich hier um eine Limited Edition handelt. Unser Exemplar ist die Nummer 405 von 500. Daraus geht hervor, dass es weltweit nur 500 Stück gibt, was das Gehäuse noch einmal einzigartiger macht.
Die Front ist mattschwarz und in der oberen, rechten Ecke ist das das N7 Logo ziemlich groß vorzufinden. Die Front sieht damit sehr edel und nicht aufdringlich aus. Auf Carbon hat NZXT hier verzichtet.
Oben auf dem Gehäuse findet man das Carbon-Design ohne die rote Linie und auch die Lufteinlässe des verbauten Lüfters sind hier zu sehen. Die Verarbeitung ist gut und man erkennt, dass die Fertigung sehr sauber gearbeitet hat.
Oben befindet sich auch ein modernes I/O Panel. Neben dem Power-Knopf, verbaut NZXT einen USB-C 3.1 (20-Pin Key-A Header) und einen USB-A 3.0 Port sowie einen Kopfhöreranschluss.
Die Rückseite ist komplett Schwarz und bis auf den Seriennummernaufkleber unauffällig.
Des Weiteren unterscheidet sich der Lieferumfang von der Basisversion, da man hier u.a. das "Paragon" bzw. "Renegade" Abzeichen bereistellt, welches in den ersten beiden Mass Effect Titeln zu finden gab. Abhängig von den Entscheidungen des Spielers, bewegte man sich in die eine oder andere Richtung.
Man fing mit 3 der beiden Charms an und konnte mehr sammeln und entsprechend Boni bekommen. Diesen Charm gibt es als Saugnapf für sein Gehäuse, wodurch man "seine Haltung" symbolisieren kann. Ein echt witziges Gimmick und es sieht auch echt schick am Gehäuse aus.
H510i Mass Effect Kühlkonzept
Auch bei der Kühlung sollte es keine Abstriche geben und so verbaut NZXT zwei Axiallüfter der eigenen Aer F-120-mm-Lüfter. Der erste befindet sich im Heck und der zweite oben im Gehäuse. Beide sind so angebracht, dass sie die Luft nach außen befördern und so für einen Sog sorgen. Die Luft kann von unten oder der Front angesaugt werden. Hier befinden sich Mesh-Lufteinlässe, die mit Staubfiltern versehen sind. In der Front ist dieser im Stahlseitenteil und auf gleicher Höhe unten zu finden.
Wer eine AIO-Wasserkühlung verbauen oder zwei 120er oder 140er Lüfter zusätzlich anbringen möchte, kann diese in der Front platzieren. Wir haben in unseren Build darauf verzichtet, um die Kühlung der Grundausstattung zu validieren.
Lieferumfang
Das Mass Effect Feeling wird bereits beim Auspacken aufgebaut, denn die Umverpackung ist schon ein echter Hingucker. Der Außenkarton ist im Design der N7 Rüstung und wird mit einem riesigen N7 Logo verziert. Auch ein Foto von dem Gehäuse samt möglichen Komponenten ist hier zu sehen. Weiterhin gibt es einige Informationen, die auf dem Karton angebracht sind.
Das Gehäuse ist im Inneren wie gewohnt von Styropor geschützt, welches das Gehäuse beim Transport gut geschützt hat. Das Zubehör befindet sich im unteren Segment des Gehäuses. Die Pappschachtel beinhaltet alle Schrauben als auch das N7 Zubehör.
Neben einem Front-Panel Headerpin, der besonders hilfreich ist, findet man hier auch Kabelbinder, den N7 Charm als auch einen Klicke-Adapter, der Kopfhörer und Line-in für Mikro auf einzelne Anschlüsse teilt. Den Lieferumfang würden wir als besonders gut einstufen, weil die meisten Hersteller sich nur auf das Allernötigste beschränken.
Testaufbau
Als Testsystem nutzen wir die mATX-Komponenten. Der Aufbau sieht wie folgt aus:
- CPU: Intel Core i9 10900K @ 4,0GHz
- Mainboard: ASrock Z490M Pro4
- RAM: G.Skill Trident Z Neo DDR4-3600 32 GB
- SSD: Samsung EVO 840 250GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 1 TB
- Grafikkarte: Palit GeForce RTX 3080 GamingPro
- CPU-Kühler: SCYTHE Kotetsu Mark II TUF Edition
- Netzteil: Corsair RM-750X - 750 W
Zusammenbau
Nachdem man das schicke Äußere gesehen hat, bekommt man umso mehr Lust auf den Einbau der Komponenten in dieses Gehäuse. Die Seitenteile müssen dafür entfernt werden und dann bekommt man bereits einen guten Eindruck davon, wo man die einzelnen Komponenten (SSDs, Lüfter/AIO) zu platzieren hat .
Bei unserem Testaufbau haben wir das Mainboard samt CPU und RAM sowie vormontierten Klemmen für den Kotetsu Mark II TUF EDITION als erstes eingebaut. Danach bietet es sich an das Netzteil einzubauen, damit man das Kabelmanagement planen und die Kabelstränge so gut es geht verlegen kann.
Wir haben den Kühler und den dazugehörigen Lüfter im nächsten Schritt montiert.
Kabelmanagement
Damit kommt man recht schnell an den Punkt, dass die Kabeldurchführung überprüft werden muss. NZXT hat viele Durchführungen eingeplant und auch die SSDs so platziert, dass die Wege hier kurz sind. Es sind auch schon viele Kabel sorgfältig verlegt worden. Diese muss man teils lösen, um die Verkabelung des Smart Device V2 Controllers anzupassen. Hier laufen aber bereits die beiden vorinstallierten Lüfter hin und auch die ARGB-Beleuchtung mündet hier. Somit mussten wir uns primär auf das Verlegen von IO-Panel-Kabeln und der Stromversorgung konzentrieren.
An der Front zieht sich ein großer Streifen, der abgesetzt montiert ist und für eine verbesserte Kabeldurchführung sorgt. Auf der Rückseite befindet sich auch noch ein Kabelkanal, der die Durchführung weiter optimieren soll.
SSDs und Festplatten
Wir verbauen zwei 2,5“ SSDs von Samsung und verzichten, wie gewohnt, auf 3,5“ Festplatten, auch wenn man unten zwei davon anbringen könnte. Die Wege zu den SSDs sind extrem kurz, jedoch ist die Verbindung des SATA-Strangs vom Netzteil etwas suboptimal, weil auch der Smart Device V2 Controller daran angeschlossen werden muss. So zieht sich dieser besonders stramm zu den SSDs.
Nachdem man das Frontpanel und die SSDs soweit angeschlossen hat, sollte man am besten den Button und Front-LEDs an das Mainboard anschließen. Dank des mitgelieferten Adapters, kann man das in Ruhe machen und dann diesen an das Frontpanel anschließen. So etwas würden wir uns für alle Gehäuse wünschen!
Das dicke ATX-Stromkabel und der EPS-Kabel müssen dann auch noch an das Mainboard dran, um die Stromversorgung zu gewährleisten.
Besonders gut gefällt uns auch, wie NZXT die Slotblenden und den Zugang dazu gelöst hat. Für vertikale Montage von Grafikkarten befindet sich eine Blende, die man erst abnehmen muss. Wir haben keinen Vertikalen Adapter für Grafikkarten genutzt, weshalb wir die Grafikkarte in normaler Ausrichtung installieren. Die Slotblenden sind verschraubt und hochwertig verarbeitet. Das Mesh-Design ist auch toll, um Luftfluss zu ermöglichen. Hat man die 2-3 Slotblenden entfernt, kann die Grafikkarte montiert werden. Die PCIe-Stromstecker können von unten aus unterschiedlichen Richtungen zugeführt werden, was echt vorteilhaft ist und einen sauberen Build ermöglicht. Auf der Rückseite sieht das oft etwas chaotisch aus, doch in der sichtbaren Front passt es.
Wir sind hierbei auf keine Probleme gestoßen und waren von dem Gesamtkonzept positiv überrascht.
CAM Software
Der eingangs erwähnte Smart Device V2 Controller von NZXT dient als Hub für so ziemlich alle Funktionen der Lüfter und Beleuchtung. Die Software kann von der Herstellerseite kostenlos bezogen werden und erfordert eine Registrierung. Ist dies erledigt, kann man sich einloggen und die Steuerung der Lüfter vornehmen. Die Software ist für drei Lüfter ausgelegt, von denen wir zwei angeschlossen haben. Für den Test der Kühlleistung haben die Funktion der CAM Software verwendet, um die Lüfterkurven zu verändern und die Messungen vorzunehmen.
Auch die beiden ARGB LED Strips können hier gesteuert werden. Man kann hier die Farben und Effekten konfigurieren, oder mit anderen Systemen koppeln. Es lassen sich auch weitere ARGB-Komponenten an dem Controller anschließen und darüber speisen also auch steuern. Der Umfang der Software ist gut.
Man kann hier auch Temperaturen, Last und weitere Infos über den eigenen PC abgreifen. An sich ist die Software gut durchdacht und lässt wenig Raum für Kritik.
Kühlung und Messwerte
Wie bereits erwähnt, setzt NZXT auf zwei vorinstallierte 120-mm-Lüfter. Beim Überprüfen der Drehzahl über die CAM Software, konnten wir die Lüfter nicht bei 500 U/Min betreiben. Da die Lüfter per 4-Pin-PWM Anschluss angeschlossen werden, sollten sie eigentlich per PWM Signal steuerbar sein. Nachdem wir die 20% Drehzahl festgelegt haben, liefen beide mit über 850 U/Min. Hier wären die beworbenen 500 U/Min ganz schön gewesen. Die Kurve verläuft nicht linear, wenn man berücksichtigt, dass es sich um 500 bis 1.500 U/Min Modelle handelt. Dank hydrodynamischem Gleitlager (FDB) verhielten sie sich aber laufruhig und vibrierten nicht auffällig. Erst ab 1.000 U/Min konnte man sie aus dem geschlossenen Gehäuse deutlich raushören. Bei 800-900 U/Min (Schwankungen) waren sie aber angenehm leise.
Die DeltaT Temperarturen sind Absolutwerte, von denen die Raumtemperatur abgezogen wurde. Der CPU Kühler profitierte am meisten von dem höheren Luftfluss der Lüfter bei 100%. Die Grafikkarte und der Chipsatz haben dagegen beim Aufdrehen der Lüfter kaum von dem extra Luftfluss profitiert. Das bedeutet, dass zur Kühlung des Innenraums die beiden vorinstallierten Lüfter ruhig mit 20-50% Drehzahl betrieben werden können. Angenehm leise sind diese aber eher bei niedrigeren Drehzahlen unterhalb von 50%.
Fazit
Das H510i Mass Effect hat sich im Testzeitraum von über einem Monat sehr gut geschlagen, was es zum großen Teil dem H510i als Basis zu verdanken hat. Die beiden vorinstallierten Lüfter lassen sich über die CAM Software samt der schicken ARGB-Beleuchtung steuern. Die Kühlleistung würden wir als gut bezeichnen, wobei der Build mit einer AIO-Wasserkühlung vermutlich noch stimmiger aussehen würde.
Das N7 Mass Effect Design gefällt aus Fan-Sicht enorm und überzeugt durchaus! Beim H510i Mass Effect handelt es sich um eine limitierte Serie, die laut Lot-Nummer aus 500 Stück weltweit besteht. Das erweckt die Sammlergefühle und die hohe Verarbeitungsqualität lässt wenig Spielraum für Kritik.
Beim Lieferumfang bekommt man auch einen N7 Charm, der super zum Gehäuse passt und den Fan der Mass Effect Trilogie direkt anspricht. Der auffällige N7 Look der Carbon-Rüstung, den Sheppard in Mass Effect 2 trägt, passt wirklich gut zu dem H510i Gehäuse.
NZXT H510i Mass Effect Award (Bild © PCMasters.de)
Auch beim Preis hebt sich die limitierte Edition von den Standardmodellen ab. Die Basisversion des H510i (Affiliate) von NZXT liegt knapp über 95€ auf dem Markt und die in kleiner Stückzahl gefertigte H510i Mass Effect Serie ist für 199€ bei NZXT zu bekommen. Aufgrund des exklusiven Mass Effect Styles, lässt sich dieser Aufpreis aus Fan-Sicht jedoch auf jeden Fall rechtfertigen. Fan Artikel aus dem Franchise, wie bspw. der Helm von Sheppard aus dem Bioware Store, haben ihren Preis und finden auch ihre Abnehmer. Wer auf das exklusive Design keinen Wert legt, zählt automatisch nicht zur Zielgruppe dieses Gehäuses.
In Anbetracht der guten Leistung und der guten Umsetzung des Mass Effect Stils, können wir dem H510i Mass Effect eine 93% Note vergeben und können das Gehäuse Fans der Serie wärmstens empfehlen.