AceMagic V1 im test review  Bild © PCMasters.deAceMagic V1 im test review (Bild © PCMasters.de)

Günstiger Mini-PC mit N97- LakeAceMagic V1

So langsam dringen immer mehr Mini-PC’s mit dem Intel Alder Lake N97-SOC, der wohl als Nachfolger des Celeron vorgesehen ist. Die Technologie stammt mal wieder aus dem Notebook-Segment und ist auf kompakte Größe und Sparsamkeit ausgelegt. Mit den Maßen 8,94 x 8,94 x 4,35 cm ist dieser PC wirklich klein und nur 259 Gramm schwer. Das äußere Design erinnert stark an einen Mac mini und auch wenn die Außenschale einen Alu-Look hat, handelt es sich hier um Plastik. Die Verarbeitung ist aber auf einem erstaunlich hohen Niveau, auch im Inneren sieht es ordentlich aus.

AceMagic V1 Alder Lake CPUAceMagic V1 Alder Lake CPU (Bild © PCMasters.de)

Das Herzstück des AceMagic V1 ist der besagte N97 Chip, der mit seinen 4 Kernen für kleinere Aufgaben wie Internet-Browsen und Textverarbeitung und geringe Programmlasten ausgelegt ist – also genau dafür, wofür man einen Celeron vorher nutzte. Der Alder Lake SoC befindet sich in einem FCBGA1264 Package und wird im Intel 7 Verfahren von Intel hergestellt. Dieses System-on-a-Chip vereint CPU, Grafikeinheit und Chipsatz der dritten Generation mit maximal 9 PCI-Express Lane-Anbindung. Der Prozessor unterstützt die Befehlssätze SSE4.1, SSE4.2, AVX2, aber auch weitere, jedoch kein AVX512.

Acemagic V1 mini Intel N97 CPUzAcemagic V1 mini Intel N97 CPUz (Bild © PCMasters.de)

Der Prozessor verfügt über einen 6 MB großen L3-Cache und 2 MB großen L2-Cache. Außerdem stehen jedem der vier Kerne jeweils 32 KB 8-Way L1-Data Cache und 64 KB 8-Way L1-Instruction Cache. Der BUS-Takt liegt wie gewohnt bei 100 MHz und die CPU wechselt den Multiplikator entsprechend, um auf die maximalen 3,6 GHz zu kommen.

Acemagic V1 Intel N97 MotherboardAcemagic V1 Intel N97 Motherboard (Bild © PCMasters.de)

Laut CPUz wird von Acemagic ein eigenes Motherboard verwndet, dass keine genauen Informationen ausgibt. Es baut auf der PC-Express 3.0 Schnittstelle auf, weil hier der Preis eine wichtige Rolle spielt. BIOS Updates bietet Acemagic keine und gibt auch sonst kaum Informationen aus.

AceMagic V1 Ansicht von untenAceMagic V1 Ansicht von unten (Bild © PCMasters.de)

Das Innenleben

Um an den inneren Part zu kommen, müssen aber erst die Füße entfernt und danach die Schrauben darunter gelöst werden. Hiernach kann man den oberen Teil von dem unteren mit PCB lösen. Es laufen hier drei Kabel, u.a. zum WLAN-Modul. Man sollte also hierbei vorsichtig sein.

Man zerstört beim Öffnen keine Garantiesticker und für den RAM- und SSD-Austausch ist dieser Schritt erforderlich. Der Vorgang ist simpel und braucht nur einen Kreuzschraubendreher und etwas Geduld.

TDP von 12 Watt und BIOS

Weil diese CPU aus dem mobilen Sektor kommt, ist sie auch stark in ihrer Leistung begrenzt. Intel gibt eine Verlustleistung (TDP) von 12 Watt an, was wirklich wenig ist. Im BIOS kann man bei dem AceMagic V1 aber die einzelnen P-States anpassen und alles auf 35 Watt oder mehr hochsetzen. Doch die CPU geht nicht einmal auf 15 Watt hoch und scheint hier hart begrenzt zu sein. Der verbaute Kühler ist vemutlich nur bis 20 Watt ausgelegt aber man kann selsbt diese nicht erreichen. Das BIOS ist ansonsten auch Standard und stellt recht viele Einstellungen bereit. Man kann aber leider der iGPU nicht mehr RAM bereitstellen, was das System stark limitiert.

WLAN + Bluetooth-Combo

Auch wenn der AceMagic V1 verdammt klein ist, bietet er neben des LAN-Ports auch ‎Bluetooth 5.0 und WLAN nach 802.11a/b/g/n. Verbaut wird eine WLAN-Karte mit RTL8821CE-Chipsatz, der laut Hersteller Realtek auch neueres AC-WLAN untertsützt. Die Treiber werden von Windows bereitgestellt oder können von der Webseite von Realtek bezogen werden. Acemagic bietet keine Download-Optionen.

Intel UHD-Grafikeinehit

Der Alder Lake N97 wird mit einer UHD-Grafikeinheit von Intel kombiniert. Vorab sei gesagt, dass sie sich absolut nicht für Spiele eigenen und total unterdimensioniert ist. Die dynamische Taktrate der 24 Ausführungseinheiten geht auf maximal 1,20 GHz. Laut Spezifikation unterstützt die iGPU eine max. Auflösung von 4096 x 2160@60Hz über HDMI und Displayport. Die unterstützten Standards sind eDP 1.4b, DP 1.4, HDMI 2.1, MIPI-DSI 1.3. Rein auf der API-Seite wird DirectX 12.1, OpenGL 4.6 und OpenCL 3.0 unterstützt, aber die Grafikkarte ist leider einfach zu schwach und hat zu wenig Grafikspeicher.

Windows 11 vorinstalliert

Der AceMagic V1 Mini PC wird mit vorinstalliertem Windows 11 Pro ausgeliefert und bietet ein modernes Betriebssystem. Mit fortschrittlichen Funktionen, die auf professionelle Umgebungen zugeschnitten sind, können die Nutzer nahtloses Multitasking und einen robusten Schutz vor modernen Bedrohungen genießen, da die von Microsoft selbst gepflegte Antivirus-Lösung besser ist als viele der anderen Tools auf dem Markt - wenn man regelmäßig patcht. Die Pro Lizenz ist an den PC gebunden und der Windows Key kann nicht so einfach extrahiert werden.

AceMagic V1 Kinsotin 16 GB RAM mit Skhynx ChipsAceMagic V1 Kinsotin 16 GB RAM mit Skhynx Chips (Bild © PCMasters.de)

DDR4 RAM Optionen

Die neue Intel-Plattform ist für den Einsatz von DDR4-RAM ausgelegt und unterstützt DDR4-3200, aber auch den neueren DDR5-4800 sowie LPDDR5-4800. Vorinstalliert hat Acemagic nur ein DDR4-SODIMM-Modul mit 16 GB. Es gibt hier nur einen Slot, weil die Plattform generell keine zwei Interfaces unterstützt. Es können auch nur maximal 16 GB adressiert werden, weshalb man hier keine 32 GB-Module verbauen sollte.

Acemagic V1 Intel N97 MemoryAcemagic V1 Intel N97 Memory (Bild © PCMasters.de)

Acemagic verbaut bei unserem Testmuster RAM von „Kinsotin“, der die Kennung DDR4-16GB-NB-2666MHz (N426DXBHB) hat und damit nur 2.666 MT/s schafft, auch wenn DDR4-3200 unterstützt wird. Der gleiche RAM wird auch im NiPoGi AM06 PRO aus unserem Test verwendet.

AceMagic V1 Kinsotin 16 GB RAMAceMagic V1 Kinsotin 16 GB RAM (Bild © PCMasters.de)

NVMe und SATA-SSDs

Bei der SSD ist ebenfalls das Mindeste integriert und vor allem auf den Preis geachtet worden. Acemagic verbaut eine interne M.2-SSD, wobei es keine schnelle PCIe 4-NVMe ist, sondern „nur“ eine SSD.

AceMagic V1 SSDAceMagic V1 SSD (Bild © PCMasters.de)

Die Kapazität von 512 GB ist heutzutage das Mindeste, was man verbauen sollte und das macht Acemagic hier auch. Das Modul ist auswechselbar dank M.2-Formfaktor und stammt von Rayson, Die SSD hat die Kennung RS512GSSD310 und es gibt kaum Informationen zu der SSD im Internet und beim Hersteller vorzufinden.

Unter dem Aufkleber finden wir einen Silicon Motion SM2259XT2G Controller, der SATA mit 6Gb/s untertsützt. Daneben gibt es vier Flash-Speicherchips mit der Kennung PF860 AS 2350, jedoch lassen sich dafür keine Spezifikartionen finden.

AceMagic V1 Anschlüsse an der FrontAceMagic V1 Anschlüsse an der Front (Bild © PCMasters.de)

Anschlüsse

Bei diesem Mini-PC gibt es trotz der geringen Größe viele Anschlussmöglichkeiten, die gerade für Büro-Setup ausreichend ausgelegt sind. Das System verfügt über einen schnellen Gigabit-Ethernet-Anschluss mit 1 Gbit über RJ45 für zuverlässige Netzwerkverbindungen sowie über mehrere USB-Anschlüsse, darunter zwei USB 3.2 Typ-A und zwei USB 2.0 Typ-A, die eine schnelle Datenübertragung und die Anbindung von Peripheriegeräten ermöglichen.

AceMagic V1 RückseiteAceMagic V1 Rückseite (Bild © PCMasters.de)

Für die Video-Ausgabe verfügt der PC sowohl über einen HDMI 2.0-Anschluss als auch über einen DisplayPort 1.4, der für hochauflösende Bildschirme und Multi-Monitor-Konfigurationen geeignet ist. Daneben verfügt das Gerät über einen DC IN-Anschluss und eine 3,5-mm-Audiobuchse, was die Kompatibilität mit verschiedenen externen Geräten und Audiosystemen weiter erhöht.

AceMagic V1 VerpackungAceMagic V1 Verpackung (Bild © PCMasters.de)

Lieferumfang

Der AceMagic V1 wird in einem sehr schlichten Pappkarton geliefert, der nur einen Schriftzug “Mini-PC” groß aufgedruckt hat. Auf der Rückseite sind einige Optionen abgehakt, diese sagen aber wenig über den eigentlichen Mini-PC aus.

AceMagic V1 LieferumfangAceMagic V1 Lieferumfang (Bild © PCMasters.de)

Im Inneren gibt es neben einen HDMI-Kabel, dann noch ein Ladegerät mit max. 30 W-Leistung sowie ein Montagesatz zur Befestigung an der Wand oder einem Tisch.

Acemagic und Malware

Es gab Berichte über vorinstallierte Viren/Spyware auf den Mini-PCs der Marke, wobei die offizielle Pressemitteilung nicht mehr auf der Herstellerseite zu finden ist.

Mit dem Windows Antivirus, der aktuell zu den besten zählt, konnten wir keine Viren finden, haben aber dennoch das ganze System formatiert und Windows 11 sauber neu installiert. Wer also sicher sein will, sollte genau das tun und die fertigen Systeme generell formatieren und Windows 11 selbst sauber installieren. Das ist unsere generelle Empfehlung, egal ob es von Acemagic oder einem anderen Anbieter ist, die oft auch Bloatware und viel unsinnige Software installieren.

AceMagic V1 für Gaming?

Hinweis zum Vergleichssystem

Beim Testen des AMD Ryzen 7 3700X nutzten wir das Standardsystem für Desktops.

  • Mainboard: ASUS ROG Strix X570-I Gaming
  • Grafikkarte: GeForce RTX 3090 Founders Edition
  • SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
  • m.2 SSD: Sabrent Rocket 4 Plus 1 TB
  • RAM: G.SKILL Trident Z DDR4 F4-3600C14D-32GTZN bei DDR4-3600
  • CPU-Kühler: MSI MEG CORELIQUID S360
  • Netzteil: Corsair RM-750X - 750 W
  • Lüfter: 0
  • Gehäuse: Offener Aufbau
  • Betriebssystem: Windows 11 21H2

AceMagic V1 Benchmark (Synthetische)

In synthetischen Benchmarks kann man relativ gut Vergleiche zwischen den unterschiedlichen CPU-Architekturen ziehen. Je nach Benchmark liegt der Fokus auf bestimmten Work-Loads und darin kann dann die jeweilige CPU seine Leistung zeigen.

Cinebench R15

Cinebench R20

HandBrake

Geekbench 5 CPU-Benchmark

POV-Ray v3.7

7-Zip

WinRAR

Corona 1.3

3DMark CPU Benchmark

3DMark Time Spy

PCMark 10

Bei PCMark ist zu beachten, dass die Grafikkarte eine wichtige Rolle spielt und beim Ryzen 7 3700X die RTX 3090 FE verwendet wurde. Der Vergelich ist also nicht direkt anwendbar. Später werden weitere MiniPCs verglichen, die einen besseren Vergelich ergeben, da hier das gesamte System bewertet wird.

Unigine Superposition (720p, Low)

AceMagic V1 Spiele Benchmarks

Spiele konnten nur bedingt getestet werden. Die Spiele, die wir sonst verwenden, setzten eine potentere Grafikkarte voraus, die auch notfalls Raytracing packt. Es soll schließlich nur geschaut werden, inwieweit die CPU das Spiel limitiert. Hier kommt jedoch eine iGPU zum Einsatz, die in ihrer Leistung limitiert ist.

Final Fantasy XV Benchmark

Shadow of The Tomb Raider

Resident Evil VILLAGE

AceMagic V1 KühlerAceMagic V1 Kühler (Bild © PCMasters.de)

Kühlung

Wie bereits eingangs erwähnt, wird auf der CPU ein kleiner Kühler befestigt, der eigentlich für Notebooks ausgelegt ist. Dieser wird mit vier Schrauben mintiert und ist realtiv flach. Der Radiallüfter drückt die Luft durch die Kühlfinne, aber der von Acemagic vorgesehene Luftfluss soll von einer Seite zur anderen über die Lufteinlässe erfolgen. Noramlerweise hätte man aber eine Öffnung oben noch haben müssen, damit das Ganze besser funktioniert. Damit die Luft zielgerichteter verläuft, wird mittels einer Abdeckung auf den Finnen eine Art Tunnel aufgebaut.

AceMagic V1 Seite mit LufteinlässenAceMagic V1 Seite mit Lufteinlässen (Bild © PCMasters.de)

Der Mini-PC kann aber im Betrieb und auch unter Last als leise bezeichnet werden. Das liegt wohl auch daran, dass die CPU auf 15 Watt TDP begrenzt ist.

Bei den Messwerten handelt es sich um Delta-Werte, bei denen die Raumtemperatur raus gerechnet wurde.

Verbrauch und Leistungsaufnahme

So ist es auch kein Wunder, dass der V1 von AceMagic der sparsamste MiniPC ist, denn er ist stark beschnitten. Betrachtet man aber den Leistungsunterschied zwischen dem HUAWEI MateBook 14 und dem AceMagic V1, so sieht man, dass die neue Generation im MateBook 14 viel stärker und effizienter ist.

Gemessen an der Gesamtleistunmgsaufnahme, ist der V1 aber der sparsamste mit ca. 31 Watt. Es erscheint, dass das mitgelieferte Netzteil aber sehr limitiert ausgewählt wurde.

AceMagic V1 FazitAceMagic V1 Fazit (Bild © PCMasters.de)

Leistung in Spielen, Multi- und Single-Thread-Anwendungen (Rating)

Bei der Betrachtung der Leistung in Single-Thread-Anwendungen, schneidet der V1 als letzer ab. Die Leistung ist “OK”, aber der Fokus auf geringen Preis und Office-Betrieb ist hier klar erkennbar.

Bei Multi-Thread-Anwendungen platziert sich der AceMagic V1 noch schlechter, weil die 4 sparsamen Kerne einfach nicht so stark sind, wie der Rest im Testfeld.

Der AceMagic V1 ist für Spiele absolut ungeeignet und sieht man auch im Durchschnitt deutlich. Selbst bei 720p waren Games unspielbar. Das liegt vor allem an dem begrenzten Gerafikspeicher.

AceMagic V1 Mini PC obenAceMagic V1 Mini PC oben (Bild © PCMasters.de)

Fazit zum AceMagic V1

Nachdem wir den AceMagic V1 von allen Seiten beleuchtet haben, kommen wir zum Fazit. AceMagic packt in den V1 den neuen N97 SoC von Intel, der auf der Alder Lake-Architektur aufbaut und mit 4 Kernen auf den Low-Budget-Markt abzielt. Dafür kann der Mini-PC sehr klein und sehr sparsam ausfallen.

Mit 15-Watt-TDP und der beschnittenen iGPU ist er aber primär für Büro-Einsatz ausgelegt und für Spiele absolut unbrauchbar. Andererseits bietet der kleine PC einen leisen Betrieb und ausrechend Ein- und Ausgänge. Der RAM und die SSD lassen sich auch austauschen, was auf jeden Fall ein Pluspunkt ist.

Das vorinstallierte Windows sollte man am besten komplett austauschen durch eine Neuinstallation, wenn man sicherstellen will, dass keine Spyware installiert ist.

Für einen Preis von aktuell 187 € ist dieser Mini-PC in der hier getesteten Variante nur für den Office-Betrieb sowie Internet-Surfen oder für Schüler empfehlenswert. Der Preis ist auf Amazon direkt auf 187 € reduziert (Affiliate) worden. Diesen Preis erreicht man aber auch noch über die Verwendung des Gutscheincodes TSV1P187 bis zum 23.03.2025. Für den Ursprungspreis von 299 € würden wir den Kauf des AM06 Pro nicht empfehlen, da es bessere Optionen bei dem Preis gibt.

Pro

  • Single- und Multi-Thread-Leistung ist ausreichend für Office-Anwendungen
  • Leiser Betrieb, fällt nicht negativ auf
  • Integriertes WLAN und Bluetooth
  • Stromsparend
  • 16 GB und 512 GB SSD als Basis-Konfiguration
  • Preis
  • Sehr kompakt
  • RAM, SSD und WLAN-Karte zugänglich und austauschbar

Contra

  • Spieleleistung ist sehr schlecht
  • Auf 15-W-TDp begrenzt
  • Windows sollte direkt neu installiert werden