Seitdem steigt auch die Anzahl von AirPlay kompatiblen Produkten, die von immer mehr Herstellern angeboten werden. Auch Philips hat seitdem mehrere kompatible Produkte im Portfolio, wie zum Beispiel die Fidelio SoundSphere DS9800W Lautsprecher.
Das niederländische Unternehmen Philips existiert bereits seit dem Jahr 1891 und hat seit Anfang an Produkte im Audio- und Unterhaltungssegment hergestellt, wie z.B. Radioröhren, Lautsprecher, Gleichrichter und Netzanschlussgeräte. Heute ist Philips bekannt für moderne und fortschrittliche LED-Lichttechnik, Medizintechnik und Consumer Lifestyle Produkte.
Wir wollen uns in diesem Test die edel anmutenden Fidelio SoundSphere DS9800W Lautsprecher mal etwas genauer ansehen und herausfinden, ob die inneren Werte genauso überzeugen können, wie die äußeren.
Zuerst fällt die imposante Form der Lautsprecher auf: Der Hochtöner der DS9800W prangt an einem massiven Metallarm oberhalb des Lautsprechers, eingefasst in einer ebenfalls massiven Metallkapsel mit verchromtem Finish. Der Metallarm endet in einem silbernen Zierring, welcher die zweite Membran des Lautsprechers umgibt, dieser ist in geschliffener Optik gestaltet und fasst dezent das Philips Logo auf der Unterseite ein. Der Metallarm des Hochtöners macht einen sehr soliden Eindruck, sodass es auch möglich ist, den ganzen Lautsprecher daran anzuheben. Auch im Stand lässt er sich von Hand nicht verbiegen oder irgendwie aus seiner Form bringen - man kann davon ausgehen, dass er den Hochtöner sicher in seiner Position hält. Über dem großen Chassis ist standardmäßig ein dünnes schwarzes Gitter angebracht, was die Membran vor mechanischen Einflüssen und Dreck schützen soll. Dieses lässt sich ohne viel Aufwand auch abnehmen, hierzu wird es einfach nach oben gehoben, da es magnetisch arretiert ist. Genauso leicht wie es abnehmbar ist, lässt es sich auch wieder anbringen. Den runden Korpus ziert an der Oberseite ein 5 cm breiter, matt-schwarzer Ring, ab da ist der Lautsprecher komplett mit Klavierlack überzogen. Auf der Rückseite der Lautsprecher befinden sich noch jeweils ein Anschlusspanel und eine Bassreflex-Öffnung, welche sich formschlüssig und unauffällig ins Design einfügen. Allerdings unterscheiden sich die Anschlusspaneele der Lautsprecher: Es gibt einen "Master-Lautsprecher", welcher einige Buttons, eine Status-LED, einen Stromanschluss und die WLAN Technik enthält, der andere Lautsprecher hat lediglich zwei Anschlussklemmen für das Lautsprecherkabel.
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Da die Form der Lautsprecher, welche an eine Birne erinnert, aus statischen Gesichtspunkten nicht besonders vorteilhaft ist, wurde die Unterseite der Lautsprechergehäuse etwas abgeflacht, damit sie einen sicheren Stand haben. Somit stehen die Lautsprecher etwas schräg zum Hörer hin gerichtet stabil auf dem Untergrund - eine Gummiauflage schützt zudem vor mechanischen Beschädigungen. Das mitgelieferte iPod Dock benötigt dank AirPlay keinerlei Verbindung zu den Lautsprechern und wird lediglich an eine Steckdose angeschlossen, um einen iPod, ein iPhone oder ein iPad zu laden. Ist nichts angedockt, leuchtet die Unterseite der Plattform dezent in Weiß, allerdings nicht so hell, dass es den Raum erleuchtet. Der Großteil des Docks ist ebenfalls in einer schwarz-glänzenden Optik gehalten und als stützende Rückwand für die anzudockenden Geräte wurde eine Plexiglas-Scheibe eingesetzt. Auf der Oberseite des Docks ziert zudem das Philips Logo die Plattform. Als optischer Akzent wurde zudem ein verchromter Ring ins Dock eingearbeitet, der die Außenkante hervorhebt. Auch bei genauerem Hinsehen stellen wir fest, dass die Verarbeitungsqualität auf sehr hohem Niveau ist: Es finden sich an den Lautsprechern kaum Fugen oder andere Merkmale, welche die verschiedenen Bauteile voneinander unterscheiden lassen - alles wirkt wie aus einem Guss. Die meisten Elemente sind formschlüssig miteinander verbunden, wenn es irgendwo Fugen gibt, sind diese sehr schmal und sauber verarbeitet. Beim obligatorischen "Klopftest" am Gehäuse kann man keine lose schwingenden oder vibrierenden Teile ausmachen, alles wirkt solide und stabil. Mitunter verwenden Hersteller von HiFi Lautsprechern heute die unterschiedlichsten Materialien für die Membranen. So wird unter anderem Titan, Aluminium, Kupfer, Kevlar, Stoffgewebe oder herkömmliches Hartpapier verwendet. Genaue Informationen zu den in den Membranen verwendeten Materialien der Philips Fidelio SoundSphere DS9800W liegen uns leider nicht vor, aber rein optisch scheint der Hochtöner eine Membran aus Kunststoffgewebe und das zweite Chassis eine aus Hartpapier (schwarz lackiert) zu besitzen. Wie sich das klanglich auswirkt, werden wir später im Klangtest erfahren. Die Philips Fidelio SoundSphere DS9800W Lautsprecher haben folgende Daten:
Technische Daten | |||
AirPlay Kompatibilität | iPod Touch 1-4, iPhone 1-4, iPad 1-2, iTunes | ||
Ausgangsleistung | 2x 50 W RMS | ||
Aux-Eingang | Ja, 3,5 mm Stereo-Klinke | ||
Abmessungen | 265 mm (Durchmesser) x 410 mm (Höhe) | ||
Gewicht | 12 kg (beide Lautsprecher) | ||
Klangfeatures | 5-Band Equalizer mit Presets, SoundSphere, FullSound, SoundCurve | ||
enthaltenes Zubehör | Funkfernbedienung, Dock mit Ladefunktion, Netzkabel, Lautsprecherkabel, Aux-Kabel |
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Nach der leider etwas hakeligen WLAN Konfiguration können wir dann in der jeweiligen App (z.B. Musik, YouTube, Videos usw.) das AirPlay Icon erkennen, womit wir unser neues Wiedergabegerät aktivieren können. Meist dauert dies ca. 3 Sekunden, bis es mit der Wiedergabe losgehen kann. Auch ein PC kann via iTunes auf AirPlay zugreifen und somit Audioinhalte abspielen. Leider gab es bei einigen Geräten auch hier leichte Startschwierigkeiten, so wollte sich ein iPad 2 erst nicht verbinden lassen und wir mussten die Lautsprecher neu starten, um eine erfolgreiche Verbindung aufzubauen. Wenn allerdings das WLAN Setup einmal absolviert wurde, lassen sich neue Geräte in der Regel recht einfach mit den Philips Fidelio SoundSphere Lautsprechern verbinden. Hat man die Fidelio Lautsprecher einmal ausgeschaltet, benötigt der Reconnect nach dem Einschalten ca. 30 Sekunden. In Anbetracht des Kaufpreises von ca. 800 Euro und dem angestrebten Verwendungszweck als unkomplizierte Streaminglautsprecher hätten wir uns die WLAN Einrichtung etwas einfacher gewünscht. Die wenigsten Nutzer erwarten bei AirPlay Lautsprechern, dass zunächst ein gewisser Einrichtungsaufwand von Nöten ist - es sei denn man hat einen WPS-fähigen Router.
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Nach den ersten abgespielten Tönen entlocken einem die Lautsprecher ein spontanes "Wow" - für ihre relativ kompakte Größe geben sie einen erstaunlich voluminösen und gut aufgelösten Klang von sich. Auch nach erneutem Einschalten nach einer Hörpause tritt dieser Wow-Effekt häufig erneut auf. Immerhin bekommt man für die investierten 800 Euro zwei wirklich gut gefertigte Lautsprecher mit Holzgehäuse, was ihnen von außen kaum anmutet. Der Verarbeitung entsprechend ist der Klang auch als sehr hochwertig zu bezeichnen. Die Höhen sind detailliert und kristallklar, insgesamt klingen die Lautsprecher erstaunlich dynamisch und relativ linear abgestimmt. Häufig findet man bei futuristisch anmutenden, modernen Lautsprechern einen Frequenzgang, der auf die Vorlieben und Hörgewohnheiten der Mehrheit abgestimmt ist und so werden nicht selten die Bässe und Höhen auf Kosten der Mittenregionen angehoben. Das führt oft dazu, dass das Klangbild flach, wenig dynamisch und komprimiert klingt - das Volumen leidet unter unpräsenten Mitten. Diesen Eindruck konnten wir den Philips Fidelio SoundSphere allerdings in keinster Weise manifestieren. Die Bässe sind nüchtern, analytisch, aber präsent. Die Höhen klar, differenziert, vielleicht einen Tick zu laut - bei leisem Pegel fällt das angenehm auf, je lauter die Lautsprecher werden, desto spitzer hören sie sich an. Allerdings nie aufdringlich oder verfälscht. Auch die wichtigen Mitten, welche das gefühlte Klangvolumen der Lautsprecher entscheidend prägen, sind der Bauform und Größe entsprechend sehr gut und sehr präsent. An ausgewachsene Standlautsprecher (zum Vergleich hatten wir in diesem Test ein paar quadral Platinum Ultra 9, sowie ein paar Teufel Ultima 60 zur Verfügung) reichen sie jedoch nicht heran. Dennoch gelingt es dem Set erstaunlich gut, den Klang zu lösen, eine Bühne aufzubauen und die Musik plastisch darzustellen. Man kann den Standpunkt der Lautsprecher kaum orten und durch die senkrecht gerichteten Membranen kann man sie nahezu überall aufstellen, auch auf dem Fußboden.
PCMasters.de Lautsprechertest (Jan 2012)
Unser Hardware-Redakteur Christopher Marx, der beim Test ebenfalls anwesend war, beschrieb den Klang mit folgenden Worten:
"Die ersten Töne der Fidelio Speaker lassen einen erst einmal etwas erstaunt aus der Wäsche schauen. So viel Raumklang, Volumen und Präzision gepaart mit diesem futuristischen Design hat man nicht erwartet. Die Wahl des Hochtöners ist sehr klassisch auf eine Gewebekalotte gefallen, welche ihren Job sehr klar und fein ausführt. Die Höhen wirken leicht aber nicht übertreiben angehoben. Bei sehr lauter Spielweise neigt die Kalotte etwas zum überspitzen. Generell ist der Lautsprecher aber auch bei hohen Lautstärken sauber, ohne überfordert zu wirken. Der Mitten/Hochtonbereich wird von der fast horizontal angeordneten Hauptmembran in den Raum getragen. Dabei schafft es diese Konstruktion einen erstaunlichen Raumklang zu erzeugen, welcher sogar das Orten der Lautsprecher im Raum schwerer macht, als bei klassischen Lautsprechern. Der Klangcharakter in diesem Bereich ist ebenfalls sehr ordentlich. Bässe kommen trocken und analytisch. Die Mitten sind Bauartbedingt etwas flacher, spielen aber bei der Philips Boxen im Licht und nicht im Schatten der tiefen Töne. Das klangliche Gesamtbild ergibt sich daher sehr ausgewogen und vor allem Größer als man es zu sehen vermag."
Die hervorragende Wiedergabequalität trifft hierbei auf edel anmutende Materialien, hochwertige Verarbeitung und geringste Fertigungstoleranzen. Die Lautsprecher wirken wie aus einem Guss, sehen gut aus und klingen auch so. Ein Produkt, das man sich gern ins Wohnzimmer stellt.
Wir vergeben den Philips Fidelio SoundSphere DS9800W AirPlay Lautsprechern aufgrund der genannten Qualitäten deshalb den PCMasters.de Empfehlungs Award.
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Schlussendlich möchten wir uns bei Philips für die problemlose Bereitstellung des Testmusters und den freundlichen Kontakt bedanken.