Doch nun ist der Nachfolger da: Borderlands 2. Gearbox hat sich nun darin versucht, die „alten“ Probleme auszumerzen, an der Story nachzubessern und auch technische Probleme von Anfang an auszuschließen. Und dies tat man gut – fünf Jahre später in der Handlung startet man nun erneut richtig durch. Man trifft alte und auch neue Freunde und Feinde, die Erzählung kommt hier voll zum Zuge und man hat erneut das „Borderlands-Gefühl“ aus dem ersten Teil, mit gewohntem schwarzen Humor und rigorosen (und sehr Munitionshaltigen) Kämpfen.
Borderlands 2 darf man in Deutschland, nach Paragraph 14 des Jugendschutzgesetzes, nur als volljährige Person erwerben. Somit erhielt das Spiel die USK 18 Freigabe.
- Betriebssystem: Windows XP Service Pack 3
- Software: Steam Client
- Prozessor: Single-Core mit 2,4 GHz
- Speicher: 2 GB System-RAM
- Festplatte: 13 GB freier Festplattenspeicher
- Grafikspeicher: 256 MB
- Grafikkarte: Radeon 2600 / GeForce 8500
- DirectX: DirectX 9.0c oder höher
- Soundkarte: DirectX-kompatibel
- Internetverbindung zur Online-Aktivierung
Wie immer gibt es auch empfohlene Systemanforderungen für das Spiel. Diese sind wesentlich höher als die oben genannten Mindestanforderungen, so empfiehlt man einen Quad-Core Prozessor, eine aktuellere Grafikkarte und ebenso mehr Festplattenspeicher:
- Betriebssystem: Windows XP SP3 / Vista / 7
- Software: Steam Client
- Prozessor: Quad-Core mit 2,4 GHz
- Speicher: 2 GB System-RAM
- Festplatte: 20 GB freier Festplattenspeicher
- Grafikspeicher: 512 MB
- Grafikkarte: Radeon 5850 / GeForce GTX 560
- DirectX: DirectX 9.0c oder höher
- Soundkarte: DirectX-kompatibel
- Internetverbindung zur Online-Aktivierung
Unser Testystem erfüllt in jeglicher Hinsicht die Mindestanforderungen und auch die von 2K bzw. Gearbox empfohlenen:
- Betriebssystem: Windows 7
- Prozessor: AMD Phenom II X4 B40 (3,3 GHz)
- Speicher: 8 GB DDR3 RAM
- Grafikspeicher: 1024 MB
- Grafikkarte: Radeon HD 5870
- Soundkarte: Realtek ALC892
Auf unserem Testsystem lief das Spiel mit einer Auflösung von 1280 * 1024 Pixeln und maximalen Details.
Wir erhielten somit im Schnitt 80,3 FPS, minimal 33,8 FPS und maximal 129,7 FPS. Diese starken Schwankungen sind unter anderem adrenalinreichen Kämpfen oder auch weiten Landschaften zu verdanken. Auf Distanzen mit mittlerer Sichtweite und friedlichem Verhalten erzielten wir meist einen FPS-Wert von etwa 100. Das Spiel wurde, trotz der Schwankungen, durchgängig flüssig dargestellt.
Die Grafik war wie zu erwarten: Bunt. Nein halt, doch etwas anders; nämlich noch bunter und knalliger als bereits im Vorgänger! Der Toon-Shading-Grafikstil wurde nun nochmals aufgebohrt und aufgepeppt, man findet noch mehr Details und Abwechslung als im Vorgänger. Borderlands 2 macht hier eine richtig gute Figur, selbst trotz Unreal-Engine-3-typischer Nachladeruckler bei den Texturen. Nochmals auftrumpfen kann man dabei mit einer Nvidia-Karte, dank PhysX-Effekten, welche das Spiel ausgezeichnet ausnutzt. So findet man hier verbesserte Partikeleffekte, realistisches Wasser oder im Wind flatternde Wimpel. Mit einer Karte von AMD bzw. ATI kommt man da etwas ins Hintertreffen, denn das Berechnen der PhysX-Effekte durch die CPU ist nicht zu empfehlen. Nichtsdestotrotz ist die Grafik - auch mit einer Nicht-Nvidia-Grafikkarte – sehr ansehnlich, falls man diesen Comic-Stil mag; mochte man ihn hingegen schon im ersten Teil nicht, wird man mit dem zweiten Teil nicht unbedingt glücklicher werden.
Der Sound ist ebenso positiv hervorzuheben. Man bringt in so gut wie allen Situationen die perfekte Musik und unterstreicht nochmals das Badassgefühl, welches das Spiel vermittelt. Auch die Synchronisation ist hier eine Punktlandung und überzeugt voll und ganz.
Kein Öl, kein Gold und auch kein Uran – Eridium. Das Eridium, so erfährt man im Intro, trat durch das Öffnen der leer geglaubten Kammer aus dem ersten Teil aus und verteilte sich über den gesamten Planeten. So dauerte es auch nicht lang, bis die Wirtschaft davon angelockt wurde. Auch die Firma Hyperion und deren Chef Handsome Jack, der auch der größte Bösewicht des Spiels ist, ist mit von der Partie. Er versucht das gesamte Eridium für sich zu beanspruchen, und mit dessen Hilfe Pandora zu beherrschen. Mit ihm macht man bereits ganz am Anfang der Handlung Bekanntschaft. Ebenso macht man erste Erfahrungen mit einem Stewardbot Namens CL4P-TP – Claptrap. Er hilft dem Spieler nun im Folgenden Spielgeschehen mit den Widerstandskämpfern Kontakt aufzunehmen und somit Storymäßig erst richtig los zu legen.
Dabei gibt es zahlreiche Überraschungen, gute als auch schlechte. Meist jedoch weniger erfreuliche, welche Handsome Jack zu verdanken sind. Erzählerisch kann Borderlands 2 hier im Vergleich zu seinem Vorgänger so einiges Verbessern. Man trifft auf alte Bekanntschaften, unter ihnen die vorherigen vier Hauptprotagonisten - Roland, Brick, Lilith und Mordecai. Ebenso wirken die NPCs wesentlich lebendiger als im ersten Teil. Zu verdanken ist dies unter Anderem der Tatsache, dass die NPCs nun meistens auch Nebenquests aufgeben und man so des öfteren persönlichere Informationen über den Auftragsgeber oder das Gebiet erhält; teilweise auch über den eigenen Charakter, wenn alte Geschichten ausgepackt werden.
Man befindet sich, wie bereits erwähnt, auf dem Planeten Pandora. Dieser Stellt, wie schon beim Vorgänger, eine offene aber nicht am Stück begehbare Spielwelt dar. Die Teilabschnitte sind wieder über Zugänge miteinander verbunden. Tritt man nun von dem einen Level in das nächste ein, erwartet einen ein kurzer Ladebildschirm und dann kann es auch schon wieder losgehen mit wilden Schießereien. Auch gibt es nun eine große Abwechslung – nicht nur Wüste, sondern auch Gletscher, Highlands und zahlreiche Berge oder Städte. Um den Transport zu beschleunigen kann man auf eines von zwei möglichen, je nach dem eigenen Geschmack ausgerüsteten, Fahrzeugen zurückgreifen oder die Schnellreise benutzen.
Will man nun eine Mission beginnen, so findet man – wie sollte es auch anders sein – Haupt- und Nebenmissionen. Man hat sich nun etwas von dem „hol-bring“- oder „töte xyz“-Raster verabschiedet. Man spürt, dass in den Nebenmissionen mehr Herzblut steckt, als es noch im Vorgänger der Fall war – eine witzige Hintergrundgeschichte findet man bei so gut wie jedem Nebenquest.
Absolviert werden diese Aufgaben dabei als einer der vier neuen Kammerjäger: Axton der Supporter, Maya die Sirene, Zero der Assassine und Salvador der Gunzerker. Die Optik ist dabei völlig unterschiedlich, die Fähigkeiten ähneln sich – bis auf die Spezialfähigkeit – zu sehr. Axton kann seinen Geschützturm, seine Einsteck- oder Austeilfähigkeiten nach jedem Level verbessern. Maya kann dabei als alientechnologieveränderte Frau „Phaselock“, ihre Gegner bewegungsunfähig machen. Dieser kann dabei nach einem Stufenaufstieg verbessert werden, sodass der Phaselock etwa mehr Gegner festsetzt oder ihnen noch zusätzlich Schaden zufügt. Zero kann Nahkämpfer oder Fernkämpfer werden und Salvador zwei Waffen gleichzeitig verwenden und dabei Lebenspunkte und Munition generieren. Die Ähnlichkeiten zum Vorgänger sind hier leider nicht zu verkennen; etwas frischer Wind wäre hier sicherlich von Vorteil gewesen – wir hätten ihn uns gewünscht. Völlig neu ist nur das „Token-System“ mit welchem ihr Eigenschaften eures Charakters dauerhaft verbessern könnt, absolviert ihr also eine Herausforderungen, so erhaltet ihr Punkte für euren Badassrang was wiederrum in Token resultiert. Die Klassen stehen hier solide da, wie auch im ersten Teil von Borderlands – man hat sich auf altbewährtes verlassen.
Auch bei den Waffen blieb man beim „alten“ Borderlandsstil: Einzigartigkeit! Wieder hat man die Möglichkeit sein Schießeisen so zu modifizieren, wie es einem gefällt. Man hat das System sogar etwas verbessert, so erkennt man jetzt meist bereits am Design, um was für eine Waffe es sich handelt; welche Marke als auch welche Elementarkraft sie abfeuert. Man erweiterte das Waffenarsenal mit „Slag“ - Gegner werden anfällig für Schaden – als neue Elemtarkraft blieb sonst aber bei demselben Prinzip wie zuvor. Man kann also Hand- oder Schnellfeuerwaffen, Schrotflinten oder Raketenwerfer einsetzen.
Ist man nun in ein Gefecht verwickelt, so ist es auch nur zu gut, dass man sein ganz eigenes und abgestimmtes Waffenarsenal dabei hat, denn hier kommt wieder die Natur des Spiels durch: der Ego-Shooter. Die schnellen und gewaltigen Kämpfe ließen uns des öfteren mal in virtuelles Gras beißen, denn die Gegner sind alles andere als einfach zu besiegen. Unter Anderem verdanken wir dies den verschiedenartigen Gegnern - von Robotern über wilde Tiere bis hin zu Banditen ist dabei alles vertreten. Mit ihren ganz eigenen Resistenzen und Stärken. Weiterhin können sie Attacken ausweichen oder Schutzschilde einsetzen; schlau sind sie trotz alle dem nicht, was auch gut so ist, denn sonst wäre man wohlmöglich völlig aufgeschmissen gegenüber dieser schieren Übermacht. Ist man einmal gestorben wacht die Spielfigur in der nächstgelegenen Station auf und verliert, zum Glück, nur einen kleinen Teil ihres Vermögens. Oft ist es von Vorteil, sich gut auf Bosse vorzubereiten und erst mal das Level der Spielfigur, mit zahlreichen Nebemissionen, zu erhöhen bevor man sich schließlich mit großen Gegnern anlegt.
Zu erwähnen sei nun noch der Koop-Modus. Wie man Koop-Modi bereits kennt, so kann man hier nun gemeinsam mit bis zu drei Freunden spielen, was eine ganz witzige Angelegenheit ist, am Gameplay aber soweit nichts ändert, außer das man sich nun die Beute teilt und gegenseitig aufhilft, falls man im Kampf „gefallen“ ist. Auch kann man mit seinem Mitstreitern tauschen und sich so gegenseitig helfen und stärken.
Was im Rückblick zu sagen bleibt, ist klar. Borderlands 2 ist, trotz der teilweise kritischen Stimmen, ein durch und durch gelungenes Spiel, welches den Einen oder Anderen Shooter-Fan und wohl jeden Borderlands-Fan zu packen vermag. Der Planet Pandora, den es in Borderlands 2 zu entdecken gilt, ist nun noch vielfältiger, bunter und lebendiger. Es gibt mehr zu entdecken als im ersten Teil. Außerdem stellt das Spiel nun eine größere Herausforderung dar, da die Gegner-KI nun durchaus clever und mit Taktik reagiert und einen selbst auch durchaus frustrieren kann. Ebenso legte man mit einer nun wesentlich tiefgründigeren Story als noch im Vorgänger deutlich an erzählerischem Wert zu und verleiht dem Spiel eine nachvollziehbare und humoristische Grundlage mit zahlreichen Wendungen und Überraschungen. So sind nun auch die Nebenmissionen deutlich angenehmer zu spielen und nicht immer „das ewig gleiche“. Lediglich die Beleuchtung des eigenen Charakters fehlte uns. Denn es scheint im Rückblick – abgesehen von der Spezialfähigkeit - völlig bedeutungslos, welchen der vier Charaktere man nun wählt. Schade! Spricht man jedoch vom Charakter, so gibt es auch Positives, denn dieser entwickelt sich nun, dank der Charakterentwicklung, persönlicher und einzigartiger als zuvor.
So fällt nun auch die Bewertung aus. Das Spiel ist von Grund auf solide, ein idealer Zeitvertreib für verregnete Samstagabende, welcher einen nochmals zum Schmunzeln oder vielleicht sogar zum Lachen bringt. Wer Fan des ersten Teils ist, sollte sich dieses Spiel unbedingt zulegen und auch jeder andere Ego-Shooter Fan, welcher sich in einer farbenfrohen Welt wohlfühlt, sollte hier zugreifen: Borderlands 2 ermöglicht einen Besuch auf Pandora, welchen der Vorgänger nicht bieten konnte und so, wie man ihn sich nur wünschen kann (bis auf einige kleine Kritikpunkte). Wir würden uns auf einen dritten Teil freuen!
Stärken des Spiels:
- Lebendige Geschichte mit verrücktem Humor
- Frei begehbare Welt mit zahlreichen Details
- Verbesserte KI im Vergleich zu Borderlands
Schwächen des Spiels:
- Keine Storysequenzen
- Spielbare Charaktere haben keine Hintergrundgeschichte
Insgesamt erhält Borderlands 2 folgende Wertung von uns:
Borderlands 2 Award (Bild © PCMasters.de)